
Affenpocken, Afrika und die WHO
Auf der Oberfläche geht es um die Affenpocken, tatsächlich aber um viel mehr: Afrika soll in der Frage der Pandemie-Politik auf Linie mit der WHO gebracht werden.
Affenpocken und Afrika: Hinter dem verkündeten Notstand rund um die Affenpocken stecken knallharte wirtschaftliche Interessen. Dabei geht es einerseits darum, den Widerstand Afrikas gegen den Pandemievertrag zu brechen und andererseits darum, die Produktionskapazitäten von Impfstoffen und Medikamenten in Afrika zu erweitern – um „Marktsicherheit“ für Afrika zu schaffen.
Pandemievertrag und Impfstoffproduktion
Tatsächlich passiert dieser Tage einiges in Afrika. Ab heute trifft sich das afrikanische WHO-Regionalkomitee zur 5-tägigen-Sitzung. Die Sitzung findet in Brazzaville, Republik Kongo (nicht in der Demokratische Republik Kongo, dem „Epizentrum“ der neuen Affenpocken-Mutante) statt.
Die Woch darauf sind von Seiten der WHO digitale „interaktive Dialoge und Öffentlichkeitsarbeit geplant, um ausgewogene und vielfältige Fachkenntnisse, Standpunkte und Perspektiven zu vermitteln“.
Die Themen:
- Artikel 4 (Pandemieprävention und -überwachung)
- Artikel 5 (One-Health-Ansatz für Pandemieprävention, -vorsorge und -reaktion)
- Artikel 12 (System für den Zugang zu Krankheitserregern und den Vorteilsausgleich)
- Die rechtliche Architektur des Vorschlags für das WHO-Pandemieabkommen
Am 9. September folgt dann die nächste Verhandlungsrunde rund um den Pandemievertrag. Hier findet man die letzte Version des Vertrags.
Innerhalb der WHO hat man sich zum Ziel gesetzt, die „lokale Produktion von Arzneimitteln, Impfstoffen und anderen Gesundheitstechnologien in der afrikanischen WHO-Region“ ab 2025 zu stärken. Man erinnere sich an die Biontech-Fabrik in Ruanda, die von Annalena Baerbock vor einigen Monaten eröffnet worden ist.
Tatsächlich ist Afrika schwer abhängig vom Import wenn es um Arzneimittel geht. Noch mehr als Europa. Allerdings scheint keine Aussicht darauf, dass man die Produktion tatsächlich in afrikanische Hand bekommt – stattdessen wollen westliche Konzerne die Produktion aufbauen.
Die WHO schreibt im aktuellen Rahmenprogramm dazu:
Es gibt eine starke Führung und politisches Engagement für den Aufbau und die Ausweitung der lokalen Produktion.
Die WHO unterstützt die Mitgliedstaaten weiterhin beim Aufbau und der Ausweitung der lokalen Produktion.
Darüber hinaus wird der Zugang zum Technologietransfer durch das von der WHO und ihren Partnern unterstützte Zentrum für den Technologietransfer von mRNA-Impfstoffen, das bei Afrigen Biologics and Vaccines in Kapstadt, Südafrika, angesiedelt ist, sowie durch die WHO-Schulungsinitiative für Arbeitskräfte in der Bioproduktion erleichtert.
Ziel: Erhöhung des Marktanteils lokal hergestellter medizinischer Produkte in der afrikanischen Region
Unterstützung der lokalen Industrie durch die Regierungen, um sicherzustellen, dass bis 2035:
(a) der Marktanteil lokal hergestellter medizinischer Produkte 55% erreicht.
(b) Mindestens 50 % der benötigten Impfstoffdosen in Afrika hergestellt werden.
Verbesserung der Strategien zur Finanzierung des Gesundheitswesens im Rahmen einer universellen Gesundheitsversorgung, um Marktsicherheit zu schaffen.
Indes hat Ostafrika die ersten Affenpocken-Impfungen aus dem Westen importiert. Hier ein aktueller Bericht aus The East African, einer kenianischen Zeitschrift:
Im Rahmen der Maßnahmen zur Eindämmung des Ausbruchs und zur Verhinderung neuer Fälle erklärte die Kabinettssekretärin für Gesundheit, Debora Barasa, das Ministerium habe die Überwachungsmaßnahmen im ganzen Land intensiviert, die Notfallzentren für das öffentliche Gesundheitswesen aktiviert und landesweit Teams für das Management von Zwischenfällen eingerichtet.
Dr. Barasa gab in ihrer ersten Pressekonferenz an der Spitze des Ministeriums bekannt, dass das Mpox-Infektionsrisiko im Land weiterhin gering ist. Sie teilte mit, dass bei der landesweiten Überwachung etwa 31 Verdachtsfälle festgestellt wurden, von denen 29 negativ getestet wurden.
Letzte Woche gab das Ministerium bekannt, dass ein 42-jähriger Mann, der der erste Mpox-Fall in Kenia war, sich inzwischen erholt hat.
Kenia ist eines von fünf afrikanischen Ländern, die im Rahmen einer internationalen Initiative zur Verhinderung der Übertragung der Krankheit 50 000 Dosen des Mpox-Impfstoffs erhalten. Die Spende wird von Emergent BioSolutions über Direct Relief, eine humanitäre Organisation, in Partnerschaft mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der US-Regierung bereitgestellt.
Weitere Länder, die Dosen erhalten, sind die Demokratische Republik Kongo (DRC), Burundi, Ruanda und Uganda. Der ACAM2000-Impfstoff ist in erster Linie für den Einsatz in einem Bioterrorismus-Notfall bestimmt und für die aktive Immunisierung gegen Pocken bei Personen mit hohem Pockeninfektionsrisiko angezeigt.
Aus Kenia kommen noch weitere Informationen: „Die Kabinettssekretärin für Tourismus und Wildtiere, Rebecca Miano, hat an die Kenianer appelliert, angesichts der Mpox-Bedrohung ab sofort auf den Umgang mit Buschfleisch und dessen Verzehr zu verzichten, nachdem Kenia am Freitag einen zweiten Fall bestätigt hat.“
Hier sieht man den One-Health-Ansatz – ein wesentlicher Teil der WHO-Reform – in der Praxis umgesetzt.
„In der heutigen Zeit, in der die Folgen des extremen Klimawandels unübersehbar sind, wird die Wirts-Vektor-Erreger-Dynamik wahrscheinlich zu einem noch nie dagewesenen Auftreten und Wiederauftreten von Krankheiten führen, und ich fordere die Kenianer auf, sich von Buschfleisch fernzuhalten“, sagte die Kabinettssekretärin.
Kenia ist auch geopolitisch höchst umkämpft und die letzte Bastion der NATO in Ostafrika. Nun zeigt sich zunächst, dass man in Kenia besonders ambitioniert die WHO-Linie durchdrücken will. Es gibt nur sehr wenige Fälle der Affenpocken im Land – aber das dürfte egal sein. Es geht um anderes: Afrika in der Pandemiepolitik auf Linie bringen.
Zum Glück ist die Intelligenz der selbsternannten Eliten hinter dem Projekt sehr gering! Afrika tickt komplett anders als der Westen! Und weil die Planer keine Ahnung davon haben, wird das Projekt scheitern! Es ist genauso wie die USA mit ihren Kriegen in Afghanistan, Irak oder Syrien. Alle Projekte sind am Ende gescheitert, weil sie die Menschen und ihre Mentalität nicht verstehen! Und das ist auch gut so, denn niemand in Afrika hat auf die weißen Post-Kolonialherren gewartet!
Sicherlich wird man immer ein paar Unvorsichtige erwischen, aber die kollektive Dummheit im Westen findet man in Afrika nicht! Man findet dort höchstens ein paar korrupte Politiker, die an das Geld des Westens wollen, aber dann nicht unbedingt sehr kooperativ mit deren Plänen sein werden! Geld nehmen ja, aber nicht liefern, das ist die Mentalität der korrupten Politiker dort.
Die werden ein paar Plakate aufstellen und ein paar Impfstellen, aber niemand wird sich dafür interessieren! Und dann sagen sie, wir haben doch alles getan.
Die Bürger dort sind noch schwerer zu überzeugen. Die wissen wie man mit den Krankheiten umgeht, durch jahrhundertelange Erfahrung! Mpox sind dort so interessant wie ein Husten.
Man stelle sich einmal vor, Afrikaner würden in den Westen kommen und uns erzählen, wie man mit Schnupfen umgeht und würden ihre Medizin im großen Stil anbieten.
Ich sage jetzt schon voraus, das Projekt wird scheitern und unter 10% Spritz-Rate bleiben!
@Glass Steagall Act
26. August 2024 um 18:07 Uhr
„Ich sage jetzt schon voraus, das Projekt wird scheitern und unter 10% Spritz-Rate bleiben!“
Ich teile Ihre Einschätzung …
Die WHO steht offensichtlich über die Geldgeber unter Einfluss der US-Dienste.
Nehmen wir an, dass es demnächst im Nahen Osten und in der Straße von Hormuz knallt. Immerhin ist der Iran gleich gegenüber. China wird dort auch Interessen haben.
Dann kann die WHO festlegen, wo gerade eine Todespandemie wütet und wer nicht außer Haus gehen darf.