Pharmaprivilegien: RFK macht Druck auf Trump

20. Januar 2025von 2,5 Minuten Lesezeit

Nirgendwo sonst auf der Welt kann die Pharmaindustrie so unkontrolliert Propaganda betreiben wie in den USA. Das soll sich nun ändern. Wenn Trump es erlaubt. 

Mit Trump im Weißen Haus beginnt diese Woche eine neue Zeitrechnung: Ganz egal, ob man pessimistisch oder optimistisch über die Änderung in Washington ist. Besonders bei Pharma-Gegnern gibt es gegen Trump viel Skepsis, nicht zuletzt aufgrund der Pfizer-mRNA-Projekts „Operation Warp Speed“. Auf der anderen Seite steht „MAHA (Make America Healthy Again)“, die Agenda von Robert F. Kennedy Jr., dem kommenden Gesundheitsminister.

Ein möglicher Konflikt zwischen Trump und RFK zeichnet sich bereits ab. Es geht  etwa um Pharmawerbung. Nicht nur Pfizer betreibt massives Marketing. „Brought to you by Pfizer” wurde mittlerweile zum geflügelten Wort, weil der Pharmariese fast alle großen Veranstaltungen „sponsert“.

Fierce Pharma, ein Fachmagazin rund um Pharmaindustrie und Biotechnologie, sprach schon vor einigen über diesen möglichen Konflikt:

„Da Robert F. Kennedy Jr. unter dem designierten Präsidenten Donald Trump an die Spitze des US-Gesundheitsministeriums (HHS) rücken soll, sind einige in der Biopharmaindustrie besorgt über die möglichen Auswirkungen seiner Amtszeit auf die Direktwerbung der Unternehmen für Verbraucher.

RFK Jr. hat bereits früher den Wunsch geäußert, die Direkt-Pharmawerbung in den USA zu unterbinden, die neben Neuseeland eines von nur zwei Ländern der Welt ist, in denen verschreibungspflichtige Medikamente direkt beim Verbraucher beworben werden dürfen…

In einem Bericht vom Sonntag deutete das Forschungsunternehmen Intron Health an, dass ein solches Verbot ein großes Risiko für die Biopharmabranche darstellt, wenn RFK Jr. die (noch zu bestätigende) HHS-Führung übernimmt.

„Während wir die Auswirkungen von RFK auf die Pharmaindustrie relativ positiv sehen, beunruhigt uns die Möglichkeit, dass die US-Regierung die DTC-Werbung für Medikamente verbieten könnte“, schrieb Intron und fügte hinzu: ‚Wir sehen dies als die größte bevorstehende Bedrohung durch RFK und die neue Trump-Administration.‘ *

Die Analysten merkten an, dass die Investitionsrendite für DTC-Werbung für Medikamente recht hoch ist – mit „Schätzungen, die je nach Medikament zwischen 100 und 500 % liegen“ – und dass die Pharmaunternehmen durch ein DTC-Verbot „mit ziemlicher Sicherheit“ Einbußen bei ihren Medikamentenverkäufen erleiden werden, selbst wenn sie bei den Marketingausgaben Geld sparen.

Journalist Ben Bartee denk über diesen Punkt nach. Er hebt hervor, dass es also nur darum gehe, die USA mit der Rest des Planeten (bis auf Neuseeland) in Einklang zu bringen“. Für die Pharmalobbygruppe Intron die „größte bevorstehende Bedrohung“. Diese Formulierung zeige, wie „kastriert RFK Jr. und Trump“ sein könnten, schreibt Bartee weiter.

Bald werden wir also wissen, ob für die Pharmaindustrie die „Zügel enger“ gezogen werden, oder sich auch unter Trump am Geschäft Pfizers nichts ändern wird.

Bild Gage Skidmore from Surprise, AZ, United States of America, Robert F. Kennedy, Jr. & Donald Trump (53953048159)CC BY-SA 2.0

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6 Kommentare

  1. Daisy 20. Januar 2025 um 19:35 Uhr - Antworten

    Gates lud Trump zu einem Abendessen ein und zeigte sich hernach beeidruckt – die Syndikat-Medien Spiegel, Standard, SZ.. auch.

    „Die Coronapandemie habe den Fortschritt in der Impfforschung beschleunigt, sagte Gates – nun sei die Frage, ob sich dies auch bei anderen Krankheiten erreichen lasse. Diese Aussicht habe sowohl ihn als auch Trump »begeistert«, so der 69-Jährige. »Ich hatte das Gefühl, dass er voller Energie war und sich darauf freute, die Innovation mit voranzutreiben. Ich war ehrlich gesagt beeindruckt, wie sehr er sich für von mir angesprochene Themen interessierte.«

    Ja, bloß wird Kennedy diesmals Gates‘ Pharmaprodukte genau prüfen lassen. Das wird ihn bestimmt weniger begeistern.

    Ich denke, Trump gewinnt sein Vertrauen und dann schnappt die Falle zu. Musk war auch eingeladen, kam aber nicht mit, zuviel Abscheu. Musk ist zu direkt. Aber Trump kann sehr unberechenbar sein… ;-)

  2. OMS 20. Januar 2025 um 17:06 Uhr - Antworten

    Es ist eine Biowaffe mit sehr hohem Schadpotential und wer das Gegenteil behauptet ist ein …….!

  3. Hans Hirzel 20. Januar 2025 um 15:36 Uhr - Antworten

    @Sabine Schoenfelder: Leider sehe ich keine Lösung für das Pharmaproblem. Ich glaube die Branche wäre sehr reglementiert, aber weil sie so finanzstark geworden ist, können Reglemente nach Bedarf umgangen werden. Für mich wird zunehmend das Problem eines Kapitalismus sichtbar, der die Top Verdiener befähigt, mittels ihrer finanziellen Macht alles zu umgehen, was ihrer Profit- und Machtgier im Wege steht.

    • Sabine Schoenfelder 20. Januar 2025 um 22:29 Uhr - Antworten

      Musk, Trump und Kennedy verfügen a u c h über erhebliche Geldmengen. Kennen sich aus. 🤓 Lösung : KEINE HAFTUNGSBEFREIUNG, Vorgaben für Entwicklungsstandards, keine Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente, zusätzlich haften Ärzte für Nebenwirkungen bei multiplen Medikationverabreichungen, (forciert Fortbildungen😄), und natürlich niemals übergriffige Impfzwänge…dafür Transparenz, Aufklärung und offener, wissenschaftlicher Disput.
      👉 Lobbyismus-Verbot ‼️

  4. Jo 20. Januar 2025 um 14:31 Uhr - Antworten

    Kennedy hat vollmundige Versprechen gemacht. Die Pharma-Industrie ist ein wichtiger Bereich, der neu geordnet werden muss inklusive einer Aufarbeitung der Corona-Verbrechen. Ein Rückzieher Trumps würde einem Neuanfang schweren Schaden zufügen und der Glaubwürdigkeit Trumps und Kennedys.

  5. Sabine Schoenfelder 20. Januar 2025 um 14:13 Uhr - Antworten

    Die Pharmabranche muß reglementiert werden. Es kann nicht sein, daß aufgrund unersättlicher Profitgier HILFE bei Krankeit zur BEDROHUNG für die GESUNDHEIT avanciert ‼️……oder schreibe ich besser t r a n s f o r m i e r t wird….?😵‍💫🤓

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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