Britischer Widerstand gegen die digitale Identität

19. November 2025von 4,2 Minuten Lesezeit

In UK spitzt sich der Kampf um (beziehungsweise gegen) die digitale Identität politisch zu. Landesweit kommt es zu Protest und Widerstand, die Regierung beginnt zu straucheln.

Der Protest der Briten dreht sich um die sogenannte „BritCard“, der digitale Ausweis soll de facto zur Pflicht werden. Es wird laut dagegen protestiert, die Regierung bewirbt die BritCard (oder wie sie auch immer dann heißen wird) auch, um die (bei den Briten verhasste) Migrationspolitik zu ändern. Eine propagandistische Finte, um alle – nicht nur die Ausländer -zu kontrollieren. Das britische Digitalisierungssystem geht indes noch viel weiter.

Der Widerstand gegen die Pläne der Regierung ist groß und zeigt Wirkung. So berichtet die britische Presse mittlerweile, dass Abgeordnete sagen: „Digitale Ausweise können nicht gerettet werde. Niemand glaubt, dass es um Einwanderung geht.“ Die Wähler seinen „empört“, berichtet aktuell etwa The Mirror.

Die britische Journalistin Fiona Rose weist aber darauf hin, dass die BritCard – gegen die sich der Widerstand formiert hat – nur ein Nebenschauplatz ist. Sie schreibt in einem lesenswerten Text:

Man muss verstehen, dass die BritCard (oder welchen Namen sie auch immer wählen) lediglich ein einzelnes Credential bzw. ein „Token“ ist, das in der digitalen Brieftasche (Wallet) gespeichert wird. Wenn ich die Menschen dazu aufrufe, die digitale ID abzulehnen, meine ich nicht nur dieses eine Token, das Alter oder das Recht auf Arbeit oder Miete nachweist. Ich spreche von dem viel umfassenderen, integrierten System aus Tokens – ich spreche von der Wallet, die alle diese Tokens aufnehmen wird, dem System, das zum digitalen Behälter für dein gesamtes Leben wird.

Die digitale Identitäts-Infrastruktur der britischen Regierung ist bereits vorhanden. Das GOV.UK One Login-System läuft seit 2021, wird als zentrale Anmelde- und Identitätsprüfung ausgerollt und funktioniert bereits als de-facto-digitale ID. Regierungsdienste (z. B. Companies House) verlangen bereits jetzt von Direktoren Limited-Unternehmen, ihre Identität digital über One Login nachzuweisen.

In Österreich ist das Pendant dazu ID Austria. Das System wird immer weiter ausgerollt und von verschiedenen Diensten integrieret (zuletzt vom AMS) – aktuell noch als optionale Ergänzung. Aber wie lange noch?

Fiona Rose schreibt weiter. Ihre Analyse ist nicht nur auf UK beschränkt sondern betrifft die gesamte EU – sogar die ganze Welt:

One Login ist bereits der Weg für die Identitätsprüfung bei allen staatlichen Interaktionen. Wir wissen jedoch, dass die digitale-ID-Agenda auch die Grenzen zwischen öffentlichem und privatem Sektor überschreiten wird.Um zu verstehen, wohin die Reise geht, müssen wir zuerst begreifen, was bereits da ist. Die Infrastruktur steht: One Login ist die Basis, und die GOV.UK Wallet-App ist die Schicht, die verschiedene Tokens – digitalisierte Nachweise über dich – aufnehmen wird.

Beispiele:

  • Eine Veteranen-Karte ist so ein Token,
  • ein digitaler Führerschein ebenso,
  • und die sogenannte BritCard (die als Nachweis für Miet-/Arbeitsrecht, Alter in der Kneipe usw. vorgesehen war).

Es werden immer mehr Tokens in diese Wallet hinzukommen – egal wie das Ding am Ende heißt: Die GOV.UK Wallet wird im Wesentlichen dein digitaler Zwilling, der unzählige digitale Nachweise und Tokens über dich speichert.

Um die Wallet nutzen zu können, brauchst du zwingend ein One-Login-Konto (d. h. deine Identität muss über One Login verifiziert sein). Der Kreis wird erweitert und immer mehr Menschen werden durch Zwang und Ausschluss zu One Login getrieben. Das ist bei Companies House bereits passiert: Registriere dich oder verliere dein Unternehmen.

Die Wallet selbst ist die „App der Apps“ – die alles umfassende digitale ID.

Je mehr das Leben tokenisiert wird, desto mehr digitale Nachweise sammelt die Wallet an. Die Regierung hat bereits angekündigt, dass das digitale ID-System für Dinge wie Sozialleistungen, Steuern, Renten und sogar den Zugang zu deinem eigenen Geld genutzt werden soll. In naher Zukunft werden noch mehr Funktionen über dieselbe digitale Wallet-Infrastruktur laufen.

Wenn man dann noch programmierbare Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs) draufpackt, wird klar, wie dystopisch die Richtung ist. Irgendwann kommen dann noch Treuekarten, Fahrkarten, Flugtickets und andere private Credentials in dieselbe Wallet – und es entsteht ein konsolidiertes Bild deiner Gewohnheiten, Vorlieben und Käufe.

Ab hier übernimmt das dystopische Albtraumszenario. In einem „Notfall“ – sagen wir, einer weiteren „Pandemie“ – kann ein vollständig integriertes digitales ID-/Wallet-System genutzt werden, um Zugänge zu beschränken, Bewegungen einzuschränken oder Verhalten zu steuern. CO₂-Kontingente, Sozialverhaltens-Scoring, Compliance-Checks – genau das System, vor dem Menschen warnen, wenn sie von „digitaler Kontrolle“ sprechen.

All das ist aber nur die Spitze eines viel tieferen Eisbergs. Deshalb ist es so wichtig, die Grundlagen zu verstehen. Wer über das große Bild sprechen will – und vor allem darüber, wer das alles gestaltet – der muss erst die Basics klar haben und dann die „Architekten“ dieses Systems kennen und entlarven. Kenne deinen Feind und kenne seinen Plan.


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Ein Kommentar

  1. Jan 20. November 2025 um 8:24 Uhr - Antworten

    Die Menschen halten täglich viele hundert Male im Internet an, um einen Knopf zu drücken, dass in diesem Moment 149 plus 327 plus 728 plus 45 plus 487 Firmen erfahren und auf ewig speichern dürfen, dass sie diese Seite aufgerufen haben.

    Glaubt jemand wirklich mit gleichem Argument ließe sich Ablehnung gegen die Wallet bündeln?

    Fiona Rose sollte schreiben: Ohne ID könnt ihr Eure Kinder noch schneller autistisch spritzen lassen! Die Leute würden jubeln.

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