MFG Österreich ruft in Wien zur Neutralitätsmahnwache am 20.09.2024 auf

19. September 2024von 4,1 Minuten Lesezeit

Zum Schutz der österreichischen Neutralität will die MFG am Freitag von 16:00 bis 18:00 Uhr am Wiener Hauptbahnhof die Menschen gegen den NATO-Beitritt durch die Hintertüre, gegen Sky Shield und für ein entsprechendes Volksbegehren mobilisieren.

Mit einer aufgestellten Raketen-Attrappe mit Raketen-Startgeräuschen vom Lautsprecher und von „Stoppt Sky Shield“-Bannern flankiert, wobei eine rote Rauchpatrone gezündet wird, will man die Aufmerksamkeit der Menschen wecken. Diese werden dann in viertelstündigen Durchsagen über die Fakten zu Sky Shield aufgeklärt, das in Österreich seitens der Politik als „völlig harmlos“ dargestellt wird, obwohl es gerade die Beteiligung an Sky Shield ist, die Österreich zu einem potenziellen Angriffsziel macht.

Robert Glaubauf von MFG Wien hat TKP den Text der Durchsagen bereits vorab zur Verfügung gestellt, den wir hier gerne veröffentlichen.

Die Aufklärung über Sky Shield

Die Bundesregierung stellt Sky Shield ganz unverfänglich als eine „Einkaufsgemeinschaft“ dar, Bundeskanzler Nehammer beruhigt, weil die Kontrolle über den Einsatz der Raketen immer beim jeweiligen Nationalstaat verbleibt – und Verteidigungsministerin Tanner meint, „Sky Shield sei die Speerspitze unserer Neutralität“ und wird Österreich vor russischen Angriffen schützen. MFG Österreich hingegen zeigt auf, dass weder die Bedrohung einer russischen Aggression besteht, Sky Shield nicht nur keinen Schutz, sondern im Gegenteil sogar eine Gefahr für Österreich darstellt und der wahre Zweck eher darin besteht, die atomare Erstschlagkapazität der NATO auszubauen.

Hier die weniger bekannten Fakten:

1.) Welche Gefahr geht von Russland aus?

Russland hat kein Interesse an territorialer Erweiterung – diese fiktive Bedrohung ist primär Propaganda der NATO in ihrem eigenen Interesse. Sie erinnert an die Vietnam-Lüge im Golf von Tonkin 1964, die Brutkastenlüge zu Beginn des Kuwait-Krieges 1990 und die Lüge über die Massenvernichtungswaffen im Irak 2003.

Unabhängige Militärexperten beweisen anhand der eingesetzten Mittel Russlands, dass es im Ukraine-Konflikt nie um russische Expansion ging.

Und schon gar nicht hat Russland die militärische/wirtschaftliche Kapazität für eine Eroberung über die Ukraine hinaus, geschweige denn eine Administration nach einer Eroberung.

2.) Könnte Sky Shield Österreich vor Raketenangriffen beschützen?

Raketenabwehr ist ein veraltetes Verteidigungskonzept, wie aktuelle Kriege zeigen. Im Israel-Iran-Konflikt wurde der Welt die Sinnlosigkeit von Raketenabwehr sehr deutlich vor Augen geführt. Sie ist einerseits von einer großen Anzahl an Raketen einfach zu überfordern und darüber hinaus kann Sky Shield moderne Hyperschall-Raketen gar nicht abwehren.

Im Fall der Stationierung weitreichender Raketen-Abwehrsysteme auf österreichischem Staatsgebiet wird unser Land zum direkten Ziel von Militärschlägen: Sky Shield ist eine Gefahr für Österreich!

3.) Wenn es keine reale Gefahr gibt und auch Raketenabwehr nicht effizient funktioniert, worum geht es dann?

Der Beitritt zu Sky Shield ist weniger eine „Einkaufsgemeinschaft“ als ein weiterer Schritt für die NATO zur Erlangung einer atomaren Erstschlagkapazität.

Dieses sogenannte Abwehrsystem kann in kürzester Zeit auch zu einem Angriffssystem umfunktioniert werden.

Sky Shield ist somit vor allem die Mitwirkung Österreichs am internationalen Rüstungswettlauf.

4.) Gefährdet Sky Shield Österreichs Neutralität?

Tatsächlich war der Umstand, dass ein einzelnes Land keinen sinnvollen Raketenschutz errichten kann, ein Antrieb für die Beitrittsbestrebungen zu Sky Shield.

Eine Teilnahme Österreichs an der „Europäischen SKY SHIELD Initiative“ (ESSI) der NATO verstößt direkt gegen das Neutralitätsgesetz vom 26. Oktober 1955 (Art. 1), wonach unser Land in aller Zukunft keinen militärischen Bündnissen beitreten wird. Sky Shield ist ein Speerstich in Österreichs Neutralität und der NATO-Beitritt durch die Hintertüre.

Welche Lösung strebt MFG für Österreich an? KEINE Teilnahme Österreichs an der NATO-Initiative Sky Shield! Unterzeichnen Sie das Volksbegehren „Stoppt Sky Shield“ und besprechen Sie dieses zukunftsbelastende Thema auch mit ihren Kindern und Freunden. Die mindestens 7 Milliarden Euro für die Beschaffung von nur 8(!) Raketen-Abwehrsystemen investiert Österreich besser in eine aktive Neutralitäts- und Friedenspolitik, in die notwendige Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen und in eine Politik für die Menschen in Österreich. Die MFG setzt sich für den Schutz und die Erneuerung der österreichischen Neutralität ein: KRIEGE können niemals eine Lösung für Konflikte sein! Am 29. September können Sie Neutralitätsbrüche abwählen, wie auch das Antreiben der Rüstungsspirale und das Umstellen auf Kriegswirtschaft!

Die Mahnwache – wo & wann?

20.09.2024, 16:00 bis 18:00 Uhr

Wiener Hauptbahnhof

Ausgang Südtiroler Platz

Das Volksbegehren „Stoppt SKY SHIELD“

Das von MFG Österreich durch Robert Glaubauf bereits im Juni 2024 initiierte Volksbegehren befindet sich noch im Einleitungsverfahren. Details dazu hier. Unterschreiben kann man bei jeder Gemeinde und MFG empfiehlt, dass man bei der Gemeinde darauf hinweist, dass es sich um ein Volksbegehren im Einleitungsverfahren handelt und man eine Unterstützungserklärung für das Volksbegehren abgeben möchte. Online ist die Unterschrift über die ID-Austria möglich.

Bildquelle: Robert Glaubauf, privat


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General Günther i.R. Greindl: Braucht Österreich „Sky Shield“?

Offener Brief an Nehammer zu Sky Shield: Lösung ist nicht die NATO

5 Kommentare

  1. HE 20. September 2024 um 15:05 Uhr - Antworten

    Festzustellen bleibt, daß wir in ständiger Angst gehalten werden sollen. Nur wer grün wählt, rettet das Klima. Nur wer sich ständig spritzen läßt, rettet sich vor Krankheit und Tod. Und nur, wer mit der NATO
    zusammenarbeitet, rettet unser Land vor Putin. Mein Vater sagte immer, wenn das Gespräch auf Politik kam: „Alles Schwindel“. Und er hatte Recht. Denn in Wahrheit sind da ganz andere Interessen im Spiel. Mögen möglichst viele Leute den Schwindel durchschauen,
    s. o. und solchen Politikern nicht mehr auf den Leim gehen. Ich wünsche der MFG viel Erfolg bei ihrem Volksbegehren. Übrigens ist in Überlingen/Bodensee eine große Friedensdemo am 29.9. um 14 Uhr.

  2. Pfeiffer C 19. September 2024 um 20:04 Uhr - Antworten

    Russland hat kein Interesse an territorialer Erweiterung – diese fiktive Bedrohung ist primär Propaganda der NATO in ihrem eigenen Interesse. Sie erinnert an die Vietnam-Lüge im Golf von Tonkin 1964, die Brutkastenlüge zu Beginn des Kuwait-Krieges 1990 und die Lüge über die Massenvernichtungswaffen im Irak 2003.

    Inzwischen:

    Das U.S. Army Corps of Engineers, das zur US-Armee gehört, lässt Folgen eines Atomkrieges in Europa abklären. Die Ausschreibung für den 34-Millionen-Dollar-Auftrag ging am 12. September 2024 zu Ende.

    By the way: Die Ausschreibung des Pentagons wurde am Dienstag, den 10. September 2024 online gestellt, die Deadline war bereits zwei Tage später. Jeder, der schon einmal eine Ausschreibung selbst verfasst hat, weiß, was das bedeutet …

    Warum sind es dem Pentagon ganze 34 kostbare Steuer-Millionen wert, um herauszufinden, welche Schäden ein globaler Atomkrieg („nuclear warfare on a global scale“) für die Agrarwirtschaft („effects of nuclear weapons on agricultural systems“) und Umwelt über Osteuropa und Westrussland hinaus („regions beyond eastern Europe and western Russia“) zur Folge hätte?

    Wie ist es eigentlich möglich, dass unser großer Bruder jenseits des Atlantiks – nicht etwa heimlich still und leise, sondern in aller Öffentlichkeit – die Folgen eines globalen Atomkriegs für die europäische Nahrungsmittelproduktion untersuchen lässt und sich kein Schwein hier groß darüber aufregt?

    Die klassische Antwort darauf hat bereits vor 70 Jahren der Schweizer Schriftsteller Max Frisch in seinem Drama Biedermann und die Brandstifter gegeben.

    Biedermann:
    Herr Eisenring, ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen, offen gesprochen: – ist wirklich Benzin in diesen Fässern?

    Eisenring:
    Sie trauen uns nicht?

    Biedermann:
    Ich frag ja nur.

    Eisenring:
    Wofür halten Sie uns, Herr Biedermann, offen gesprochen: – wofür eigentlich?

    Biedermann:
    Sie müssen nicht denken, mein Freund, dass ich keinen Humor habe, aber Ihr habt eine Art zu scherzen, ich muss schon sagen.

    Eisenring:
    Wir lernen das.

    Biedermann:
    Was?

    Eisenring:
    Scherz ist die drittbeste Tarnung. Die zweitbeste: Sentimentalität. Aber die beste und sicherste Tarnung (finde ich) ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit. Komischerweise. Die glaubt niemand.

    Quelle: Globalbridge – 18. September 2024 – Leo Ensel – „„Besuchen Sie Europa, solange es noch steht!“ – oder: Das Pentagon lässt die Folgen eines Atomkriegs in Europa abklären.

  3. Jan 19. September 2024 um 16:56 Uhr - Antworten

    Möchte Putin die Angriffe durch die EU gewaltsam stoppen, wäre das schonenste Verfahren, in Paris, Brüssel und Berlin einzumarschieren und die Verantwortlichen zu verhaften. Durch vereinzelte Raketenangriffe wird sich die Schickeria kaum beeindrucken lassen.

    Dazu müsste Putin durch Österreich marschieren und zwar die Donau entlang. Gleichzeitig macht es Sinn, die Pässe zu besetzen.

    Die Autobahn zu bombardieren und dann selbst nicht durchzukommen wäre sinnlos. Das wäre eher im Interesse der NATO.

  4. Fritz Madersbacher 19. September 2024 um 13:46 Uhr - Antworten

    „Tanner meint, „Sky Shield sei die Speerspitze unserer Neutralität“

    Wenn sie das meint, zeigt sie damit ihre Auffassung von „Neutralität“. Eine solche Auffassung von Neutralität an der (politischen) Spitze der Armee, auch bei deren Oberbefehlshaber in der Hofburg und in der Armeeführung selbst, zeigt, wie es um die Neutralität Österreichs und ihre internationale Glaubwürdigkeit bestellt ist. Wenn wir einen Beitrag zum Frieden in der Welt leisten wollen – er liegt vor unserer Haustür! Wir müssen dafür sorgen, dass Österreich zu einem neutralen Land wird und nicht ein Land bleibt, das mit seinen Neutralitätsharlekinen und Neutralitätsschwindlern dem kriegstreiberischen westlichen Imperialismus auf allen seinen Abwegen hinterdreinkriecht …

  5. rudifluegl 19. September 2024 um 12:07 Uhr - Antworten

    Keine Anlehnung an die Nato genügt! Mit der Neutralität hätten die wohl nur Arbeit für den Menschen!
    Sky S ist nur eine weitere Anbindung und wie ich glaube Öffnung zu Korruptionsgeldern aller Art!
    Da war die Rüstung wohl vor Corona in Führung und gibt es bei hiesigen sowieso eine lange Geschichte!
    An Ideale glaube ich bei diesen Ges…. mit zu langer Verweildauer am Futtertrog längst nicht mehr!

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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