Zeitbombe Wiederverkaufswert von E-Autos

2. Mai 2024von 3 Minuten Lesezeit

Akkus haben eine begrenzte Laufzeit, wie jeder von seinem Smartphone kennt. Die Kapazität lässt nach und nach einer bestimmten Zahl von Ladezyklen fällt sie stark ab. Tauschbatterien sind jedoch nicht billig, oft teurer als der Neupreis des Autos. Damit tendiert der Wiederverkaufswert eines E-Autos sehr rasch gegen Null.

Die britische Money Mail hat gestern auf eine Zeitbombe verwiesen, die auf dem Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge droht. Nach dem Artikel sollen viele Elektroautos aufgrund ihrer begrenzten Batterielebensdauer fast unmöglich weiterzuverkaufen sein.

Laut einer Untersuchung des ADAC beträgt die Garantie für die Batterie eines Elektroautos im Durchschnitt nur acht Jahre oder 160.00 km. Nach dieser Zeit kann die Batterie schneller an Leistung verlieren und so die Kilometerleistung zwischen den Ladevorgängen verringern.

Was tun also, wenn der Akku nicht mehr ausreichend hergibt und die Reichweite vor allem bei niedrigen Temperaturen zu gering geworden ist. Nach Money Mail kostet im UK ein fünf Jahre alter Renault Zoe 9.100 £, aber eine neue Batterie schlägt mit 24.124 £ zu Buche. [1 £ = 1,17 € ]

Bei Akkus mit höheren Kapazitäten sollen die Kosten für eine Ersatzbatterie auf bis zu 40.000 Pfund steigen. Bei bestimmten E-Fahrzeugen können die Kosten für den Austausch der Batterie das Zehnfache des Wertes des Fahrzeugs auf dem Gebrauchtmarkt betragen.

Werbung
Lipoprotein(a): Der größte Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall?
  • Diel, Hans-W. (Autor)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung

Wie sich das aus die Preise von E-Autos auswirken wird, ist noch nicht endgültig absehbar. Der Markt für gebrauchte Elektroautos ist noch neu, da die ersten populären Elektroautos erst 2009 vom Band liefen.

Der Motorenexperte Shahzad Sheikh, der den YouTube-Kanal Brown Car Guy betreibt, sagte: „Mit einer schwachen Batterie ist die Reichweite gering, und es kann immer schwieriger werden, das Fahrzeug nach acht Jahren weiterzuverkaufen.“

Der Artikel vergleicht die Kosten für einen neuen benzinbetriebener Renault Clio mit etwa 20.000 Pfund und den knapp 30.000 Pfund für den rein elektrischen Renault Zoe. Mit einem herkömmlichen Benzin- oder Dieselauto kann über einen Zeitraum von 14 Jahren etwa 350.000 km fahren, bevor der Motor repariert oder ausgetauscht werden muss.

Ein neuer Benzinmotor ausgetauscht wird mit mit Kosten in Höhe von etwa 5.000 £ angegeben, die Batterie eines Elektroautos außerhalb der Garantiezeit kommt je nach Automarke auf 13.000 £ bis 40.000 £.

Die hohen Kosten für Elektroauto-Batterien sind darauf zurückzuführen, dass es schwierig ist, Metalle wie Nickel, Kobalt, Lithium und Mangan, die in Lithium-Ionen-Batterien verwendet werden, abzubauen. Sie werden auch für die Herstellung anderer elektronischer Geräte wie Mobiltelefone und Laptops benötigt.

Die Installationskosten werden in dem Artikel bei einem Nissan Leaf mit einer neuen 40-kWh-Batterie um 12.780 Pfund mit etwa 2.000 Pfund veranschlagt. Das hat mit dem Handling von Batterien zu tun, das nicht eben einfach ist. So haben etwa sämtliche Tesla Werkstätten auch eigene luftdichte Wasserbecken, in denen sie ausgebaute Akkus lagern.

Und kürzlich habe ich bei einer Feuerwehr Station eine Red Box für den Abtransport beschädigter E-Autos gesehen, wie diese hier im Video gezeigte:

Das Preisproblem tritt wahrscheinlich lange vor Garantie-Ende auf. Kauft man ein 5 Jahre altes Auto hat man möglicherweise einen verschwindenden Wiederverkaufswert, was den Preis erheblich drücken wird. Ein 8 oder 10 Jahre altes Benzin- oder Diesel-Fahrzeug, hat insbesondere in der höheren Preiskategorie in der auch die E-Autos zu finden sind, einen weit geringeren Wertverlust.

Bild: © pfm

Unsere Arbeit ist spendenfinanziert – wir bitten um Unterstützung.

Folge TKP auf Telegram oder GETTR und abonniere unseren Newsletter.


Nachfrage nach E-Autos im Sinkflug

E-Autos ohne Zukunft – Hersteller ziehen sich reihenweise zurück

Tesla und andere E-Autos in der Kälte: tote Robots

Deutschland: Laden von E-Autos und Betrieb von Wärmepumpen kann ab 2024 eingeschränkt werden

16 Kommentare

  1. xbtory 6. Mai 2024 at 11:59Antworten

    Aktueller Artikel in den VDI-Nachrichten, Vorderblatt links unten: die E-Autos aus China stapeln sich fast schon in den deutschen Häfen. Der Mist findet also keine Abnehmer. Nasowas.

  2. xbtory 3. Mai 2024 at 11:22Antworten

    Das Problem von Akku-Speichern ist, dass man deren Kapazität (also die Menge der gespeicherten und auch abrufbaren Energie) nicht erkennen kann. Man vergleiche mit einem Benzin-Tank. Der ist groß oder klein, voll, halbvoll oder leer. Definitive, von außen erkennbare, messbare Größen.
    Wie viel Kapazität ein Akku noch speichert, bzw abgeben kann, kann man nur feststellen, indem man eine Lade- und einen Entladevorgang vornimmt. Und die dabei gemessen Kapazität bei der Entladung ist auch genau nur die Kapazität dieses einen Lade-Entlade-Zyklus. Wird anders geladen, schneller oder langsamer, herrschen andere Temperaturen beim Ladevorgang, wie wird der Akku belastet, wie verläuft die Entladung, über welchen Zeitraum, bei welchen Temperaturen – all das sind Faktoren, die Einfluss auf die Kapazität haben. Und dazu noch die pure Alterung einfach durch Zeit und durch die Anzahl der Lade-Entlade-Zyklenzahl.

    Ein Elektrogebrauchtwagenkauf ist damit nicht nur der sprichwörtliche Kauf einer Katze im Sack, sonder dem Betrug ist auch Tür und Tor weit geöffnet. Ein Betrüger kann zB einen noch guten Akku ausbauen und einen schlechten Billigakku dafür einbauen. Das lohnt sich für den, wenn er den guten Akku separat verkaufen kann.
    Jeder hat schon einmal einen Billigakku für seine Kamera oder sein Handy, sein Smartphone gekauft. Die Kapazitätsunterschiede können krass sein, und Plagiate gibt es immer. Man gehe nur einmal auf einen „Polenmarkt“, also ein Flohmarkt auf dem auch Neuware aus Fernost angeboten wird …

    Oder was ist mit den verunfallten E-Autos? Ein Betrüger der einen scheinbar noch intakten Akku aus einem Unfallwagen in einen äußerlich gut aussehenden anderen Wagen einbaut …

    Betrug auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist gewiss nichts Neues, aber mit E-Autos noch viel leichter machbar und noch lohnender für Betrüger.

  3. Karl 3. Mai 2024 at 5:39Antworten

    Naja bin auch keine Freund dieser E Teile, aber wenn man ganz ehrlich auf die Dinger schaut, muss man sagen sie haben teils doch Vorteile und die Antriebstechnik ist klar besser, man braucht nur mal ein paar Berichte zur Auto China anschauen die Entwicklung ist schon nicht von schlechten Eltern und wird sicher weiter voranschreiten sehen wir uns Handys Computer und Co heute an und vor 10 Jahren. Dass mit Akku Ladeleistung wird sich sicher noch einiges tun, schraube auch an meine Autos selber herum, was man bei E-Autos nicht kann und meist auch gar nicht darf. Nur das, was ich an meinen Verbrenner schrauben muss, werde ich bei E gar nie schrauben müssen, da ist eben kein AGR, Luftmassenmesser, Zahnriemen, etc. nur bin ic mal gegen betreutes Fahren und vor allem das es mit politischem Druck durchgesetzt werden, soll stört mich extrem. Aber die Zeit wird es zeigen, wo die Reise hingeht, für gewisse Bereich muss man aber sagen haben sie sicher Voreile. LG Karl

  4. Mia Wu Ast 2. Mai 2024 at 22:30Antworten

    Beim Prius 1 und 2 konnte man die Batteriezellen ganz einfach tauschen weil alles geschraubt war. Das waren allerdings noch NiMH Akkus. Meine Schwester hatte den Gen 1 über 17 Jahre bis sie beklagte die Batterie lässt nach. In USA kamen da Firmen und wechselten die Zellen im Pack quasi vorm Haus für kleines Geld.
    Heute mit den Lithium-Ionen geht das nicht mehr.
    Ich werde jedenfalls meine Konventionellen reparieren so lange ich Werkzeug halten kann.

  5. Heiko S 2. Mai 2024 at 15:28Antworten

    Feuerwehr Station oder Feuerwehrstation?

  6. Matthias 2. Mai 2024 at 14:36Antworten

    Ich habe 2014 mein erstes kleines E-Auto gekauft und bin bis heute sehr zufrieden damit. Die Reichweite ist 120.000km später zwar deutlich eingebrochen (70km statt 110km), aber das macht mir nicht viel aus, weil ich es sowieso nur als Kurzstreckenfahrzeug gekauft habe. Lange Strecken fahre ich wie eh und je mit Verbrenner. Die Unterhalts- und Reparaturkosten, vor Allem aber die „Sprit“-Kosten sind tatsächlich beim E-Auto außerordentlich günstig (ca. 4,50€ auf 100km).
    Ich habe den Eindruck, dass die Antipathie gegen E-Autos bei vielen einfach pure Ideologie ist. Mehr Vernunft täte hier gut.

  7. Dieter Salomon 2. Mai 2024 at 14:21Antworten

    Ich habe mir vor 4 Jahren einen Renault Zoe gekauft, der hat jetzt 70 000 KM. Garantie auf die Batterie bis 2028. Die Sache mit dem Verfall und den Kosten der Batterie, wie hier geschildert, ist eine Momentaufnahme. Die Entwicklung geht mit Riesenschritten voran, 2028 wird die Batterie wesentlich günstiger sein. Bereits jetzt gibt es die Natrium-Ionen-Batterie und die Eisenphosphat-Batterie, sie kommen ohne das teure und knappe Lithium aus. In spätestens 2 Jahren wird die Feststoffbatterie Furore machen.

  8. Daisy 2. Mai 2024 at 13:46Antworten

    Schmunzel.. ich hab mir vor gut einem Jahr einen neuen Benziner gekauft nach dem Motto: Amoi gez no. Auf den wird man mal sehr happig sein. Er wird zum begehrten Oldtimer. Die Verkäufer damals haben mir übrigens bestätigt, die Nachfrage nach Benzinern sei enorm und viel auf die e-Autos hin geschimpft. Ich dachte, naja, vielleicht wollen sie halt die Benziner noch schnell verkaufen. Nein, das hat gestimmt. Dabei muss man bei Autoverkäufern immer vorsichtig sein… ;-)

    • Vortex 2. Mai 2024 at 15:10Antworten

      Na ja noch ein bisschen auf diese Dinger (novam-research.com) warten und dann ist alles wieder gut … ;)
      Hypothesen, Theorien u. Experimente: ericpdollard.com (damals bei N. Tesla hatte es bereits funktioniert)

  9. Patient Null 2. Mai 2024 at 13:21Antworten

    Die großen Autovermieter stoßen grad ihre eAutos auch zu großen Teilen ab. Gründe sind Reparaturkosten, Wertverlust, Kunden wollen die kaum.

  10. Georg Uttenthaler 2. Mai 2024 at 13:19Antworten

    Das E- Auto ist der größte Pfusch, der technisch je geschaffen wurde und wird bald zum Schrott- Kilo-preis von rund € 0,30/kg gehandelt werden.
    Das sind doch brandgefährliche E-Autos: „Ich bin doch nicht blöd und hole mir einen Feuerteufel ins Haus.“

    Zu den Tatsachen: Der Brand eines E-Autos in einer Tiefgarage ist sehr wohl hochgefährlich. Durch die enorme Hitze verformt sich oder schmilzt der Bewehrungsstahl im Beton. Dadurch kann die gesamte Statik des Gebäudes in Mitleidenschaft gezogen werden bis hin zum Einsturz. Beim Brand eines Elektroautos können Temperaturen von über 1000° entstehen und das hält Beton definitiv nicht aus. Noch weniger der notwendige Stahl. Dessen nicht genug, entsteht im Kontakt mit Löschwasser Flusssäure. Auch wenn die Struktur der Garage allenfalls noch halten würde, dringt diese Säure in jede Ritze ein und zerfrisst den Stahl. Resultat: Versicherung steigt aus und Abbruch der „RUINE“ und Neubau!!!

    Vor allem sind die Elektrofahrzeuge aus Eurpäischer Produktion ein Risiko. Mercedes / Porsche / Stellantis Gruppe haben alle die Batterietechnik nicht im Griff. Etwas das medial schön unter dem Deckel gehalten wird. Das Resultat sieht man am schon zweiten RORO Schiff das jetzt bei Transport von Europäischen Fahrzeugen in Brand geraten ist. Es sind übrigens auch die einzigen mit eAutos beladenen Schiffe die abgebrannt sind, obwohl China und Korea massenhaft eAustos verschiffen lässt.
    Fazit: „TEURES SPIELZEUG“ zum Schrott- preis!!!

  11. 1150 2. Mai 2024 at 12:32Antworten

    ein schulfreund (elektrogrosshandel) berichtete mir, dass er sich vor zwei jahren drei vollelektrische lieferwagen eines französischen herstellers wegen der subventionen anschaffte.
    alle drei fahrzeuge aktuell ~ 38000 km. bei allen drei fahrzeugen erste batteriesatz nach ca. 12000 km auf garantie, zweite batteriesatz bei ca. 20000 km auf kulanz getauscht, nun ist der dritte batteriesatz kaputt und es gibt keine kulanz mehr, er müsste diesen selbst bezahlen. seit monaten stehen diese fahrzeuge am hof herum und führt, sagen wir mal, debatten mit dem händler und importeur.

    übrigens war er damals auch ein überzeugter schutzbedürftiger, einige seiner mitarbeiter haben den betrieb freiwillig verlassen und bei den übrigen, die sich „überzeugen“ liesen, hat sich die krankheitsbedingte abwesenheit signifikant erhöht.

    bin gespannt, wann er sich wieder über den tisch ziehen lässt…….

    • suedtiroler 2. Mai 2024 at 19:11Antworten

      weshalb sind die batterien so oft kaputt gegangen?

  12. Dorothea 2. Mai 2024 at 12:16Antworten

    Nachdem die E-Auto Besitzer im vorauseilendem Gehorsam gleich umgesattelt haben, hält sich mein Mitleid in Grenzen. Wenn man immer alle Anordnungen und Empfehlungen befolgt, kann das ins Auge gehen (Impfung) oder an die Brieftasche, wie man hier liest. Dasselbe gilt für die Photovoltaikanlagen. Der Nachteil ist mittlerweile auch hier bekannt (Hagel, Mindestabstand zum Nachbarn etc.). Überall nur neue Geldquellen aus denen man schöpfen will.

    • Jan 2. Mai 2024 at 16:38Antworten

      Solar ist eine fantastische Technik! Perfekt für ein wenig 12V-Licht in der Hütte oder auf dem Boot! Nur als Ölersatz taugt sie nix.

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

Aktuelle Beiträge