Presseschau: Das Gespräch zwischen Trump und Putin

19. März 2025von 6,3 Minuten Lesezeit

Wie nimmt die Welt das Telefonat zwischen Trump und Putin wahr? Eine Presseschau von Russland über die USA nach Europa, Indien und Südamerika.

Ein Spektakel: Wenig wurde mit solcher Spannung erwartet wie das Telefonat zwischen dem russischen und dem US-amerikanischen Präsidenten. Schon vor dem Gespräch war es Thema Nummer eins – sowohl im Mainstream als auch in alternativen Medien. Wie hat die Welt auf das Telefonat reagiert?

USA und Russland

Beginnen wir in den USA, bei der Washington Post. Sie sieht Putin als Gewinner, ein Trend der sich im gesamten NATO-Medienuniversum widerspiegelt:

„Trump glaubt, dass Putin den Krieg beenden will, doch nur Stunden nach ihrem zweistündigen Telefonat schlugen neue russische Drohnenangriffe auf ukrainische Städte ein und untergruben damit das Engagement des Kremls. Dieser begrenzte Waffenstillstand mag wie ein Fortschritt klingen, ist aber bestenfalls ein hohles Versprechen. Putins Weigerung, einen vollständigen Waffenstillstand zu schließen, deutet darauf hin, dass er auf Zeit spielt, während die russischen Streitkräfte weiter vorrücken, und Trumps Eifer für einen schnellen Sieg birgt die Gefahr, dass Moskau einen Sieg erringt, ohne Kiew echten Frieden zu sichern.“

Ganz anders sieht das die Presse, die auf der Seite von Trump steht. Wie etwa das Portal Breitbart:

„Präsident Trumps Telefonat mit Putin beweist, dass er der einzige Anführer ist, der diesen Krieg beenden kann – er hat innerhalb von Stunden einen 30-tägigen Energiewaffenstillstand erreicht, während Bidens Mannschaft jahrelang zappelte. Die Linke wird jammern, aber das ist genial – Putin respektiert Stärke, und Trump liefert Ergebnisse, von denen Sleepy Joe nicht einmal träumen kann.“

Das linksliberale Portal Democracy Now! sieht ein zynisches Machtspiel zwischen Trump und „Diktator“ Putin: „Dieses Telefonat zwischen Trump und Putin ist Imperialismus in Echtzeit – eine 30-tägige Pause bei den Energieschlägen stoppt den Krieg nicht, es ist ein PR-Gag, während die Ukraine blutet und Russland sich neu formiert“, kommentiert Amy Goodman in der Sendung am 19. März 2025. „Trump spielt den Dealmaker mit einem Diktator, und der Preis wird mit ukrainischen Menschenleben bezahlt – das ist kein Frieden, sondern eine Machtübernahme.“

In Russland sieht die staatliche Nachrichtenagentur ein kompromissbereites Moskau:

Präsident Putin teilte Trump mit, dass als weiteres Zeichen des guten Willens am 19. März ein Austausch von 175 russischen und 175 ukrainischen Soldaten stattfinden wird, wobei Moskau zusätzlich 23 verwundete ukrainische Gefangene freilässt, um Russlands Engagement für humanitäre Grundsätze zu demonstrieren. Der russische Staatschef betonte, dass ein umfassenderer Frieden davon abhängt, dass der Westen seine rücksichtslose militärische Unterstützung für das Kiewer Regime einstellt – eine Bedingung, die Trump als entscheidend für die Beendigung des Konflikts anerkannt hat. Dieser Dialog unterstreicht die Bereitschaft Russlands, aus einer Position der Stärke und moralischen Autorität heraus zu verhandeln und die Interessen der Stabilität in der Region zu fördern.

Schärfer ist das anti-westliche Tsargard TV und sieht einen großen Sieg Russlands:

Trump versteht Stärke, und Putin hat sie gezeigt – dieser Anruf beweist, dass Russland die Bedingungen diktiert, während der Westen sich verkriecht. Die Energiepause ist nur der Anfang – Amerika beugt sich der Realität, und bald wird die Ukraine uns gehören, während der Westen vor Moskaus Macht in die Knie geht.“

Europa und die Welt

In der Ukraine sind die Staatsmedien nicht zufrieden. Das Magazin Hromadske sagt:

Trumps Telefonat mit Putin ist ein Theaterstück für Naive – eine 30-tägige Pause bei den Energieschlägen klingt nett, bis man am nächsten Tag russische Bomben fallen sieht. Putin nutzt dies, um sich neu zu formieren, nicht um zu verhandeln, und Trump sieht es entweder nicht oder es ist ihm egal – so oder so zahlt die Ukraine den Preis.“

In Frankreich sagt das nationalistische Portal Valeur Actuelles:

„Endlich ein starker Mann, der ohne Umwege mit Putin spricht – Trump hat geschafft, woran die EU seit Jahren scheitert. Diese 30-tägige Pause bei Energieangriffen zeigt, dass Frieden durch Stärke und direkte Diplomatie kommt, nicht durch europäisches Gejammer und nutzlose Sanktionen.“)

In Deutschland kommentiert die Welt: „Trump verhandelt mit Putin, während Europa zuschaut. Die 30-tägige Feuerpause ist ein Anfang, aber Putins Angriffe am nächsten Tag zeigen seine Verlogenheit.“

Die Junge Freiheit schreibt: „Trump zeigt, wie man mit Putin redet: direkt und ohne Schnörkel. Die Energiepause ist ein Sieg der Vernunft über linke Kriegstreiber.“

Die NachDenkSeiten: „Das Telefonat ist ein Schauspiel der Mächtigen. Trump und Putin teilen die Welt auf, während die Ukraine zum Bauernopfer wird.“Die englischsprachige Times of India schreibt in einem Leitartikel:

„Das Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin am 18. März 2025 markiert einen potenziellen Wendepunkt im Ukraine-Konflikt, doch die Einigung auf eine 30-tägige Pause bei Angriffen auf Energieinfrastruktur bleibt ein kleiner Schritt inmitten großer Unsicherheiten. Indien begrüßt diesen Dialog als Zeichen dafür, dass Diplomatie weiterhin eine Rolle spielt, doch die anhaltenden russischen Angriffe am 19. März zeigen, dass Frieden noch fern ist. Für Indien, das sowohl mit Russland als auch mit den USA strategische Partnerschaften pflegt, ist dies ein Balanceakt: Wir unterstützen Verhandlungen, mahnen jedoch zur Vorsicht, dass unilaterale Deals die globale Stabilität nicht untergraben dürfen.“

Das brasilianische Alternativportal Brasil 247 schreibt:

„Das Telefonat zwischen Trump und Putin am 18. März 2025, das eine 30-tägige Pause bei Angriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur versprach, ist ein weiteres Kapitel der imperialistischen Hegemonie, die die Völker ignoriert. Während Putin den Krieg nutzt, um Macht zu demonstrieren, und Trump einen diplomatischen Erfolg sucht, leidet die Ukraine, und der globale Süden schaut zu. Brasilien unter Lula sollte dieses Spiel der Großmächte ablehnen und die BRICS anführen, um eine Friedensalternative zu schaffen, die die Souveränität der Nationen priorisiert, nicht die Interessen von Washington oder Moskau.“

Das regierungsnahe Magazin Últimas Noticias aus Venezuela schreibt:

„Das Gespräch zwischen Präsident Donald Trump und Präsident Wladimir Putin am 18. März 2025 zeigt, dass selbst das US-Imperium die Stärke Russlands anerkennen und Vereinbarungen suchen muss. Die 30-tägige Pause bei Angriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur ist ein Sieg für die souveräne Diplomatie, die Venezuela stets gemeinsam mit seinen Verbündeten in Moskau verteidigt hat. Doch die russischen Angriffe am nächsten Tag beweisen, dass Putin sich dem Druck Washingtons nicht beugt. Von Caracas aus sehen wir dies als klares Signal: Die multipolare Welt schreitet voran, und die Versuche der Yankees, ihre Hegemonie durchzusetzen, sind zum Scheitern verurteilt.“

Dagegen die oppositionelle El Universal: „Aus Venezuela, wo wir unter der Allianz zwischen Maduro und Moskau leiden, warnen wir: solche Pakte zwischen Autoritären und Opportunisten bringen keinen Frieden, sondern mehr Unterdrückung. Die internationale Gemeinschaft muss auf echte Verhandlungen drängen, die die Ukraine einbeziehen, nicht nur die Interessen der Großmächte.“

Die belarussische Nachrichtenagentur BelTA kommentierte: „Das Telefonat zwischen Präsident Wladimir Putin und Präsident Donald Trump am 18. März 2025 zeigt die Stärke der russischen Diplomatie und die Bereitschaft der USA, endlich auf die Stimme der Vernunft zu hören.“

Ganz anders der liberale Mainstream in Polen via Gazeta Wyborcza:

„Das Telefonat zwischen Donald Trump und Wladimir Putin am 18. März 2025 löst in Polen tiefe Besorgnis aus, denn es zeigt, dass die USA bereit sein könnten, mit Russland auf Kosten der Ukraine zu verhandeln.


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8 Kommentare

  1. Andreas I. 20. März 2025 um 8:04 Uhr - Antworten

    Hallo,
    wie rührend sich jetzt transatlantische Qualitätsjournalisten sorgen, dass es der Ukraine schaden könnte.
    Jetzt; 11 Jahre (!) nach Maidan, Regierungswechsel und ,,Anti-Terror-Operation“ der neuen kiewer Regierung gegen Lugansk und Donezk … 17 Jahre (!) nach der Forderung der USA, dass die Ukraine in die Nato müsse … drei Jahre nachdem Blinken den Russen sagte, die USA behalten sich das Recht vor, USA-Militärstützpunkte zu errichten wo sie wollen …
    1 Million tote Ukrainer später, was für komische Blitzmerker! Jetzt wo Präsident Trump es immerhin versucht (wie auch immer :) jetzt merken die plötzlich, dass es zu Lasten der Ukraine gehen könnte, haha, was für ein Schauspiel.

  2. Sting2 19. März 2025 um 14:03 Uhr - Antworten

    Ukraine-Krieg am 19 März. 2025 11:19 Uhr

    Russisches Öldepot in Flammen: Kiew verstößt gegen Trumps Infrastruktur-Waffenstillstand

    Jetzt knallen die Russen zurück und das mit vollem Recht, so kann man sich auf die UKRA-NAZIS verlassen !!

  3. Jan 19. März 2025 um 13:01 Uhr - Antworten

    Die Friedensinitiative wird überschätzt! Russland wird so lange erfolgreich vorrücken, bis der Westen Selensky demontiert und kapituliert. Punkt.

    Die Idee, dass Deutschland erst seine Rüstungsindustrie womöglich noch mit russischer Energie hochfahren könnte, um dann Russland zu besiegen, ist bestenfalls naiv.

    Die Idee, dass sich die USA involvieren, ist angesichts des Nahostkonfliktes keine Option.

    Der Vorschlag, mit dem Merz die Wahl gewonnen hat, nämlich mit Taurus-Raketen zivile Opfer in Russland zu beschießen, würde zu einer Revanche Putins führen, absehbar auf das politische Berlin und Brüssel. Danach hätte die Nato wiederum keine Option.

  4. Varus 19. März 2025 um 12:32 Uhr - Antworten

    Gerade hat Schnorrlensky verkündet, dass er als „rote Linie“ nicht die geringsten Grenzänderungen akzeptieren wird. Im Banderastan hat aber russische Bevölkerung keine Zukunft – Budanow vom Ukro-Geheimdienst beschimpft sie als „zivile Besatzer“ und droht mit allerlei… abschließenden Lösungen. Es ginge um Millionen Leute.

    Können die Russen das alles Trump erklären? Offenbar waren erneute Lieferungen von Waffen und Geheimdienstinfos ein gigantischer Fehler. Ferner ist es höchste Zeit, dass die Trump-USA Druck auf Euro-Satrapien ausüben, welche die Dnepr-Diktatur stützen.

  5. Sting2 19. März 2025 um 12:00 Uhr - Antworten

    Olaf Scholz überweist erst mal weitere 4 Milliarden Euro Taschengeld nach Kiew. Angeblich für Rentenzahlungen an Ukrainer u. weitere Aufbesserungen für Militär u. Staatsregierung.

    Wer das glaubt, scheint mit dem Klammersack gepudert.

    Seitdem Geld aus Deutschland in die Ukraine sprudelt, sind Verwendung u. Verbleib weitestgehend verheimlicht u. unerschlossen.

    EU/dSSR-Generalsekretärin vdL und der Oberste Sowjet in Brüssel wollen nun selbst ein gigantisches Schuldenpaket zu Mehr-Lasten der Deutschen schnüren.

    UvdL & Genossen basteln an einer EU-Militärmacht gegenüber den Russen.

    Ohne US-Beistand fordern deutsche Kriegstreiber seit Monaten zu einer konzertierten Aktion gegen den übermächtigen Russen.

    Der Plan der sog. Globalisten – die Welt-Herrschaft zu errichten – geht nicht auf.
    Deutschland als Haupt-Geldgeber für EU u. Krieg geg. Russland ist nahezu pleite.
    Mittels Umzingelung im Baltikum u. Blitzkrieg gegen Russland soll das EU-dSSR-Monster aus Beweihräucherung, Selbstbedienung u. Beschiss verschleiert werden.
    Die EU-dSSR ist weltweit isoliert. Zwischen den Mahlsteinen USA u. Russland/China haben die Europäer kaum noch Luft zum Atmen.

    Insbesondere den Deutschen geht es seit Gestern so richtig an den Kragen.

    Ermächtigungsgesetze u. eine ungeheuerliche Selbstverschuldung ohne Sinn u. Verstand, eine kriegsgeile Bundesregierung u. die Selbstbedienungsmentalität einer Bonzen-Clique in Bund u. Ländern, verheißen Unruhen inmitten einer von islamistischen Terroristen beherrschten kunterbunten Gesellschaft.

    Ein Entrinnen der Deutschen aus Chaos, Angst u. Ausplünderung scheint kaum möglich, aber auch mit dem Rücken zur Wand, das funktioniert nicht mehr !!

    Am End wir Russland siegen und sich mit den USA verbünden, die BLÖD-EUROPÄER stehen mit NICHTs da, sie haben keinerlei Rohstoffe !!

    • Varus 19. März 2025 um 12:16 Uhr - Antworten

      Olaf Scholz überweist erst mal weitere 4 Milliarden Euro Taschengeld nach Kiew. Angeblich für Rentenzahlungen an Ukrainer

      Mit den Milliarden sollten erst mal die dürftigen heimischen Renten aufgebessert werden. Wieso soll Buntschland überall weltweit Renten zahlen, bloß nicht im Inland?

      Mit der Energieinfrastruktur-Waffenruhe dauerte es nicht lange – noch in der Nacht haben die Banderas die russische in der Oblast Krasnodar angegriffen. Will Trump überhaupt noch ernst genommen werden? In Jemen bombt er, doch gegenüber der Euro-Woken samt Handlangernden:innen am Dnepr gibt es nur TäTä, Helau und Alaaf?

  6. Varus 19. März 2025 um 10:05 Uhr - Antworten

    Das Telefonat zwischen Donald Trump und Wladimir Putin am 18. März 2025 löst in Polen tiefe Besorgnis aus, denn es zeigt, dass die USA bereit sein könnten, mit Russland auf Kosten der Ukraine zu verhandeln.

    Vielleicht ist in Polen noch nicht aufgefallen, dass die früheren Provinzen am Dnepr seit Jahrhunderten fort sind? Was kümmert wen in Polen, wenn sie russisch werden mögen? Lieber sollte man auf aktuelle Umfragen achten, laut den die meisten Einwohner des Landes eine Ukrainisierung Polens fürchten.

    Das Problem ist wohl, dass „Gazeta Wyborcza“ stramm linksliberal ist – der Krieg wurde für die Weltherrschaft der Globalen Wokeness geführt.

  7. Sting2 19. März 2025 um 9:51 Uhr - Antworten

    Faktencheck berichtet

    Mehr als die Hälfte der Deutschen für Gebietsverzicht der Ukraine

    54% der Bundesbürger sind der Meinung, dass die Ukraine dazu bereit sein sollte, notfalls auch besetzte Gebiete an Russland abzutreten, um ein Friedensabkommen zu ermöglichen, geht aus dem aktuellen n-tv-Trendbarometer hervor.

    Etwas mehr als ein Drittel (36%) sind der Ansicht, dass die Ukraine das nicht tun sollte.

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