
Russland zur OMV-Krise: „Fantastische Fiktion“
Das russische Außenministerium reagierte auf den Konflikt zwischen Gazprom und der OMV. Man wirft der österreichischen Regierung „haltlose Anschuldigungen“ und „fanatische Fiktionen“ vor.
Mit einigen Tagen Verspätung äußerte sich nun auch das offizielle Russland zum Konflikt zwischen Gazprom und der OMV. Bei einem Pressebriefing ging die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, vor allem mit Kanzler Karl Nehammer streng ins Gericht. Russland sei „auf eine weitere fantastische Fiktion auf staatlicher Ebene“ aufmerksam geworden.
Die russische Botschaft in Wien veröffentlichte Teile des Briefings von Sacharowa an die Presse auf ihrem Telegram-Kanal. Darin erklärt sie die Situation zwischen Gazprom und der OMV aus der russischen Perspektive. Hier der ganze Text:
Wir sind auf eine weitere fantastische Fiktion auf staatlicher Ebene aufmerksam geworden. Die Rede ist von den odiösen Äußerungen des amtierenden Bundeskanzlers von Österreich, Karl Nehammer, während einer eilig einberufenen Pressekonferenz am 15. November dieses Jahres über die Einstellung der russischen Gaslieferungen an den österreichischen Energiekonzern OMV. Der Regierungschef sparte nicht mit haltlosen Anschuldigungen gegen unser Land und behauptete, Wien werde sich „nicht erpressen und in die Knie zwingen lassen“. Angeblich werde Österreich trotz des Stopps der russischen Gaslieferungen das Kiewer Regime weiter unterstützen.
- Mayer, Dr. Peter F.(Autor)
Ich möchte an die Fakten erinnern und wiederholen, was allgemein bekannt ist. Vielleicht hat es jemand vergessen, auch in Österreich. Gazprom Export hat die OMV über die Einstellung der Lieferungen ab dem 16. November dieses Jahres informiert. Vorausgegangen war ein Urteil zu Gunsten des österreichischen Konzerns im Rahmen eines Schiedsverfahrens mit der russischen Seite über die von ihm im Januar 2023 eingereichte Klage wegen „unregelmäßige Lieferungen“ von Gas im Herbst 2022, dessen Mengen weiter nach Deutschland gehen sollten. Die Forderung der Österreicher bestand in einer Reduzierung der Gaslieferungen im September 2022. Der Konzern plante, die vom Gericht zugesprochene Summe von 230 Millionen Euro mit Zahlungen aus bestehenden langfristigen Verträgen mit der PAO Gazprom zu verrechnen.
In diesem Zusammenhang möchte ich alle Punkte aufzählen. Wie wir wissen, war der Rückgang der Gasförderung im September 2022 auf objektive Gründe zurückzuführen – die Sabotage gegen Nord Stream und die Unterbrechung des Transits durch Polen über die Jamal-Leitung. Es überrascht jedoch nicht, dass diese beiden wichtigen Faktoren von dem Konzern und den Schiedsrichtern ignoriert wurden. Die österreichische Seite ist sich der Bestimmungen des Erlasses Nr. 172 des Präsidenten der Russischen Föderation vom 31. März 2022 „Über das besondere Verfahren für die Erfüllung von Verpflichtungen gegenüber russischen Erdgaslieferanten durch ausländische Käufer“ wohl bewusst, in dem der Mechanismus für die Bezahlung russischer Pipeline-Gaslieferungen an unfreundliche Länder in Rubel eindeutig festgelegt ist, und den Wien bisher treu befolgt hatte. Sie schließt den weiteren Verkauf des „blauen Brennstoffs“ aus, wenn die Zahlungsfrist verstrichen ist und der ausländische Käufer nicht gezahlt hat. Die Vollstreckung der gerichtlichen Entscheidung, die OMV zugesprochenen Gelder mit Zahlungen aus einem anderen Vertrag zu verrechnen, würde unweigerlich zur Nichtdurchführung weiterer Geldtransfers und damit zur freien Entnahme von russischem Pipelinegas führen.
Dies ist ein unfaires Verhalten des österreichischen Konzerns. Unsere negative Reaktion auf ein solches Verhalten ist mehr als gerechtfertigt. Wir werden uns in diesem Fall nicht auf Wohltätigkeit einlassen.
Hallo,
mit den fettgedruckten Hervorhebungen versucht Thomas Oysmüller, die Aufmerksamkeit des Lesers besonders auf diese Passagen zu lenken.
Aber der Text ist nicht von ihm, sondern ein Transskript der Worte von Maria Sacharowa.
Erstens sagt diese Außenamtssprecherin nie überflüssiges, wenn etwas im jeweiligen Zusammenhang unwichtig wäre, würde sie es gar nicht erwähnen.
Zweitens könnte es trotzdem Stellen geben, die man als Leser , persönlich besonders interessant findet, aber welche das ggf. sind, sollte m.E. dem Leser überlassen bleiben – und nicht durch Hervohebungen beeinflusst werden.
„Dies ist ein unfaires Verhalten des österreichischen Konzerns. Unsere negative Reaktion auf ein solches Verhalten ist mehr als gerechtfertigt. Wir werden uns in diesem Fall nicht auf Wohltätigkeit einlassen“
Die russische Seite hat mit Sicherheit registriert, dass dieses abwegige Verhalten auch in Österreich durchschaut wurde, und zwar als Ausfluß der West-Untertänigkeit der dafür verantwortlichen neutralitätsfeindlichen Leute in Wirtschaft, Politik und Medien …
Putin-Propaganda ist einfach die beste auf der Welt. Ich schaue keine russischen Medien, lese keine russischen Zeitungen – ich kann kein Russisch – aber trotzdem denke ich schon wieder ganz genau so wie Russlands Offizielle……
„Urlaub bei Freunden“…….wie hinterfotzig!
Es gibt einen Faktenkern, den der ORF ganz ähnlich berichtet.
Eine Schuld von einem Geschäftspartner einseitig ohne Agreement zu verrechnen, insbesondere wenn es keinen alternativen Anbieter gibt, ist nicht professionell. Das weiß jeder Gastwirt.
Entweder ist die ÖVP und die von ihr besetzte OMV ideologisch verblendet und sucht einen Vorwand oder sie haben keine Erfahrung in geschäftlichen Prozessen.
Österreich, die Lachnummer durch Nehammer. Mittlerweile anscheinend europaweit.
Dieser zeigt sich trotz der angespannten Lage kämpferisch und versicherte, dass im kommenden Winter niemand frieren müsse und keine Wohnung kalt bleibe.
Es verliert vielleicht nur so mancher Bürger, spätestens nach dem Winter, das Dach über dem Kopf, durch die politisch verursachte Verarmung des Volkes. Aber dann ist es auch schon wärmer.
Die Herrschaftselite sollte nicht immer vom eigenen Einkommen ausgehen, wenn sie Kalkulationen anstellt.
ein heissluftballon des karli lügenhammer
mit 31.12.2024 wird der gastransitvertrag zwischen russland / ukraine auslaufen und wird von banderastan auch nicht mehr verlängert.
dann müsste man den alpenschafen aber auch erklären, warum die „freunde“ kein gas mehr durchlassen