Russische Drohnen und Raketen zerstören drei Patriot-Raketenwerfer und Radar: Luftabwehrdefizite verschärfen sich

25. Juli 2025von 3,4 Minuten Lesezeit

Trump will Pariot-Luftabwehrsysteme aus Europa in die Ukraine transferieren. Dort werden sie regelmäßig von russischen Luftangriffen zerstört. Die Wirksamkeit der US-Waffensysteme wird immer geringer.

Zwei neue Waffensysteme machen herkömmliche Methoden der Kriegführung immer mehr obsolet: Hyperschallwaffen und Drohnen. Das zeigen die Kriege der USA in der Ukraine und in Westasien. Die extrem teuren Patriot Luftabwehr-Batterien kommen gar nicht mit den Hyperschallraketen zurecht und immer weniger mit den Drohnenschwärmen. Die Wirtschaftlichkeit ist ohnehin längst nicht mehr gegeben: Drohnen, die 10.000 Euro kosten werden mit Abfangraketen beschossen, die mit Millionen zu Buche schlagen.

Der kroatische Admiral a.D. Davorin Domazet erklärte, warum diese Waffen die Kriegsführung radikal verändern: Im 1. Weltkrieg waren es die Panzer, im 2. Weltkrieg war es die Luftwaffe. Flugzeugträger-Kampfgruppen waren eine unwiderstehliche Macht, wo immer sie auftauchten und beherrschten lange Zeit die Meere. Aber Hyperschall-Präzisionsraketen haben diese Streitkräfte nicht mehr überlebensfähig gemacht.

In den späten Abendstunden des 21. Juli starteten die russischen Streitkräfte einen groß angelegten Luftangriff auf militärische und strategische Ziele in der Ukraine. Ukrainischen Regierungsquellen zufolge wurden 426 Drohnen sowie ballistische Raketen und Marschflugkörper abgefeuert. Das Ausmaß und die Häufigkeit dieser russischen Angriffe haben weiter zugenommen, da der Verteidigungssektor des Landes die Produktion von Einwegdrohnen vom Typ Geran-2 und mehreren Klassen ballistischer Raketen und Marschflugkörper enorm gesteigert hat. Die Produktion der Geran-2 soll sich im Mai von 300 Stück pro Monat auf über 100 Stück pro Tag mehr als verzehnfacht haben, wobei die Industrie damals angab, auf dem besten Weg zu sein, 500 Stück pro Tag produzieren zu können, während die Produktion von Raketen wie der Kh-101 und der 9K720 auf das Mehrfache des Vorkriegsniveaus gestiegen ist.

Berichten des Military Watch Magazine zufolge „zielte die jüngste Angriffswelle auf eines der wenigen verbliebenen Patriot-Systeme der Ukraine ab und zerstörte drei Boden-Luft-Raketenwerfer und ein dazugehöriges AN/MPQ-65-Radar. Der Standort des betreffenden Systems und die Art der Drohnen oder Raketen, die zu seiner Zerstörung eingesetzt wurden, sind weiterhin unbekannt. Patriot-Systeme haben seit ihrem Einsatz in der Ukraine erhebliche Verluste erlitten, was durch Drohnenaufnahmen seit März 2024 mehrfach bestätigt wurde. Als mit Abstand wertvollste militärische Ausrüstung im Dienst der Ukraine mit Kosten von etwa 2,5 Milliarden US-Dollar stellt der Verlust der Patriot-Systeme einen schweren Schlag für die Luftverteidigungsfähigkeiten des Landes dar, insbesondere zu einem Zeitpunkt, an dem die Unterstützer des Landes in der westlichen Welt mit erheblichen Engpässen bei diesen Systemen zu kämpfen haben und Verluste nicht ohne Weiteres ersetzen können.“

Ukrainische und westliche Quellen haben kürzlich gewarnt, dass die Patriot-Systeme zunehmend Schwierigkeiten haben, Angriffe russischer ballistischer Raketen abzufangen, und betonten, dass die Raketen eine höhere Manövrierfähigkeit gezeigt haben, die es ihnen ermöglicht, nicht nur der Abfangung, sondern auch der Erkennung zu entgehen. Ähnliches wird auch vom Krieg im Nahen Osten und den Angriffen des Iran und des Yemen auf Israel und den US-Trägerverband im Roten Meer berichtet.

Der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Igor Ignat, betonte am 26. Mai die Mängel des Patriot-Systems bei der Abwehr von Angriffen und erklärte: „Die Iskander-Raketen führen in der Endphase Ausweichmanöver durch und vereiteln so die Flugbahnberechnungen des Patriot-Systems. Darüber hinaus kann der Iskander Täuschkörper abwerfen, die Patriot-Raketen täuschen können.“

Regelrecht skurril ist laut einem Bericht des US-Militärmagazins TWZ, wie die Ukraine ihre F-16 Kampfflieger schützt.

Die ukrainischen F-16 haben Spezialfahrzeuge erhalten, die die F-16 dauernd in Bewegung halten und das in verstreuten Einsatzgebieten in der Ukraine.

Хижников Савелий, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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11 Kommentare

  1. Dr. Rolf Lindner 25. Juli 2025 um 20:09 Uhr - Antworten

    Seltsam oder auch nicht, aber ein Mann mit deutlich mehr Grips im Kopf als alle diese militärischen Strategen zusammengenommen – der polnische Schriftsteller Stanisław Herman Lem – hat diese Entwicklung vor Jahrzehnten vorausgesehen, was eigentlich gar nicht so schwierig ist. Im Roman „Der Unbesiegbare“ geht es um ein Erdraumschiff auf einem Planeten, auf dem in einem von Maschinen geführten Krieg ganz kleine Einheiten sich flexibel zu größeren Kombinationen zusammenfügten und die Elektronik der großer Kampfmaschinen ausschalteten. Der „Unbesiegbare“ kann sich am Ende nur durch Flucht retten. Das wäre nach meinem Geschmack eine vernünftige Option für die NATO in der Ukraine.

  2. therMOnukular 25. Juli 2025 um 19:07 Uhr - Antworten

    Um das mal zu aktualisieren:

    da seit Kriegsbeginn Drohnen aller Arten nunmehr in Massenproduktionsketten gebaut werden, hat sich der Preis auf ca 1/3 reduziert. Die „Wirtschaftsrechnung“ dieses Artikels ist also bereits veraltet.
    Ausserdem sei erwähnt, dass Russland angeblich einen neu entwickelten Marschflugkörper einsetzt, eine Verbesserung des Kh-101 mit größerer Reichweite und mehr Präzision. Damit soll nach noch unbestätigten Berichten besonders das Patriot-System eliminiert werden.

    Im Grunde kommt es so, wie es die Ritters und MacGregors vorhergesagt haben. Russland sucht nicht nach schnellem Landgewinn, sondern nach Aufreibung der ukr. Armee, bei möglichst geringem Eigen-Einsatz.Der Gefallenen-Austausch verhält sich mittlerweile bei ca 30 Russen zu 1000 Ukrainern, wobei die Ukraine ihre Gefallenen in russischen Kühlhäusern bereits als „Waffe“ benutzt, indem sie die vollständige Rücknahme verweigert, um russische Infrastruktur damit zu belasten…..währenddessen laufen immer mehr Ukrainer über, um an der Seite der Russen gegen das Regime in ihrer Heimat zu kämpfen, viele von ihnen Zwangsrekrutierte der ukr. Armee.
    Darüber hinaus bröckelt die Nato, man ist sich keineswegs einig, man freut sich keineswegs über die verordneten Mehrkosten – schon gar nicht die Wählerschaften.

    Man hatte gedacht, man könnte den Bären reizen. Jetzt ist der Bär wütend und hellwach, hat sich orientiert, die Situation analysiert – und holt zum Gegenschlag aus. Genosse Xi genießt derweil die Sabotage des Dollars, weil auch er langsam die Faxen dicke hat und BRICS baut sich eifrig seine neue Welt, von der wir kein Teil aktiver sein werden, sondern ein Bittsteller.

    ‚S warad an da Zeit, die „Eliten“ vom Hof z‘ jagen!

  3. Jurgen 25. Juli 2025 um 11:21 Uhr - Antworten

    Teure Waffensysteme sind mittlerweile sowas von OUT. Quantität statt Qualität ist das neue Paradigma (und kommt ursprünglich aus dem Kapitalismus), Hauptsache billig, erinnert stark an die Holzflugzeuge am Ende von WK2…

    • Ogmios 25. Juli 2025 um 11:46 Uhr - Antworten

      Nach nun 30 Jahren als Mechatroniker/Inbetriebnahme-/Servicetechniker kann ich Dir sagen:

      Nur weil etwas teuer ist, muss es nicht von Qualität sein. xD
      Das betrifft besonders „westliche“ Waffensysteme. Nehmen wir nur einmal den B2-Bomber. Nach Anpassung der Inflation kostet dieser heute rund 2 Milliarden US $. Wenn es abgeschossen wird, ist es weg. 2 Milliarden für die Tonne.

      Und ja, im Krieg zählt nun einmal Masse anstatt Klasse, wenn es um das Material geht. Materialverlust kann man, wenn man es hat, ersetzen. Menschen nun einmal nicht, die sind endlich. Die Frage ist immer:
      Was geht im Krieg zuerst zu Ende, das Material oder Menschen, das ist immer die Frage.

      Aber Kriege sind für mich sowieso nur eine Verschwendung, egal ob Material oder Menschen, auch wenn dieser manchmal durchaus seine Berechtigung hat.

      • Toilettentieftaucher 25. Juli 2025 um 13:45 Uhr

        das sehen blackrock und rheinmetall aktionäre aber ganz anders.

      • Old_Ole 26. Juli 2025 um 19:53 Uhr

        … auch diesen Gedankengang
        hat „Stanislaw Lem“
        in seinen Schriften bereits beleuchtet.

        Es ist auch sehr einfach logisch nachvollziehbar:
        Mit jeder weiteren Kostensteigerung für militärisches Gerät
        wird irgendwann ein Punkt erreicht,
        an dem das zu beschaffende miltärische Gerät
        die zur Verfügung stehenden (Geld-)Mittel überschreitet.
        Spätestens dann,
        wären bei Beschaffung solcher militärischer Ausrüstung
        keine weiteren (Geld-)Mittel
        zur Aufrechterhaltung des staatlichen Betriebes (im weitesten Sinne) mehr verfügbar.

        Zudem stellt sich die (militärische) Frage des Nutzens:
        Ein „Flugzeugträger“, ein „Tarnkappenbomber“, ein „Atom-U-Boot“ … etc.
        können (militärisch betrachtet) immer nur „begrenzten“ Nutzen erbringen.
        Wenn also die für den beabsichtigten Zweck (Nutzen)
        die dafür aufzubringenden Mittel an:
        – Rohstoffen
        – technischen Einrichtungen
        – Forschungszeit sowie -mittel
        – Arbeitsstunden (Produktion)
        – Zeit (Herstellung)
        – Ausbildungszeit (Bedienpersonal)
        – etc.
        den eigentlichen Zweck des militärischen Kampfmittels
        unverhältnismäßig überschreiten,
        dann wird dieses militärische Kampfmittel obsolet.
        (Siehe das Sprichwort: „Man schießt nicht mit Kanonen auf Spatzen.“)

        Gruß, Old Ole.

        :)

        .

  4. Nurmalso 25. Juli 2025 um 10:59 Uhr - Antworten

    Die auf Kriegskurs getrimmte EU und allen voran die von der Leyen ist so blöde und sammelt bei der untergehenden Titanic noch die Stühle ein. Das kann man wirklich nur noch als Suizid bezeichnen, in dem Fall sogar erweiterter Suizid, da von der Leyen alle 27 EU-Staat mit nimmt. Sorry – das ist meine persönliche Meinung.

    • Jurgen 25. Juli 2025 um 11:22 Uhr - Antworten

      War es nicht das Schwesterschiff der Titanic, das sank mit den reichen Erbonkels an Bord?

    • Old_Ole 26. Juli 2025 um 20:11 Uhr - Antworten

      Was erwartest Du denn von der „EU-Kommission“?

      Versetze Dich doch ‚mal gedanklich in die Position
      eines Mitgliedes dieser „Kommission“:
      Du wärest dort in einer „Macht-Position“.
      Du wärst dort in einer exklusiv privilegierten Position.
      Es flössen Dir regelmäßig unverhältnismäßig viel
      (gemessen an Deiner tatsächlich abgelieferten Arbeitsleistung)
      materielle [Geld / Sachwerte] wie auch immaterielle Vergünstigungen zu.
      Du befändest Dich in der Position,
      Deine Familienmitglieder und Freunde
      mit „Geschenken“ verschiedenster Art zu „unterstützen“.
      Mit der Zeit würde sich
      a) Dein Lebensstandart erheblich erhöhen,
      und
      b) Deine finazielle Unabhängigkeit ihre globale Nachweislichkeit erlangen.

      Wie würdest Du Dich in einer solchen Position verhalten?
      Welche – zur Diskussion stehenden – Entscheidungsfragen
      würdest Du befürworten / ablehnen?
      Inwieweit würdest Du Deine persönlichen Interessen
      dem Gemeinwohl hintanstellen?

      … meine Empfehlung:
      die Vorträge von „Rainer Mausfeld“;
      ebenda wiederholt zu finden die Aussagen:
      „Dem Menschen ist
      (anders als im Tierreich)
      ein unersättliches Streben nach Macht zu eigen.“
      „Macht strebt immer nach mehr Macht.
      Es gibt diesbezüglich keine obere Grenze.“

      Mit freundlichem Gruß, Old Ole.

      :)

      .

  5. Ogmios 25. Juli 2025 um 10:31 Uhr - Antworten

    Oder die Atombombe Schlachtschiffe obsolet machte.

    Aber mit Raketen auf Drohnen zu schiessen, ein Glanzstück. Das ist, als würde man mit einer Flak auf Spatzen schießen. xD

    Die ganze Welt ist ein Irrenhaus ohne „Wärter“ und das Irrenhaus wird deswegen bald „brennen“.

    • Jurgen 25. Juli 2025 um 11:24 Uhr - Antworten

      Oder in Gaza auf Zivilisten… tschulligung

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