USA schützen Wale, Delphine und andere Meereslebewesen durch Baustopp für Offshore Windparks

27. Dezember 2025von 9,1 Minuten Lesezeit

Getötete Wale und mit Metallen und „ewigen Chemikalien“ vergiftete Meereslebewesen zeigen, dass Offshore Windparks nicht nur besonders teuren Strom produzieren, sondern noch dazu schädlich für die Umwelt und die Meeresfauna sind. Nach dem Verbot von Offshore Windparks durch den Staat Florida, ziehen nun offenbar die USA insgesamt nach.

Trump hatte schon im Wahlkampf im Mai 2024 angekündigt gegen Windparks vorzugehen. Windparks „machen alles kaputt. Sie sind furchtbar und die teuerste Energie, die es gibt. Sie ruinieren die Umwelt. Sie töten die Vögel. Sie töten die Wale“, sagte Trump bei einer Kundgebung am 11. Mai 2024 in Wildwood, New Jersey. „Wir werden dafür sorgen, dass das vom ersten Tag an aufhört. Ich werde es in einer Executive Order niederschreiben.“

Der Tod von sieben Walen Anfang des Jahres 2023 vor der Küste von New Jersey, überwiegend Buckelwale, hatte viel Aufmerksamkeit erregt. Die Bundesbehörde NOAA Fisheries ist für Wale zuständig und hatte ungewöhnliche Sterbefälle von 174 Buckelwalen seit 2016 entlang der Ostküste untersucht.

Tatsächlich fällt dies mit dem Beginn des Baus der Windparks zusammen. Diese starke Korrelation ist ein deutlicher Hinweis auf einen Kausalzusammenhang, zumal keine andere mögliche Ursache in Betracht kommt. Die Verkäufe von Offshore-Pachtverträgen hatten 2015-16 begonnen mit neun großen Verkäufen vor New Jersey, New York, Delaware und Massachusetts. Diese Verkäufe müssen eine Menge Aktivitäten ausgelöst haben. Es begannen 2016 auch die sogenannten geotechnischen Untersuchungen und Standortcharakterisierungen. Diese Untersuchungen werden von der NOAA Fisheries im Rahmen der sogenannten Incidental Harassment Authorizations (IHA) genehmigt. Es werden Sonargeräte eingesetzt, deren explosiver Lärm für die genau Vermessung des Meeresbodens verwendet wird.

Das Einschlagen der Türme in den Meeresboden verursacht dann weiteren explosiven Lärm, der Tiere vertreibt und sogar töten kann.

Dem setzt nun die Trump-Regierug ein Ende. Begründet wird es wie bei den USA nicht ganz unüblich mit „nationaler Sicherheit“. Die Windräder würden die Radarsignale stören. In einer Pressemitteilung des Innenministeriums heißt es: „Das Innenministerium gab heute bekannt, dass es mit sofortiger Wirkung die Pachtverträge für alle in den Vereinigten Staaten im Bau befindlichen großen Offshore-Windkraftprojekte aufgrund von nationalen Sicherheitsrisiken, die vom Kriegsministerium in kürzlich fertiggestellten geheimen Berichten identifiziert wurden, aussetzt.“

Und weiter: „Die vorrangige Aufgabe der Regierung der Vereinigten Staaten ist es, das amerikanische Volk zu schützen“, sagte Innenminister Doug Burgum. „Die heutige Maßnahme befasst sich mit neu auftretenden Risiken für die nationale Sicherheit, darunter die rasante Entwicklung der entsprechenden Technologien der Gegner und die Schwachstellen, die durch große Offshore-Windprojekte in der Nähe unserer Bevölkerungszentren an der Ostküste entstehen. Die Trump-Regierung wird der Sicherheit des amerikanischen Volkes stets Vorrang einräumen.“

Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. kommentierte die Entscheidung auf X mit einem etwas anderem Schwerpunkt:

Offshore-Windenergie ist schlechte Energiepolitik, schlechte Umweltpolitik und schlechte Wirtschaftspolitik. Sie tötet Wale, zerstört die lokale Fischerei und dezimiert Küstengemeinden. Die Turbinen – von denen einige doppelt so hoch sind wie das Washington Monument – stellen eine Gefahr für die Schifffahrt dar, stören die See- und Luftfahrtradare und gefährden damit das Leben der Amerikaner und die nationale Sicherheit. Sie produzieren Energie, deren Kosten dreimal so hoch sind wie der durchschnittliche Preis pro Kilowattstunde. Von diesem Unsinn profitieren nur die großen Finanzhäuser wie BlackRock und Goldman sowie ausländische Baufirmen. Vielen Dank an Präsident Trump und @SecretaryBurgum für diese entschlossene Maßnahme.“

Tote Wale an norddeutschen Ostseestränden

Im Jahr 2010 gab es Berichte über tote Wale aus Deutschland. Der Deutsche Rundfunk hatte berichtet, dass ungewöhnlich viele tote Wale an die norddeutschen Ostseestrände gespült wurden.

Es wurde vermutet, dass der neu installierte Offshore-Windpark Baltic 1 mit 21 2,3-MW-Turbinen dafür verantwortlich sein könnte, wie aus Berichten hervorging. Die Online-Zeitung dnews.de hatte einen kurzen Bericht veröffentlicht. Darin hieß es, dass laut dem Deutschen Meeresmuseum bisher zwölf Kadaver gefunden wurden. Der Walforscher Stefan Bräger sagte dazu:

Diese hohe Häufigkeit ist außergewöhnlich. Die Todesursache ist unklar und kann aufgrund des fortgeschrittenen Verwesungszustands der Wale nicht mehr festgestellt werden. Forscher vermuten, dass biologische Gründe dafür verantwortlich sind. Besonders gefährdet sind junge Wale und Mütter kurz nach der Geburt. Sie schließen nicht aus, dass der Bau des Windparks in der Nähe der Halbinsel Darß eine Rolle gespielt haben könnte.

Der Windpark wurde gerade fertiggestellt und wird vom Energiekonzern EnBW betrieben.

Beim Bau wurden riesige Monopiles mit einer Wandstärke von 100 mm in den Meeresboden gerammt. Das ist für die Meeresfauna in der Nähe sicherlich nicht sehr angenehm und stellt zweifellos eine erhebliche Störung des Lebensraums dar.

Das Thema des Einrammens riesiger Pfähle in den Meeresboden wird bei der Installation von Offshore-Windparks zunehmend kontrovers diskutiert.

Laut Harald Benke, Direktor des Deutschen Meeresmuseums in Stralsund, in einem n-tv-Bericht hier:

Wale, deren Gehör durch Lärm gestört oder dauerhaft geschädigt wird, sind im Grunde zum Tode verurteilt, weil sie sich nicht mehr orientieren können.

Und laut Kristin Blasche vom Bundesministerium für Seeschifffahrt und Hydrographie:

Es wurde festgestellt, dass bei Rammarbeiten für Offshore-Windparks – wenn das Fundament im Meeresboden verankert wird – extrem intensive Schockwellen unter Wasser entstehen.

Schädigung durch Infraschall bei Bau und Betrieb

Ein weiteres großes Thema ist die Gesundheitsgefährdung durch Infraschall vor allem im laufenden Betrieb, also dauerhaft. Diese Studie setzt sich vertieft mit den Wirkungen von Infraschall auseinander. Infraschall ist eine niederfrequente Schwingung unterhalb des hörbaren Bereichs, der von 20 und 20.000 Hertz reicht. Sehr langwellige Schwingungen haben eine sehr hohe Reichweite und pflanzen sich durch verschiedene Medien sehr gut fort. So wird etwa mit getauchten Unterseebooten ebenfalls im extrem langwelligen Bereich Verbindung gehalten.

Infraschall pflanzt sich auch im Wasser sehr weit fort und schädigt vor allem Meeressäugetiere wie Wale oder Delphine. Wohl deshalb hat Florida Offshore-Windparks vor seinen Küsten per Gesetz verboten, wie Gouverneur Ron DeSantis mitteilte.

Auch bei Menschen bietet das „endotheliale Zytoskelett, das jetzt als Tiefpassfilter identifiziert wurde, … die Möglichkeit zur Mechano-Transduktion.“ Das kann „zu einem Anstieg des oxidativen und oszillatorischen Stresses führen, dem Hauptgrund für den Verlust der endothelialen Integrität bei Entzündungskrankheiten wie Atherosklerose. Dies könnte auf die lange gesuchte pathophysiologische Art und Weise hinweisen, in der Infraschall und Vibrationen auf zellulärer Ebene eine stressauslösende Wirkung ausüben können. Lärmexponierte Bürger, die in der Nähe von Infrastrukturen wie Biogasanlagen, Wärmepumpen, Blockheizkraftwerken und größeren industriellen Windkraftanlagen (IWT) leben, zeigen weltweit vor allem eine mit Mikrozirkulationsstörungen verbundene Symptomatik.

Das ist also die nicht ganz einfache aber wissenschaftlich korrekte Erklärung für einen weiteren Teil der gesundheitlichen Schäden durch Infraschall von Windrädern, der sich über mindestens 10 Kilometer Entfernung schädlich auf die Gesundheit von Menschen auswirkt.

Abgesehen von Walen und Delphinen scheinen marine Ökosysteme generell, aber auch Insekten, durch die zunehmenden Emissionen sehr niedriger Frequenzen besonders gefährdet zu sein.

Andere Schäden der Meeresfauna

Expertisen und Untersuchungen haben wie hier, hier und hier berichtet gezeigt, dass der Abrieb von den Rotorblättern sich auf 1000 Meter im Umkreis eines Windrades verteilt, also eine Fläche von 3,14 Quadratkilometern (F=r²Pi) kontaminiert. Es kommt dabei zur Kontamination der Böden und des Meerwassers mit feinsten Partikeln der verwendeten Materialien den „ewigen Chemikalien“ PFAS, Carbon/GFK/CFK, incl. des als lebensgefährlich eingestuften Bisphenol-A, wobei insbesondere die Mikro-Fasern Krebs sogar auslösen können.

Forscher der Universität Portsmouth haben davor gewarnt, dass Offshore-Windparks „erhebliche Risiken für das Ökosystem, die Wirtschaft und die menschliche Gesundheit“ mit sich bringen könnten. Das Potenzial für die Anreicherung von Metallen wie Zink, Aluminium und Indium – ein Metall, das für die Herstellung von Flachbildfernsehern wichtig ist – in Meereslebewesen wie Austern, Muscheln und Seetang sollte, so warnen Wissenschaftler, zu denken geben, bevor die aggressiven Entwicklungspläne der Regierung für Offshore-Windparks in gefährdeten Meeresgebieten weiterverfolgt werden.

Dies liegt laut der Studie an den potenziell schädlichen Mengen an Metallmaterialien aus den derzeitigen Schutzmaßnahmen für Windkraftanlagen, die in das umliegende Wasser gelangen könnten und nicht nur Risiken für die Ökosysteme, sondern auch für die Sicherheit von Meeresfrüchten und die menschliche Gesundheit darstellen.

In Zusammenarbeit mit dem Plymouth Marine Laboratory hat die Studie ergeben, dass die in diesen Windparks installierte Ausrüstung tatsächlich jedes Jahr Tausende Tonnen Metalle – darunter Aluminium, Zink und Indium – in das umliegende Wasser freisetzt.

Aber das ist noch nicht alles. Ein Forscherteam unter der Leitung des Alfred-Wegener-Instituts und unter Beteiligung des Helmholtz-Zentrums hat nun die Auswirkungen dieser Partikel auf Miesmuscheln untersucht – eine Art, die auch für die Mehrfachnutzung von Windparks für die Aquakultur in Betracht gezogen wird. In dem Experiment nahmen die Muscheln Metalle aus den Beschichtungen der Rotorblätter auf, wie das Team in einer Studie beschreibt, die gerade in der Zeitschrift „Science of the Total Environment“ unter dem Titel „Effect of particles from wind turbine blades erosion on blue mussels Mytilus edulis veröffentlicht wurde und in der auch die möglichen physiologischen Auswirkungen diskutiert werden.

In einer laborbasierten Pilotstudie untersuchte ein Forscherteam die möglichen Auswirkungen der Emissionen von Rotorblättern auf die Physiologie von Miesmuscheln. Zu diesem Zweck wurde das Material dieser Rotorblätter auf eine Partikelgröße zermahlen, die klein genug war, damit die Muscheln es aufnehmen konnten. „Wir haben die Muscheln unterschiedlichen Partikelkonzentrationen ausgesetzt und nach vordefinierten Expositionszeiten Proben entnommen“, erklärt Dr. Gisela Lannig, Projektleiterin der Studie und Ökophysiologin am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). Die Miesmuscheln zeigten eine mäßige bis ausgeprägte Aufnahme von Metallen, insbesondere von Barium und Chrom“, berichtet Dr. Daria Bedulina, Ökophysiologin und Postdoktorandin am AWI.

Die Ergebnisse zeigen, dass Offshore-Windparks eine neue anthropogene Belastung für die Meeresumwelt darstellen: Laut der Studie sollten die Emissionen von Polymerpartikeln aus Rotorblättern, die durch die Zersetzung und Oberflächenerosion der Beschichtungen und des Kernmaterials der Blätter entstehen, nicht unterschätzt werden. Muschelarten wie die hier untersuchte Miesmuschel spielen eine Schlüsselrolle in Küstenökosystemen. Muschelbänke bieten z. B. Lebens- und Brutraum für eine Reihe von Meeresfauna, fördern die Biodiversität und erhalten aufgrund der Rolle der Tiere als Filtrierer die Wasserqualität. Mikroplastik und Schadstoffe können sich im Gewebe der Tiere anreichern.

In diesem TKP-Buch findet sich alles Wissenswerte über die Schäden durch Windparks:


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