NATO-Hype „Schattenflotte“: Tanker wieder in See

Unter großer Euphorie kaperte Frankreich einen Öltanker aus Benin. Angeblich handelte es sich um ein Schiff der russischen „Schattenflotte“, vollgestopft mit Drohnen. Allerdings haben die Behörden den Tanker nun still und leise wieder freigegeben.

Die EU steigt auf Piraterie um, Emmanuel Macron ließ einen Tanker aus Benin kapern – TKP hat berichtet. Die Schreibstuben, die den Krieg kaum mehr erwarten können, waren begeistert, die Politik stolz. Endlich wird gegen die Russen etwas unternommen, die angeblich überall mit ihren Drohnen herumfliegen. Am Freitag haben die französischen Behörden das Schiff aber wieder freigelassen – offenbar war es doch nicht so gefährlich.

In der französischen Presse kann man lesen, dass der Tanker bereits in der Nacht auf Freitag seine Route wieder aufgenommen hat. Er steuert Richtung Suezkanal, das geht auch aus Seekarten wie Marine Traffic und Vesselfinder hervor. Auch der Kapitän und sein Co-Kapitän durften wieder an Bord.

Bis vor kurzem war die „Boracay“, so der Name des Tankers, der zur russischen „Schattenflotte“ (die Franzosen sprechen noch dramatischer von der „Geisterflotte“ – das sollten Spiegel und ZDF aufgreifen, damit macht man noch mehr Angst vor dem Russen: Der Russ, das Gespenst.) gehören soll, noch ein gefährlicher Akteur der „hybriden Kriegsführung“. Man behauptete, dass von dort die Drohnen Richtung Dänemark geschickt worden wären. Beweise? Wozu brauchen Piraten schon Beweise? Die NATO braucht jedenfalls keine. Man konnte bisher keine einzige Drohne präsentieren, die auf dem Tanker war, Drohnen-Technik oder irgendetwas anderes. Vielleicht ist aber auch alles einfach streng geheim. Immerhin hat man es mit Gespenstern zu tun.

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So gefährlich ist das Schiff jedenfalls, dass es wieder in See gestochen ist. Die beiden Chefs des Tankers, zwei Chinesen, waren einige Stunden zuvor an Bord zurückgekehrt, nachdem sie in Polizeigewahrsam genommen worden waren, auf ihr Schiff zurückgebracht“, berichtet eine Quelle.

Auch bei diesem Schiff zeigt sich also wieder dasselbe Muster: Zunächst wird in den Medien etwas groß inszeniert. Der Kreml übte sich demnach in einer großen „Provokation“. Wenige Tage, manchmal sogar nur wenige Stunden später, löst sich die Geschichte in Luft auf. Das wird aber kaum mehr berichtet – die angebliche russische Provokation bleibt scheinbare Wahrheit. Und schon wird der nächste Aufreger durch den NATO-Blätterwald durchgeboxt. Heute: Drohnen über München!

Das Schiff, das nach Angaben der französischen Justiz „eine große Ladung Öl“ beförderte, war nach Angaben seines automatischen Identifikationssystems (AIS) auf dem Weg zum Suezkanal und schien seine ursprüngliche Route fortzusetzen, die es vom russischen Hafen Primorsk in der Nähe von St. Petersburg nach Vadinar im Nordwesten Indiens nehmen sollte.

Bild © European Union, 2025, Ursula von der Leyen departs with other attendees for the 2022 NATO summit (1), CC BY 4.0

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