Wissenschaftler entdecken mysteriöse Radiowellen unter dem Eis der Antarktis

14. Juli 2025von 2,5 Minuten Lesezeit

Ein kosmischer Teilchendetektor in der Antarktis hat eine Reihe bizarrer Signale empfangen, die nach dem derzeitigen Verständnis der Teilchenphysik nicht erklärbar sind.

Zu diesem Ergebnis kam eine internationale Forschergruppe, der auch Wissenschaftler der Penn State University angehören. Die ungewöhnlichen Radiowellenimpulse wurden vom Experiment „Antarctic Impulsive Transient Antenna“ (ANITA) empfangen, einer Reihe von Instrumenten, die mit Ballons hoch über der Antarktis fliegen und Radiowellen von kosmischen Strahlen in der Atmosphäre erfassen sollen.

Die Daten wurden kürzlich in der Fachzeitschrift Physical Review Letters veröffentlicht. Die Veröffentlichung von A. Abdul Halim et al hat den Titel „Search for the Anomalous Events Detected by ANITA Using the Pierre Auger Observatory“ (Suche nach anomalen Ereignissen, die von ANITA mithilfe des Pierre-Auger-Observatoriums entdeckt wurden).

ANITA ist ein mehrere Millionen Dollar teures ballongestütztes Observatorium, das gestartet wurde, um hochenergetische Teilchen aus dem Weltraum zu entdecken. Doch statt das zu bestätigen, was Physiker bereits über kosmische Teilchen wissen, hat ANITA etwas völlig Unerwartetes entdeckt.

Die Wissenschaftler entdeckten Radiowellen, deren Verhalten sich mit den gängigen physikalischen Modellen nicht erklären lässt. Die ANITA-Mission fliegt mit empfindlichen Antennen an Bord von Ballons in einer Höhe von 25 Meilen über der Antarktis.

Sie wurde entwickelt, um Neutrinos zu jagen, schwer fassbare subatomare Teilchen, die gewöhnliche Materie durchdringen. Normalerweise werden diese Teilchen durch massive kosmische Ereignisse wie Supernovae oder Schwarze Löcher erzeugt.

Die Wissenschaftler entdeckten jedoch etwas, womit sie nicht gerechnet hatten. ANITA empfing Signale, die darauf hindeuten, dass Teilchenschauer aus dem Boden aufsteigen.

Nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft sollte dies nicht möglich sein, es sei denn, es gibt neue, unbekannte physikalische Gesetze.

Stephanie Wissel, außerordentliche Professorin für Physik, Astronomie und Astrophysik an der Penn State University, gab bekannt, dass sie die Radiowellen bei der Suche nach Teilchen entdeckt hätten, die als Neutrinos bekannt sind.

„Die Radiowellen, die wir entdeckt haben, kamen in einem sehr steilen Winkel, etwa 30 Grad unterhalb der Eisoberfläche“, erklärte Wissel in der Pressemitteilung.

Wissel erklärte weiter, dass die Radiowellen eigentlich nicht hätten entdeckt werden dürfen. Die Wellen hätten Tausende von Kilometern Gestein durchdringen müssen und wären dabei vom Gestein absorbiert worden.

Wissel sagte, es gebe einige Theorien, dass es sich um dunkle Materie handeln könnte, aber das könne nicht bestätigt werden und bleibe ein Rätsel.

„Ich vermute, dass in der Nähe von Eis und auch in der Nähe des Horizonts einige interessante Effekte der Funkausbreitung auftreten, die ich nicht vollständig verstehe, aber wir haben sicherlich mehrere davon untersucht und konnten bisher auch noch keine davon finden“, sagte Wissel.


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8 Kommentare

  1. Vivarium Eins 14. Juli 2025 um 19:22 Uhr - Antworten

    Es liegt doch nahe, dass man den Braunen auf der Spur ist

  2. bekir 14. Juli 2025 um 17:15 Uhr - Antworten

    „Riesige Eisberge bedrohen Dorf in Grönland“

    Weiter unten dann einerseits: „Kein neues Phänomen
    (…) Dass Eisberge vor Grönlands Küste auftauchen, ist an sich nichts Ungewöhnliches.“

    Andererseits, ganz ohne Klima(erhitzungs)panik kommen die Leser nicht davon:

    „Allerdings zeigen Studien, dass der Eispanzer der Insel, der zweitgrößte der Erde, jedes Jahr um fast 200 Kubikkilometer schrumpft. Der Klimawandel setzt dem arktischen Naturparadies immer stärker zu.“

    https://www.telepolis.de/features/Riesige-Eisberge-bedrohen-Dorf-in-Groenland-10486184.html

    Das hat Unterhaltungswert – wie die Nachricht, warum es in jedem Land wärmer wurde als im Durchschnitt,
    https://tkp.at/2025/06/30/warum-es-in-jedem-land-waermer-wurde-als-im-durchschnitt/

  3. 1150 14. Juli 2025 um 12:45 Uhr - Antworten

    jetzt haben sie neuschwabenland entdeckt

  4. Ogmios 14. Juli 2025 um 11:02 Uhr - Antworten

    „Mysteriöse“ Radiowellen, finde ich fast schon richtig amüsant, in einer Zeit, wo der Mensch den „Äther“ nur so mit Radiowellen überflutet.

    Es wird nicht erklärt, ob unter dem Eis ein ferromagnetischer Stoff lagert, diese Verzerren und Verstärken Radiosignale.
    Auch gibt es keine Angabe der Messmethode und der verwendeten Messgeräte, könnte ja auch ein simpler Messfehler sein oder defekte Messgeräte.

    Neutrinos:
    Auch wird nicht erklärt, WIE man denn ein Neutrino misst, würde mich brennend interessieren, denn ich kann es mir selbst mit 30 Jahren Erfahrung mit Messtechnik nicht erklären, wie man etwas so flüchtiges wie ein Neutrino messen möchte, denn soweit ich auch weiß, sind Neutrinos auch nur theoretischer Natur.
    Da sie theoretisch keinerlei Ladung haben, kann man sie auch nciht mit einem Magnetfeld einfach einfangen, denn Neutrinos sollen bekanntlich alles durchdringen können.

    Auch wäre die Quantenmechanik selbst eine einfache Antowrt für des Rätsels Lösung:
    Der Beobachter verändert durch die Beobachtung das Messobjekt, vorallem Betrag und Richtung, und somit das Ergebnis.

    Bei hochpräzisen Messungen ist das die einfachste Erklärung für seltsame Messergebnisse, selbst oft genug in der Praxis erlebt.

    Auch eine Kombination (nicht-lineares, dynamisches System) sind möglich und damit äusserst seltsame Ergebisse möglich.

    Oder denkt jemand ernsthaft, dass unter der Antarktis ein thermonuklearer Reaktor versteckt ist? Wäre natürlich auch möglich, es gibt natürlich entstandene „Kernreaktoren“ ebenso, wie in Afrika entdeckt wurde.

    Aber meiner Erfahrung nach trifft immer ist die einfachste Erklärung zu: Messfehler.

  5. Glass Steagall Act 14. Juli 2025 um 9:55 Uhr - Antworten

    Mein erster Gedanke, die Erde ist schließlich kein toter Felsbrocken, sondern im Innern weiterhin aktiv!

  6. Nurmalso 14. Juli 2025 um 9:34 Uhr - Antworten

    Das erzählen die bloß, um weitere Forschungsgelder zu erhalten. Ist nicht schwer, das zu erraten.

    • Glass Steagall Act 14. Juli 2025 um 9:57 Uhr - Antworten

      Dann müsste als Ergebnis „der Klimawandel“ heraus kommen. Da gibt es die höchsten Forschungsgelder!

      • Nurmalso 14. Juli 2025 um 11:30 Uhr

        Ja genau. Wie hast Du das erraten ? Das ist in der Tat so, denn wie wir gelernt haben ist die Wissenschaft gekauft und nicht unabhängig.

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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