Trump stellt arabischen und muslimischen Führern Plan für Gaza nach dem Krieg vor

23. September 2025von 2,9 Minuten Lesezeit

Präsident Trump wird arabischen und muslimischen Führern seinen bislang detailliertesten Plan für Gaza vorstellen und um regionale Unterstützung für eine neue Administration, den Wiederaufbau und den Rückzug Israels nach dem Krieg bitten.

US-Präsident Donald Trump wird einer Gruppe arabischer und muslimischer Führer am Dienstag seinen bislang konkretesten Vorschlag für Gaza nach dem Krieg vorstellen, wie US-Beamte mitteilten. Der Plan enthält Grundsätze für die Beendigung des Krieges, die Sicherstellung eines Rückzugs Israels und die Einrichtung einer Regierungsführung in dem Gebiet ohne Beteiligung der Hamas.

Laut Axios werden an dem Treffen hochrangige Vertreter aus Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar, Ägypten, Jordanien, der Türkei, Indonesien und Pakistan teilnehmen. Die Gespräche sollen sich voraussichtlich mit der Freilassung israelischer Gefangener, dem Rückzug der Besatzungstruppen und den Mechanismen für die Regierungsführung während der Übergangsphase befassen.

Arabische und muslimische Streitkräfte in Gaza?

Washington drängt darauf, dass arabische und muslimische Staaten Truppen nach Gaza entsenden, als Teil einer sogenannten Friedenstruppe, die einen Rückzug Israels ermöglichen würde. Die USA bemühen sich außerdem um finanzielle Zusagen dieser Länder für den Wiederaufbau und zur Unterstützung der Übergangsverwaltung in Gaza.

Am Montag kündigte der indonesische Präsident Prabowo Subianto an, dass sein Land bereit sei, Soldaten im Rahmen einer solchen Mission zu entsenden.

Trotz diplomatischer Bemühungen hält die israelische Aggression an

Die Initiative kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Verhandlungen zur Beendigung des Krieges und zur Sicherung eines Gefangenenaustauschs weiterhin ins Stocken geraten sind. Vor Ort hat Israel eine groß angelegte Offensive gestartet und drei Panzer- und Infanteriedivisionen in Gaza-Stadt stationiert, in der Hoffnung, die Bewohner der Stadt gewaltsam zu vertreiben.

Unterdessen endete im UN-Hauptquartier in New York eine Konferenz zur „Zweistaatenlösung“ mit der Anerkennung des Staates Palästina durch Frankreich und mehrere europäische Länder.

Das Gesundheitsministerium in Gaza berichtet, dass seit dem 7. Oktober mehr als 65.000 Palästinenser, darunter überwiegend Zivilisten, bei den israelischen Angriffen getötet wurden.

Ein israelischer Plan, der an Washington weitergeleitet wurde?

Ein US-Beamter sagte gegenüber Axios, dass „das morgige Treffen ziemlich bedeutend sein könnte”, und betonte, dass die Trump-Regierung „regionale Zustimmung und Unterstützung für einen erfolgreichen Verlauf” wünsche. Ein arabischer Beamter fügte hinzu, dass Trump „Feedback und Unterstützung für den US-Plan zur Beendigung des Krieges und dessen weitere Umsetzung” suche.

Die Beamten betonten, dass es sich bei dem Vorschlag um eine US-Initiative und nicht um einen über Washington weitergeleiteten israelischen Plan handele. Israelische Beamte räumten jedoch ein, dass Premierminister Benjamin Netanjahu über die Grundzüge informiert sei.

Ein israelischer Beamter räumte ein, dass „wir einige bittere Pillen schlucken müssen“, insbesondere hinsichtlich einer möglichen Rolle der Palästinensischen Autonomiebehörde im Gazastreifen.

Nächste Schritte

Trump wird wenige Stunden vor dem Treffen eine Rede vor der UN-Generalversammlung halten, wobei noch unklar ist, ob er darin auf den Gaza-Plan eingehen wird. Netanjahu wird am kommenden Montag zu seinem vierten Treffen mit Trump seit Januar nach Washington reisen, wobei Gaza voraussichtlich das Hauptthema der Gespräche sein wird.

Bild: Gage Skidmore from Peoria, AZ, United States of America, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Unsere Arbeit ist spendenfinanziert – wir bitten um Unterstützung.

Folge TKP auf Telegram oder GETTR und abonniere unseren Newsletter.



Arabischer Gipfel verabschiedet Ägyptens Wiederaufbauplan für Gaza

Ägyptens Pläne für das Nachkriegsgaza

Israel zerstört Gaza-Stadt mit ferngesteuerten Robotern mit 7 Tonnen Sprengstoff

6 Kommentare

  1. Daisy 24. September 2025 um 5:53 Uhr - Antworten

    Nicht nur die ewige Unterstützung durch US, GB und D ist schuld an den Menschrechtsverletzungen „da unten“. Sondern leider auch die ewige Zerstrittenheit der Arab. Liga. Jordanien zB unterstützt Israel und gewährt ihm Überflüge, damit es andere Arab. Staaten bombardieren kann. Hielten sie zusammen und präsentierten selbst eine Friedenslösung – ich denke, darauf arbeitet Trump wirklich hin, sonst ließe er N. nicht gewähren – müsste Isr. rasch lernen, wie man sich benimmt, wenn man Freunde haben will. Saudis und Pakistan haben nun ein Militärbündnis beschlossen, wodurch die Atombomben Pakistans ins Spiel gebracht werden könnten. Jedoch ist Saudiarabien nicht zu trauen; denn es ist stark prowestlich und dealt mit den USA. Jeder kocht sein eigenes Süppchen. So stellt Erdowahn das Pendant zu Bibi dar, der am liebsten das osman. Reich wiederherstellen möchte. Als Syriens Präsident gestürzt wurde, übrigens von prowestlichen und vom Westen finanzierten Terroristen, fiel man sogleich darüber her. Dabei hätte gewiss auch die Türkei genug Gewicht, hier ordentlichen Druck zu machen. Der „Sultan“ zeigt sich zwar regelm. empört, aber er möchte wohl auch nicht helfen.
    Zudem hat der Isl. sehr viele unterschiedliche Auslegungen und so ist man auch aus religiôsen Gründen spinnefeind. Wia mi des augeht…

    Alle schaun zu. Gerade die Araber könnten dem Brudervolk doch helfen. Das geht nur durch Einigkeit.

  2. triple-delta 23. September 2025 um 16:02 Uhr - Antworten

    Zum Glück gibt es keinen Eignungstest für westliches Führungspersonal, der ein Mindestmaß an Bildung und Wissen nachweisen soll.

  3. therMOnukular 23. September 2025 um 15:17 Uhr - Antworten

    „Präsident Trump wird arabischen und muslimischen Führern seinen bislang detailliertesten Plan für Gaza vorstellen und um regionale Unterstützung für eine neue Administration, den Wiederaufbau und den Rückzug Israels nach dem Krieg bitten.“

    So zumindest der Traum der Trump-Administration….hier nun die Realität:
    arabische Führer verweigern den Dialog.
    Sowohl aus Ägypten wie auch Saudi Arabien habe ich schon Absagen gehört. Beides „Verbündete“ der USA, bislang.
    Ägypten hingegen bandelt mit der Türkei, während Saudi Arabien Militärallianzen mit Pakistan eingeht.

    Ich habe so das Gefühl, der Groschen ist im arabischen Raum endlich gefallen und man kennt den größten, wahren Gegner der Region. Je weniger Abschreckung durch die USA, desto kürzer die Restlebenszeit Israels. Denn es könnte gut sein, dass die „Verbündeten“ der USA dieses Mal genau das tun, was die USA immer tun, wenn sich der Wind dreht: sich schleichen und den Rest im Regen stehen lassen. Die begossenen Pudel heißen diesmal aber eben USA und Israel. Nur eine Frage der Zeit, ich würde darauf wetten.

  4. Glass Steagall Act 23. September 2025 um 11:41 Uhr - Antworten

    Ich denke, die meisten im Gaza-Streifen benötigen erst einmal jahrzehntelange psychologische Therapien! Wenn von 20 Familienmitgliedern, 16 von Israel über die Jahre umgebracht wurden, dürften die Verbliebenen ein Leben lang traumatisiert sein! Wer wird diesen Schaden reparieren?

  5. Varus 23. September 2025 um 10:54 Uhr - Antworten

    Die USA bemühen sich außerdem um finanzielle Zusagen dieser Länder für den Wiederaufbau

    Sollen doch die USA den Wiederaufbau finanzieren, wenn sie den Zionisten die Zerstörung gesponsert haben.

  6. Jan 23. September 2025 um 10:01 Uhr - Antworten

    Wenn Bibi nun Monate Krieg geführt hat, einen Genozid betrieben und unendliches Leid über die Nachbarn gebracht hat, und es bleibt alles beim Alten – noch mit mehr muslimischem Militär an der Grenze als vorher, dann könnte das Folgen für den innenpolitischen Rückhalt Bibis haben.

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

Aktuelle Beiträge