Europa hat 10-mal so viele Kältetote als Hitzetote

1. August 2023von 2,7 Minuten Lesezeit

Der von Politikern wie Lauterbach und Co. gerne zitierte Hitzenotstand und die angeblich außerordentliche Gesundheitsgefährdung existiert nicht. Man musste im Juli schon extreme Klimmzüge unternehmen, um wenigstens in einigen Gebieten Europas noch so etwas wie eine Hitzewelle konstruieren zu können. Die Gefahr durch Hitze zu sterben ist jedenfalls um den Faktor 10 geringer als durch Kälte.

Nicht nur auf der Südhalbkugel, auf der jetzt Winter herrscht, gab es Kälterekorde mit neuen Minus-Rekorden seit Messbeginn, auch auf großen Teilen der Nordhalbkugel gab es neue Tiefsttemperaturen. In Sibirien wurden die niedrigsten Werte seit 90 Jahren gemessen.

Die angeblichen Hitzerekorde reichen auch nicht an Sommer in den 1970 Jahren heran, mit wesentlichen längeren Hitzeperioden und Rekordwerten von 47 Grad wie 1976 für fast zwei Wochen in Athen.

Eine Studie in Lancet Planetary Health räumt auf mit der Behauptung, dass Hitzetote das größte Problem seien. Pierre Masselot et al. haben unter dem Titel „Excess mortality attributed to heat and cold: a health impact assessment study in 854 cities in Europe“ (Hitze- und kältebedingte Übersterblichkeit: eine Studie zur Bewertung der Auswirkungen auf die Gesundheit in 854 Städten in Europa) die tatsächlichen Todeszahlen durch Kälte und Hitze erhoben.

Die Ergebnisse werden so zusammengefasst:

Für die 854 städtischen Gebiete in Europa schätzten wir einen jährlichen Überschuss von 203.620 Todesfällen aufgrund von Kälte und 20.173 aufgrund von Hitze. Dies entsprach altersstandardisierten Raten von 129 und 13 Todesfällen pro 100.000 Personenjahre.

Die Klimapolitik läuft also vollkommen verkehrt. Statt im Winter die Raumtemperaturen abzusenken und Heizen massiv zu verteuern, sollte man für billigere fossile Brennstoffe sorgen.

Aus dem Abschnitt „Interpretation“ lassen sich auch Rückschlüsse auf die Ursachen der hohen Zahl von Kältetoten ziehen:

Karten des Sterberisikos und der überzähligen Todesfälle lassen geografische Unterschiede erkennen, wie z. B. ein Nord-Süd-Gefälle und eine erhöhte Anfälligkeit in Osteuropa, sowie lokale Unterschiede aufgrund städtischer Merkmale.

Je weiter man noch Osten kommt, desto höher wird die Anfälligkeit, aber auch Städte mit Slums wie London sind stärker betroffen. Die soziale Komponente – Armut – spielt die entscheidende Rolle. Am geringsten ist der Anteil der Kältetoten im Westen aber auch da etwa 7-fach so hoch wie die Hitzetoten. Das zeigt diese Grafik recht gut:

Aber Achtung: Die Skalierung erzeugt einen völlig falschen optischen Eindruck. Die Achse der Kälte ist um den Faktor 5 gegenüber der Hitzeskala komprimiert, das heißt bei gleicher Skalierung wären die blauen Balken 5 mal so lang!

Die Politik der EU, der Green Deal, wird dieses Missverhältnis weiter verschärfen. Die Inflation der Lebensmittelpreise und die massiven Verteuerungen von Wohnungen und Energie gehen voll zu Lasten der ärmeren Schichten und werden die Zahl der Kältetoten weiter in die Höhe treiben.

Update auf Hinweis in den Kommentaren:

Bild von Stefan Schweihofer auf Pixabay

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14 Kommentare

  1. […] Dies berichtet die BBC: Die britische Gesundheitsbehörde hat für die nördlichen Regionen Englands eine gelbe Kältewarnung herausgegeben, was bedeutet, dass “erhebliche Auswirkungen wahrscheinlich sind“. Die Warnung besagt, dass die niedrigen Temperaturen wahrscheinlich Auswirkungen auf das gesamte Gesundheitswesen haben werden und die gesamte Bevölkerung gefährdet sein könnte. Das wissen wir auch aus Studien: In Europa gibt es zehnmal so viele Kältetote zu verzeichnen wie Hitzetote. […]

  2. […] исследования, которые показали в 10 раз больше смертей от холода, чем от жары, что подтверждают, например, эксперты […]

  3. […] Übersterblichkeit in 854 Städten in Europa erhoben hat. Dabei stellte es sich heraus, dass es 10-mal mehr Kältetote als „Hitzetodesfälle“ gab. Besonders ausgeprägt ist die Differenz im Osten Europas, deutlich geringer im Westen. Das […]

  4. MEDIEN – AustriaInfoCenter 2. August 2023 at 1:40Antworten

    […] 01.08.2023    Europa hat 10-mal so viele Kältetote als Hitzetote […]

  5. PALLA Manfred 1. August 2023 at 23:22Antworten

    . . . und bitte nicht “all meine” KREMIERTEN vergessen !?! – zählen doch wohl auch zur Kategorie “HITZE und TOTE” ;-)

  6. Totem 1. August 2023 at 14:17Antworten

    Zur eindrucksvolleren Veranschaulichung hier die Grafik mit gleicher Achsenskalierung:
    https://twitter.com/BjornLomborg/status/1680966003759497217/photo/1

    Vielleicht könntet Ihr diese dem Artikel hinzufügen?

  7. anamcara 1. August 2023 at 11:59Antworten

    The Lancet missbraucht ein Diagramm – um die Tatsache zu verschleiern, dass Kälte wesentlich gefährlicher ist als Hitze

    Die von The Lancet begangene Täuschung ist ein weiteres Beispiel dafür, dass einst angesehene Institutionen der wissenschaftlichen Gemeinschaft nicht davor zurückschrecken, Prinzipien aufzugeben, um die Angstmacherei vor einer angeblich gefährlichen Erwärmung des Planeten voranzutreiben.

  8. 1150 1. August 2023 at 11:42Antworten

    ehemaliger bk furz, ein wenig situationselastisch:
    “bald jeder jemanden kennen, der an der kälte verstorben ist”
    und das wird wahrscheinlich eher zutreffen…..im doppelten sinne

  9. suedtiroler 1. August 2023 at 8:26Antworten

    Ja aber auch extreme Kälte ist Folge des Klimawandels! :)
    deswegen heisst es jetzt auch “Klimawandel” (climate change) und nicht mehr wie früher “Globale Erwärmung” (global warming).
    Denn im Wandel geht alles rein: Dürre und Sintfluten, Hitze und Kälte….

    • Theudric-28 1. August 2023 at 22:15Antworten

      @suedtiroler
      Und wie wollen Sie den Klimawandel aufhalten?
      Ein bisschen Lektüre:
      Climate and Human Evolution vom Smithsonian Museum of Natural History
      https://humanorigins.si.edu/research/climate-and-human-evolution
      Sehen Sie sich die erste Grafik an.
      Seit 3 Millionen Jahren kühlt sich das Erdklima tendenziel ab und die letzten 1,8 Millionen Jahre nehmen die Temperaturschwankungen zu.
      “Woher wissen wir, dass sich das Klima der Erde verändert hat? Wie schnell und wie stark hat sich das Klima verändert? Eine wichtige Beweislage ist die Aufzeichnung von Sauerstoffisotopen im Laufe der Zeit. Diese Aufzeichnung von 18 18O oder sauerstoffstabilen Isotopen stammt aus der Messung von Sauerstoff in den mikroskopischen Skeletten von Fortanifera (forams, kurz), die auf dem Meeresboden lebten. Diese Maßnahme kann als Indikator für wechselnde Temperatur und Gletschereis im Laufe der Zeit verwendet werden. Es gibt zwei Haupttrends: einen allgemeinen Temperaturabfall und eine größere Klimafluktuation im Laufe der Zeit. Die Variabilität der Umweltbedingungen war in den späteren Stadien der menschlichen Evolution größer als in früheren Stadien.”
      War wohl auch der Mensch schuld weil er ein paar Mammuts gegrillt hat?

  10. Hasdrubal 1. August 2023 at 7:48Antworten

    Die Inflation der Lebensmittelpreise und die massiven Verteuerungen von Wohnungen und Energie gehen voll zu Lasten der ärmeren Schichten und werden die Zahl der Kältetoten weiter in die Höhe treiben.

    Dafür kann sich aber Jeff Bezos mit Klimagedöns-Gewinnen eine noch längere Yacht leisten und Soros noch mehr CO2-Zertifikate zum Spekulieren kaufen.

  11. 4765 1. August 2023 at 7:42Antworten

    Wo ist das Problem? Aus Hitzenotstand wird zu gegebener Zeit ein Kältenotstand, Hauptsache es kann eine Klima-Notlage deklariert werden, damit wieder die Krötenwanderung in die richtige Richtung gelenkt und “demokratische” Prozesse ausgehebelt werden werden können.

    “Ein Video, in dem die Tochter von Klaus Schwab, Nicole, im Juni 2020 einen Vortrag hält, erregt große Aufmerksamkeit. Nicole ist Co-Direktorin der Platform to Accelerate Nature-Based Solutions & 1t.org, beim Weltwirtschaftsforum, Schweiz.
    In dem Video ist sie zu sehen und zu hören, wie sie Folgendes sagt:
    ‘Diese [Covid]-Krise hat uns gezeigt, dass sich erstens die Dinge sehr schnell ändern können, wenn wir uns darauf konzentrieren und wenn wir die unmittelbare Bedrohung unserer Lebensgrundlage spüren. Und zweitens, dass das System – Sie haben es vorhin erwähnt -, das wir vorher hatten, eindeutig nicht nachhaltig ist. Daher sehe ich es als eine enorme Chance, diesen Great Reset zu erleben und diese riesigen Geldströme zu nutzen, um die verstärkten Hebel, die den politischen Entscheidungsträgern heute zur Verfügung stehen, in einer Weise zu nutzen, die vorher nicht möglich war, um einen Wandel herbeizuführen, der nicht nur inkrementell ist, sondern auf den wir zurückblicken und sagen können, dass dies der Moment war, in dem wir wirklich begonnen haben, die Natur in den Mittelpunkt der Wirtschaft zu stellen.’

    Beachten Sie die Elemente ihrer Behauptung:
    1). Die Covid-Krise und die Reaktion darauf bieten ein Modell für die Klimakrise.
    2). Beide Krisen sind Notfälle, die enorme Chancen für die Great Reset Agenda bieten.
    3). Die riesigen Geldströme, die aus der Covid-Krise resultieren, können als Reaktion auf die Klimakrise erneut fließen.
    4). Beide Notsituationen führen zu einer Vergrößerung der Hebel, die die politischen Entscheidungsträger nutzen können, um sofortige und dramatische Veränderungen zu erzwingen, anstelle der Art von schrittweisen Veränderungen, die das wirtschaftliche Leben der normalen Bürger weniger beeinträchtigen.
    Mit anderen Worten: Da die “enorme Chance” der Covid-Krise nun der Vergangenheit angehört, scheinen die Olympioniken in Davos und ihre gut positionierten Freunde Vorbereitungen für die Klimakrise und die riesigen Geldströme zu treffen, die ihnen für ihre “Lösungen” für die Krise zufließen werden.
    Machen Sie sich bereit für einen kommenden Propaganda-Blitz, eine Notstandserklärung und riesige Geldströme aus den öffentlichen Kassen für Notfall-Gegenmaßnahmen zur Bewältigung des Klima-Notstands. ..

    Quelle: Leake / McCullough

    • Theudric-28 1. August 2023 at 22:22Antworten

      Keine Privatsphäre und kein Eigentum: Die Welt im Jahr 2030 nach Wunsch des Weltwirtschaftsforums
      Die individuelle Freiheit und das Privateigentum sollen nach den Prognosen und Szenarien des Weltwirtschaftsforums bis 2030 von diesem Planeten verschwinden, berichtet das „Ludwig Mises Institute“ mit Sitz in Auburn (Alabama):

      Nach den Prognosen der „Global Future Councils“ des WEF werden Privateigentum und Privatsphäre im nächsten Jahrzehnt abgeschafft. Die kommende Enteignung würde weiter gehen als selbst die kommunistische Forderung, das Eigentum an Produktionsgütern abzuschaffen, aber Raum für private Besitztümer zu lassen. Die WEF-Projektion besagt, dass auch Konsumgüter kein Privateigentum mehr wären. Wenn sich die WEF-Projektion erfüllen sollte, müssten die Menschen ihre Notwendigkeiten vom Staat mieten und ausleihen, der der alleinige Eigentümer aller Waren wäre. Die Lieferung von Waren würde nach einem Sozialkreditpunktesystem rationiert. Das Einkaufen im traditionellen Sinne würde zusammen mit dem privaten Einkauf von Waren verschwinden. Jeder persönliche Schritt würde elektronisch verfolgt, und die gesamte Produktion würde den Anforderungen sauberer Energie und einer nachhaltigen Umwelt unterliegen.

      Um eine „nachhaltige Landwirtschaft“ zu erreichen, wird die Nahrungsmittelversorgung hauptsächlich vegetarisch sein. In der neuen totalitären Dienstleistungswirtschaft wird die Regierung grundlegende Unterkünfte, Lebensmittel und Transportmittel bereitstellen, während der Rest vom Staat verliehen werden muss. Die Nutzung natürlicher Ressourcen wird auf ein Minimum reduziert. In Zusammenarbeit mit den wenigen Schlüsselländern würde eine globale Agentur den Preis für CO 2 -Emissionen auf ein extrem hohes Niveau festsetzen, um die Nutzung zu verhindern.

      Das WEF schweigt über die Frage, wer in dieser neuen Welt regieren wird. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass die neuen Machthaber wohlwollend sein würden. Doch selbst wenn die Top-Entscheidungsträger der neuen Weltregierung nicht gemein, sondern nur Technokraten wären, welchen Grund hätte eine administrative Technokratie, mit den Unerwünschten fortzufahren? Welchen Sinn macht es für eine technokratische Elite, den einfachen Mann in einen Übermenschen zu verwandeln? Warum die Vorteile der künstlichen Intelligenz mit den Massen teilen und nicht den Reichtum für die wenigen Auserwählten behalten?

      Ohne von den utopischen Versprechungen beeinflusst zu werden, muss eine nüchterne Bewertung der Pläne zu dem Schluss kommen, dass es in dieser neuen Welt keinen Platz für den Durchschnittsmenschen geben würde und dass sie zusammen mit den „Arbeitslosen“, „Schwachsinnigen“ und „schlecht erzogenen Personen“ weggeschafft werden würden. Hinter der Verkündigung des fortschrittlichen Evangeliums der sozialen Gerechtigkeit durch die Befürworter des „Great Reset“ zur Errichtung einer neuen Weltordnung verbirgt sich das finstere Projekt der “Eugenik”.

      Deutsche Wirtschafftsnachrichten Artikel 509657 vom 10 April.2021

    • 4765 2. August 2023 at 6:47Antworten

      US Energieverbandschef ahnt wo die Reise hingeht…

      AUG 01, 2023 (Epoch Times)
      “Energy Industry Fears White House Will Declare COVID-Like ‘Climate Emergency’

      Some energy industry groups are expressing concern that the White House will declare a COVID-19-like emergency—but for the climate instead.
      “They’re leaning to that direction,” U.S. Oil and Gas Association President Tim Stewart told Just the News in an article published on July 30. “If you grant the president’s emergency powers to declare a climate emergency, it’s just like COVID.”
      ….
      An emergency declaration on the climate could give the president “vast and unchecked authority to shut down everything from communications to infrastructure,” said Mr. Stewart, who has been a critic of the Biden administration.
      Infrastructure around water and electricity could be affected by such a decision, he said.

      “They can literally do exactly what they did in COVID,” Mr. Stewart said. “If you disagree with the climate emergency, [speech] can be shut down. We really need to be paying attention to that because that power could be extended indefinitely until the ‘climate emergency’ is over. Who knows how long that would last.””

      https://www.zerohedge.com/weather/energy-industry-fears-white-house-will-declare-covid-climate-emergency

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