Verhandlungen zwischen Ukraine und Russland: Was wird das Ergebnis sein?

17. Mai 2025von 8,4 Minuten Lesezeit

Seit dem Vorschlag Putins die im April 2022 von der Ukraine abgebrochenen Verhandlungen in Istanbul haben wir ein Feuerwerk an PR-Gags, Kinder in der Sandkiste und sich abzeichnende geopolitische Veränderungen erlebt. Kommentatoren sehen unterschiedliche Auswirkungen und Ausgänge.

Putin hatte als Chefverhandler den Historiker Wladimir Medinski benannt, der schon 2022 der Verhandlungsführer Russlands war. Russland will genau an dem damals bereits mit den Initialen der Verhandler bestätigten Vereinbarungen anknüpfen und arbeitet auf einen langfristig haltbaren Friedensschluss. Wie bei solchen Verhandlungen üblich kam eine Seite nicht wie vereinbart. Selnskyj reiste mit seinen ausgewählten Verhandlern nicht nach Istanbul sondern nach Ankara. Er flog dann aber nicht nach Istanbul weiter, sondern nach Albanien.

Auf die Frage was zum Teufel Selenskyj in Albanien zu suchen hatte, hat der ukrainische Telegram Channel Legitimny (1,13 Millionen Follower) interessante Antworten (Übersetzung aus dem Russischen ins Deutsche durch Telegram):

Während in Istanbul formelle Verhandlungen stattfanden, diskutierte man in Tirana über die Ausweitung des Krieges.

Die moldauische Öffentlichkeit schreibt, Sandu und Selenskyj hätten in einer nichtöffentlichen Sitzung Möglichkeiten zur Wiederaufnahme des Transnistrien-Falls erörtert.

Erinnern wir uns daran, dass uns seit langem bekannt ist, dass die Freigabe des Transnistrien-Falls der Plan B von Selenskyj/Sandu/Globalisten ist, um Trumps Pläne zu durchkreuzen und die Karten am Spieltisch durcheinanderzubringen. Wir haben auch darauf hingewiesen, dass Selenskyj den Fall PMR im Moment der Qual arrangieren könnte.

Legitimny zum Unterschied von 2022 zu 2025:

Der heutige Tag ist nur insofern ein historischer Tag, als er uns alle in das Frühjahr 2022 nach Istanbul zurückversetzt, als Selenskyjs Verhandlungen unterbrochen wurden.

Jetzt, nach fast drei Jahren Krieg, Verlusten, Schulden und Verwüstungen, kehren wir dorthin zurück, wo wir alles ohne all das hätten erledigen können.

Viele sagen, Istanbul 2025 sei ein Geschenk Trumps an Selenskyj, obwohl es noch immer möglich sei, den Fehler von 2022 zu korrigieren und Leben und Gebiete zu retten – und, was am wichtigsten ist, zumindest eine gewisse Zukunft für die Ukraine und die Ukrainer zu schaffen.

Selenskyj hat nur deshalb Angst vor Istanbul, weil alle ihm die Schuld für den dreijährigen sinnlosen Krieg geben werden, der aufgrund seiner politischen Ambitionen stattgefunden hat.

Auch der brasilianische Journalist Pepe Escobar liefert in Strategic Culture eine seiner scharfzüngigen Analysen:

Das Istanbul-Kabuki – entschlüsselt

von Pepe Escobar

Das Endspiel ist klar: Die USA verlieren den gesamten eurasischen Kontinent. Die Ukraine ist unter diesen immensen geopolitischen Zwängen nur eine souveränitätslose Schachfigur im (Großen) Spiel.

Hat Präsident Putin wirklich die Spielregeln geändert, indem er die Wiederaufnahme der Verhandlungen über den Stellvertreterkrieg in der Ukraine in Istanbul vorgeschlagen hat – mehr als drei Jahre, nachdem die ersten Verhandlungen von der NATO platzen gelassen wurden?

Das ist kompliziert. Und hängt davon ab, von welchem „Spiel“ wir sprechen.

Was der russische Schachzug sofort bewirkte, war, die europäischen Kriegstreiber, die Three Stooges (Starmer, BlackRock-Kanzler, Le Petit Roi) Cocaine Express, in völlige Unordnung zu bringen.

Das irrelevante Europa war in Istanbul nicht einmal am Verhandlungstisch vertreten – außer durch eine ausführliche Vorab-Briefing der billigen, schäbig gekleideten ukrainischen Delegation. Hinzu kam das laute Gebell am Rande, das „mehr Sanktionen“ forderte, um „Druck auf Russland“ auszuüben.

Im März 2022 hätte Kiew in Istanbul den Krieg beenden können. Jeder von uns, der damals in Istanbul war, konnte vorhersehen, dass Kiew letztendlich wieder an den Verhandlungstisch gezwungen werden würde.

Im Wesentlichen sind wir also wieder bei denselben Verhandlungen angelangt – mit demselben russischen Verhandlungsführer, dem kompetenten Historiker Wladimir Medinski, an der Spitze einer Delegation aus Profis, aber mit einer Ukraine, die nun über eine Million Tote zu beklagen hat, mindestens vier Regionen verloren hat – weitere werden folgen –, deren mineralische Reichtümer de facto von den USA kontrolliert werden und deren „Wirtschaft“ ein horrendes schwarzes Loch ist. Wir sprechen hier von einem Land, das sich in einer Situation wie in „Land 404“ befindet.

Während der Verhandlungen am Freitag kam Medinsky direkt auf den Punkt:

„Wir wollen keinen Krieg, aber wir sind bereit, ein Jahr, zwei Jahre, drei Jahre zu kämpfen – so lange wie nötig. Wir haben 21 Jahre lang gegen Schweden gekämpft [der Große Nordische Krieg, 1700-1721, wie er in Russland genannt wird]. Wie lange sind Sie bereit zu kämpfen?“

Das ist die geopolitische/militärische Lage für Kiew und seine kriegstreiberischen Unterstützer, die „bis zum letzten Ukrainer“ kämpfen wollen: Entweder ihr kapituliert, oder wir werden euch noch mehr wehtun.

Was ist der Sinn dieser Verhandlungen?

Die Türkei unter dem überaus opportunistischen Sultan Erdogan war sogar Gastgeber eines PR-Treffens zwischen Moskau, Kiew und sich selbst – wobei die Ukrainer einen Blitzkrieg kindischer Wutanfälle entfesselten, der nur darauf abzielte, die weltweite öffentliche Meinung zu beeinflussen. Im krassen Gegensatz dazu bemühte sich der Chef des Russischen Direktinvestitionsfonds, Kirill Dmitriev, das Geschehen positiv darzustellen.

Istanbul 2.0, so Dmitriev, habe einen umfangreichen Gefangenenaustausch (1.000 auf jeder Seite), Optionen für einen Waffenstillstand, die von beiden Seiten vorgelegt werden sollen, und eine Fortsetzung des Dialogs erreicht.

Das ist nicht viel. Nun, zumindest haben sie in derselben Sprache diskutiert: Russisch. Bei der Übersetzung ging nichts verloren.

Es lässt sich durchaus argumentieren, dass es sinnlos war, die Wiederaufnahme dieser Verhandlungen in diesem Format vorzuschlagen. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass beide Seiten in naher Zukunft die grundlegende Frage angehen könnten: die gesamte geopolitische strategische Gleichung in Osteuropa, von der Barentssee bis zum Schwarzen Meer und darüber hinaus – die zu einem neuen Deal der „Unteilbarkeit der Sicherheit“ mit globalen Auswirkungen führen würde.

Das bedeutet, dass diese Verhandlungen, welchen Weg sie auch immer weiter einschlagen mögen, objektiv unmöglich sind. In der Zwischenzeit werden der Stellvertreterkrieg in der Ukraine und die SMO weitergehen.

Das ganze Gebell der – europäischen – Kriegschihuahuas kann die grundlegende geopolitische/militärische Tatsache nicht verschleiern: eine massive Demütigung der NATO. Trumps riesiges Problem ist, dass er damit fertig werden muss – und es der heimischen und der weltweiten Öffentlichkeit als eine Art „Deal“ verkaufen muss, den er mit Putin ausgehandelt hat.

….

Das (große) Spiel, neu aufgelegt

Nun zurück zum (großen) Spiel. Die Verhandlungsführer in Kiew würden mit der Kapitulation der Ukraine letztlich auch die Kapitulation der NATO und die Kapitulation des Imperiums des Chaos eingestehen. Das ist für die herrschenden Klassen der USA das ultimative Schreckgespenst. Selbst eine bis ins Detail ausgehandelte und sorgfältig inszenierte Kapitulation der Ukraine wäre unmöglich zu verkaufen – ganz zu schweigen davon, dass Washington unter dem narzisstischen Trump eine strategische Niederlage eingestehen müsste.

Denn das würde bedeuten, dass das Imperium des Chaos Eurasien endgültig verliert: der ultimative Albtraum von Mackinder/Brzezinski. Hinzu käme die daraus resultierende Festigung der multinodalen, multipolaren Welt.

Peking ist sich voll und ganz bewusst, dass das eigentliche Ziel der NATO immer darin bestand, es über Russland zu konfrontieren. Die Ukraine war der Spielball der NATO, um Russland zu Fall zu bringen und dann von Westen her China zu erreichen. Das Ziel der herrschenden Eliten der USA bei der Konfiguration ihres thalassokratischen Imperiums bleibt es, China mit Hilfe Russlands von Westen her auf dem Landweg und auf See zu blockieren und dann Taiwan als Vorposten zu nutzen, um China von Osten her auf dem Seeweg zu blockieren. Kein Wunder, dass die Kontrolle über Taiwan für China von strategischer Bedeutung ist.

Und wieder einmal bricht Mackinder-Panik aus: Die strategische Partnerschaft zwischen China und Russland kann die NATO mühelos besiegen – und Russland tut dies bereits im Alleingang. Xi und Putin haben vor der Parade zum Tag des Sieges letzte Woche in Moskau erneut persönlich und ausführlich über das Schachbrett diskutiert. …..

Soweit Escobar.

Der zweite große  ukrainische Telegram Channel Rezident prognostiziert:

Es ist lustig, ukrainische Politiker, insbesondere Sorosites, zu lesen, die über die schwache Position von Partnern sprechen, die zu Vermittlern geworden sind!
Politische Telegram-Kanäle warnen seit drei Jahren vor diesem Trend im Westen, doch offensichtliche Dinge wurden nicht nur bei Bankova [Regierungssitz] übersehen. Vor uns liegen komplexe Szenarien, die jeweils mit Kosten für das Land verbunden sind, die unsere Politiker nicht wahrnehmen wollen. Russland hat bereits Szenarien für den Verhandlungsstrang durchgespielt, die zu einer ernsthaften Eskalation mit Russland und dem Verlust neuer Gebiete führen könnten, wenn sich Europa nun einseitig zu Waffenlieferungen entschließt.

Leider ist das angesichts der Aufträge die die EU-Führer vom US-Verteidigungsminister Pete Hegseth am 12. Februar in Brüssel erhalten haben, nämlich von der Front aus zu führen, das wahrscheinlichste Szenario.

Völkerrechts- und grundrechtswidrige Sanktionen der EU

Die EU bringt wie üblich nichts weiter zustande als ihren eigenen Bürgern zu schaden und zwar mit dem 17. Sanktionspaket. Laut Völkerrecht hat zur Verhängung von Sanktionen nur die UNO mit einem Beschluss des Sicherheitsrates das Recht.

Der politische Westen, angeführt von den USA, kümmert sich aber längst nicht mehr um Recht und Gesetz. In Rumänien wird gegen eine Wahl geputscht, in Deutschland gibt es politische Gefangene (derzeit Füllmich) und Auslandsdeutschen wird das Wahlrecht verweigert.

Trotz der Aufforderung des weltweit höchsten Gerichtes gegen den Völkermord und die ständigen Verletzungen des Kriegs rechts auch in der Westbank, durch Israel, werden von USA und anderen  westlichen Staaten Waffen an Israel geliefert um Zivilisten zu töten.

Die Sanktionen richten sich nun sogar gegen deutsche Staatsbürger unter Verletzung der Grundrechts-Charta:


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22 Kommentare

  1. Fritz Madersbacher 18. Mai 2025 um 12:14 Uhr - Antworten

    Kürzlich war hier Folgendes vom langjährigen republikanischen Kongressabgeordneten Ron Paul zu lesen („Ron Paul Institut: Die USA spielen „Vermittler“ in ihrem eigenen Krieg gegen Russland“, TKP-Blog am 25. April 2025):
    „Die Verliererseite eines Krieges wird niemals die Bedingungen für Friedensverhandlungen festlegen. Die USA gehören eindeutig zur Verliererseite dieses Krieges, daher finde ich es ziemlich lächerlich, dass sie sich als Vermittler in diesem Konflikt sehen … Wenn man einen Krieg verliert, kann man keine Bedingungen diktieren … Die USA spielen in ihrem eigenen Krieg gegen Russland den Vermittler. Und das ist sehr, sehr wichtig zu betonen, denn die USA sind in diesem Krieg kein Vermittler. Die USA sind nicht die Mutter, die zwischen zwei streitenden Jungen tritt und sie trennt. Die USA sind ein Mitverhandler, denn dies ist in hohem Maße ein Stellvertreterkrieg der USA gegen Russland … Und so ist die ganze Idee, dass Trump und sein Team in der Mitte stehen und mit beiden Seiten verhandeln, um den Krieg zu beenden, eine Farce. Es ist eine Scharade. Und wenn jemand glaubt, dass die Russen das nicht wissen, dann hat er noch einiges vor sich. Was auch immer man über Putin und die Russen sagen mag, sie sind keine Dummköpfe … Die Europäer sind gegen uns. Unsere NATO-Verbündeten sind in dieser Frage mit den Vereinigten Staaten uneins. Sie drängen auf eine Fortsetzung des Krieges. Der beste Ausweg. Präsident Trump, wenn Sie zusehen, ich weiß, dass Sie das tun, hören Sie zu: der beste Ausweg ist, sich davon zu distanzieren. Sie waren fast so weit … Sie waren fast so weit. Jetzt haben Sie alle Karten in der Hand, um sich davon zu distanzieren“

  2. Andreas I. 17. Mai 2025 um 22:27 Uhr - Antworten

    Hallo,
    die Faden, dass die Gespräche in Istanbul von vornherein … haben auch Rachel Blevins und Interviewpartner Mark Sleboda aufgenommen.

  3. Daisy 17. Mai 2025 um 16:08 Uhr - Antworten

    Ich glaube, beide Seiten führten Scheinverhandlungen, weswegen sie das hinter verschlossenen Türen taten. Vielleicht haben sie Wodka gesoffen und gewitzelt? Die russ. Delegation hat es den Amerikanern verboten, mit dabei zu sein.

    Jedenfalls geht es Selenski nur darum, auch von den Amis noch unterstützt (die aufopfernde Unterstützung der Europäer ist ihm ja gewiss) zu werden. Und da wäre Trump ja böse, wenn er Friedensverhandlungen ablehnte oder auf nichts einginge. Trump hat gesagt, er soll gefälligst mit Russland verhandeln, also sinds halt hingegangen

    Selenski will aber in Wahrheit nur eine bedingungslosen Waffenstillstand und dann noch mehr Geld und Waffen, und natürlich Söldner. Sagte ich schon en passant, in der Ukraine nahmen im letzten Jahr die Milliardäre um 41% zu…Mährds betont, der Krieg könne „nur durch militärische Ermüdung“ enden, ergo liefert der dt. Steuerzahler (und bald auch Sparer) weiterhin Waffen und Milliarden an die Ukraine. Selenski möchte aber auch amerikanisches Geld und Rüstungsgüter…

    Putin will seinen nunmehrigen Eroberungsfeldzug (der ja über die zunächst nach Autonomie strebenden Gebiete hinausgeht) weiterhin im Schneckentempo betreiben, denn Russland profitiert von der Kriegswirtschaft. Diese floriert. Es soll möglichst bis 2030 dauern und noch vielen Russen, Ukrainern und möglichst auch anderen das zumeist junge Leben kosten. Da Trump mit Sanktionen drohte, kündigte Putin seine Bereitschaft an, mit der Ukraine verhandeln zu wollen. Trump war so glücklich, dass er selbst in Istanbul vorbeischauen wollte, um Putin endlich persönlich treffen zu können. Doch der traute sich nicht hinzukommen…er ziehrt sich weiterhin. Nun tapot Trump in die EU-Sanktionsfalle und droht Putin mit Sanktionen und als nächstes unterstützt er Selenski militärisch. Und das ist dann der Sieg des EU-Wokeismus über Trump. Genau dort wollten sie ihn haben. Bin ja gespannt, wann er das schnallt…

    Was Putin wirklich will, ist nämlich auch nicht Frieden, sondern zumind. die primär russchischsprachigen Bezirke der Ukraine und wenn sichs ergibt, gleich alles. Er will militärisch siegen. Angeblich soll er aber diesen Sieg am 24.5.2025 verkünden..

    Das ist auch der Grund, weshalb man es speziell partiell in Europa mit der Angst zu tun bekommt. Putin wolle das Russ. Zarentum oder die Sowjetunion inkl. Ostblock (was manchen Ostblocknostalgikern und -romatikern scheinbar sogar gefallen würde?) wiederherstellen. Besonders die Esten zittern wie Espenlaub, auch Polen hat einen braunen Strich in der U-Hose und dazu noch die German Angst…klar, das ist ein Notfall, darum muss die EU jetzt rasch aufrüsten und Sparer enteignen.

    Was die EU wirklich will: Sie möchte auch die Landesverteidigung nach Brüssel holen und damit die Souveränität der Mitglieder weiter abschaffen. Die Brüsselisen träumen von der USE, die von ungewählten Marionetten des Großkapitals regiert wird.

    Was Trump wirklich will: Er will den Krieg beenden und dann dealen (gewiss auch aus Eitelkeit)… aber das ist alles nicht so einfach…

    • Varus 17. Mai 2025 um 17:22 Uhr - Antworten

      Putin will seinen nunmehrigen Eroberungsfeldzug (der ja über die zunächst nach Autonomie strebenden Gebiete hinausgeht)

      Wie bereits erklärt wurde, es sind Gebiete, die seit der Großen Katharina Russland angehörten (davor dem Osmanischen Imperium), bewohnt von Russen und selbst auf der Ukro-Seite befehligt ein russischer General aus einer Moskauer Vorstadt (seine Mutter ist in den Sozialen Netzwerken als Putin-Anhängerin bekannt). Selbst als Trump-Anhänger müsste man irgendwann verstehen, dass die Lage etwas andere ist als wenn die USA an Indianern den Wilden Westen erobert haben. Eher wie die „Eroberung“ des Südens im Sezessionskrieg.

      Die Russen sagen glasklar – wenn die Banderas gleich die vier neuen Oblasti verlassen, ist die Territorialfrage erledigt. Als Bonus würden die vielleich die paar Dörfer in den Oblasti Charkow und Sumy behalten, mal schrieb ein Regierung-Berater so etwas im Bösen Medium – bisher sind es nicht viele. Klar, dass der Preis mit der Zeit steigen wird – darum geht es ja, dass es schneller entschieden wird.

      • Daisy 17. Mai 2025 um 18:12 Uhr

        Ich habe Ihnen das auch schon erklärt. So gehts jedenfalls nicht. Südtirol ist ein ähnlicher Fall. Es erhielt seine Autonomie, die Selenski den Bezirken allerdings nicht gewähren wollte, und stattdessen dort Russen gequält hat. Er hat die russ.orthodoxe Kirche und die russ. Sprache verboten. Auch die Autonomie Südtirols hat gewiss länger gedauert. Tirol ist glasklar Österreichisch. Die Italiener hatten es annektiert. Es war Diebstahl. Putin ist dann einmarschiert, um Russen zu „befreien“. Das war völkerechtlich illegal. Es war ein Invasion, für die ich und viele andere jedoch Verständnis habe. Der eigentliche Grund aber war ja, dass die NATO die Ukraine hochgerüstet und sich vor Russlands Haustür quasi aufgepflanzt hatte. Putin warnte die NATO in einem Brief. Doch die Antwort – auch von Biden – war nur Hohn. Man hatte Russland versprochen, dass die Ukr. Nie NATI-Mitglied werden darf. Das war der Hauptgrund für den Konflikt. Dann gings los. Russland marschierte ein.

        Was Sie aber meinen, ist leider falsch. Es gibt kein Recht, sich verlorene Gebiete zurückzuholen. Wenn das zB Ôsterreich wollte – es war einmal ein Weltreich, in dem die Sonne nie unterging – dann würden sich zurecht viele wundern, aber auch lachen. Und dann hätten ja die Leute recht, die davor warnen, Putin wolle das Zarenreich wiederherstellen oder gar die Sowjetgebiete zurückerobern? Je länger Putin damit herumtrödelt, umso schlimmer wird auch die Situation für Russland. Niemand außer Trump zB kann ihm garantieren, dass die Ukraine kein NATO-Mitglied wird. Putin muss aufhören. Es ist genug!

        Österreich darf selbstverständlich nicht in Südtirol einmarschieren und sich dieses Gebiet zurückholen, obwohl das damals eine absolute Ungerechtigkeit war, dass es sich die Italiener einverleibt haben. Es ist heute der Wirtschaftsmotor Italiens. Klar? So gehts nicht. Wo kämen wir da hin, wenn das alle täten…können Sie dieser Argumentation nicht folgen?

      • Daisy 17. Mai 2025 um 18:28 Uhr

        Die Sache mit Südtirol ist eh spannend. Lese gerade auf Wikipedia: „Am Rande der Pariser Friedenskonferenz 1946 wurde zwischen der österreichischen Bundesregierung Figl I und der Republik Italien die Grundlage für ein Autonomiestatut für Südtirol und die deutschsprachigen Gemeinden des angrenzenden Trentino ausgehandelt (Gruber-De-Gasperi-Abkommen). Darin wurde auch die Schutzfunktion Österreichs für Südtirol verankert, die bis heute von der österreichischen Bundesregierung ausgeübt wird.“

        Aber so gut klappte das nicht, denn es gab immer wieder Aufstände, Freiheitsbewegungen, Bombenanschläge usw. “1972 trat somit das Zweite Autonomiestatut als Verfassungsgesetz in Kraft, das einen bedeutenden Ausbau der Autonomie Südtirols mit sich brachte. 1992 gab die italienische Regierung der österreichischen bekannt, Paket und Operationskalender seien nun im vollen Umfang realisiert. Österreich richtete daraufhin nach Zustimmung der Südtiroler und Tiroler Politiker eine „Streitbeilegungserklärung“ an Italien und an die Vereinten Nationen.“

        Mittlerweile hat es sich beruhigt. Man versuchte ja auch, Italiener anzusiedeln. Aber aus meiner Sicht ist Südtirol eben nicht Italienisch. Da war jetzt ein Fall einer Südtirolerin, die gerne noch Österreicherin geworden wäre. Sie war schon über 100. Sie bat das schon seit Jahren. Doch die Regierungen verwehrten ihr die Staatsbürgerschaft. Sie ist vor kurzem im Alter von 107 Jahren gestorben. So etwas finde ich sehr unmenschlich.

      • Fritz Madersbacher 17. Mai 2025 um 20:48 Uhr

        @Daisy
        17. Mai 2025 um 18:12 Uhr
        „Je länger Putin damit herumtrödelt, umso schlimmer wird auch die Situation für Russland … Putin muss aufhören. Es ist genug!“
        Wenn man „herumtrödeln“ interpretiert als „das Kriegsende verzögern“, so wäre der Satz andersherum richtiger: „Je länger der Westen das Ende seines Stellvertreterkrieges hinauszögert, desto schlimmer wird die Situation für die Ukraine … Der Westen muss aufhören. Es ist genug!“

      • Fritz Madersbacher 17. Mai 2025 um 21:14 Uhr

        @Daisy
        17. Mai 2025 um 18:12 Uhr und 18:28 Uhr
        „Österreich darf selbstverständlich nicht in Südtirol einmarschieren und sich dieses Gebiet zurückholen, obwohl das damals eine absolute Ungerechtigkeit war, dass es sich die Italiener einverleibt haben … Man versuchte ja auch, Italiener anzusiedeln“
        Letzteres wurde vor allem forciert unter Mussolini. Heute sind gut ein Viertel der Bevölkerung in Südtirol italienischsprachig. Die Einverleibung Südtirols durch Italien war (auch) eine Revanche für die Verhinderung der (von der ansässigen italienischen Bevölkerung gewünschten) Eingliederung des Trentino in das Königreich Italien durch die Österreichisch-Ungarische Monarchie. Die Entwicklung Südtirols ist ein typisches Beispiel für viele aus der Geschichte herrührende Konflikte, die auch in der Gegenwart zu Auseinandersetzungen führen, die häufig von außen gefördert und geschürt werden …

      • rudifluegl 17. Mai 2025 um 23:20 Uhr

        Herr Madersbacher -Obwohl mich nur Regionen wirklich interessieren,- Südtirol oder Kärnten sind aber so etwas ähnliches, traue ich mich zu schreiben, das den Tirolern und nunmehr den jungen, keine allzu große Bürde auferlegt ist und wurde.
        Samt der Optanten- ein guter Freund stammt von solchen ab und es geht ihm hervorragend! Auch die Eltern verarbeiteten den Heimatverlust gut.
        Bei Kärnten und Tito schaut/schaute das ganz anders aus.
        Das könnten auch überlebende Kosaken bezeugen.

      • Fritz Madersbacher 18. Mai 2025 um 0:35 Uhr

        @rudifluegl
        17. Mai 2025 um 23:20 Uhr
        Ich hoffe doch sehr, dass die „Südtirol-Frage“ sehr an Brisanz verloren hat. Der Kontakt mit der Kultur Italiens und die Zweisprachigkeit werden von der Mehrheit längst als Vorteil gesehen. Aber es gibt nach wie vor auch andere Sichtweisen, die hoffentlich nicht zum Wiederaufflammen von Streitigkeiten führen …

      • Daisy 18. Mai 2025 um 5:48 Uhr

        Fritz: Mit Trödeln ist das Schneckentempo gemeint. Trump hat Putin sehr lange Zeit gegeben – für die vollständige Eroberung der vier ukrainischen Oblaste Cherson (inkl. der Kinburn-Halbinsel/Mykolajiw), Donezk, Luhansk und Saporischschja. Denn das war wohl am Telefon zw. ihnen so ausgemacht. In etwa so: „Du, ich kann jetzt noch nicht, möchte alle Gebiete zur Gänze haben.“ Trump: „OK, aber bis Ostern dann. Es ist ein Wahlversprechen von mir…, aber nimm dir sonst nix, OK?“
        Putin ist aber immer noch nicht fertig. Das Tempo: 3 Scheunen pro Tag „befreit“, und die Ukr. erobert 1-2 Scheunen am nächsten Tag zurück. Eilmeldung auf RT: Russland hat in der Nacht zwei ukr. Drohnen abgeschossen…so geht das seit gut drei Jahren dahin. Wôchentlich stxrben in etwa 5.000 Soldaten.

        Der Westen, wenn Sie damit die EU meinen, muss auch aufhören, ja. Wie es zur Zeit aussieht, gelingt es der EU Trump auf Linie zu bringen. Er sieht langsam rot und will daher nach Auslaufen des Biden-Unterstützungspakets ein neues schnüren und Russland mit „höllischen Sanktionen“ bestrafen.

        Dazu kann ich nur sagen: Er will Putin einseitig bestrafen, wenn Selenski zu allem nein sagt? Dann weiß Selenski, OK, wir müssen bloß alles ablehnen, was Russland anbietet, und schon sanktioniert Trump Putin…das schaut nicht gut aus. Weswegen ich meine, Putin muss jetzt aufhören, sonst wendet sich das Blatt und eine noch üblere Entwicklung steht bevor.

      • Varus 18. Mai 2025 um 6:15 Uhr

        Es erhielt seine Autonomie, die Selenski den Bezirken allerdings nicht gewähren wollte, und stattdessen dort Russen gequält hat.

        Eben, also doch anders als in Südtirol. Schnorrlensky sagte mal sogar, wer dort Russe sein möchte, solle nach Russland gehen. Lawrow zitierte es nach dem Referendum und erinnerte, dass die Leute bloß den Rat des Führers befolgen – sie nehmen aber die eigene Heimat mit.

      • Daisy 18. Mai 2025 um 7:47 Uhr

        Varus, stimmt, es ist schon ein schwieriger Fall. Aber gewiss wurden die Tiroler von den Italienern auch reichlich gepeinigt. Hier hat man aber immer wieder verhandelt usw., das ist der Unterschied. Normalerweise hätte sich der internationale Gerichtshof/UNO oder der EMRK bei der Ukraine einmischen müssen. Die Übergriffe fanden ja jahrelang statt.

        Die Provokationen waren allerdings von der NATO/US gewollt. Ebenso beginnt ja nun Estland damit, Russen zu schikanieren. Auch dort wird die Sprache verboten. Das verstößt klar gegen die Minderheitenrechte. Und damit, das ist ja der Hohn, ist Selenski eben so total EU-reif, wie ich immer sage. Er ist ungewählt, verstößt gegen Minderheitenrechte, korrupt, pleite…..hab ich was vergessen?

        Ja, deswegen steht sicher mehr als 50% der Weltbevölkerung auf Russlands Seite, weil es Ungerechtigkeiten gab. Der Krieg begann schon viel früher. Dennoch verstößt der Einmarsch gegen das Völkerrecht. Damit, dass dieses Gebiet schon zu Katharinas Zeiten Russisch war, kann man kein Recht auf Rückholung ableiten. Man kann ja noch mitgehen bzw. es akzeptieren, solange Putin besagte Oblaste übernimmt. Aber anscheinend möchte er Odessa auch noch und in die Oblast Sumy dringt er auch ein.

        Ich denke, es pressiert, wie ich oben schon sagte, wendet sich das Blatt und Trump schwenkt auf den EU-Weg um. Das wäre sehr schlecht. Auch ist dann môglich, dass die Ukraine doch NATO-Mitglied wird. Also Putin hat auch nicht alle Karten in der Hand.

      • Andreas I. 18. Mai 2025 um 8:20 Uhr

        An Varus Hallo,
        ,,es sind Gebiete, die seit der Großen Katharina Russland angehörten (davor dem Osmanischen Imperium)“

        Und dann Sowjetunion, Zerfall der Sowjetunion und von 1991 bis 2014 Ukraine. Es hat die Russen 23 Jahre nicht die Bohne gestört, dass diese russisch bewohnten Gebiete zur Ukraine gehörten. Selbst in den Minsker Vereinbarungen …
        Geschichtsrevivionismus kann es also nicht sein, es muss was anderes dahinter stecken. Und was könnte das wohl sein?!
        Mag der Onkel Tipun einfach den Onkel Prumt nicht und die streiten sich, wie es der Michel und die Micheline aus ihrer Familie kennen und sich so die Welt erklären?!
        Oder könnte das was mit Geopolitik zu tun haben?!
        Rein rhetorische Fragen. :-)

      • Varus 18. Mai 2025 um 9:02 Uhr

        Trump hat Putin sehr lange Zeit gegeben

        Meint Trump eine Art Gottheit zu sein, die alles nach Belieben entscheiden kann? Diese Woche hat die letzte der drei führenden Rating-Agenturen den USA AAA entzogen – nicht zuletzt nach den Turbulenzen der Trump-Zollkriege. Es erzeugte Schockwellen innerhalb der Finanzwelt. Dieses Jahr sind 9 Billionen der Schulden fällig und müssen dafür neu geliehen werden – durch schlechteres Rating nun teurer.

        Trump sollte zusehen, dass sein „GREAT“ Land dieses Jahr nicht bankrott wird und jede Aufregung gegen China oder Russland vermeiden. Wie lange es dauert, bis die Banderas den bescheidenen russischen Forderungen zustimmen (die 4+1 Regionen nach Referenden in Gänze – was bis dahin sonst eingenommen wird, als Pufferzonen), so lange sollte sich auch Trump gedulden. Hätte er die Waffenlieferungen gekappt, hätten die Banderas womöglich schon jetzt kapituliert.

      • Varus 18. Mai 2025 um 9:14 Uhr

        es muss was anderes dahinter stecken. Und was könnte das wohl sein?!

        Die Hetze gegen alles Russische in Neurussland, mit den Asows&Co – zum Trauma der russischen Neuzeit wurden die vielen Opfer im Gewerkschaftshaus in Odessa. Alles wiederum Folgen des Maidan-Putsches; der soll die USA 5 Milliarden gekostet haben.

      • Daisy 18. Mai 2025 um 9:42 Uhr

        Varus, Sie lassen sich leider sehr von Ihren Gefühlen und Eigensinn leiten und sehen die Gefahren daher nicht, die mit einer weiteren Verzôgerung drohen. Ich warne aus Sorge um Russland und um den Weltfrieden.

        Trump konnte Putin natürlich Zeit geben, denn der US-Präsident ist der mächtigste Mann der Welt, noch, es war wie auch längst andere eingestanden haben ja ein Ami-NATO-Stellvertreterkrieg, den Amerika verloren hat bzw. sichtlich verlieren wird, wenn man einen Weltkrieg vermeiden möchte. Trump kann darüber bestimmen, ob die Ukraine neutral oder NATO-Mitglied wird.
        Was die Zurückstufung betrifft, so geht die bestimmt wieder von der sattsam bekannten Mischpoke aus. Aber seis drum. Ja, Amerika ist pleite. Und nicht Trump ist daran schuld, sondern er versucht gerade, zu retten, was zubretten ist, was auch seine ungeordnete Vorgehensweise erklärt. Er hat keine Zeit und befindet such auf einer Mission Impossible. Sie halten mir vor Trumpistin oder ein Fan zu sein, um meine Beiträge damit zu entwerten, aber das ist nicht korrekt. Vielmehr bin ich eine Trumpversteherin… ;-)

        Sie hören auf meine Argumente nicht. Trump kann Russland nicht unter die Arme greifen, rascher zu gewinnen, schon gar nicht, wenn Russland dann die gesamte Ukraine einnimmt. Das geht nicht. Trump wird nicht mehr lange zuschauen. Und da er gewiss narzisstische, selbstgefällige Tendenzen aufweist, zieht er sich nicht bloß zurûck. Das ist aber auch menschlich nachvollziehbar. Was mich trôstet bzw. mir Hoffnung gibt, ist, dass Putin sich dieser Bedrohung bewusst ist, sonst hätte er nich rasch mit einem Treffen in Istanbul reagiert. Er ist ja nicht dumm. Ich hoffe daher, dass jetzt wirklich Bewegung in die Sache kommt und man endlich mit den Mätzchen aufhört. Es wird wohl auch Kompromisse geben müssen von beiden Seiten. Trump meinte ôfter schon scherzhaft, ein Entgegenkommen Russlands wäre, wenn es nicht die gesamte Ukraine eroberte. Warum will Putin diese Hochachtung Trumps verspielen? Ich hoffe nicht!

        Bei diesen Gebieten geht es auch darum, deswegen wurde der Konflikt ja von der US-EU-WEF-NATO provoziert, um die geostrategisch wichtige Lage am Schwarzen Meer, aber vor allem auch um die Rohstoffe, die ausgerechnet und zufällig in diesen Oblasten schlummern…ich denke, dass Putin nicht nur ein Herz für seine Landsleute hat, sondern ihm auch der Reichtum dieser Region ein Anliegen ist.

      • Andreas I. 18. Mai 2025 um 9:43 Uhr

        An Fritz Madersbacher Hallo,
        Österreich will ja das alte Österreich-Ungarn wiederherstellen, Österreich will alle überfallen und erobern und wer weiß, ob nicht auch Brutkästen … Und Südtirol wäre nur der Anfang!
        Danach würde Österreich ganz Westeuropa … mindestens!!!
        Das weiß ja jeder, das kann man ja überall lesen.
        Deswegen, wegen der bööösen österreichischen Bedrohung, darum muss Italien ja in ein Militärbündnis mit Nordkorea und Iran usw. eintreten.
        Deswegen, wegen der bööösen österreichischen Bedrohung, hat ja die italienische Regierung 7 Jahre lang eine Anti-Terror-Operation in Südtirol durchgeführt und 14.000 südtiroler Terroristen getötet.
        Deswegen, wegen der bööösen österreichischen Bedrohung, liefern Nordkorea und Iran usw. Waffen an Italien.
        Deswegen, wegen der bööösen österreichischen Bedrohung, hat ja China zehntausende Sanktionen gegen Österreich verhängt, Österreich von SWIFT abgekoppelt … wegen Südtirol! Ist doch klar, weswegen den sonst?!

    • Andreas I. 18. Mai 2025 um 8:07 Uhr - Antworten

      Hallo,
      ,,Putins Krieg“, so lauten die Schlagzeilen der transatlantischen Qualitätsjournalisten. Zuerst fiel mir bei Die Welt auf, dass die regelmäßig wiederholen ,,Putins Krieg“. Und als ich dann sensibilisiert für diese Einrahmung (dieses Framing) war, fiel es mir auch bei anderen transatlantischen Qualitätsjournalisten auf, und zwar nichtmal in Variationen, sondern buchstäblich die selbe Phrase.

      Was wird dabei gemacht?
      Wer sich mit der Funktionsweise von Propaganda auseinandergesetzt hat, für den ist das nichts neues, aber man muss sich dessen auch ständig (beim Medienkonsum) bewusst sein.

      Erstens Personifizieren
      Es wird von den geopolitischen Hintergründen abgelenkt und stattdessen die Aufmerksamkeit auf eine Person gelenkt, die Person verteufelt (man müsste sagen verhitlert, denn was originelleres als immer wieder Hitler Hitler Hitler fällt den transatlantischen Edelfedern ja nicht ein), als Feindbild aufgebaut, um schließlich als Rechtfertigung für einen Krieg zu dienen.
      Saddam Hussein riss Frühgeborene aus Brutkästen, Milosevic war der böööse Massenmörder (und die bewaffneten Milizen der anderen Seite waren die Guten, übrigens, was macht eigentlich Otpor momentan?), Gaddafi wurde über Nacht zum Oberbösen, Assad verübte Giftgasangriffe … beim Iran können sie sich nicht einigen, wer da der Hitler sei, aber das böööse Atomprogramm, die Urananreicherung, die Bombe, Iran & Atom, Iran & Atom, Iran & Atom, Iran & Atom, Iran & Atom, Iran & Atom, Iran & Atom, Iran & Atom, Iran & Atom, Iran & Atom, Iran & Atom, Iran & Atom, Iran & Atom … die Urinanreicherung im Iran. :-)
      und eben Putin Putin Putin ,,Putins Krieg“ Putin ,,Putins Krieg“ ,,Putins Krieg“ Putin Putin ,Putins Krieg“ ,Putins Krieg“ ,Putins Krieg“ ,Putins Krieg“ ,Putins Krieg“ ,Putins Krieg“ ,Putins Krieg“ ,Putins Krieg“ ,Putins Krieg“ …
      BLOß KEINE GEOPOLITISCHEN FAKTEN, IMMER AUF EINE PERSON!
      (übrigens bei Trump genauso)

      Denn zweitens Wiederholung
      Es wird einfach immer wieder wiederholt, wodurch es sich in den Köpfen festsetzt.
      Und zwar in den Köpfen, die sich in dem Moment, wo sie Medien konsumieren, der Wirkungsweise von Propaganda nicht bewusst sind, denn ansonsten geht bei Wiederholung eine rote Lampe an. Die meisten Leute wissen ja, dass sie beim Irakkrieg, beim Jugoslawienkrieg, Schweine-Vogel-Affen-Grippe … belogen wurden, aber sie fallen immer wieder auf die jeweils aktuelle Propaganda herein, eine angebliche Pandemie, ein neuer Hitler Hitler Hitler … aber dass sie immer wieder auf die jeweils aktuelle Propaganda hereinfallen, das geht eben nur, wenn sie in dem Moment, wo sie Medien konsumieren, das Hirn ausschalten.
      Denn es ist eine Sache, theoretisch zu wissen, wie Propaganda funktioniert, aber es ist eine ganz andere Sache, praktisch bei entsprechendem Bewusstsein zu sein, während man Medien rezipiert.

      Und wenn das mal alles so einfach wär …
      Habe ich jemals den Begriff normopathische Gesellschaft erwähnt?! :-)))
      Praktisch bei entsprechendem Bewusstsein zu sein, das wäre für viele eine äh … Herausforderung.
      Falls sie überhaupt so weit wären, zu versuchen bei entsprechendem Bewusstsein zu sein, aber mal angenommen … man soll ja nie die Hoffnung aufgeben.

  4. Varus 17. Mai 2025 um 15:22 Uhr - Antworten

    Selbst eine bis ins Detail ausgehandelte und sorgfältig inszenierte Kapitulation der Ukraine wäre unmöglich zu verkaufen – ganz zu schweigen davon, dass Washington unter dem narzisstischen Trump eine strategische Niederlage eingestehen müsste.

    Die banderistische Niederlage scheint eh unabwendbar zu sein – dann kann Trump höchstens möglichst günstige Narration dazu entwickeln. Mit mehr Neuronen im Gehirn würde er jegliches Liefern einstellen und ständig betonen – ein Projekt der Woken wie Biden und welche in Westeuropa. Jetzt ist er involviert mit geringen Sieg-Chancen, dafür gewaltigen einer Blamage.

    Sogar die SBU-Chefs erwarten, dass das Ukrostan höchstens noch ein paar Monate durchhalten kann – und sagen es öffentlich. (Ich habe es in verschiedenen Quellen gelesen, wenn es aber Trumps Berater nie erwähnen… „American Dreamz“…)

  5. Jan 17. Mai 2025 um 14:01 Uhr - Antworten

    Ich denke, die Ressourcenproblematik steckt dahinter. Die Regierungen versuchen krampfhaft zu behaupten, dass sie Lösungen hätten, was de facto nicht der Fall ist. Mit Krieg hat man Sündenböcke, kann Kritik unterdrücken und Zentralwirtschaft einführen.

    Die USA verlieren bis 2030 ihr Fracking und damit ihre energetische Unabhängigkeit. Europa hat sie schon lange verloren. Durch diese relative Knappheit gewinnen die Ressourcenländer an Erpressungspotential. Dem versucht man zu begegnen, indem man, bevor die Knappheit militärische Interventionen unmöglich macht, noch vollendete Tatsachen schafft.

    Natürlich versucht man ein ganzes Argumentationsbündel, um zu sehen, womit man am besten durchkommt. Auch Esoterik ist genug dabei. Würde man offen darüber sprechen, würde das natürlich eine Finanzkrise auslösen.

  6. Jurgen 17. Mai 2025 um 13:20 Uhr - Antworten

    „Was wird das Ergebnis sein?“
    Kann man in einem Wort zusammenfassen: Null bzw. Nichts. Der Realitätsschock für den Westen und die Ukraine ist nicht zu vermeiden…

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