Eiweiß-Bestandteil Lysin hilft gegen Covid-19 binnen Stunden

11. Dezember 2020von 4,6 Minuten Lesezeit

Es wird alles getan um die Corona Pandemie in den Griff zu bekommen. Wobei leider ein riesig großer Bereich, in Wirklichkeit sogar der wichtigste, nämlich der Mensch und seine Fähigkeiten ausgeblendet wird. Und zwar die Fähigkeit des Menschen selbständig mit Krankheiten fertig zu werden, nämlich durch das eigene Immunsystem. Dabei weiß die Wissenschaft Bescheid, über das was fehlt.

Lassen sie mich an zwei Beispielen erklären, was uns die Wissenschaft sagt. Vitamin D lass ich diesmal außen vor, dass das Immunsystem ohne nicht funktioniert, hab ich in diesem Blog schon mehr als oft genug beschrieben.

Was wir aber noch nicht hatten, sind die Aminosäuren. Das sind die Bestandteile des Eiweiß, aus dem der feste Teil unseres Körpers und der wichtigste flüssige Teil besteht. Von den Aminosäuren gibt es 8 essenzielle, die mit der Nahrung zugeführt werden müssen. L-Tryptophan zum Beispiel – da baut der Körper Serotonin daraus, ohne das du nie glücklich sein wirst.

Oder L-Lysin. Scheint Viren binnen kürzester Zeit den Garaus zu machen, sie zu töten. Aber langsam, nochmal von vorne. Schon 1974 erschien ein Artikel in Lancet, dass Lysin nötig ist um Herpes Viren los zu werden. Ob es fehlt oder nicht kann man im Blut messen.

Und da gibt es jetzt eine Studie dazu:

„Ein Bericht aus dem Jahr 2016, der L-Lysin einschloss, zeigte eine positive klinische Wirkung gegen MERS-CoV in-vitro, allerdings nicht gegen SARS-CoV-2, das noch nicht aufgetreten war. Angesichts der Tatsache, dass L-Lysin innerhalb der Familie der Herpesviren universell zu wirken scheint, wäre es zu erwarten, dass es bei der gesamten SARS-Virenfamilie wirkt. Unsere klinische Erfahrung zeigt die Wirksamkeit gegen SARS-CoV-2. Lysin Mangel ist dafür bekannt, dass er sowohl die Antikörperreaktion als auch die zellvermittelte Antwort verschlechtert. Lysin verbessert das Immunsystem.“

Getestet wurde die klinische Wirksamkeit von Lysin bei SARS-CoV-2. Bei mehr als 140 Probanden. Das Alter reichte von 16 bis 77 Jahren, wobei 55% der Frauen waren. Ungefähr 50 % der Probanden waren durch PCR oder Schnelltest Covid bestätigt. Ungefähr 50% waren fiebrig, 30% hatten Husten/Rachen, 35% Anosmie, 50% ZNS/Muskelschmerzen und 45% hatten andere Symptome.         

Der verabreichte Dosisbereich lag zwischen 1000 mg und 4000 mg, wobei letztere nur selten verabreicht wurden, mit einer durchschnittlichen Dosis von 2000 mg. Empfohlen wird 3000 mg nicht zu überschreiten, da wegen einer möglichen Bradykinin-Ansammlung, die bei einigen Probanden Husten oder verstärkten Hustenreiz verursachte.

Der Erfolg

  • 80% der akut an Covid-19-Erkrankten zeigten eine wenigstens 70%ige Besserung ihrer Symptome innerhalb der ersten 48 Stunden.
  • Patienten, die im Krankenhaus Lysin bekamen, wurden im Durchschnitt drei Tage nach Beginn der Lysin-Behandlung entlassen.
  • Die wichtigste Beobachtung war die unglaublich kurze Zeit, in welcher Fieber gesenkt wurde/ verschwand, wahrscheinlich weil der bekannte „Cytokininsturm“ gelöscht wurde.
  • Dieses fiebrige Anfluten von Entzündungsstoffen wurde in wenigen Stunden nach Gabe von Lysin unterbrochen: CRP (ein Entzündungsfaktor, massiv erhöht) normalisierte sich!
  • Nur ganz wenige Patienten hatten nach 24 Stunden noch Fieber und die meisten wurden in weniger als 12 Stunden entlassen.

Bekannt ist, dass Arginin und Lysin sich nicht besonders gut vertragen und Arginin die Wirkung von Lysin reduzieren oder hemmen kann. Umgekehrt hemmt Lysin die Aufnahme von Arginin im Darm. Arginin ist eine semi-essenzielle Aminosäure, kann also vom Körper produziert werden. Sie wird gebraucht um Blutgefäße weit zu stellen, also zum Beispiel um den Blutdruck zu senken.

Die Autoren empfehlen ein Verhältnis von ein Verhältnis von 2,0 bis 3,0 Teilen Lysin zu 1,0 Arginin für die ersten paar Tage . Das Verhältnis kann auf 1,5 bis 3,0 Lysin zu 1,0 Arginin gesenkt werden, sobald eine nahezu vollständige Symptomfreiheit erreicht ist.

Kaffee und Koffein meiden

Nötig ist eine Einschränkung von Kaffee und anderen koffeinhaltiger Getränken, die die Aufnahme von Lysin stark hemmen. Es gibt dazu auch Beobachtungen, dass Kaffee-Trinker einen chronischen, also längeren Verlauf von Covid-9 hatten.

Eine weitere interessante Beobachtung betrifft Fasten oder Intervallfasten. Bei fünf Patienten, die aufgrund von Appetitlosigkeit fasteten, wurde eine signifikante Reduktion der Zeit und des Schweregrads von Fieber und der nicht-fiebrigen Symptome beobachtet. Es wird angenommen, dass Fasten gleichbedeutend ist mit keiner Argininaufnahme und somit einer schnelleren Reaktionszeit. Für diese Gruppe variierte die Zeit bis zur signifikanten Symptomreduktion von 4 Stunden bis 18 Stunden mit nur wenigen verbleibenden Symptomen.

Gut erforscht wurde die Wirkung des Intervallfastens an der Biochemie der Universität Graz in der Gruppe von Prof. Frank Madeo. Der empfiehlt nur einmal pro Tag zu essen, damit die Autophagie, die Müllabfuhr des Körpers gut funktioniert und Spermidin gebildet wird. Wer sich dafür interessiert, dem sei das Buch von Slaven Steckovic aus der Gruppe von Prof. Madeo empfohlen mit dem Titel „Der Jungzelleneffekt“.

Lysin ist eine Behandlung, keine Heilung und ist abhängig von der Reaktion des Immunsystems. Nach einer Infektion wird eine Erhaltungsdosis von 1 Gramm für mindestens 1 Woche empfohlen, nachdem alle Symptome abgeklungen sind, einschließlich der Einhaltung von Diätvorschriften für 3 Wochen, um einen Rückfall zu verhindern. Kaffee oder hoher Koffeinkonsum war das das häufigste Verhalten von Probanden mit Langzeitsymptomen. Kaffee oder koffeinhaltige Getränke sollten während der Behandlung und für mindestens 3 Wochen nach der Genesung vermieden werden.

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Anmerkung: In den Kommentaren unter vielen Artikeln finden sich interessante Informationen – lesen lohnt sich.

Infektion mit SARSV-Cov-2 schafft langfristige Immunität

Ernährung gegen Erkrankung durch das Coronvirus

T-Zellen und das Immunsystem brauchen Vitamin D

Bild: By NEUROtiker – Own work, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1637097

4 Kommentare

  1. Bärbel Hofmann 30. Januar 2022 at 16:21

    Interessante Kommentare. Wenn das wirklich so ist, werd ich das auch ausprobieren

  2. Hans+Schneider 3. Dezember 2021 at 21:13

    Meine Erfahrung (Jahrgang1942) mit CORON (morgens aufgewacht mit Kopf und Gliedeschmerzen, erhöhte Temperatur und starken Husten. Es folgt die Einahme von 6 g Glutamin, 3 g Leusin, 1200 mg NAC, 4 g Vitamin C, Linden/Holunderblütentee mit Holunderbeerensaft. Nach 4 Stunden war alles vorbei. Am Nachmittag ein ausgieber Spaziegang. Seit 20 Jahren hat das immer bei Erkältungskrankeheiten geholfen. M ein Vitamin D-Spiegel aktuell 75 ng/ml. Tee,Vitamin C und Hollunderbeerensaft kenne ich aus meinen Kindertagen.

  3. J. Knubel 7. Februar 2021 at 2:19

    Mich würde interessieren, ob die Behandlung mit Lysin auch bei LongCovid Wirkung zeigt.

  4. Thomas Oettli 11. Dezember 2020 at 12:57

    Spannend – dass hochdosierte L-Lysin Stösse aufflackernde Herpes-Bläschen zuverlässig sofort zum Stoppen bringen, weiss ich aus erster Hand von einem Kollegen, der das schon seit vielen Jahren so nutzt.

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