Die Geopolitik des Friedens – Professor Jeffrey Sachs im Europaparlament

12. März 2025von 3,3 Minuten Lesezeit

Auf Einladung des BSW Europa-Abgeordneten Michael von der Schulenburg hielt der US-Ökonom Professor Jeffrey Sachs von der Columbia University einen Vortrag im EU-Parlament über die Ursachen der Konflikte in Europa und insbesondere in der Ukraine. Sacchs spricht aus eigener Erfahrung. Hier der Vortrag mit deutsche Synchronisierung.

TKP hat im September des Vorjahres über die Analyse des Abgeordneten zur Kriegstreiberei der Mehrheit im EU-Parlament berichtet. Der hochrangige Ex-Diplomat Michael von der Schulenburg war Assistant Secretary-General (ASG) der UNO. Er arbeitete 34 Jahre für die Vereinten Nation und kurz für die OSZE in Führungspositionen in Entwicklungs- und Friedensmissionen in vielen Krisenregionen dieser Welt, u.a. in Afghanistan, Iran, Irak, Pakistan, Haiti, Somalia, Syrien und Sierra Leone (siehe www.michael-von-der-schulenburg.com). Er hat viel zu Fragen von Krieg und Frieden, nicht-staatlichen bewaffneten Akteuren und UN-Reformen publiziert.

Er organisierte den Vortrag von Professor Sachs im EU-Parlament. In seinem jüngsten Artikel übt er scharfe Kritik, denn „Das Europäische Parlament dreht durch“.

Am 28. November verabschiedete das Europäische Parlament eine weitere Resolution mit dem martialisch anmutenden Titel „Verstärkung der unerschütterlichen Unterstützung der EU für die Ukraine gegen Russlands Angriffskrieg und die zunehmende militärische Zusammenarbeit zwischen Nordkorea und Russland“. Diese Resolution wurde mit einer Mehrheit aus Konservativen, Sozialisten, Liberalen und Grünen angenommen. Die darin enthaltenen Forderungen lassen selbst einem neutralen Beobachter das Blut in den Adern gefrieren.

Bereits im Juli hatte das Parlament eine Resolution verabschiedet, in der faktisch zu einem Totalen Krieg gegen Russland ausgerufen wurde. Doch diese neue Resolution geht noch weiter – sie gleicht beinahe einem Aufruf zum Dritten Weltkrieg.

Das Europäische Parlament erklärt darin, dass die Drohungen Russlands, auf Angriffe mit Nuklearschlägen zu reagieren, die EU keinesfalls davon abhalten würden, die Ukraine weiterhin militärisch zu unterstützen. Und dann wird es konkret: Gefordert werden die sofortige Lieferung von Kampfflugzeugen und Langstrecken-Marschflugkörpern, einschließlich der Taurus-Marschflugkörper. Bemerkenswert ist, dass die Resolution keinerlei Einschränkungen für den Einsatz dieser Waffen vorsieht – ganz Russland könnte somit zum Ziel erklärt werden. ….

Von der Gefahr, dass ein direkter NATO-Angriff auf Russland einen Dritten Weltkrieg und möglicherweise einen nuklearen Konflikt auslösen könnte, findet sich kein Wort. Ebenso wenig wird thematisiert, dass ein solcher Krieg zwangsläufig auf europäischem Boden ausgetragen würde und welche verheerenden Konsequenzen das für die europäischen Bürger hätte. Doch warum auch? Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments agieren in einer abgeschotteten Blase, die offenbar längst den Bezug zur Realität außerhalb ihrer Institution verloren hat. …..

Der Schweizer Historiker Daniele Ganser schreibt in X:

«Selbst wenn Europa seine Kriegstreiberei fortsetzt, wird das keine Rolle spielen. Der Krieg in der Ukraine ist zu Ende. Also, bitte, verinnerlichen Sie das. Bitte sagen Sie es Ihren Kollegen. Es ist vorbei. Er ist vorbei, weil Trump nicht an einem Verlierer (Selenskij) festhalten will.» Dies sagte der US-Ökonom Jeffrey Sachs am 19. Februar 2025 in Brüssel zu den erstaunten Abgeordneten des europäischen Parlaments.

Ich stimme Sachs absolut zu. Sachs ist klug und mutig und gehört zur globalen Friedensbewegung, wir in Europa sollten auf ihn hören. Dass die Briten und Franzosen und viele andere in der EU den Krieg mit Milliarden fortsetzen wollen halte ich für völlig falsch. Sachs sprach auf Einladung von Michael von der Schulenburg, der Europaabgeordnete des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Hier die ganze Rede von Sachs:

Hier die Original-Version ohne deutsche Synchronisierung.


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6 Kommentare

  1. Michael Rosemeyer 13. März 2025 um 0:36 Uhr - Antworten

    Washington Post lüftet den Schleier über den seit 2014 geführten Schattenkrieg der CIA gegen Russland
    Von Jeremy Kuzmarov
    2023_11_01
    https://covertactionmagazine.com/2023/11/01/washington-post-lifts-the-veil-on-cias-shadow-war-against-russia-waged-since-2014/

    The Spy War: How the C.I.A. Secretly Helps Ukraine Fight Putin – The New York Times
    2024_02_25
    https://www.nytimes.com/2024/02/25/world/europe/cia-ukraine-intelligence-russia-war.html
    Übersetzung
    https://uncutnews.ch/bestaetigt-cia-baute-12-geheime-spionagebasen-in-der-ukraine-und-fuehrte-im-letzten-jahrzehnt-einen-schattenkrieg/

    Die New York Times gab bekannt, dass die CIA in der Ukraine „zwölf geheime Spionagebasen“ errichtet und damit im letzten Jahrzehnt einen Schattenkrieg gegen Russland geführt habe.
    Von den USA unterstützter gewaltsamer Putsch die demokratisch gewählte…
    https://t.co/mLhxLebGWI

  2. Michael Rosemeyer 13. März 2025 um 0:35 Uhr - Antworten

    Die Ukraine ist der Aggressor, wie von ÖRR 2014 dokumentiert und bestätigt.
    https://x.com/MichaelRos16236/status/1800594359890628714
    ARD 2014 https://t.co/RBFwBcwaGQ
    New York Times 2024 https://t.co/mLhxLebGWI

    2024_02_26
    https://www.wsws.org/en/articles/2024/02/26/nrdz-f26.html

    Damit man sich noch einmal klar wird was Biden für ein verdammter Kriegstreiber und wie blind sich die Europäer in diesen Stellvertreterkrieg haben treiben lassen
    2014_11_18
    https://x.com/FreeSpeech_on_X/status/1858408435097702589

    Robert Kennedy Jr., neuer US-Gesundheitsminister, enthüllte im Tucker-Carlson-Interview, dass USAID in Wirklichkeit nur eine Tarnorganisation der CIA ist, die 2014 die demokratisch gewählte🇺🇦Regierung wegputschte.
    Das Kabinett der neuen Regierung wählte 1 Monat vorher Nuland aus.
    2025_01_03
    https://x.com/ZentraleV/status/1886296057107153354

  3. Sabine Schoenfelder 12. März 2025 um 11:54 Uhr - Antworten

    Grundsätzlich erachte ich j e d e Friedensinitiative als wichtig und richtig. Dennoch traue ich Sachs nicht über den Weg. Er ist das scheindemokratisch Gewissen der UN. Wer die Verschlagenheit von Guterres erkennt, – und dazu ist nicht einmal eine umfangreiche Menschenkenntnis nötig -, kann Sachs nicht wirklich Glauben schenken….
    Sowohl die Millenniums-Entwicklungsziele als auch der World Happiness Report, eine Groteske an sich 😂🥂, sind fadenscheinige Propagandainstrumente der UN, zweifelhaft ermittelt 😳, oft unter Ausschluß der Beteiligten konzipiert, um die Daseinsberechtigung dieser gut subventionierten riesigen NGO namens UN zu rechtfertigen. Beides persönliche Projekte von Sachs. Ein Landes-Glücks-Quotient liegt intellektuell gleich auf mit der „globalen Durchschnittstemperatur“ ‼️🤣
    Hier möchte sich ein fleißiger, ausgedienter UN-Beamter den Umhang des weisen, älteren Friedensstifters umlegen…

    • audiatur et altera pars 12. März 2025 um 14:22 Uhr - Antworten

      Wer erinnert sich noch an die BM Rauch und BM Edtstadler beim Sustainable Development Goals Festerl (SDG – der bunte Anstecker als Parteiabzeichen)? Jeffrey Sachs war und ist seit Jahrzehnten einer der führenden Technokraten auf diesem Gebiet. Nur Tucker Carlson & Co wissen augenrollend bei Interviews nix davon. Nein, Scherzerl, das wissen natürlich alle. Außer die blendend Unterhaltenen.
      Btw: “He is a Distinguished Fellow of the International Institute of Applied Systems Analysis in Laxenburg, Austria.”
      Meiner Ansicht versucht auch Sachs durchaus nobel zu retten, was noch zu retten ist. Aber es kann spätestens seit Hl. Corona nicht mehr ganz ausgeschlossen werden, dass die „Retter“ das eigentliche Problem sind. Und die Retter sind noch alle im Rettungsboot, während vielen „Geretteten“ das Wasser bis zum Hals steht. Aber weniger wegen Pachamamaklima, sondern mehr wegen Pecunia non olet …

  4. Jan 12. März 2025 um 10:37 Uhr - Antworten

    Ich bin nicht migrationsfeindlich und habe Verständnis für sprachliche Defizite, aber müssen wir tatsächlich verhunzte Sprache überall übernehmen?

    „Hier Vortrag mit deutsche Synchronisierung.“

    Die Synchronisierung erfordert den Dativ.

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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