Bürgerkrieg als Klassenkampf von oben

16. August 2024von 15,2 Minuten Lesezeit

Die Situation in Großbritannien scheint zunehmend zu eskalieren. Was als Mahnwache für drei getötete Kinder begann, eskalierte alsbald zu gewaltsamen Protesten gegen Migration, sowie Gegenprotesten gegen vermeintlich rechtsextreme Schläger. Die Situation in Großbritannien ist jedoch komplexer, und stellt zugleich eine Blaupause für andere Länder des sogenannten Westens dar. Hier sind Unruhen und Bürgerkrieg Teil des Klassenkampfes von oben, um die Interessen des Finanzkapitals durchsetzen, und von den eigentlichen Verantwortlichen für Verarmung und Diktatur ablenken zu können.

In Großbritannien kommt es nach dem Angriff eines senegalesischstämmigen Einwanderersohnes auf an einem Taylor-Swift Tanzkurs teilnehmende Kinder in der Stadt Southport, in dessen Folge drei der Kinder getötet wurden, zu heftigen Protesten, die immer mehr in Gewalt und Chaos übergehen. Sie begannen als Mahnwache für die getöteten Kinder, die jedoch schnell in Gewalt übergingen und sich auf andere Regionen des Landes ausweiteten. Es kommt zu Auseinandersetzungen mit der Polizei und zu Festnahmen, nicht nur in der englischen Peripherie, sondern auch in London. In den folgenden Tagen werden im Zuge der Proteste nicht nur Polizisten und Ausländer angegriffen, die Demonstranten demolieren unter Anderem Hotels, in denen Asylbewerber untergebracht werden sollen, plündern Geschäfte, und einigen Berichten zufolge soll es auch Angriffe auf Moscheen gegeben haben. (5)

Die britischen, aber auch die deutschen Medien machen, im Chor mit der britischen Regierung unter dem gerade erst ins Amt gelangten Keir Starmer, allein einen „rechten“ oder „rechtsextremen“ Mob für die Gewalt und die Ausschreitungen verantwortlich. In der Folge kommt es zu Gegendemonstrationen von sogenannten Linken und Antifaschistischen Gruppen, die auch mit Gewalt gegen vermeintlich rechtsextreme Randalierer vorgehen. (6) Was jedoch in den Medien keinerlei Beachtung findet, aber auf Twitter/X in diversen Videos zu begutachten ist, das sind gewalttätige Übergriffe größerer Gruppen von meist muslimischen Migranten auf friedliche Demonstranten.

Der Staat reagiert, wie er immer reagiert: Er geht mit Härte gegen die britischen Demonstranten vor, nimmt hunderte Festnahmen vor und räumt sogar im Vorfeld von angemeldeten Demonstrationen extra Zellen in Gefängnissen frei. (6) Zudem reagiert die Regierung mit einer Ausweitung der Online-Zensur und der digitalen Überwachung. (7) Engländern droht nun schon eine Haftstrafe allein für das Weiterleiten von Postings auf digitalen Plattformen wie Twitter/X.  (9) Der Multimilliardär Elon Musk schrieb auf seiner Plattform X, dass der Bürgerkrieg in England unvermeidlich sei. Das wirft die Frage auf, ob genau dieser nicht das Ziel des Ganzen ist.

Denn die Situation in England ist, anders als Politik und Medien erzählen, keine Angelegenheit von „rechten Randalierern“ und „Rassisten“, auch wenn diese teilweise eine Rolle spielen. Auf der anderen Seite sind auch nicht die „Migranten“ oder „Asylbewerber“ das Problem. Wir erleben hier eine wechselseitige Suche nach Sündenböcken, die sogenannte Rechte und sogenannte Linke zu unterschiedlicher Parteinahme zwingt, und sie gegeneinander aufwiegelt. Aber das Problem reicht viel tiefer und hat ökonomische, mediale und historische Wurzeln.

Ökonomische Wurzeln

Die britische Wirtschaft stagniert mehr oder weniger seit Jahren. Zwar weist die britische Regierung ein bescheidenes Wachstum aus (11), dieses Wachstum erklärt sich aber hauptsächlich durch den Zustrom billiger, ausländischer Arbeitskräfte. (12) Zudem folgt dieses Wachstum einem enormen Wirtschaftseinbruch um 10,4 Prozent im Jahr 2020 (13), und geht einher mit einer nach wie vor hohen Inflation. Verbunden mit den nach wie vor steigenden Lebenshaltungskosten sinken somit die realen Haushaltseinkommen seit Jahren. Dies jedoch ist in keiner Weise eine Erscheinung der letzten vier Jahre. Schon seit Margret Thatcher in den 80er Jahren den Neoliberalismus in Großbritannien einführte, und die Deindustrialisierung einsetzte (14), werden vor allem ungelernte Arbeiter und andere Teile der sogenannten Unterschicht zurückgelassen. Diese verfügen kaum über die Möglichkeit, sich in den boomenden IT-Sektor einzugliedern, schon allein aufgrund der geografischen Situation, da die IT-Industrie in den Zentren des Landes angesiedelt ist, während die Peripherie weitestgehend verfällt. Auch ist es ungelernten Arbeitskräften unmöglich, im IT-Bereich tätig zu sein. Der Verlust von Arbeit in der Peripherie in Verbindung mit einem neoliberalen Sozialabbau hat einen großen Teil der Bevölkerung in Armut und Hoffnungslosigkeit gestürzt.

Hinzu kommt, dass immer mehr außerhalb von Großbritannien geborene Menschen Arbeit in Großbritannien annehmen. Bereits 2022 machten diese Menschen einen Fünftel der britischen Arbeitskräfte aus, wobei unter den Migranten die Wahrscheinlichkeit, einer Arbeit nachzugehen, höher ist als unter den geborenen Briten, während gleichzeitig mehr ausländische Arbeitskräfte in Nachtschichten und in temporären Jobs arbeiten als geborene Briten. (15) Zudem haben weniger arbeitslose Migranten Sozialleistungen beantragt als arbeitslose Briten. Allerdings gilt das nicht für Flüchtlinge. Diese wiederum haben in weniger Fällen eine Arbeit als geborene Briten oder Migranten, die als Fachkräfte einwanderten. Gleichzeitig wirkt sich die Einwanderung gerade im Niedriglohnbereich negativ aus, da sie dort zu Lohnsenkungen führt. (16)  Der Durchschnittslohn von Migranten ist zwischen 2021 und 2023, innerhalb von nur zwei Jahren, um 10.000 Pfund gefallen. (17) Gleichzeitig sind Migranten im Schnitt höher qualifiziert als die einheimische Bevölkerung, und nehmen öfter Arbeit an, für die sie eigentlich überqualifiziert sind.

Die Einwanderung nach Großbritannien ist seit 2022 überdurchschnittlich hoch. (18) In dem Jahr wanderten 1,26 Millionen Menschen nach Großbritannien ein, und 493.000 wanderten aus, was zu einer Nettoimmigration von etwa 764.000 Menschen führt. Allerdings wanderten bereits 2019 und 2020 mehr als 1,3 Millionen außerhalb des UK geborene Migranten wieder aus Großbritannien aus. (19)  Für diesen Exodus wird hauptsächlich der Brexit verantwortlich gemacht. Die Nettomigration 2023 liegt mit 685.000 Menschen weiterhin auf einem hohen Niveau. (20) Die meisten Migranten kommen aus Indien, China, Pakistan, Zimbabwe und Nigeria, nur 10 Prozent der Einwanderer kommen aus der EU. Bewerber für ein Arbeitsvisum müssen allerdings bei der Einreise eine Arbeit mit einem Mindesteinkommen von 38.700 Pfund vorweisen. Davon ausgenommen sind einige Berufe in der Pflege und im Gesundheitssektor, im Bausektor, im Grafikdesign und in der Pharmazie. (21)

Das BIP pro Kopf stagniert seit Anfang der 2000er Jahre mehr oder weniger auf einem Niveau, mit einigen starken Einbrüchen um das Jahr 2008 und 2020 herum. (22) Die starke Erholung nach dem Einbruch der Pseudopandemie ist bereits in einen erneuten Abstieg übergegangen. Gleichzeitig steigen aber Inflation und Lebenshaltungskosten an.

Man kann also sehen, dass auch in Großbritannien billige, ausländische Arbeitskräfte genutzt werden, um Löhne zu senken und teure, einheimische Arbeitskräfte zu verdrängen. Dies ist systemisch notwendig, um zumindest den Eindruck eines wirtschaftlichen Wachstums zu erzeugen, der jedoch einen immer größeren Teil der einheimischen Bevölkerung zurücklässt. Gleichzeitig beantragen Migranten weniger oft Sozialhilfe, wodurch sich der Staat diese Mittel sparen kann. Der woke Multikulti-Kapitalismus (23) benutzt auch in Großbritannien also Migranten zur Profitsteigerung und setzt gleichzeitig auf woke Propaganda, um zumindest einen Teil der sogenannten Linken, der sich auch in der Regierung findet, als Verteidiger dieses Systems zu instrumentalisieren.

Soziodemografische Faktoren

Die hohe Zuwanderung führt zu einer ethnischen und religiösen Veränderung in Großbritannien. 6,5 Prozent der Briten sind Muslime (24), wobei diese sich nicht allein auf die großen, urbanen Zentren konzentrieren, sondern auch in kleineren Gemeinden einen verhältnismäßig großen Teil der Bevölkerung ausmachen. Analysen gehen davon aus, dass der Anteil der Muslime in Großbritannien im Jahr 2050 auf über 17 Prozent angewachsen sein könnte. (25)  Diese britischen Muslime treten eher dem IS oder der Al-Nusra Front bei, als beispielsweise der britischen Armee. (26) Hier zeigt sich, dass die Muslime mehr Loyalität zu ausländischen Terrororganisationen verspüren, als zu dem Land, in dem sie leben. Allerdings sind nicht alle Zuwanderer in Großbritannien Muslime. So handelt es sich bei dem Angreifer auf den Tanzkurs um einen afrikanischstämmigen Christen. Vor diesem Hintergrund sind die Ausschreitungen gegenüber Muslime in England noch unverständlicher.

Insgesamt sind 16 Prozent der Briten außerhalb von Großbritannien geboren, was 10,7 Millionen Menschen entspricht. (27) Das jedoch ist nur die dokumentierte, „legale“ ausländische Bevölkerung. Die sogenannte illegale Migration zu messen, ist kaum möglich. Jedoch werden ihre Zahlen zwischen 800.000 und 1,2 Millionen undokumentiert in Großbritannien Lebende geschätzt. (28)

Die britische Regierung verabschiedete im Jahr 2010 eine Antidiskriminierungsgesetz, das mittels „geschützter Charakteristika“ indirekt eine Bevorzugung von Menschen einführte, die bestimmte ethnische oder religiöse Eigenschaften aufweisen. (29) Dies bekommt auch die britische Bevölkerung zu spüren, die sich gegenüber den Einwanderern benachteiligt sieht.

Viele Menschen nehmen mit dem Anstieg der Zuwanderung eine Zunahme der Kriminalität wahr. Schon vor 10 Jahren ergaben Studien, dass ein Anstieg von Asylbewerbern um 1 Prozent mit einem Anstieg von Eigentumsdelikten um 1,1 Prozent einhergeht, jedoch kein Unterschied in Bezug auf Gewaltdelikte zu messen sei. (30) Allerdings erhebt die britische Regierung keine systematischen Daten bezogen auf die Verbrechensraten unter Migranten. (31) Daher ist es schwierig, das Gefühl höherer Kriminalität durch Migranten zu belegen oder zu widerlegen. Ein jüngster Vorstoß einer Gesetzesvorlage, dies zu ändern, wird wahrscheinlich abgelehnt werden. (32)

Viele Briten befürchten zudem, dass sie bald eine Minderheit in ihrem eigenen Land sein werden. 90 Prozent des britischen Bevölkerungswachstums seit 2017 geht auf die Einwanderung und die Kinder von Einwanderern zurück. (33) Im Jahr 2021 sind 28,8 Prozent der Lebendgeburten von nicht in Großbritannien geborenen Müttern ausgetragen. (34) Hinzu kommt, dass jedes Jahr mehr Briten Großbritannien verlassen als zurückkehren. Die Nettomigration von Briten nach Großbritannien ist also negativ. (35) Der Anteil der ausländischen Bevölkerung in Großbritannien nimmt damit seit Jahrzehnten beständig zu. (36)

Gründe dafür sind auch der britische Kolonialismus, der einen großen Teil der Welt, insbesondere in Asien und Afrika unterworfen hat, sowie die Kriege die Großbritannien seit Jahrzehnten an der Seite der USA im Nahen und Mittleren Osten führt. Beides, sowohl Kolonialismus als auch Kriege betrafen unter Anderem große muslimische Länder wie Indien und Pakistan, sowie den Irak und Syrien. Dass die Menschen aus ihren instabilen Heimatländern vor Krieg, Gewalt und Hunger fliehen, und dass im britischen Commonwealth, in dem die Kolonien unter britischer Oberhoheit vereint sind, Migration in das britische Mutterland Aussicht auf ein besseres Leben versprach und nach wie vor verspricht, sind nicht zu unterschätzende Gründe für die Migration nach England.

Mediale Faktoren

 In dieser Situation berichten die Medien bereits seit Jahren über Ausländerkriminalität, und stellen Migration und den Islam als eine wesentliche Gefahr für die Einheimischen und das Land insgesamt dar. (37) In der Folge ist eine Mehrheit von 52 Prozent der Bevölkerung der Zuwanderung gegenüber kritisch eingestellt und der Meinung, man solle diese eindämmen. (38) Junge Menschen und Akademiker hingegen stehen der Migration positiver gegenüber. Hier zeigt sich auch innerhalb der Bevölkerung eine Trennlinie zwischen junger Mittelschicht sowie Akademikern auf der einen, sowie Ältere und Angehörige der Unterschicht auf der anderen Seite. Die Gesellschaft ist in der Frage also gespalten, was auch erklärt, warum im Zuge der jüngsten Auseinandersetzungen Briten auf der einen Seite gegen, und auf der anderen Seite für Migration demonstrieren. Wie die Gewalt auf beiden Seiten zeigt, sind die Menschen in ihren Einstellungen durchaus zu Extremen bereit.

In der jüngsten Krise wiederum ergreifen die Medien einseitig Partei gegen die Demonstranten. (39) Diese werden als rechtsextrem, als Schläger und Verbrecher (engl.: far-right thugs) bezeichnet. Medial werden harte Strafen gefordert, und die Menschen werden aufgefordert, sich für Migration einzusetzen. (40) So ist es kein Wunder, dass die andere Seite, die sogenannte Antifa aus der akademischen Mittelschicht, gegen diese Proteste demonstriert, wobei von den getöteten Kindern keine Rede mehr ist. Die Medien betätigen sich also als Spaltwerkzeug der Bevölkerung. Sie hetzen zuerst die einen gegen die Migranten auf, dann die anderen gegen die ersteren, und so entsteht ein Klima des Hasses und der Gewalt. All dies nutzt die Regierung, um sich als ordnende Macht in Szene zu setzen, und durch die Verschärfung von Überwachung und staatlicher Gewalt die „Aufstände“ zu bekämpfen vorzugeben.

Der britische Staat hat also seit Jahren selbst die Grundlagen für die derzeitige Eskalation der Gewalt geschaffen. Er hat die Bevölkerung verarmen lassen und dem Globalismus ausgesetzt, der dazu führt, dass billige Arbeitskräfte die Einheimischen verdrängen, um auf diese Weise Löhne drücken zu können. Dies sollte dem Kapital Wachstumschancen eröffnen in einer Situation, in der sich Großbritannien schon lange auf dem absteigenden Ast befand. Die Medien, die auch in Großbritannien von nur drei großen Konzernen dominiert werden (41), werden als Manipulationswerkzeug des Kapitals genutzt, um unterschiedliche Bevölkerungsteile gegeneinander aufzuhetzen. Der Bürgerkrieg, den der Tech-Milliardär Elon Musk als unausweichlich bezeichnet, lenkt die Menschen von den eigentlichen Verantwortlichen ihrer Situation, dem globalistischen Finanzkapital, ab, und präsentiert Sündenböcke in Form der „Rechtsextremen“, „Linksextremen“ oder der „Illegalen Migranten“ und des „Islam“.

Dieser bereits angekündigte Bürgerkrieg dient zugleich der staatlichen Gewalt, die ein Durchsetzungsinstrument des Kapitals ist, (42) (43) dazu, die rechtlichen und technischen Macht- und Kontrollinstrumente über die Menschen auszudehnen. Zugleich dient er dazu, den angekündigten „Great Reset“ umzusetzen. Denn dieser kann nicht graduell in Reformen durchgesetzt werden, sondern muss in einem revolutionären Akt mit Gewalt installiert werden. Dazu muss das bestehende System abgerissen und der Widerstand der Bevölkerung gebrochen werden, indem die Herrschenden diesen auf Sündenböcke und Ablenkungsziele umlenken, und die Menschen untereinander beschäftigt halten. Wenn dem Staat, zumindest scheinbar, die Kontrolle der Situation entgleitet, steigt in der Bevölkerung die Bereitschaft, eine globalistische Verwaltung zu akzeptieren. Dann werden die Menschen sich auch mit CBDCs, Totalüberwachung, digitalen Impfpässen und Digitalen Identitäten abfinden, wenn dadurch nur der Bürgerkrieg beendet wird. Der Bürgerkrieg ist also Teil des Klassenkampfes von oben. Die Frage ist nur, warum alle Seiten das nicht erkennen, und sich auf die Sündenböcke und gegeneinander aufhetzen lassen.

Das britische Schicksal könnte zudem eine Blaupause für weitere Länder des Westens sein. In vielen Ländern, so auch in Deutschland, gibt es einen hohen Migrationsanteil, mit den damit verbundenen Problemen. Auch in Deutschland und Österreich wird Migration im Interesse des Kapitals benutzt, um Streiks brechen, Löhne senken und so den Eindruck eines Wirtschaftswachstums vermitteln zu können. (44) Da sich Deutschland mittlerweile auch offiziell in einer Rezession befindet, Unternehmen ihre Pforten schließen oder abwandern, die Lebenshaltungskosten aber dennoch steigen, wird auch hierzulande die Unzufriedenheit noch weiter wachsen. Schon jetzt gibt es eine starke, anti-migrantische Stimmung innerhalb der Bevölkerung, während gleichzeitig die sogenannten Linken gegen vermeintliche Nazis und Rechtsextreme mobilisieren. Das Potenzial für Aufstände und bürgerkriegsähnliche Zustände ist also auch in Deutschland vorhanden. Bürgerkriege, oder zumindest größere Unruhen, sind vom herrschenden Finanzkapital als Option zur Durchsetzung ihrer Interessen eingepreist. Leider fällt dies auf fruchtbaren Boden bei sonst aufgeklärten Corona-Maßnahmen Kritikern, wenn das Narrativ vom „migrantischen Messerstecher“ mit erzählt wird.

Trotz der erschreckenden Entwicklungen und tiefen gesellschaftlichen Spaltungen gibt es Grund zur Hoffnung. Die Menschheitsgeschichte zeigt, dass Krisen auch Möglichkeiten bieten, den Weg zu einer gerechteren und solidarischen Gesellschaft zu ebnen. Indem Menschen die Mechanismen des „Klassenkampfes von oben“ erkennen und sich über künstliche Spaltungen hinweg verbünden, können sie gemeinsam eine neue soziale und wirtschaftliche Ordnung aufbauen. Eine solche Bewegung könnte auf den Prinzipien der Gleichwertigkeit, des Respekts und der gegenseitigen Unterstützung basieren und so eine Basis schaffen, auf der Konflikte nicht mehr durch Gewalt, sondern durch Dialog und Kooperation gelöst werden. Die Überwindung des ewigen Ausnahmezustandes beginnt mit der Wiederentdeckung der gemeinsamen Menschlichkeit und der kollektiven Anstrengung, eine Welt zu gestalten, in der alle eine Stimme haben und in Würde leben können.

(5) https://www.spiegel.de/ausland/unruhen-in-grossbritannien-das-andere-england-schlaegt-zurueck-a-73ea466f-7c10-4025-86e5-53f3b01c16cc

(6) https://www.ksta.de/panorama/england-spezialkraefte-gegen-randalierer-gegenprotest-stuermt-pub-840900

(7) https://off-guardian.org/2024/08/02/uk-riots-the-agenda-becomes-clear/

(9) https://x.com/DC_Draino/status/1821244772667023650

(11) https://www.ons.gov.uk/economy/grossdomesticproductgdp

(12) https://www.konstantinkisin.com/p/there-is-no-cope

(13) https://www.statista.com/topics/6500/the-british-economy/

(14) https://www.bbc.co.uk/bitesize/guides/zqhvmnb/revision/5

(15) https://migrationobservatory.ox.ac.uk/wp-content/uploads/2019/07/MigObs-Briefing-Migrants-in-the-UK-labour-market-an-overview-2024.pdf

(16) https://fullfact.org/immigration/immigration-and-jobs-labour-market-effects-immigration/

(17) https://www.dailymail.co.uk/news/article-13282129/Average-salary-migrants-entering-UK-fallen-10-000-just-two-years.html#:~:text=The%20average%20salary%20of%20migrants,down%20on%20exponential%20migration%20levels.

(18) https://www.lbc.co.uk/news/net-migration-drops-to-685-000/

(19) https://www.aljazeera.com/news/2021/1/15/uk-twin-pandemic-and-brexit-crises-prompt-unprecedented-exodus

(20) https://migrationobservatory.ox.ac.uk/resources/briefings/long-term-international-migration-flows-to-and-from-the-uk/

(21) https://www.bbc.com/news/uk-48785695

(22) https://data.worldbank.org/indicator/NY.GDP.PCAP.KD.ZG?locations=GB

(23) https://tkp.at/2024/08/09/woker-multikulti-kapitalismus/

(24) https://mcb.org.uk/2021-census-as-uk-population-grows-so-do-british-muslim-communities/

(25) https://www.statista.com/topics/4765/islam-in-the-united-kingdom-uk/#topicOverview

(26) https://www.nytimes.com/2015/04/19/magazine/her-majestys-jihadists.html

(27) https://migrationobservatory.ox.ac.uk/resources/briefings/migrants-in-the-uk-an-overview/

(28) https://jcwi.org.uk/resource/who-are-the-uks-undocumented-population/#:~:text=The%20term%20’undocumented%20migrant’%20refers,to%20live%20in%20the%20UK.

(29) https://www.gov.uk/discrimination-your-rights

(30) https://migrationobservatory.ox.ac.uk/resources/briefings/immigration-and-crime-evidence-for-the-uk-and-other-countries/

(31) https://www.express.co.uk/comment/expresscomment/1899190/denmark-migrant-crime-stats

(32) https://www.telegraph.co.uk/politics/2024/05/12/civil-servants-oppose-crime-tables-for-migrants/

(33) https://www.migrationwatchuk.org/briefing-paper/492/impact-of-immigration-in-changing-the-uk-population

(34) https://www.ons.gov.uk/peoplepopulationandcommunity/birthsdeathsandmarriages/livebirths/bulletins/parentscountryofbirthenglandandwales/2021

(35) https://www.ons.gov.uk/peoplepopulationandcommunity/populationandmigration/internationalmigration/articles/explore50yearsofinternationalmigrationtoandfromtheuk/2016-12-01

(36) https://tkp.at/2024/08/11/unruhen-in-grossbritannien-lenken-ab-von-krimineller-britischer-aussenpolitik-in-westasien/

(37) https://www.youtube.com/watch?v=EuCLsX2TaZA

(38) https://migrationobservatory.ox.ac.uk/resources/briefings/uk-public-opinion-toward-immigration-overall-attitudes-and-level-of-concern/

(39) https://www.independent.co.uk/voices/letters/riots-southport-stabbings-far-right-racist-thugs-b2591365.html

(40) https://www.economist.com/leaders/2024/08/08/how-to-respond-to-the-riots-in-britain

(41) https://www.mediareform.org.uk/blog/new-report-who-owns-the-uk-media

(42) https://tkp.at/2024/07/25/globale-machtergreifung-uno-und-who-als-schaltstellen/

(43) https://tkp.at/2024/02/29/der-private-staat/

(44) https://tkp.at/2024/04/16/die-instrumentalisierung-von-migration-und-flucht/

Bild „Royal Marine Commandos Conduct Riot Training“ by Defence Images is licensed under CC BY-NC 2.0.

Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der fixen Autoren von TKP wider. Rechte und inhaltliche Verantwortung liegen beim Autor.

Felix Feistel, Jahrgang 1992, studierte Rechtswissenschaften mit dem Schwerpunkt Völker- und Europarecht. Schon während seines Studiums war er als Journalist tätig; seit seinem Staatsexamen arbeitet er hauptberuflich als freier Journalist und Autor. So schreibt er für manova.newsapolut.netmultipolar-magazin.de sowie auf seinem eigenen Telegram-Kanal. Eine Ausbildung zum Traumatherapeuten nach der Identitätsorientierten Psychotraumatheorie und -therapie (IoPT), als der er auch arbeitet, erweiterte sein Verständnis von den Hintergründen der Geschehnisse auf der Welt.

Dejan Lazić, Sozialökonom und Wirtschaftsjurist, Hochschuldozent für Staats- u. Migrationsrecht (2002-2022), CEO einer internationalen Rechts- und Wirtschaftsberatungsgesellschaft.
Veröffentlichungen u.a. bei nachdenkseiten.de und norberthaering.de



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10 Kommentare

  1. Jurgen 17. August 2024 um 16:22 Uhr - Antworten

    Bürgerkrieg in Deutschland bald zwischen freien Islam Zugewanderten und entrechteten Hiesigen unter einer Handelsrechtverwaltung, die nur gegen die Personalausweis-Inhaber vorgehen darf, weil die anderen wissen, wie man diese Vertragsofferten ablehnt, die Hiesigen aber nicht?

  2. Andreas I. 17. August 2024 um 13:03 Uhr - Antworten

    Hallo,
    es gibt natürlich verschiedene Definitionen von Bürgerkrieg, aber allen gemeinsam ist, dass es mindestens ein bewaffneter Konflikt zweier oder mehrerer verschiedener Gruppen ist. Darüber hinaus ist es laut den meisten Definitionen ein bewaffneter Konflikt organisierter Gruppen und außerdem geht es den organisierten Gruppen um konkrete Ziele wie politische Macht oder Territorium (z.B. bei Separationsbestrebungen).

    Da muss man gar nicht spitzfindig werden, ob es sich in UK auf Seiten der Protestierenden um organisierte Gruppen handelt (m.E. nicht) oder welche konkreten politischen Ziele sie durchsetzten wollen … es scheitert schon am ersten und wichtigsten Punkt: es ist KEIN bewaffneter Konflikt (jedenfalls nicht auf Seiten der Protestierenden und das staatliche Gewaltmonopol ist selbstverständlich).

    Ob jemand ,,fühlt“ es sei ein Bürgerkrieg, das ist egal. Derjenige sollte sein ,,Gefühl“ mit der Realität abgleichen und das ist besonders dann keine Lapalie, wenn man selber (zu Recht!) die Qualitätsjournalisten dafür gescholten hat, dass die von einer ,,Pandemie“ redeten, wo keine war, dann sollte man nicht selber das gleiche tun und z.B. von ,,Bürgerkrieg“ reden, wo keiner ist.

  3. Bernhard 16. August 2024 um 21:44 Uhr - Antworten

    Sehr facettenreiche und in die Tiefe gehende Analyse!
    Vor allem auch das Schlussplädoyer, sich gegen die künstlichen Spaltungen von oben zu verbünden, ist zu begrüßen. Jüngere Generationen, die in ihren Schulklassen gemischt aufwachsen und Extremisten auf beiden Seiten eher nur aus den Medien kennen, geben Anlass zur Hoffnung, dass der inszenierte Klassenkampf von oben immer öfter durchschaut wird und es tatsächlich neue Bündnisse gibt.
    Ein Problem heute, speziell in Österreich, könnte auch sein, dass die, die nach oben buckeln und nach unten treten, vielleicht glauben, dass sie dadurch irgendwie zu oben gehören.
    Stell dir vor, es ist Bürgerkrieg, und keiner geht hin, weil die meisten erkannt haben, dass der Feind sich nicht um die Ecke, in einem anderen Lager oder in der anderen Kultur befindet, sondern ganz hoch oben.
    Extrem weit oben, wo man sich die Hände nicht schmutzig macht und für die gemeinen Bürger unsichtbar nach Belieben Marionetten hin und her schiebt, um alle anderen gegeneinander auszuspielen.
    Dann würden selbst manche Marionetten wieder auf die Menschen setzen.

  4. Varus 16. August 2024 um 20:07 Uhr - Antworten

    Was jedoch in den Medien keinerlei Beachtung findet, aber auf Twitter/X in diversen Videos zu begutachten ist, das sind gewalttätige Übergriffe größerer Gruppen von meist muslimischen Migranten auf friedliche Demonstranten.

    Express.at brachte diese Woche eine Umfrage, laut der nur 7% der Buntschland-Muslime die Grün:innen wählen wollen – weit weniger als Wessi-Michels mit so üppiger neuronaler Ausstattung. An erster Stelle steht BSW – auch durch Genderei-Kritik. Irgendwann kommen die Muslime darauf, dass Abzocke durch westliche Oligarchen die größte Bedrohung ist – wie auch derer Fusstruppen in Woken Altparteien. Dem wird sicherlich mit Kulturkreise-typischen Methoden begegnet.

  5. Andrweas 16. August 2024 um 19:29 Uhr - Antworten

    Das war mal klar ausgedrückt! Ein guter Artikel, obwohl ich die Kritik von Jan Müller teile.

  6. Fritz Madersbacher 16. August 2024 um 18:54 Uhr - Antworten

    Die Beschreibung der Verhältnisse in Großbritannien gilt ähnlich auch für Deutschland und Österreich. Es ist unsinnig und abwegig, Märchen über die Migration in die Welt zu setzen, um damit Illusionen zu schaffen und Wählerstimmen zu fangen. Kapitalisten kennen in letzter Konsequenz nicht „einheimische“ oder durch irgendwelche kulturellen, sprachlichen, religiösen Zugehörigkeiten (oder durch Geschlechtszugehörigkeit) gekennzeichnete Arbeitskräfte, sondern Produktions- und damit „Lohnstück“-Kosten. Das ist unter einem „nicht-egozentrischen“ Blickwinkel sogar ein (gegenüber früheren feudalen Verhältnissen) „fortschrittlicher“ Aspekt des Kapitalismus.
    „Insgesamt sind 16 Prozent der Briten außerhalb von Großbritannien geboren“, dazu kommt „Im Jahr 2021 sind 28,8 Prozent der Lebendgeburten von nicht in Großbritannien geborenen Müttern ausgetragen“. Die heutigen ethnischen Verhältnisse in den kapitalistischen westlichen Gesellschaften sind Ergebnis des westlichen Kolonialismus und Imperialismus sowie der ebenfalls durch die kapitalistischen Verhältnisse geprägten Altersstruktur der Bevölkerung. Keine Partei hat darauf wesentlichen Einfluss nehmen können, jede gegenseitige Schuldzuweisung ist schwachsinniges Gartenzwerg-Gezeter.
    Jeder Versuch einer gewaltsamen Änderung dieser Verhältnisse würde der „einheimischen Bevölkerung“ schwersten Schaden zufügen. Wahlkampfparolen, die von „Abschottung“ oder „Leitkultur“ schwadronieren, sind infantil. Die Migration nach Europa nimmt tatsächlich ab, denn der Aufschwung der „globalen Mehrheit“ ist unaufhaltbar. Wir sollten uns dieser Realität stellen – zum gegenseitigen Nutzen. Von keiner der Parlamentsparteien ist diesbezüglich irgendetwas von Bedeutung zu hören …

  7. Jan Mueller 16. August 2024 um 18:40 Uhr - Antworten

    Fromme Wünsche helfen da leider überhaupt nicht weiter. Irgendwelche Argumente, warum sich radikale Islamisten und Arbeiter zusammentun sollten, liefern die Autoren nicht. Ich bin auch verblüfft, dass bei ihnen – genauso wie bei Grünen und Linken – reale migrantische Messerstecher zu einem Narrativ vom „migrantischen Messerstecher“ werden, sie also ihrer Meinung nach gar nicht existieren. Dabei war eine unfassbar brutale Messerstecherei eines Migranten doch gerade der Ausgangspunkt der Unruhen in Großbritannien.

    • Andreas I. 17. August 2024 um 13:27 Uhr - Antworten

      Hallo,
      ,,warum sich radikale Islamisten und Arbeiter zusammentun sollten“

      Warum ,,radikale“ Islamisten? Und warum sollte in einem säkularen Staat die Religion eine Rolle spielen?

      ,,dass … reale migrantische Messerstecher zu einem Narrativ vom „migrantischen Messerstecher“ werden, sie also ihrer Meinung nach gar nicht existieren.“

      Selbstverständlich gibt es ausländische Messerstecher, genauso wie inländische, na aber sicher! Ein Bekannter wurde in seinem Urlaub in UK in einem Pub von einem weißen Einheimischen mit einem Messer in den Bauch gestochen, ja die Messerstecher gibt es.
      Aber mache ich daraus ein Feindbild, dass alle weißen Engländer Messerstecher sind?!
      Oder mache ich aus den jetzigen Unruhen das Feindbild, dass alle weißen Engländer blindwütige Hooligans sind?!
      Es geht hierbei m.E. nicht um Narrative, sondern um Verallgemeinerungen und daraus gestrickte Feindbilder.

  8. R.Fongern 16. August 2024 um 18:25 Uhr - Antworten

    Eine schlimme Entwicklung in England.So könnte es auch bald in Deutschland einhergehen,vor dem Hintergrund der unkontrollierten millionenfachen Besetzung Deutschlands durch illegale, sogenannte Flüchtlinge,die in grosser Zahl gewaltbereit sind.Die deutschen Bürger erleben täglich die Gewalttaten von Migranten.Es fehlt nur der Funke,der die angespannte Lage in Deutschland zwischen den unzähligen Migrations- Gewalttätern und den Bürgern zur unvermeidlichen Konfrontation führen wird. In England haben wir gesehen ,wie schnell sich die angestaute Wut entlädt.

  9. Jan 16. August 2024 um 17:03 Uhr - Antworten

    Sehr schön recherchiert und argumentiert, fast eine Studie!

    Eine Reihe von Argumenten, zB die Pandemie als Vorwand, um Wachstum zu behaupten, waren mir nicht bewusst.

    Auch das Fazit unterstütze ich zu 100%!

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