Heftige Proteste bei Leyen-Besuch in Bulgarien

1. September 2025von 3 Minuten Lesezeit

Eine massive Investition von Rheinmetall in Bulgarien brachte einen Leyen-Besuch mit sich. Einheimische blockierten die EU-Delegation aber erfolgreich. 

Die Südostflanke der EU/NATO ist für Brüssel von besonderer Wichtigkeit: Rumänien baut den größten NATO-Stützpunkt des Kontinents, Bulgarien zum größten Schießpulverhersteller Europas. Das ergibt sich aus zwei neuen Fabriken von Rheinmetall, die gebaut werden sollen, der kommende Euro-Beitritt Bulgariens macht Investitionen in das Land für das Großkapital attraktiver. Doch der Widerstand der Opposition ist stark. Das hat Ursula von der Leyen bei ihrem Besuch am Wochenende in Sopot, Zentralbulgarien, hautnah erleben müssen.

Die Reise von der Leyen folgte direkt auf die Ankündigung Rheinmetalls, zwei neue Fabriken in Bulgarien zu errichten. Von der Leyen wollte eine Rüstungsfabrik in diesem Zusammenhang besuchen. Doch durch die Blockade von Einheimischen wurde sie daran gehindert. Der geplante Besuch der EU-Delegation wurde abgebrochen.

Obwohl die genaue Ankunftszeit der EU-Präsidentin geheim gehalten worden war, hatten sich Einheimische vor den Toren des Werks versammelt, um ihre Unzufriedenheit mit dem Besuch auszudrücken. Der Parteichef von „Vazrazhdane“, eine der beiden relevanten Oppositionsparteien im Land, die den Protest in Sopot angeführt hat, erklärte:

„Wenn die Europäische Union sich auf einen Krieg mit Russland vorbereitet, soll Ursula hierherkommen und das sagen. Über 80 % der Bulgaren sehen Russland nicht als Feind, jedoch sehen sie den Feind in der Politik der EU, sie sehen den Feind in Ursula, sie sehen den Feind in der NATO-Politik.“

„Die Propaganda, die die Regierung derzeit zu verbreiten versucht, dass es zu einer Art wirtschaftlichem Boom kommen wird, ist völlig unwahr“, sagte Parteichef Kostadinov gegenüber Reportern. „Wird dieses Werk für uns vorteilhaft sein? Wir wissen, dass die Schießpulverproduktion gefährliche und schmutzige Arbeit ist. Warum investiert Bulgarien nicht in militärische Mobilität oder militärische Elektronik? Stattdessen ist unser Land für gefährliche Materialien zuständig.“

Dann schlossen sich auch Unterstützer von Velichie (Großartigkeit), der zweiten Oppositionspartei, der Demonstration an. Ihr Abgeordneter Kostadin Hadzhiiski erklärte, man missbillige die Unterstützung, die die bulgarische Regierung von der EU erhalte. Hadzhiiski erklärte gegenüber Journalisten, Ursula von der Leyen sei in Bulgarien nicht willkommen. Die Investition von Rheinmetall sei zwar gut für die Wirtschaft, Velichie aber mit den beteiligten Personen nicht einverstanden.

Das berichtet die bulgarische Nachrichtenagentur.

Und von der Leyen? Sie ignoriert die Proteste und freut sich. So schreibt Politico:

„Das ist genau die Art von Projekt, die wir sehen wollen“, sagte von der Leyen. „Es wird gute Jobs in die Region bringen. Bis zu 1.000 neue Jobs werden hier in Sopot dank dieser Projekte entstehen, aber wir steigern auch unsere Munitionsproduktion.“

„Bulgarien trägt aktiv zur Sicherheit der Ukraine und der Verteidigung der Europäischen Union bei“, fuhr sie fort. „Bulgariens Beitrag und seine Verteidigungsindustrie sind ein Grund nicht nur für nationalen, sondern auch für europäischen Stolz. Vielen Dank dafür.“

Die Bevölkerung freut sich darüber maximal nur bedingt.

Bild „2018 – Bulgaria – Well Come In“ by Ted’s photos – Returns in December is licensed under CC BY-NC-SA 2.0.

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Riesenskandal in Bulgarien: Leyen mittendrin

7 Kommentare

  1. Daisy 1. September 2025 um 19:11 Uhr - Antworten

    Tja, keiner will sie. Keiner will in den Krieg gegen Russland ziehen. Fast alle lieben die Russen – wir hier in Österreich auch – und wissen, was sich wirklich abspielt. Heute wieder beim Exxpress Userkommentare mitgelesen zu Leyen: Europa bereit für Truppeneinsatz in der Ukraine – da gibts auch welche, die vom „verbotenen Sender“ reden und daher wissen, wer den Frieden wirklich verhindert. Man ist gut informiert und widerspricht aufs Schärfste. Überall dort, wo noch Userkommentare zugelassen sind, hört man die Stimme des Volkes. Man weiß, wer die Kriegstreiber sind. Deswegen brauchen sie ja immer mehr Tsenzuhr…

  2. cwsuisse 1. September 2025 um 18:31 Uhr - Antworten

    Ursula von der Liar gehört zu den völlig moralbefreiten Unterstützern der Kriegsfreunde und der Rüstungsindustrie, welche aus Europa einen in den Abgrund taumelnden wirtschaftlichen und außenpolitischen Zwerg gemacht haben.

  3. Wolliku 1. September 2025 um 16:31 Uhr - Antworten

    EU und Nato bringen den Krieg und dafür stehen Ursula von der Leyen und Kaja Kallas in vorderster Front. Die Nato ist sogar das aggressivste Militärbündnis der Nachkriegsgeschichte und hatte bis zuletzt auch noch den unfähigsten Leader mit Joe Biden, dem letztlich alles aus dem Ruder lief, in der Ukraine, dem Gaza und fast zuletzt auch noch in Taiwan. Die Nichtanerkennung seiner Sicherheit konnte kein Führer von Russland akzeptieren, natürlich auch Putin nicht. Vergeblich seine Bemühungen auch noch im Dezember 2021 und alle Neocons wussten das und es war ihnen komplett egal. Die Slawen und die slawischen Brüdervölker in Südosteuropa sollten es wissen: sie werden wie die Ukrainer von den EU-Kriegstreibern missbraucht. Statt ein florierendes Tor zu Russland zu werden und ein flottes Wirtschaftszentrum an der neuen Seidenstraße, sollen sie von diesen ungewählten Eliten in Brüssel zu einem Melkstand degradiert werden. Mit „Sicherheit“ hat das gar nichts zu tun, weil dort im Südosten nicht Russland der Feind ist. Das waren dort immer die transatlantischen Kolonialmächte, denen es seit jeher um die Deutungshoheit rund um Gut und Böse und die Überlegenheit der eigenen Machtsysteme geht. Und den Deutschen darf man einmal mehr nicht trauen. Sie sind wieder auf dem Weg der Psychopathen, egal ob Rotgrün ohne oder mit Schwarz.

  4. Glass Steagall Act 1. September 2025 um 14:41 Uhr - Antworten

    Frau von der Leyen ist nicht nur in Bulgarien nicht willkommen, sondern in ganz Europa! Sie ist bestenfalls bei der kleinen Gruppe von Eliten-Verstehern willkommen. Meine Empfehlung an die Bulgaren, lasst Rheinmetall die Fabrik bauen, aber geht dort nicht arbeiten! Dann haben sie eine Fabrik ohne Mitarbeiter! Eine bessere Lehre kann man den Kriegsbeführwortern nicht erteilen.

  5. therMOnukular 1. September 2025 um 12:35 Uhr - Antworten

    Die Flinten-Uschi gehört in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher, denn genau das entspricht ihrem Naturell.

    • Jan 1. September 2025 um 13:24 Uhr - Antworten

      Wir urteilen über Menschen nicht aufgrund ihres „Naturells“, sondern aufgrund von Taten. Bei der Leyen gibts genug Gründe, weshalb man sich distanzieren sollte.

      • therMOnukular 1. September 2025 um 14:09 Uhr

        Da die Flinten-Uschi schon ausreichend „Taten“ sprechen ließ, können wir daraus sehr gut auf ihr Naturell schließen und ihr verbrecherisches Treiben damit zusammenfassen, das eben Teil jenes Naturells ist.
        Zudem entscheidet die psychische Verfassung einer kriminellen Person darüber, ob sie in einen normalen Häfen, oder eben eine besondere Anstalt eingewiesen wird. Diesen Umstand ihrer psychischen „Erkra(ä)nkung“ wollte ich damit unterstreichen.
        Weiters ging es mir darum auszudrücken, dass es hierbei nicht mehr „nur“ um Bestrafung geht, sondern die kriminelle Person (dank ihres Naturells) auf keinerlei Einsicht, Reue und daher Besserung hoffen lässt. Der Zweck dieser Art von Sicherheitsverwahrung ist also dementsprechend, die Bevölkerung dauerhaft vor solch einer Person zu schützen. Heißt: manche Kriminelle kann/muss man leider „nur“ auf ewig wegsperren. Sie ist eine solche Kriminelle.

        Jedes Wort zählt…

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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