Verliert Trump den Verstand?

Im Vergleich zu Vorgänger Joe Biden ist Donald Trump zweifellos weiterhin ein hellwacher Geist. Doch auch bei Trump zeichnen sich kognitive Probleme ab, berichten besorgte Personen aus dem Umfeld des Präsidenten. 

Perseveration ist ein medizinischer Begriff aus den Bereichen Psychologie, Psychiatrie und Sprachpathologie, der eine wiederholte Reaktion beschreibt, wie eine Phrase oder eine unangemessene Geste. Dieses Symptom tritt am häufigsten bei Patienten mit PTBS, Autismus, traumatischer Hirnverletzung oder Demenz auf. Der Begriff kam mir in den Sinn – ich hatte ihn über mehrere Jahre hinweg oft gehört, während ein naher Verwandter an der Degeneration durch Demenz litt –, als ich die 71-minütige Rede von Präsident Donald Trump an schätzungsweise 800 US-Militärführer verfolgte. Diese waren aus noch unklaren Gründen auf Anordnung von Pete Hegseth, einem Major der Army National Guard Reserve und nunmehrigem Kriegsminister, auf dem Marine-Corps-Stützpunkt in Quantico, Virginia, am 30. September versammelt.

Nach einer motivierenden Eröffnungsrede von Hegseth hielt der Präsident seine übliche Mischung aus persönlicher Geschichte und Beschwerden – vor allem beanspruchte er wiederholt Verdienste für die Lösung internationaler Krisen, die er gar nicht gelöst hatte –, was einige seiner engen Berater im Weißen Haus als weiteres Zeichen seiner zunehmenden geistigen Desorganisation und Unfähigkeit betrachten, sich in hochrangigen Treffen zu konzentrieren.

Am bedeutsamsten ist, wie mir berichtet wurde, dass Trump, der immer meisterhaft mit Menschenmengen umgehen konnte, ob groß oder klein, nicht mehr in der Lage ist, „den Raum zu lesen“ – also das Publikum schnell einzuschätzen und seine Instinkte als Entertainer walten zu lassen, um es zu fesseln. Es wäre erfrischend und vielleicht beispiellos gewesen, wenn Trump seine Ansichten zur Außenpolitik dargelegt und den versammelten Generälen und Admirälen die Gelegenheit gegeben hätte, ihrem Präsidenten Fragen zu stellen. Stattdessen bekamen sie eine Wiederholung von Trumps größten Triumphen. Der Präsident kehrte zu einer seiner irrigsten Selbstwahrnehmungen zurück – der als Friedensstifter. „Ich habe so viele Kriege beigelegt, seit wir hier sind“, sagte er. „Ich habe sieben beigelegt, und gestern könnten wir den größten von allen beigelegt haben“, womit er auf die laufenden Gespräche zwischen Israel und der Hamas anspielte. „Obwohl“, fügte Trump hinzu, „ich weiß nicht. Pakistan, Indien, das war sehr groß, beide Atommächte. Das habe ich beigelegt.“ Es gibt zahlreiche Zeitungsberichte aus aller Welt, die Trumps Darstellungen der betreffenden Konflikte sowie seine Definition davon, was es bedeutet, einen Konflikt zu „beilegen“, widerlegen.

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Ein paar Minuten später wechselte der Präsident vom Thema seiner Erfolge bei der Militärrekrutierung zu einer langen Tirade über einen Bericht, wonach Joe Biden während seiner Amtszeit einen Autopen für die Unterzeichnung von Dokumenten und Briefen verwendet habe.

Diese Enthüllung führte zu mehreren Minuten ungezügelter Verachtung für seinen Vorgänger vor hochrangigen Offizieren, die vermutlich nach bestem Wissen und Gewissen während der Biden-Präsidentschaft gedient hatten. Trump äußerte seine Empörung über den Einsatz des Autopens, der bei Regierungsbeamten und in der Privatwirtschaft üblich ist, wenn große Mengen an Post anfallen. Er sagte, die Militärrekrutierung „während Bidens vier Jahren – dem Autopen. Ich nenne ihn den Autopen“ – sei drastisch zurückgegangen. Dann fragte er die versammelten Generäle und Admirale: „Wie würde es Ihnen gefallen, wenn Ihr Dokument von einem Autopen unterzeichnet würde?“

Er fuhr fort, wie aus einem Transkript hervorgeht:

„Wenn ich für einen General unterschreiben muss, weil wir wunderschönes Papier haben, das prächtige Papier, sagte ich: Streut ein bisschen mehr Gold drauf, sie verdienen es. Gebt mir das A-Papier, nicht das D-Papier. Früher haben wir einen Schrott unterschrieben. Ich sagte: Dieser Mann wird General, oder?

Ja. Ich will das nicht verwenden. Ich will das große, schöne, feste Papier. Ich will die echte Goldbeschriftung, wenn es um die Position geht. Und sie sind wunderschön – aber wie würde es Ihnen gefallen, wenn das von irgendeinem Jungen im Hinterzimmer mit einem Autopen unterzeichnet wird? Ich habe darüber nachgedacht und zuerst an euch gedacht, Admirale, Generäle.

Ich sagte: Jemand arbeitet sein ganzes Leben, er kommt vielleicht in die Akademien oder wo auch immer. Aber wie auch immer er dorthin gekommen ist, und er durchläuft Jahre der Arbeit, und nun wird er Admiral oder General oder was auch immer. Und wenn das passiert, unterzeichnet der Präsident der Vereinigten Staaten Ihre Ernennungsurkunde, wie Sie wissen, und diese Urkunde wird wunderschön präsentiert.

Und ich unterschreibe sie – eigentlich liebe ich meine Unterschrift, das tue ich wirklich. Jeder liebt meine Unterschrift. Aber ich habe sie sehr stolz unterschrieben. Und ich denke mir immer: Wie kann man einen Autopen das unterschreiben lassen? Das ist einfach so respektlos. Für mich ist das total respektlos. Und es stellte sich heraus, dass fast alles, was [Biden] tat, vom Autopen unterzeichnet wurde, außer wenn er seinem Sohn Hunter eine Begnadigung erteilte. Die hat er unterschrieben.

Und das ist tatsächlich die schlimmste Unterschrift, die ich je gesehen habe. Das war schlecht – der Autopen sieht viel besser aus. Aber als Führer ist unser Engagement gegenüber jedem Patrioten, der die Uniform anzieht, sicherzustellen, dass das amerikanische Militär das tödlichste und dominanteste auf dem Planeten bleibt, nicht nur für ein paar Jahre, sondern für Jahrzehnte und Generationen, für Jahrhunderte.“

Ich präsentiere die obigen Absätze, um den Standpunkt einiger Insider im Trump-Weißen Haus zu untermauern, die zu der Überzeugung gelangt sind, dass der Präsident eindeutig geschwächte Fähigkeiten hat und nicht mehr „den Raum lesen“ kann.

Hier muss ich anmerken, dass ich, wie Leser dieser Kolumne sich vielleicht erinnern, in den letzten Jahren von Joe Bidens Amtszeit hart und wiederholt über dessen geschwächte Fähigkeiten geschrieben habe. Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen damals und jetzt. Im Biden-Weißen Haus gab es keine Insider, die sich entschieden, öffentlich die Wahrheit über Bidens nachlassende Fähigkeiten zu sagen – Anzeichen, die gegen Ende seines zweiten Amtsjahres auftraten. Meine Informationen kamen indirekt von denen, die den Präsidenten sahen, einschließlich solcher, die Treffen oder Gespräche mit ihm auf Air Force One hatten. In einigen Fällen kamen die Informationen von Journalisten oder ehemaligen Senatskollegen, die aus erster Hand Beweise für seine geistige Erschöpfung oder seine Unfähigkeit sahen, Sätze zu Ende zu bringen.

Es war erfrischend, dass diejenigen im Trump-Team, die involviert sind, ihre Bedenken mit Außenstehenden teilten, sodass sie mich erreichten. Das ist unter Biden nie passiert, da die Leute, die dem Präsidenten und der Vizepräsidentin dienten, ihre Sorgen für sich behielten, nur um dann die Nation und die Welt Joe Biden in einer Präsidentendebatte mit Trump im letzten Juni kämpfen zu sehen.

Heute haben wir einen geschwächten Präsidenten, der über eine geteilte Nation präsidiert, die in hoher Angst vor seinen Politiken lebt. Die obigen Absätze spiegeln eine Realität wider, die nichts Gutes für die geistige Gesundheit unseres Präsidenten in den kommenden Jahren des Tumults verheißt. Denen, die das bezweifeln, empfehle ich eine sorgfältige Lektüre des Transkripts seiner Ansprache vor Amerikas Militärführung in Quantico.

Einige der auffälligsten Schwächen des Präsidenten waren von Anfang an da und wurden – zusammen mit seinen anti-immigrationspolitischen Ansichten, dem Thema, das seine Popularität an den Urnen aufrechterhält – von Millionen Amerikanern als liebenswert und ehrlich empfunden.

Vor neun Jahren, nachdem der Außenseiter Trump die professionelle Politikelite schockierte, indem er die republikanische Präsidentschaftsnominierung gewann, schrieb Charles Krauthammer, ein konservativer Kolumnist der Washington Post (er starb 2018), eine Kolumne mit dem Titel „Donald Trump and the Fitness Threshold“. Ich sollte anmerken, dass Krauthammer, der in einem Badeunfall während seines ersten Jahres an der Harvard Medical School gelähmt wurde, ein MD und praktizierender Psychiater war, der kurz der Carter-Administration beitrat und später als Redenschreiber für Vizepräsident Walter Mondale diente. Seine weit verbreiteten syndizierten Kolumnen brachten ihm 1987 einen Pulitzer-Preis ein. In seinen späteren Jahren wandte er sich nach rechts und wurde Kommentator für Fox News.

Krauthammer war kein Fan von Trump und war besonders empört, als Trump jede politische Konvention brach, indem er eine Gold-Star-Familie angriff, die ihn kritisiert hatte. „Warum hat Trump das getan?“, fragte Krauthammer.

„Er kann nicht anders. Seine Lebensregel ist es, zurückzuschlagen, wenn er angegriffen, missachtet oder auch nur gekränkt wird. … Er beurteilt jede Handlung, jede Äußerung, jede Person nach einem einzigen Kriterium – ob sie/er ‚nett‘ zu Trump ist.“

Ich dachte früher, Trump sei ein Elfjähriger, ein unreifer Schulhofschläger. Ich lag um etwa zehn Jahre daneben. Seine Bedürfnisse sind primitiver, ein infantiles Verlangen nach Anerkennung und Lob, eine Gier, die nie gestillt werden kann. Er lebt in einem Kokon des Solipsismus, in dem die Welt außerhalb von ihm keinen Wert hat – ja, nur existiert –, soweit sie ihn nährt und aufbläht.

.Die meisten Politiker suchen Anerkennung. Aber Trump lebt für die Anbetung. Er versucht nicht einmal, es zu verbergen, und prahlt unentwegt mit seinen Massen, seinen Standing Ovations, seinen TV-Quoten, seinen Umfragewerten, seinen Vorwahlsiegen.“

Und seiner Handschrift.

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