
Vatikan News: Jüdische Siedler attackieren nun auch christliche Einwohner in der West Bank
Die drei Pfarrer der lateinischen, griechisch-orthodoxen und melkitischen Kirche verurteilen die wiederholte Gewalt gegen christliche Einwohner und deren Eigentum in der palästinensischen West Bank. Die Priester rufen die internationale und kirchliche Gemeinschaft dazu auf, Missionen vor Ort zu entsenden, um die Schäden und die sich verschlechternde Lage zu dokumentieren.
Die Gewalt jüdischer Siedler in Palästina hat nun auch die Einwohner von Taibeh getroffen, dem einzigen vollständig christlichen palästinensischen Dorf. Taibeh ist das antike Ephraim, der Ort, der im Johannesevangelium erwähnt wird, wo Jesus nach der Auferweckung des Lazarus Zuflucht fand (Joh 11,54) und wo die christliche Gemeinde sehr alte Wurzeln hat. Das Dorf beherbergt drei Kirchen – eine lateinische, eine griechisch-orthodoxe und eine melkitische –, deren Pfarrer, Pater Bashar Fawadleh, Pater Jack Nobel Abed und Pater Daoud Khoury, gestern Abend einen Appell veröffentlicht haben, in dem sie die israelischen Behörden auffordern, weitere Gewalttaten der Siedler zu verhindern, die bisher größtenteils in Anwesenheit passiver israelischer Soldaten stattfanden.
Der Angriff auf Taibeh
Gestern hat eine Gruppe jüdischer Siedler in der Nähe des byzantinischen christlichen Friedhofs und der Kirche Al-Khader (St. Georg) aus dem 5. Jahrhundert, einer der ältesten und verehrtesten Kultstätten der Christen in Palästina, Feuer gelegt. Diese Brandanschläge folgen auf eine Reihe von Gewalttaten gegen die christlichen Einwohner der Stadt, die in den letzten Wochen eskaliert sind. Die Siedler haben auch Olivenhaine – die Haupteinnahmequelle von Taibeh – beschädigt und hindern die Bauern daran, ihr Land zu betreten und zu bewirtschaften.
Appell an die internationale Gemeinschaft
Der östliche Teil der Stadt, beklagen die drei Priester, „ist zu einem offenen Ziel für illegale jüdische Siedlungsaußenposten geworden, die unter dem Schutz der israelischen Armee still und leise expandieren“. Die Priester rufen die internationale Gemeinschaft und die Kirchen auf, Missionen in das Gebiet zu entsenden, um die Schäden und die fortschreitende Verschlechterung der Lage zu dokumentieren.
- Mayer, Peter F.(Autor)
In den letzten Wochen war nicht nur Taibeh Ziel von Terrorakten durch Siedler, sondern auch mehrere andere palästinensische Dörfer in der Nähe illegaler Siedlungen, darunter Ein Samia und Kufr Malik, wo jüdische Siedler Häuser, Fahrzeuge und Ernteerträge in Brand setzten. Ende Juni wurden vier junge Palästinenser, die sich der Gewalt widersetzten, brutal getötet. In Ein Samia, das am Jordantal liegt, griffen Siedler die örtliche Wasserleitung an und zerstörten sie – die Quelle, die über ein Kanalsystem aus der Römerzeit noch immer Hunderttausende Palästinenser bis nach Ramallah mit Wasser versorgt.
Gefahr neuer Landbeschlagnahmungen
Taibeh liegt im zentralen Hochland von Ramallah auf 850 Metern über dem Meeresspiegel, wo nachts sowohl die Lichter Jerusalems als auch die Berge von Al-Salt in Jordanien zu sehen sind. Die christlichen Einwohner von Taibeh leben friedlich mit den Muslimen aus den Nachbardörfern zusammen. Ihre Probleme begannen 1977, als die israelische Regierung Dutzende Hektar Land in der Nähe beschlagnahmte und illegal eine Siedlung namens Rimonim errichtete. Den Bauern von Taibeh wurden große landwirtschaftliche Flächen weggenommen, um Straßen zu bauen, die verschiedene jüdische Siedlungen verbinden. In den Tagen vor den gestrigen Angriffen auf christliche Stätten hatten Siedler bereits die Außenbezirke des Dorfes ins Visier genommen und ein Haus und mehrere Autos in Brand gesetzt. Hunderte weitere Hektar palästinensisches Land sind von der Beschlagnahmung bedroht, um die Siedlungen weiter auszubauen.
Die größte Sorge der christlichen Einwohner von Taibeh-Ephraim ist heute, dass angesichts der weltweiten Aufmerksamkeit für die immense Tragödie in Gaza die zunehmend ernsthafte Bedrohung des Überlebens der ältesten christlichen Gemeinde der Welt von der internationalen Gemeinschaft nicht in vollem Umfang wahrgenommen wird.
Der Bericht erschien in Vatikan News.
Bild: Zeller Zalmanson Pikiwiki Israel, CC BY 2.5, via Wikimedia Commons
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Da wacht sogar der Vatikan auf.
Dabei haben die gar keine terroristische Attacken gemacht.
Geht da grad ein Narrativ flöten.