Debatte um Grippe-Impfung in Israel

29. Dezember 2025von 2,8 Minuten Lesezeit

In Israel soll der Druck auf Menschen erhöht werden, die sich nicht gegen Influenza impfen wollen. Pharma-Lobby und Krankenkassen machen die niedrige Impfquote für die aktuelle Grippewelle verantwortlich und fordern Sanktionen sowie Impfpflichten.

In Israel hat die diesjährige Grippewelle eine neue Debatte um die Influenza-Impfung ausgelöst. Dabei kommt es zu offenen Rufen nach Sanktionen gegen „Impfgegner“. Das Gesundheitsministerium empfiehlt Masken für sogenannte Risikogruppen, medizinisches Personal und in Pflegeheimen. Mit Druck zur Impfung hält man sich aber zurück.

Besonders Kinder müssen medial für die Influenza-Welle herhalten. Demnach seien in dieser Saison 861 Kinder mit Influenza stationär behandelt worden, darunter 41 in Intensivstationen. Bei Erwachsenen sind es 1.280 Fälle, mit 45 in der Intensivpflege.

Zuletzt wurde über vier verstorbene Kinder berichtet. Brisant: Eines der vier Kinder wurde knapp ein Monat vor dem Tod gegen Influenza geimpft. Das Kind aus Jerusalem galt generell als gesund, anders als ein ungeimpftes Kind, das schwere Vorerkrankungen hatte, und nun als Influenzatodesfall durch die Medien getrieben wird. Die Times of Israel berichtet anders als andere Medien, dass nur die drei ungeimpften Kinder keine Vorerkrankungen gehabt hätte, das geimpfte Kind jedoch schon. Selbst wenn das stimmt, stellt sich aber die Frage, wie wirksam die Impfung denn dann ist.

Die Influenza-Impfquote liegt in Israel dieses Jahr bei 17 Prozent. Sie ist nach der Covid-Propaganda wie auch sonst in anderen Staaten leicht gefallen. Auch im medizinischen Personal ist die Quote unter 50 Prozent; Ärzte impfen sich mehr als Pflegekräfte.

Die Krankenkassen fungieren in Israel als Scharfmacher gegen die Ungeimpften. Ein Krankenkassen-Chef fordert Konsequenzen: „Gegen diejenigen, die sich nicht impfen lassen, müssen Sanktionen verhängt werden. Dies kann durch Kindergeld oder die Einschränkung von Sozialleistungen geschehen, damit die Menschen verstehen, dass ihre Entscheidungen wirtschaftliche Konsequenzen haben.“ Ein anderer Behördenchef fordert die Impfpflicht zumindest im Gesundheitsbereich:

„Ein Mitglied des medizinischen Personals hat die Pflicht, sich impfen zu lassen. Das steht überhaupt nicht zur Debatte. Ein Elternteil, das sich weigert, sein Kind impfen zu lassen, gefährdet das Kind und alle Menschen in seiner Umgebung.“

Prof. Doron Netzer von Clalit Health Services forderte strengere Vorschriften und verwies auf internationale Vorbilder.

„In Teilen Europas dürfen nicht geimpfte Kinder nicht zur Schule gehen. Wir müssen ähnliche Regeln einführen. Das haben wir während der COVID-19-Pandemie getan. Die aktuelle Situation ist ein Versagen des Gesundheitsministeriums.“

In Frankreich, aber auch in Italien und Tschechien (Vorschule) gibt es entsprechende Restriktionen gegen ungeimpfte Kinder.

Allerdings gibt es auch Stimmen, die bremsen.

Der Leiter der Meuhedet Health Services warnte jedoch vor Strafmaßnahmen: „Sanktionen funktionieren in Israel nicht. Was wir brauchen, sind Zugänglichkeit und Verständnis. Durch Impfungen ohne Terminvereinbarung und Öffentlichkeitsarbeit in der Gemeinde ist es uns gelungen, die Impfquoten in der ultraorthodoxen Gemeinschaft zu erhöhen.“

Das Gesundheitsministerium ist zurückhaltend, empfiehlt die Impfung und behauptet, dass sie wirksam wäre. Diese Position ist aus wissenschaftlicher Sicht jedoch höchst zweifelhaft. Eine Studie aus den USA zur Influenzaimpfung für die Vorsaison zeigte etwa deutlich, dass die Grippeimpfung die Wahrscheinlichkeit, an Influenza zu erkranken, erhöht hatte. Andere Studien zeigen ebenfalls eine niedrige Wirksamkeit, zugleich gibt es durchaus Risikopotential.

Bild „Flu Vaccination Grippe“ by Daniel Paquet is licensed under CC BY 2.0.

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Ein Kommentar

  1. W. Baehring 29. Dezember 2025 um 12:01 Uhr - Antworten

    Zitat: „Ein Mitglied des medizinischen Personals hat die Pflicht, sich impfen zu lassen. Das steht überhaupt nicht zur Debatte. Ein Elternteil, das sich weigert, sein Kind impfen zu lassen, gefährdet das Kind und alle Menschen in seiner Umgebung.“

    Es ist unglaublich, dass noch immer das (erst) seit der menschengemachten Corona-Krise erfundene Narrativ vom Infektions- und Fremdschutz oder „Wellenbrechen“ durch Impfungen gegen respiratorische Viren bedient wird, um erneut Impfzwänge damit zu begründen.
    Deshalb noch einmal für alle bildungs- und wissensresistenten Betonköpfe:
    Intramuskuläre (klassische) Impfungen (genauso wie gentherapeutische modRNA-Injektionen) gegen respiratorische Viren können weder die Infektion noch die Transmission von Viren verhindern, da die „impf“-induzierte Antikörperbildung nur im Körperinneren (Serum) und nicht auf den Atemwegs-Schleimhäuten erfolgt.
    Das einzige, wogegen eine derartige Impfung schützen könnte, wäre (zumindest rein theoretisch) ein schwerer (eigener) Krankheitsverlauf ( = Virämie = Viren im Serum).
    Aber die Infektion, Replikation und Transmission der ATEMWEGS-Viren auf den ATEMWEGS-Schleimhäuten (dem eigentlichen Lebens- und Vermehrungsort) bleibt davon im Wesentlichen unbeeinflusst.
    Die Forderung, dass sich „Mitglieder des medizinischen Personals“ oder Kinder impfen lassen müssen, weil sie sonst „alle Menschen in ihrer Umgebung gefährden“, entbehrt jeglicher medizinischer bzw. immunologischer Evidenz.
    Eher wird der gegenteilige Effekt erreicht: Da die „Geimpften“ sich jetzt in der „falschen“ Sicherheit wiegen, Vulnerable nicht mehr zu gefährden, sind sie bezüglich des Infektionsschutzes „leichtfertiger“ im Umgang mit den Vulnerablen und gefährden sie nun um so mehr.

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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