Mehrheit gegen Windräder bei Referendum in Kärnten

14. Januar 2025von 2,5 Minuten Lesezeit

Ein politisches Novum für die EU konnten die FPÖ und Team Kärnten erreichen: Die Bürger haben über die Aufstellung von Windrädern entschieden und damit indirekt über die „Energiewende“. Und sie lehnten ab, zu schwerwiegend sind die Argumente dagegen.

51,55 Prozent haben am Sonntag bei einer Volksbefragung für das Verbot von Windrädern in Kärnten gestimmt, 48,45 Prozent dagegen. Die Wahlbeteiligung lag bei 34,88 Prozent. 427.323 Kärntner ab 16 Jahren waren wahlberechtigt. Gegen Windkraft stimmten 76.527, dafür 71.935. Die Ergebnisse sind noch vorläufig, das endgültige Ergebnis wird die Wahlbehörde am 22. Jänner bekannt geben. Das Ergebnis der Befragung ist für die Politik rechtlich nicht bindend.

Interessant sind die lokalen Ergebnisse. In sieben Gemeinden wurden bereits Windräder installiert oder sind geplant. Und die Erfahrung damit hat zu massiver Ablehnung geführt:

  • Preitenegg: 67,8 für das Verbot, 32,2 dagegen
  • Hüttenberg: 67,7 Prozent für das Verbot, 32,3 Prozent dagegen.
  • Reichenfels: 61,5 für das Verbot, 38,5 dagegen.
  • Metnitz: 57,7 Prozent gegen Windkraft, 42,3 Prozent dafür.
  • Friesach: 56,2 Prozent für das Verbot, 43,8 dagegen.
  • St. Georgen/Lavanttal: 54,3 Prozent für das Verbot, 45,7 Prozent dagegen.
  • Lavamünd: 50,2 Prozent für das Verbot, 49,8 dagegen.

TKP hat mehrfach über die Gefahren und Schäden durch Windräder für Menschen berichtet. Eine Zusammenfassung wurde vor der Kärntner Abstimmung hier veröffentlicht.

Etwas anders gepolt sind die Bewohner von Städten, Klagenfurt stimmten 63,1 Prozent für die Windkraft, in Villach 52,6 Prozent.

Erste Reaktionen dazu kamen etwa von der FPÖ. FPÖ-Landesparteiobmann Erwin Angerer fordert ein Gesetz gegen weitere Windräder im Verfassungsrang, dazu ist aber eine Zweidrittelmehrheit im Landtag nötig. Er erwarte nun keine weiteren Windräder in Kärnten und dass das vor allem gesetzlich, nicht nur mit einer Verordnung, sondern auch im Verfassungsrang abgesichert werde.

Der FPÖ Politiker Gerald Hauser kommentiert das Ergebnis so:

Eine Mehrheit von 51,4 % hat sich zum „Ja zum Schutz der Kärtner Berge und Almen“ und damit gegen die Windkraft ausgesprochen‼️

Ich gratuliere auch dem engagierten „Demo Team Spittal“ rund um Martin Schneider, mein Freund, „Kärnten geht in die Offensive“ mit Charly Polanig und Blacky und der FPÖ Kärnten zum großartigen Erfolg.

Man sieht, die Macht kann doch vom Volke ausgehen, gegen das desolate System!!! Hoffnung kommt auf!

In Bundesländern wie Niederösterreich läuft es etwa anders mit über 800 Windrädern (797 per Ende 2023). An Bau und Betrieb verdienen viele mit, die mit der Landespolitik enge Verbindungen haben. Gefahr droht dabei durch die überwiegende Aufstellung inmitten von landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die Windräder sorgen durch Abrieb von den Rotorblättern durch laufende Kontamination der Böden mit Asbest-ähnlichen GFK (Glas-Faser verstärkten Kunststoffen) oder CFK (Carbon-Faser verstärkten Kunststoffen).


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5 Kommentare

  1. therMOnukular 14. Januar 2025 um 23:09 Uhr - Antworten

    „Die Bürger haben über die Aufstellung von Windrädern entschieden und damit indirekt über die „Energiewende“. “

    Ich fürchte entschieden haben die überhaupt nix – das Ergebnis ist nicht bindend.

    Sie haben meine Hoffnung und Antizipation bestätigt, dass die großen Themen verbraucht sind und die Menschen sie nicht mehr kaufen. Jetzt hilft der Propaganda dann bald nur noch eine Alien-Invasion.

  2. Der alte Marxist 14. Januar 2025 um 12:09 Uhr - Antworten

    Der FPÖ Politiker Gerald Hauser könnte sich vielleicht einmal um das „desolate System“ in Niederösterreich kummern, wo seine FPÖ genau diesen von ihm kritisierten Windkraftwahn systemkonform mitträgt!!! So steht es auf der Webseite der Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ (eNu):

    „Derzeit erzeugen 797 Windkraftanlagen Strom für 1,4 Mio. Haushalte (Stand: Ende 2023). Das sind über 4.800 Gigawattstunden (GWh). Niederösterreich nimmt damit vor dem Burgenland eine Spitzenstellung in Österreich ein. Der Ausbau von Windkraft spielt im NÖ Klima- und Energiefahrplan eine wesentliche Rolle. Bis zum Jahr 2030 soll der Strom aus Windkraft von derzeit (Stand: Ende 2023) 4.800 GWh auf 8.000 GWh fast verdoppelt und bis 2035 auf 12.000 GWh sogar verdreifacht werden“.

    Ganz vorne mit dabei die Landesrätin Rosenkranz (FPÖ), die im im April 2024 die Überarbeitung des NÖ Windzonen-Plans gemeinsam von LH-Stv. Pernkopf bejubelte und laut Pressemeldung unterstrich, dass „uns als Landesregierung erneuerbare Energie wichtig ist“. Also bitte, lieber Abgeordneter Hauser, da gibt es ein lohnenswertes Beschäftigungsfeld gegen das „desolate System“ !!!!!!!!!!!!!!!!!!

  3. Glass Steagall Act 14. Januar 2025 um 11:36 Uhr - Antworten

    Im Prinzip ist dieser Fall ein Musterbeispiel für den Informationsfluss.
    Die Bürger, die für die Windräder gestimmt haben, dürften wohl alle noch nie etwas von den Nachteilen mitbekommen haben. Sie sind wahrscheinlich noch alle vom Staat indoktriniert, dass grün gleich gut ist und „das Klima rettet“.
    Die Abstimmung würde wahrscheinlich mit 90% nein und 10% komplett anders ausgehen, wenn jeder vorher ausreichend informiert worden wäre. Der Bürger kann nur dann richtig abstimmen, wenn er alle Informationen zu dem Thema kennt!

  4. Wolliku 14. Januar 2025 um 8:42 Uhr - Antworten

    Siehste! Der deutsche Altkanzler Helmut Kohl hätte jetzt nach der Volksabstimmung vermutlich gesagt, die Demokratie ist viel zu wichtig, um sie dem Bürger zu überlassen. Und seine Nachfolger sagen es nicht mehr, denken und handeln aber ähnlich und die ungewählten Politikheroen in der EU sowieso. Die Windkraft wird uns bis heute als die gute Energie verkauft, die uns die Umwelt unentgeldlich zur Verfügung stellt, wenn wir nur brav Klimaschutz machen und den CO2-Ablass bezahlen. Die fachliche Kritik – wie hier auf tkp regelmäßig publiziert – hat aber doch Wirkung erzielt. Wirkungstreffer nennt man das, was man heute bei der Windkraft realisieren muss. Flatterstrom, dann noch Dunkelflaute, trotzdem atmosphärische Erwärmung, GfK-Mikropartikelverschmutzung, Infraschallbelastung und alle anderen Belastungen der Umwelt machen einen erheblichen Landschaftsverbrauch. Fragt man dann selektiv den Bürger in einer „schönen Erdgegend“ – wie Kärnten – bekommt man zu Recht die Quittung. Das rosarote Energiekonzept im grünen Mäntelchen hat sich ausgelebt, ist fertig wie der Österreicher sagt. Man muss im Volk neu und ehrlich mit sich selbst nachdenken, insbesondere über die Energieversorgung. An der Kernkraft führt kein Weg vorbei, denn es gibt nichts umsonst. Zudem zwingt die Kernkraft die Staaten dazu, friedlich mit seinen Nachbarn zu leben.

  5. audiatur et altera pars 14. Januar 2025 um 8:22 Uhr - Antworten

    Alles ist gefährlich. Selbst das Leben ist lebensgefährlich …

    Beteiligung (1/3) und Abstimmungsergebnis (rund 50:50) zeigen, wie wenig aussagekräftig solche Plebiszite in Wahrheit sind. Und das bei einem medialen Aufregerthema. Direkte „Demokratie“ ist in medienentworfenen Massengesellschaften meist mangels Interesse ein noch gröberer Unsinn als der eine oder andere Paradefetzenschädel im Parlament. Und sie könnte auch der direkte Weg in den Tugendterror der Mehrheit (des Volx) sein, wenn man bedenkt, wie einfach sich dieses Massenkonstrukt alles – ja, wirklich alles – einbilden kann. Die Passivform für dieses Wort ist noch nicht erfunden und schlage ich dringend dafür das Wort „einbildern“ vor. Von Bergamo bis Bornholm. Von Batman bis bald?

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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