Aus ganz alten Büchern lernen: Tibetische Medizin

4. Juli 2025von 11,7 Minuten Lesezeit

Neben der im Westen inzwischen gut bekannten Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und dem indischen System des Ayurveda („Das Wissen vom Leben“), existiert in Asien auch ein wenig bekannter, eigenständiger Heilschatz – die Traditionelle Tibetische Medizin (TTM). Können wir noch immer aus diesen alten Schriften lernen?

Kenner sagen, die Krone der asiatischen Medizin falle eigentlich der Heilkunst Tibets zu. Dass es diese überhaupt gibt, blieb im Westen lange völlig unbekannt. Dabei vereinigt sie in sich nicht nur die Traditionen umgebender Systeme, sondern auch das Wissen der uralten schamanischen Religion des „Bön“, sowie der arabischen Unani-Medizin, die wiederum mit unserer westlichen antiken Heilkunde in Wechselwirkung stand. Es begann schon im 7. Jht. nach Christus mit der Einführung des Buddhismus und der tibetischen Schrift. Im Jahr 800 fand unter Yutok Yonten Gonpo dem Älteren, Leibarzt des tibetischen Königs eine Versammlung asiatischer Medizinexperten statt – faktisch ein erster „Medizinkongress“, bei dem alle greifbaren Überlieferungen diskutiert und schließlich die besten Texte zu einem eigenständigen Medizinsystem zusammengefasst wurden.

Die Zeit der „Bücher“ beginnt

In die Zeit dieser Versammlung fiel eine erste Übersetzung eines Basiswerkes der TTM, später „Die 4 Tantras“ genannt (tib.: Gyüshi) durch den berühmten Gelehrten Vairocana. Als größter tibetischer Arzt aller Zeiten und 14. Inkarnation (Verkörperung) des Medizin-Buddha gilt Yutok Yonten Gonpo der Jüngere. Er brachte im 12. Jht. die „Vier Tantras“ in die bis heute maßgebliche Form. Das Werk beschreibt in 156 Kapiteln und 5900 Versen 1600 Krankheiten und 2293 Heilmittelzutaten. Unter anderem wurde diese Schrift im 17. Jht. durch Kommentare wie den „Blauen Beryll“ ergänzt. Der 5. Dalai Lama gab zusätzlich 79 Thangkas (Rollgemälde) in Auftrag, die als eine Art Medizinatlas den Text der Kommentare bildhaft erläutern. Das Studium dieser Schriften und Bilder ist bis heute ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung jedes traditionellen tibetischen Arztes. Die Texte werden nach Mönchstradition so lange rezitiert, bis die Schüler sie auswendig können – viele tausend Seiten! Buddhistische Medizingelehrte übten die TTM traditionell über viele Jahrzehnte unter Anleitung eines hohen Meisters, bevor sie Patienten alleine behandeln durften.

In Lhasa, der Hauptstadt Tibets, wurden zu jener Zeit der Potala-Palast als neuer Wintersitz des Dalai Lama sowie die Medizinschule „Chagpori“ (Eisenberg) als Zentrum mönchischer Gelehrtheit erbaut. Weitere Medizinschulen wurden in Peking oder der Mongolei gegründet.

Die dort ausgebildeten Ärzte nannten sich „menpa“ oder mongolisch „amchi“. Trotz eines bewegten Schicksals wurde die Traditionelle Tibetische Medizin über viele Jahrhunderte in der Himalaya-Region, Teilen Chinas, der Mongolei und weiteren buddhistisch beeinflussten Teilen Asiens mit großem Erfolg praktiziert. Im sibirischen Burjatien fand die Tibetische Medizin durch den Buddhismus weite Verbreitung. Der tibetische Arzt Sultim Badma und seine Nachfahren sollten ihr Wissen später bis nach Russland und Europa tragen. 1916 gründete der 13. Dalai Lama schließlich in Lhasa das Men Tsi Khang (Men = Medizin, Tsi = Astrologie, Khang = Haus), wo erstmals auch Laien zum Medizinstudium zugelassen wurden. Doch das 20. Jht. brachte auch schlimmste Rückschläge für die tibetische Kultur und Medizintradition.

1959 als Schicksalsjahr und die Tibetische Medizin im Exil

Die Sowjets verboten schon 1936 die Tibetische Medizin in der Mongolei, 1949 kommt es zur gewaltsamen Annexion Tibets durch die neue Volksrepublik China, die dem Land offiziell nur „kulturelle Hilfe“ leistet und 1959 sieht sich der 14. Dalai Lama nach langen vergeblichen Friedensbemühungen mit rund 100.000 Getreuen zur Flucht ins nordindische Dharamsala gezwungen. Das Men Tsi Khang wird in Schutt und Asche gelegt, Klöster zerstört und die meisten Mönche inhaftiert, gefoltert und getötet. Auch unzählige wertvolle Medizinschriften fallen dem Wüten zum Opfer und über eine Million Tibeter sterben durch Verfolgung, Hunger und Existenznöte. Zwar ist seit 1990 das über China verhängte Kriegsrecht aufgehoben, aber eine gezielte Sinisierung der einst autonomen Region setzte ein. Klöster wurden später vor allem als Touristenattraktion wieder aufgebaut, werden aber streng chinesisch überwacht. Die tibetische Bevölkerung sieht sich zahllosen Repressionen und Einschränkungen gegenüber. Das soll hier nicht explizit Thema sein, ist aber wichtig zu erwähnen und aus einschlägigen Quellen klar ersichtlich. Das Schicksal dieses geknechteten Volkes geht heute angesichts der Weltlage medial fast unter, aber der Dalai Lama verdeutlicht in seinem neuen Buch einmal mehr die Realität. Eine Rückkehr in seine Heimat war und ist für ihn selbstredend unmöglich.

Um das traditionelle Heilwissen zu erhalten, etablierte S. H. der 14. Dalai Lama 1961 im indischen Dharamsala neben der Exilregierung auch eine neue Medizinschule. Das neu etablierte „Men Tsee Khang“ verfolgt die Mission, die TTM zu bewahren und zu verbreiten, Ärzte auszubilden und eine erschwingliche Gesundheitsvorsorge für alle zu gewährleisten. Es gibt ein Hospital mit Außenstellen in ganz Indien, eine Apotheke und Arzneimittelproduktion sowie Forschung und Lehre. Patienten aus aller Welt können sich nun mit ihrer medizinischen Diagnose sogar direkt an Ärzte des Men Tsee Khang wenden, um sich nach TTM behandeln zu lassen.

Gesundheit und Krankheit aus tibetischer Sicht

Der Legende zufolge überbrachte der historische Buddha Shakyamuni selbst der Menschheit die Heilkunde. Traditionelle tibetische Ärzte handeln stets im Bewusstsein, als Verkörperung des „blauen Medizin-Buddha“ zu agieren, sie begleiten daher ihre Handlungen meist mit Gebetsformeln („Mantras“). Für unser Wort „Gesundheit“ wird im Tibetischen ein Ausdruck verwendet, der sinngemäß bedeutet: Sich auf das verlassen, was einem entspricht. Tibetische Medizingelehrte pflegen eine Kunst des Beobachtens und Heilens auf allen Ebenen. Erstes Therapieziel ist es, den Patienten in Kontakt zu seinem innersten Wesen zu bringen, damit er sich wieder auf das verlassen kann, was sozusagen „seines“ ist. Ein wichtiger Grundsatz der TTM dazu lautet, dass alles Wohltuende Medizin ist und was immer Schmerzen und Leid erzeugt, Krankheit. Jede Behandlung mit TTM zielt auf eine Herstellung des dynamischen Gleichgewichts von Körper, Geist und Seele innerhalb des gesamten Universums. Nur dann kann der Mensch tatsächlich gesund sein oder es wieder werden, denn das Leben ist ständig im Fluss. Nur eines ist sicher – jeder Zustand ist vergänglich, alles wandelt sich. Die Tibeter bringen dies auch bei diversen Zeremonien zum Ausdruck, indem sie etwa ein unter großen Mühen erstelltes Sandmandala am Ende „zusammenkehren“ und einem fließenden Gewässer übergeben. Man soll lernen, an nichts Materielles „anzuhaften“.

Für Buddhisten ist das Leben stark geprägt durch Leiden, woran das eigene illusorische „Ich“ am stärksten mitwirkt, denn Krankheit beginnt und endet im Bewusstsein – unser Geist ist der „Baumeister“. Als langfristige Verursacher von Krankheit gelten die „Drei Geistesgifte“: Gier, Hass und Verblendung – die Gier, alles haben zu wollen, der Hass auf alles, was man ablehnt und unsere Unfähigkeit, die Sinnlosigkeit dieser Denke zu erkennen. Weitere Ursachen sind das Alter, die persönlichen Lebensumstände, Umwelteinflüsse und falsche Ernährung, aber auch unethisches Verhalten in einem vorigen Leben („Karma“, was nicht direkt Schuld und Sühne meint, sondern universellen Ausgleich). Oft ist es auch so, dass jemand erst gesund wird, nachdem er anderen – vor allem aber sich selbst – vergeben hat und Ruhe finden kann. Die Seele wird jeder tibetische Mönchsarzt deshalb immer mitbehandeln. Hier zeigen sich deutliche, ja fast logische Parallelen zur europäischen, so genannten Hildegardmedizin. Das absolute Herzstück der TTM war und ist besonders heute der Einsatz von vorwiegend pflanzlichen Vielstoffgemischen (engl.: Multicompounds). Sie wirken umfassend, tiefgreifend und nachhaltig und haben sich in der aktuellen Forschung zu neuen Möglichkeiten der TTM im Westen einen festen Platz erobert.

Der kranke Baum und seine Blätter

Die TTM als holistisches System blickt nicht, wie die westliche Schulmedizin, bloß auf die Symptome eines Leidens, sondern strebt danach, die eigentlichen Ursachen zu finden und zu behandeln. In den alten Schriften wird dazu folgendes Beispiel genannt: Wenn die Ursache einer Krankheit nicht beseitigt wird, ist es, als hätte man von einem giftigen Baum nur die Blätter und Zweige abgeschnitten, ohne auch die Wurzeln auszureißen. Er wird dann sicher weiterwachsen und Heilung kann auf Dauer nicht erwartet werden. Ich denke, unsere westliche Schulmedizin dürfte das sehr gut wissen – ignoriert es aber seit jeher. Aus diesen Gründen eignet sich aber die Tibetische Medizin (vor allem ihre großartige Phytotherapie in Form von Kräutermitteln) ideal zur Therapie chronischer Krankheiten. Sie hat auch immer wieder große Erfolge bei psychischen Problemen, sprich Ängsten und Panik, Depressionen, wahnhaftem Verhalten oder Suchterkrankungen. Tibeter waren häufig der Ansicht, „böse Geister“ seien hier am Werk – aber empfindet das so mancher Kranke nicht durchaus so? Fühlt er oder sie sich nicht manchmal tatsächlich „wie vom Bösen verfolgt“? TTM schafft dann bisweilen, was Psychologen und Psychiater zuvor nicht konnten – Betroffene dauerhaft aus ihrem quälenden Zustand herauszuholen und ihnen auch die Seelenruhe zurückzugeben.

Die Grundlagen der TTM orientieren sich an „5 Elementen“ (rein bildlich zu sehenden Grundkräften): Wasser, Feuer, Erde, Luft und Raum, die miteinander interagieren und aus denen alles Lebende und das gesamte Universum besteht, somit auch der Mensch. Diese fünf Elemente manifestieren sich im Organismus durch die drei dynamischen Prinzipien Lung („Wind“), Tripa („Feuer“) und Beken (Wasser und Erde – „Schleim“). Lung steht für das bewegende, Tripa für das wärmende Prinzip und Beken für die stabilisierenden, kühlenden Aspekte im Körper. Wie sich all diese Gegebenheiten beim einzelnen Patienten verhalten, erkennt ein über Jahrzehnte ausgebildeter tibetischer „Amchi“ bereits deutlich durch die in der TTM zur höchsten Vollendung gebrachte Pulsdiagnose. Zu sehen, wie dieser – es gibt natürlich auch Ärztinnen – nach kaum 10 Minuten (inklusive einer Zungen- und Urinschau) diagnostisch meist zum selben Ergebnis gelangt, wie die westliche Medizin mit all ihrem (gen)technischen und chemischen Brimborium, versetzt westliche Beobachter bis heute in Erstaunen. Allerdings verfügt die TTM durchaus über Therapieansätze (Massagen, Moxa etc.), die wir nicht eben als „sanft“ beschreiben würden – aber sie sind wirksam.

Osten trifft Westen

Seit Jahrzehnten konstatiert selbst Tenzin Gyatso, S. H. der 14. Dalai Lama, dass es wichtig ist, die uralten tibetischen Medizinrezepturen auch mit seriösen wissenschaftlichen Methoden des Westens zu untersuchen, denn er weiß aus eigener Erfahrung, dass sie völlig unabhängig von Religion und Glauben wirken. Die Traditionelle Tibetische Medizin ist also eine echte tibetische „Schulmedizin“, über Jahrhunderte systematisiert und in Tibet selbst ausgeübt von buddhistischen Mönchsärzten, jedoch kann sie Hilfe für jeden bringen, egal welcher persönlichen, religiösen oder geistigen Ausrichtung. Sie beruht keineswegs auf Placebo-Wirkungen und ausgiebige Forschung zu ihrer komplexen Pflanzenmedizin ist im Westen (der Schweiz sei Dank) seit Jahrzehnten im Gange. Konsultationen dürfen Mönchsärzte bei uns meist nur geben, wenn sie bei westlichen Medizinern „zu Besuch“ sind und unter deren Patronat handeln. Man kann solche Termine bei buddhistischen Vereinen und Organisationen erfragen. Viele Deutsche wenden sich auch an die Praxis von Amchi Lobsang Tsultrim im holländischen Ede. Heute gibt es zahlreiche Ausbildungen in TTM für westliche Ärzte, aber auch Laien. Einige speziell ausgebildete Heilpraktiker in Deutschland können u. a. nach TTM behandeln. In Österreich (Wien) praktiziert außerdem der praktische Arzt, herausragende Autor und Experte der TTM und TCM, Dr. Florian Ploberger, seine Seminare sind meist auf lange Sicht ausgebucht (weitere Adressen siehe unten).

Erste Ansätze zeigten sich 2002 deutlich in der steirischen Landeshauptstadt Graz, wo sich bei einer buddhistischen Kalachakra-Zeremonie mit S. H. dem Dalai Lama während eines begleitenden Vortragsprogramms westliche Schulmediziner, ayurvedische und tibetische Ärzte, ja sogar ein echter „Indianer“ (korrekt: First Nations Person) oder eine echte sibirische Schamanin auf Augenhöhe begegnen und ihr Wissen öffentlich weitergeben konnten. Als Teilnehmer konnte man dabei allerdings feststellen: Das Interesse hochrangiger Gäste aus Tibet und Indien an westlichen Sichtweisen war leider deutlich höher als umgekehrt. Dies kam entsprechend höflich zum Ausdruck, während die meisten westlich-akademischen Redner nach ihrem Vortrag an Tag 1 wortlos entschwanden und offenbar an dem weiter geplanten Austausch mit dieser „fremden“ Medizin an den folgenden zwei Tagen (von einigen Studenten abgesehen) wenig Interesse zeigten. Das änderte sich in den folgenden Jahren, jedenfalls im Bereich einer wahrhaft ganzheitlich orientierten Heilkunde.

Die TTM hat, gerade dank Migration, letztlich am stärksten in Indien, Bhutan, der Mongolei und für den Westen in der Schweiz überlebt bzw. sich zum Teil neu „erfunden“, um allen Qualitätskriterien einer westlichen Heilkunde Genüge tun zu können. Wie das möglich war und was dieses uralte Medizinsystem im neuen Kleid – beruhend auf handfesten, wissenschaftlichen Studien – uns heute zu bieten hat, davon im nächsten Artikel.

Eine markante Aussage findet sich übrigens sogar in alten tibetischen Medizinschriften, indem sie ankündigen, sie würden der Menschheit dereinst Auswege bei „neuen Krankheiten der modernen Welt“ anbieten. Als Beispiel könnte man hier rasch an unser aktuelles Problem denken, das zwar offiziell als „Long Covid“ etikettiert wird, jedoch in unzähligen Fällen nichts anderes ist als Post-Vac mit allen Folgen, wo es vorgeblich noch immer „keine echte Hilfe“ gibt.

Literatur und Adressen:

Gabriele Feyerer: Padma 28 – Tibetische Naturmedizin für Körper und Geist. 9. aktualisierte Auflage 2018. Windpferd – nun bacopa Verlag (Grundlagenwerk zur TM)

Aktuelles Adressverzeichnis zur TM hier zum Download (ist nicht im Buch enthalten!)

Gabriele Feyerer: Padma. Die Kraft tibetischer Pflanzenmedizin. Heilkunst für ein neues Jahrtausend. Synergia Verlag 2021 (Folgewerk zu Padma 28 – mit allen Mitteln – auch als e-book).

Dr. med. Florian Ploberger ist Arzt, Autor, Vortragender und ausgewiesener Experte für TTM, TCM und westliche Heilkräuter, welche er damit in Beziehung setzt.

Thomas Dunkenberger: Das tibetische Heilbuch. bacopa Verlag 2020 und

Heilsubstanzen und Rezepturen der Tibetischen Medizin. bacopa Verlag 2019

Thomas Dunkenberger ist Heilpraktiker in Deutschland und Experte für TTM.

Immer eine gute Lektüre das TKP-Buch über die Heilkraft der Pilze:

TKP-Buch: Pilze contra Krebs und anderen Erkrankungen

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Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der fixen Autoren von TKP wider. Rechte und inhaltliche Verantwortung liegen beim Autor.

© Dr. Gabriele Feyerer, freie Autorin / Journalistin


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16 Kommentare

  1. Jurgen 6. Juli 2025 um 16:44 Uhr - Antworten

    Ich kann u.a. in diesem Zusammenhang auch noch das Totenbuch der Tibeter zur Lektüre empfehlen…

    • Gabriele 7. Juli 2025 um 11:09 Uhr - Antworten

      Sicher, aber für Laien nicht gerade leicht zu verstehen :-) , daher oft missinterpretiert. Man könnte dadurch leicht ängstlich werden, was das Lebensende betrifft…. aber jeder könnte und sollte einmal ein Zentrum für tibetischen Buddhismus (Gelug-Tradition – Gelbmützen) besuchen. Solche Zentren sind jederzeit für Interessierte offen – man braucht da keine Scheu zu haben. Auch das She Drup Ling in Graz ist zu empfehlen.

  2. Gabriele 5. Juli 2025 um 13:44 Uhr - Antworten

    Um es vielleicht kurz nur einmal so zu formulieren, wie ich es jemandem gesagt habe: „Wollen Sie jetzt mit tibetischer Medizin gesünder werden – oder wollen Sie den Dalai Lama beschimpfen? Da müssen Sie sich halt entscheiden…“.

  3. kerstin 5. Juli 2025 um 12:55 Uhr - Antworten

    Leider ist die Spaltung der Unteren durch die Oberen in jeder Kultur notwendige Praxis.
    Sichert sie doch den Oberen ihre permanente Macht.
    War so, ist so und bleibt so. Unabänderlich im Dasein von Massen.
    Soweit so gut.
    Die Medizin von unten, also aus den Tiefen der Völker, bleibt ebenso bestehen wie der Wille von oben sie auszurotten.
    Deshalb einen Dank an alle Menschen, welche sich dieser Tiefe und ihrer Verbreitung widmen.

  4. Satya 5. Juli 2025 um 9:53 Uhr - Antworten

    Die buddhistische Meditation habe ich einige Jahre erfolgreich praktiziert, mein Altar steht immernoch an der Stelle im Schrank, wo die meisten Menschen ihren Fernseher stehen haben. Seit 10 Jahren lebe ich mit einer Frau und komme selten noch zu dieser Form der Meditation. Was blieb ist die „Gelebte Meditation“, ein in sich Ruhen ohne bestimmte Rituale.

    • Gabriele 5. Juli 2025 um 13:50 Uhr - Antworten

      Dann machen Sie es meiner Ansicht nach vollkommen richtig. Man muss Buddhismus nicht praktizieren, überhaupt keine Religion – es reicht schlicht ein guter Mensch zu sein und die eigene Seelenruhe zu finden. Erst wenn Empathie und Mitgefühl verloren gehen, dann hapert es…

  5. Gabriele 5. Juli 2025 um 9:12 Uhr - Antworten

    Wenn ich das insgesamt als Autorin des Textes dürfte, würde ich darum bitten, alle Links anzuklicken, sich die Sache anzuschauen und zur Sache zu kommentieren. Die politische Lage, die unter dem Link „ersichtlich“ zu finden ist, wird erwähnt, aber in diesem Text nicht thematisiert. Meine Arbeit bezieht sich auf diese alte Medizin und ich „hofiere“ niemanden, weder den Papst, noch den Dalai Lama. Bitte bleibt beim Thema – mir geht es hier um das Thema Wissenschaft und Gesundheit, nicht um die Befindlichkeiten und Taten von Personen, die sicher diskutabel sind. TTM zwingt niemanden zu einem bestimmten Verhalten und der Dalai Lama ist insofern ziemlich „machtlos“. Dass die Impfung in Zusammenhang mit dem engen Zusammenleben in Klöstern und Zentren ein Thema sein musste, ist leider klar. Wer die TTM verstanden hat, dem ist klar, dass man hier schwerlich für Gentechnik und Impfungen sein kann. Auch in meinem zweiten Buch kommt das deutlich zum Ausdruck.

  6. Daisy 5. Juli 2025 um 7:05 Uhr - Antworten

    Uraltes Wissen, ein Schatz von unermesslichem Wert.
    Alles ist besser als die westliche Schulmedizin, die primär Big Pharma dient, ergo die Leute krank und medikamentensüchtig macht für noch mehr Profit. Am liebsten haben die Ärzte chronisch Kranke. Wenn der Arzt davon lebt, dass die Leute krank sind, so macht er sie nicht gesund. Das ist logisch.

    In der Traditionellen Chinesischen Medizin läuft die Beurteilung umgekehrt. Der Mediziner bekommt erst Geld, wenn der Patient gesund ist. Das ist schon mal ganz etwas anderes. Grundsätzlich gibt es auch in der Natur jede Menge Gifte, die man nicht einfach einnehmen sollte, ohne den Rat eines Gelehrten heranzuziehen, aber natürliche Medikamente sind immer denen aus dem Labor vorzuziehen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist auch, hier spielt auch der Schamanismus eine Rolle. Ob es hilft, nicht warum und wieso, sondern die Heilung ist wesentlich, denn hierzu kann es auch genügen, die Selbstheilungskräfte zu wecken. Das Psychische sollte nicht unterschätzt werden. Man darf auch nicht vergessen, dass bei uns viele Hypochonder und Tachinierer in den Wartezimmern der Arztpraxen herumsitzen…

  7. Christoph Bodner 5. Juli 2025 um 5:56 Uhr - Antworten

    Erstens, warum hat sich Seine Heiligkeit der Dalai Lama die Covid-19-Impfung von AstraZeneca geholt und intensiv dafür Werbung gemacht? (https://www.bbc.com/news/world-asia-india-56310274)

    Zweitens, Meditationslehrer des tibetischen Buddhismus haben westliche Meditationsschülerinnen sexuell missbraucht und sich dabei auf eine alte Tradition berufen ohne es zu bereuen. Warum vertuscht bzw duldet der Dalai Lama dieses Verhalten?

    • Gabriele 5. Juli 2025 um 9:04 Uhr - Antworten

      Warum der Dalai Lama – der auch mir etwas zu sehr an „die“ westliche Medizin glaubt, sich die Impfung „geholt“ hat (oder das wohl musste), müssen Sie ihn selber fragen. Die Geschichte ist hier, wie überall, nicht schwarz und weiß. Was manche „Meditationslehrer“ tun oder nicht tun, liegt nicht an der Tibetischen Medizin, sondern dass überall nur schwache Menschen am Werk sind. Fragen Sie dazu vielleicht einmal, was ein Herr Donald Trump schon alles gemacht hat betreffend Frauen. Der Dalai Lama hat so gut keine Macht über diese Community – Sie würden sich wundern, wie wenig der bestimmen oder befehlen kann…

  8. Fritz Madersbacher 4. Juli 2025 um 19:13 Uhr - Antworten

    Ich verstehe die Parteinahme der Autorin, deren Buch zur tibetischen Medizin ich schätze, ebenso wie die tibetischen Beiträge zur menschlichen Geistesgeschichte. Aber sie könnte sich einmal mit dem zeitgeschichtlichen internationalen Umfeld der Ereignisse in Tibet beschäftigen. Sie würde dann feststellen, wer aller dort kräftig mitgemischt und versucht hat, neben Korea eine weitere Front gegen die neugegründete Volksrepublik China zu schaffen. Es sind immer dieselben Verdächtigen, die Unruhe stiften, spalten und gütliche Lösungen zu verhindern suchen, und sie waren es auch damals. Audiatur et altera pars, es gibt auch Quellen der anderen Seite. Tibet besteht nicht nur aus dem (im Westen hofierten) Dalai Lama und seinen Anhängern …

    • Gabriele 5. Juli 2025 um 9:01 Uhr - Antworten

      Lieber Herr Madersbacher, ich beschäftige mich ausführlich mit dem „zeitgeschichtlichen internationalen Umfeld des Tibetischen Volkes. Aber ich bin keine „Kriegsjournalistin“, sondern mein Interessensgebiet liegt genau in dem, was Sie lesen können. Ich bin auch weit davon entfernt, den Dalai Lama zu „hofieren“, mir sind hier alle Vorgänge durchaus klar. Dafür kann aber die Tibetische Medizin nichts, um die es hier geht, sie ist vollkommen „unpolitisch“. Ich denke, ich sage in meinen beiden Büchern – falls Sie sie lesen – genug zum politischen Umfeld. Und wenn Sie den Link im Text anklicken würden (am besten alle), dann führt er sie auch zur aktuellen politischen Situation. Bei allem Respekt: Warum schreibt nicht jemand von den Kritikern hier selbst einen Text dazu – Dr. Mayer wird das sicher nicht verbieten. Wir können die Gegenseite jederzeit gern hören – nur ist das jetzt nicht Thema meines Textes.

    • Dr. Peter F. Mayer 5. Juli 2025 um 11:48 Uhr - Antworten

      Sehe ich genauso. Um Tibet wird von den USA jede Menge antichinesischer Propaganda betrieben und Lügen verbreitet. Der Dalai Lama ist ein Verbündeter der USA

      • Gabriele 5. Juli 2025 um 13:41 Uhr

        Lieber Herr Dr. Mayer – der Dalai Lama kann gern sein, was oder wie er will. Aber die Tibetische Medizin ist davon unabhängig. Wer selber einmal dabei war, wenn die Chinesen in Lhasa aufmarschieren…bitte selber nachlesen und Material dazu anschauen. Oder wie gnadenlos die Umwelt dort systematisch zerstört wird und tibetische Kinder heute in Umerziehungseinrichtungen kommen…genau wie es bei den „Indianern“ war.
        Nicht alles an China ist grottenschlecht – ihr Umgang mit den Menschenrechten aber schon. Siehe auch die Uiguren. Hier unterscheidet sie wenig von Nordkorea – so ehrlich bitte sein.

    • Fritz Madersbacher 5. Juli 2025 um 14:35 Uhr - Antworten

      @Gabriele
      5. Juli 2025 um 9:01 Uhr
      Sehr geehrte Frau Feyerer, ich finde Ihre beiden Bücher zur tibetischen Medizin sehr lesenswert (mein Schwager hat auch das zweite). Auch der Artikel zur „Hildegard-Medizin“ war sehr informativ (ich selber verwende Galgant). Die Links habe ich vor meinem Kommentar gelesen und mehr zu ihnen als zu Ihren kurzen Zeilen Bezug genommen. Zu den Ereignissen in Tibet sind wir wahrscheinlich nicht derselben Meinung, aber das ist für mich nicht sehr verwunderlich …

      • Gabriele 8. Juli 2025 um 12:28 Uhr

        Danke – man darf – sollte auch – alle Seiten hören und darüber nachdenken:
        Vor allem auch, was dieses ständige „Dagegensein“ bringt.
        Zitat:
        Wenn Sie glücklich und gesund sein wollen; Entspannen Sie sich, atmen Sie tief durch und genießen Sie die Gegenwart (Amchi Lobsang Tsultrim)

        Man kann nur zu einem Zeitpunkt leben oder eine Meinung haben: JETZT. Gestern ist vorbei und morgen kommt erst. Und „Karma“ findet uns alle, das kann ich Ihnen versprechen. Alles, was man sät, wächst und geht in die Ernte. Wenn es schlecht war, holt „Karma“ sich, was ihm zusteht.
        Mit Zinsen und ohne Vorwarnung. Bis dahin…

        Dashi Delek!

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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