Brasilien und Indien schmieden strategische Allianz angesichts der US-Zolloffensive

11. August 2025von 3,8 Minuten Lesezeit

Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva und der indische Premierminister Narendra Modi bekräftigten in einem Telefonat ihre strategische Partnerschaft und versprachen, die Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Technologie, Energie, Verteidigung, Landwirtschaft und Gesundheit angesichts des Drucks der USA zu vertiefen.

Angesichts der US-Zölle signalisierte Indien eine mögliche Neuausrichtung – Modi plant seinen ersten China-Besuch seit sieben Jahren, was die Suche nach alternativen Allianzen bei gleichzeitiger Wahrung der Beziehungen zu Washington widerspiegelt. Der brasilianische Präsident versprach, die BRICS-Staatschefs (einschließlich Chinas Xi Jinping) für koordinierte Gegenmaßnahmen zu mobilisieren. Er bekräftigte auch das Engagement mit den USA in globalen Fragen wie dem Klimawandel, trotz der Handelsspannungen.

Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva und der indische Premierminister Narendra Modi haben ihr Bekenntnis zu einer strategischen Partnerschaft bekräftigt und eine Vertiefung der Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen zugesagt.

Diese Entwicklung folgt auf die Verhängung hoher Zölle auf Waren aus beiden Ländern durch US-Präsident Donald Trump, die eine Welle der globalen wirtschaftlichen Unsicherheit und diplomatischer Neuausrichtungen ausgelöst hat.

Während eines einstündigen Telefonats am Donnerstag, dem 7. August, diskutierten Lula und Modi die „Einführung einseitiger Zölle” durch die USA, die unter Berufung auf verschiedene geopolitische und handelsbezogene Streitigkeiten einen Zoll von 50 Prozent auf brasilianische und indische Waren erhoben haben.

Das Büro des brasilianischen Präsidenten erklärte, die Staatschefs hätten „ihr Ziel bekräftigt, den bilateralen Handel bis 2030 auf über 20 Milliarden Dollar jährlich zu steigern”, was eine deutliche Steigerung gegenüber den 12 Milliarden Dollar im letzten Jahr darstellt.

In einer Erklärung betonte Modis Büro die „starke, auf die Menschen ausgerichtete Partnerschaft zwischen den Ländern des Globalen Südens” und hob die gegenseitigen Vorteile einer verstärkten Zusammenarbeit hervor.

Die Staatschefs vereinbarten, ihre Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Technologie, Energie, Verteidigung, Landwirtschaft und Gesundheit auszubauen, und bekräftigten ihr Bekenntnis zu einer facettenreichen strategischen Partnerschaft. Beide Staatschefs bekundeten ihre Unterstützung für Multilateralismus und faire Handelspraktiken und verurteilten Trumps einseitiges Vorgehen.

Der brasilianische Präsident betonte die Notwendigkeit einer gemeinsamen Reaktion der BRICS-Staaten – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika sowie der weiteren Mitglieder und Partner – auf die US-Zölle. Lula hat bereits Gespräche mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping aufgenommen und plant, ein BRICS-Gipfeltreffen vorzuschlagen, um eine gemeinsame Reaktion zu koordinieren.

Indiens diplomatische Neuausrichtung

Indien, das mit denselben 50-prozentigen Zöllen auf seine Waren konfrontiert ist, signalisiert eine mögliche Neuausrichtung seiner globalen Partnerschaften.

Modi bereitet sich auf seinen ersten Besuch in China seit über sieben Jahren vor, was auf eine mögliche diplomatische Neuausrichtung angesichts der wachsenden Spannungen mit Washington hindeutet. Dieser Schritt unterstreicht die Absicht Indiens, angesichts des Drucks der USA alternative Allianzen zu suchen.

Modi hat auch Präsident Putin zu einem Besuch in Indien eingeladen. Putin hat die Einladung angenommen und wird gemeinsam mit Modi nach Peking weiterreisen um am Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) teilzunehmen.

Das Büro des indischen Premierministers erwähnte Trump oder die US-Zölle in seiner Erklärung nicht ausdrücklich, wies jedoch darauf hin, dass die Staatschefs „Ansichten zu verschiedenen regionalen und globalen Themen von gemeinsamem Interesse ausgetauscht haben”.

Diese vorsichtige Haltung spiegelt Indiens schwierigen Balanceakt wider, während es sich in den komplexen Beziehungen zu den USA zurechtfinden und gleichzeitig die Beziehungen zu anderen wichtigen Volkswirtschaften stärken will.

Lula, der für seine unverblümte Haltung in internationalen Fragen bekannt ist, hat Trumps Politik offen kritisiert. Er hat angekündigt, entschlossen auf die Zölle zu reagieren, und betont, dass er die wichtigsten Staats- und Regierungschefs der Welt, darunter Modi und Xi, kontaktieren werde.

In einem kürzlich geführten Interview erklärte Lula: „Ich werde Trump nicht anrufen, um irgendetwas zu verhandeln, denn er will nicht reden. Aber seien Sie versichert, ich werde ihn anrufen, um ihn zur COP [Konferenz der Vertragsparteien zum Pariser Klimaabkommen] einzuladen, denn ich möchte wissen, was er über das Klimaproblem denkt.“

Lula ist auch bekannt dafür, dass er Covid-Impfplichten bei Kindern radikal durchsetzt, das Klima durch Windräder und Solarpaneele „schützen“ will, Zensur massiv vorantreibt und Transgenderei mit massiven Strafen schützt.

Prime Minister’s Office (GODL-India), GODL-India, via Wikimedia Commons

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4 Kommentare

  1. Daisy 12. August 2025 um 6:19 Uhr - Antworten

    Lulu ist also ein woker Klimafanatist… schöne Sch…
    Ja Trump sorgt dafür, dass die BRICS noch näher aneinanderrücken. Doch sind die BRICS anders (besser?) als der „Westen“? Nö, solange sie von ihm Entwicklungshilfe beziehen, befolgen sie auch die westlichen WEF-Agenden. Besonders Germoney spendet immer noch fleißig und lässt dafür seine Bürger länger arbeiten und in der Rente Flaschen sammeln. Bald werden die Sparer enteignet.

    Die BRICS tun mit bei Klimawahn und WHO, bei der Digitalisierung und Abschaffung des Bargeldes, bei der KI-Überwachung und Sozialkredit, bei Genderwahn zwecks Reduktion der Menschheit teilweise, bei der Impferei großteils – glaub, Südarfrika pfeift da eher drauf. Tja, Indien war relativ neutral, eher dem Westen zugeneigt. Jetzt ist es verärgert. Indien kauft jedenfalls keine Waffen mehr von US. Unschön ist auch, dass die USA China von den Zollbestrafungen, die auf Grahams Mist gewachsen sind, ausnehmen, da China Druckmittel wie zB Seltene Erden in der Hand hat.

    Da kommen wir zu der Frage, was exportieren Brasilien und Indien? Was führt Amerika aus Brasilien ein?
    Brasilien exportiert: Sojabohnen, Rohöl und Eisenerz.
    Indien: Erdöl und Erdölprodukte, Edelsteine, Edelmetalle und Münzen, Fahrzeuge und Teile… zw. US und Indien: Textilien, Autoteile, Schuhe und Pharmaexporte – und eben auch Edelsteine…sie schleifen Diamanten.

    Also Indien ist wohl am schlimmsten betroffen, weswegen die Anhebung der Zölle auf 50% als bösartig zu bezeichnen ist, denn Indien ist ein aufstrebendes Land, das noch nicht so wohlhabend ist.

    All das ist die Folge des dämlichen Krieges der NATO gegen Russland.

    Ich fand etwas Unterhaltsames btw, weil das ja mit dem gesamten Wahnsinn zusammenhängt. EU, NATO, Selenski und der US-Falkenteil samt Rüstungsindustrie wollen den Krieg unbedingt weiterführen. Die Friedensbemühungen Trumps sollen massiv sabotiert werden.

    In den sozialen Medien teilte der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew am Sonntag mit: „Die Euro-Idioten versuchen, die amerikanischen Bemühungen zur Lösung des Ukraine-Konflikts zu verhindern.“ In einer scharfen Erklärung verglich die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, die Beziehung zwischen der Ukraine und der Europäischen Union mit „Nekrophilie“. ;-)

  2. Matthias 11. August 2025 um 19:11 Uhr - Antworten

    Wenn der Dollar zur Waffe wird, ist Einigkeit oberstes Gebot. Ich denke mal das werden immer mehr Länder erkennen, dass der Dollar nicht mehr der sichere sondern der gefährliche Hafen ist.

  3. Glass Steagall Act 11. August 2025 um 18:34 Uhr - Antworten

    Während andere Länder in der Welt handeln, sucht Europa die Lösung in der Unterwerfung. Mir wären 50% US-Zoll incl. Neuausrichtung Europas lieber gewesen, als die bedingungslose Unterwerfung für 15% Zoll und weitere Energie-Knebelverträge mit den USA! Aber wer hat da noch verhandelt? Die korrupteste Frau Europas, die auch hochdotierte Verträge über SMS allein abschließen darf.

  4. Jurgen 11. August 2025 um 14:13 Uhr - Antworten

    Modi und Lulu im LaLaLand – aber das Öl gibt es in Venezuela billiger als von den Indern…

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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