Bargeld unter Druck bei Rewe oder ÖBB – digitale ID gefördert von Konzernen

19. September 2025von 3,9 Minuten Lesezeit

Organisationen wie die EU arbeiten an der Einführung der digitalen Identität. In der EU ist ein Eckpfeiler dafür der digitale Euro und verbunden damit die Abschaffung von Bargeld. Ziel ist die Schaffung eines digitalen Zwillings von jedem Menschen.

Mit finanziellen Anreizen wird von großen Konzernen Bargeld unattraktiv gemacht. Es sind viele kleine Beispiele dafür – wie im Speisewagen der ÖBB. Wer bar zahlt, muss für ein Wiener Schnitzel vom Schwein 14,50 Euro auf den Tisch legen, wer mit Karte zahlt wird nur mit 13,80 Euro belastet. Die Frage ist, ob das überhaupt legal ist, in dieser offenen und eher unverschämten Form.

Hier der Auszug aus der Speisekarte:

Einen ähnlichen Weg geht der Lebensmittelkonzern Rewe. Der Einbau der Automatischen Kassen läuft bei Rewe zügig. Rabatt gibt es nur mehr für Besitzer eines Smartphones. Niemand beklagt sich. Der Tag x rückt näher.

Ab dem 1. Juli kann man bei Rewe nicht nur Punkte sammeln, sondern auch direkt mit dem Smartphone bezahlen – alles in einer App. Wie die „Lebensmittel Zeitung“ berichtet, startet Rewe mit der nächsten Digitaloffensive: Mit „Rewe Pay“ verschmelzen Bonusprogramm und Mobile Payment. Heißt konkret: Wer die Rewe-App hat, kann jetzt direkt an der Kasse per Smartphone zahlen. Das Geld wird dann per Lastschrift direkt vom Girokonto abgebucht.

Bei Bus und Bahn gibt es schon länger Tendenzen bei Kommunen und Betreibergesellschaften einfach kein Bargeld mehr zu nehmen. Dabei gab es allerdings zumindest teilweise heftige Proteste und Rücknahmen.

Die digitale Identität wird teilweise mit rabiaten Zwang durchgesetzt. Lehrer können nicht mehr arbeiten ohne, da sie Noten nur mehr mit der ID Austria eingeben können. Ähnliches gilt für Ärzte, Pflegeberufe und andere Berufsgruppen. Der Mobilfunker A1 bietet es in seiner App zum Log in an, die Allianz Versicherung für ihr Serviceportal und die Sozial- und Krankenversicherungen ebenso.

Was ist die Absicht?

Die exakte digitale Erkennung von Menschen ist eine Voraussetzung für digitales Zentralbankgeld, digitale Impfpässe, digitalen Führerschein, Sozialkreditsystem und CO2-Konto.

Man denke beispielsweise an das CO2-Konto. Fährt man mit dem eigenen Auto, so benötigt man schon zum Einsteigen die Freigabe, dass noch genügend Zentralbankgeld am Konto ist um fahren zu dürfen. Verlässt man das Vehikel muss das durch die Fahrt produzierte CO2 vom Konto abgebucht und alles zentral bei der EU gespeichert werden.

Die Buíll & Melinda Gates Foundation widmet der Digital Public Infrastructure einen ganzen Bereich in ihrem Web-Auftritt.

Digitale Zwillinge

Das EU-Projekt der EUDI ist für die Schaffung sogenannter digitaler Zwillinge konzipiert. Das sind digitale Repräsentationen physischer Objekte, im Fall der EUDI der EU-Bürger, also von Ihnen!

Die EU hat digitale Datenräume geschaffen, in denen diese digitalen Zwillinge gespeichert werden sollen. Bekannt sind der Gesundheitsdatenraum für die medizinischen Daten aller EU-Bürger, eine Eigentumsdatenbank, die Datenbank für alle privaten Fahrzeuge, die Datenbank über den Energiezustand der Häuser und vieles mehr. Zusammengeführt werden die Daten unter anderem unter der EUDI, also für jeden einzelnen Bürger.

In Zukunft werden noch viel mehr Daten gesammelt, wie etwa Bewegungsdaten, CO2-Ausstoß, Internetnutzung …. der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

In modernen Autos wird man sich identifizieren müssen um die Fahrberechtigung zu erkennen und das persönliche CO2-Konto entsprechend zu aktualisieren. Die neuesten PKWs sind bereits mit Gesichtserkennung ausgestattet. Die damit gewonnen Daten werden im digitalen Zwilling jedes Bürgers abgespeichert.

Getestet wurde diese Funktionalität und Vorgangsweise während der Corona-Pandemie. Die persönlichen Berechtigungen wurden über Dashboards und digitale Modelle vergeben. Sagte das Modell eine zu hohe „Inzidenz“ für eine Region voraus, gab es Lockdowns. Der Impfpass ist der Vorläufer der EUDI.

Die EUDI wird durch programmierbares, digitales Zentralbankgeld ergänzt, mit dem jede Maßnahme erzwungen werden kann. CO2-Konto überzogen? Das Geld wird automatisiert gesperrt für Benzin und alle Arten von Ausgaben für Reisen. 

Reisen? Geimpft – ok, ungeimpft – leider nein. Der digitale Zwilling weiß Bescheid. Auto älter als 7 Jahre, oder Verbrenner – verschrotten! Wärmedämmung im Haus nicht ausreichend – Benutzungsverbot! All das lässt sich zentral über den digitalen Zwilling steuern.

Bargeld ist für all diese Projekte störend und muss daher weg.


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8 Kommentare

  1. Whoy Knowsy 19. September 2025 um 10:37 Uhr - Antworten

    Einfach den Einkaufswagen bei der Kasse stehen lassen … wirkt Wunder. Garantiert. Nach drei vollen Einkaufswägen, die zurück in die Regale geschlichtet werden müssen, beginnt jeder REWE, LIDL, SPAR, etc Mitarbeiter ganz rasch darüber nachzudenken, was hier falsch läuft.

    • Karsten Mitka 19. September 2025 um 17:14 Uhr - Antworten

      So einfach ist das leider nicht. Die Arbeiter werden dafür bezahlt, denen ist es egal, ob sie Einkaufswageninhalte zurückräumen und Kühlware sogar entsorgen müssen, zu den Konzernspitzen wird das kaum vordringen. Erst mit massiven Boykott solcher Märkte könnte man etwas bewirken, Problem ist, wenn alle Märkte mitziehen, kann man nirgends mehr einkaufen gehen. Immerhin steht aber vor meinem Rewe seit geraumer Zeit keine Reichsregenbogenflagge mehr.
      Ich gehe zwar selbst an die Selbstkassen, wenn an den normalen Kassen lange Schlangen stehen und kartenzahle auch per Mobiltelefon, allerdings ohne Nutzung der meisten Apps. Lediglich bei DM und Rossmann mache ich eine Ausnahme, hier hat man reale Ersparnisse durch Coupons, kann aber trotzdem Bar zahlen, auch an der normalen Kasse.
      Grundsätzlich gehe ich aber am liebsten an die Menschenkasse, wenn dort keine riesen Schlange steht und diese auch noch durch eine nette Kassiererin besetzt ist. 😁
      Selbstbedienungskassen kann man keinen schönen Tag und kein schönes Wochenende wünschen.

  2. Hans Wurst 19. September 2025 um 9:34 Uhr - Antworten

    Scheint aber nicht so wirklich gut zu funktionieren. Zum Einen beklagt sich u.a. REWE über massiv gestiegenen Diebstahl seit Einführung der Automatenkassen. Und dann war ich neulich zufälliger Mithörer, als eine Kassiererin sich beklagte, dass die ewige Frage „haben sie die REWE-App“ schon deshalb nerve, weil kaum Kunden diese App hätten – trotzdem gefühlt 90% „mit Karte“ bezahlten.

    Es war sicher nicht hilfreich, dass Verbraucherschützer jüngst mal beleuchteten, was diese Apps alles so an Daten sammeln. Allerdings konnte sich das auch jeder selbst denken, der nicht die letzten 25 Jahre in einer Höhle verbracht hat.

    Andererseits gibt es dann wieder reichlich dieser Gestalten, die „nichts zu verbergen haben“ und sich auch noch zuhause Alexa und CO hinstellen, weil die ja nur nach Befehl zuhören würden… ja nee, ist klar. Herr, wirf Hirn vom Himmel !

  3. audiatur et altera pars 19. September 2025 um 9:28 Uhr - Antworten

    Es geht abseits von Online darum, etwas, das zuvor frei ablief mit einem (am besten gut versteckten) Preiszettel zu belegen. Zuvor gab man einfach Bargeld und fertig. Heute schneidet ein Dritter im Hintergrund ohne große eigene Kosten immer mit. Die teils horrenden Gebühren der Quasimonopolisten dafür werden von den Händlern eingehoben und treiben die Preise (und kleine Händler tendenziell in den Ruin). Kartellrecht? Showbusiness, wobei RA Stocker sicher anderer Ansicht ist. Kurzens Freunderl Thiels Palantir Bruder Paypal zB kassiert schlanke 3 Prozentchen pro Abzocke, die Visamasters noch mehr. Die Verwaltungen und öffentlichen Unternehmen machen bei dem Bankenblödsinn auch noch mit und „wundern“ sich dann, dass alles teurer wird. Auch hier fällt nichts vom Himmel. Die kurzfristige „Lösung“ besteht darin, von der Politik mit Vehemenz die faktische und kostenfreie Gewährleistung der „Legal-Tender“-Funktion des Bargeldes als GESETZLICHES ZAHLUNGSMITTEL einzufordern. Bei der ÖVP hat man dabei den Vorteil, dass das Problem idR verstanden wird. Und der rosa Suppenkoch, der angetreten ist, um alles einfacher zu machen, könnte hier mal wirklich was gegen echte Bürokratisierung und Teuerung tun. Das wird nicht geschehen, aber er könnte zumindest dem Koalitionspartner der SPÖ-Eisenbahner um den Mundl herum klarmachen, dass das Kartenzahlen „ned bülliga is“.

  4. graypants 19. September 2025 um 9:07 Uhr - Antworten

    Der Rewe Konzern hat bei den Rabattpickerl ja gestern kräftig zurück gerudert scheint als wäre der Umsatzrückgang recht deutlich gewesen.
    Die Kunden können hald doch noch immer bestimmen gerade bei privaten Konzernen, da hier mit der Geldbörse „abgestimmt“ wird.

    • Gabriele 19. September 2025 um 9:30 Uhr - Antworten

      Ja, ich hatte es den großmäuligen Kassendamen angekündigt, die mich milde belächelt haben… und siehe da, seit gestern benehmen sie sich direkt entschuldigend. Ich sagte, wer mich zu einem Smartphone zwingen will, wird große Augen machen…würde jeder so handeln, wäre schnell Ende mit solchen diktatorischen Anwandlungen der Supermärkte. Nun werden wieder brav Pickerl zum Kleben weiter verschickt (wenn nicht gerade wieder am Postweg geklaut, war hier gern einmal vorkam): Aber „Senioren“ mit Hausverstand und Weitblick, die sich noch wehren, wird es wohl nicht mehr lange geben und die Verblödung der Jüngeren nimmt zu – damit rechnen sie. Die wehren sich gegen gar nichts mehr…machen in der Regel dämlich alles und jedes mit und genießen ja nun auch in Schulen die „digitale Grundbildung“ (nichts dagegen zu sagen, wenn die Lehrer selber noch mehr Verstand hätten – leider auch nicht der Fall).

  5. Nurmalso 19. September 2025 um 8:38 Uhr - Antworten

    Dabei haben es die EU-Bürger selber in der Hand. Nämlich brauch z.Bsp. in Deutschland nur das Kreuz bei der AfD zu machen. Ist doch nicht schwer !!! Und die wird diesen ganzen Schwachsinn der Abzocke, Knechtung zu Sklaven u.v.a.m. in den Fluß schmeißen.

    • Karsten Mitka 19. September 2025 um 17:16 Uhr - Antworten

      💙

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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