Putin nennt Friedensbedingungen

14. Juni 2024von 2,3 Minuten Lesezeit

Bei einer Rede im russischen Außenministerium legte Wladimir Putin Friedensbedingungen vor und bietet ein Ende des Konflikts an.

Es ist wohl als Reaktion auf den anstehenden „Friedensgipfel“ in der Schweiz, bei dem Russland nicht eingeladen wurde und die BRICS-Staaten großteils fernbleiben, zu verstehen. Denn dort wird die Ukraine ihre Friedensbedingungen formulieren und diese sind allgemein bekannt: vollständiger Abzug Russlands (auch aus der Krim), Reparationszahlungen, kurz: Siegfrieden und Kapitulation des Angreifers. Das würde die Realitäten am Schlachtfeld nicht widerspiegeln. Am Freitag nannte auch Putin seine Bedingungen, um „sinnvolle Friedensgespräche“ beginnen zu können.

Gebietsabtretung und neutrale Ukraine

Die Bedingung ist keine Überraschung: „Die Ukraine muss ihre Truppen aus den neuen russischen Regionen abziehen, bevor sinnvolle Friedensgespräche beginnen können“, sagt Putin. Dies betrifft Donezk, Lugansk, Cherson, Saporoschje und natürlich die Krim. Bis auf die Krim ist keine Region vollständig unter russischer Kontrolle.

Im Vergleich zum Frühjahr 2022 als die Ukraine mit Russland zuerst in Minsk dann in Istanbul verhandelt hatte, ist der Anspruch Russlands gestiegen. Damals waren die vier Regionen noch nicht als Teil der Russischen Föderation anerkannt gewesen. Jetzt hat sich die Situation bereits wesentlich verändert.

Putin stellt mehrere Punkte auf, fraglich ob sie im Westen ernsthaft diskutiert werden. Besonders neu sind sie auch nicht.

▪️Moskau wird das Feuer sofort einstellen und seine Verhandlungsbereitschaft erklären, nachdem Kiew Truppen aus dem Territorium neuer Regionen Russlands abgezogen hat.

▪️Die zweite Bedingung für Verhandlungen ist die Erklärung Kiews, seine Absichten, der NATO beizutreten, aufzugeben. Für eine friedliche Lösung braucht Russland auch einen neutralen, blockfreien und atomwaffenfreien Status der Ukraine.

Im Wortlaut erklärt der russische Präsident:

„Sobald Kiew mit einem echten Truppenabzug beginnt und auch seine Weigerung verkündet, der NATO beizutreten, werden wir sofort einen Waffenstillstand anordnen und Verhandlungen aufnehmen.“

Putin will keine Korea-Grenze und den Konflikt einfrieren, sondern ihn vollständig beenden, erklärte er. Dafür mussten grundlegende Vereinbarung ausverhandelt werden. Auch die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland würde man vorschlagen.

Inmitten des G7-Gipfels versucht Putin also den Spieß umzudrehen, und richtet einen „weiteren echten Friedensvorschlag“ an den Westen. Wenn sich dieser weigere darüber zu reden, dann liege „die Verantwortung für das Blutvergießen“ auch dort. Und weiters sagt er:

„Wenn Europa sich als eines der unabhängigen Zentren der globalen Entwicklung und als kultureller und zivilisatorischer Pol des Planeten erhalten will, braucht es sicherlich gute, gute Beziehungen zu Russland. Und, was am wichtigsten ist, wir sind dazu bereit.“

Bild „Meeting Vladimir Putin and Almazbek Atambayev 2015-03-16 04“ by The Presidential Vladimir Putin Press and Information Office. is licensed under CC BY 4.0.

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22 Kommentare

  1. Jurgen 15. Juni 2024 at 17:12Antworten

    Mit der Strategie der Dummköpfe des Westens (4 Hedge Funds Chefs und diverse Könige plus Vatikan) wird Russland das gesamte Gebiet östlich des Dnjepr einnehmen, die Funds et all keine bereits über Waffenlieferungen gekauften ukrainischen Gebiete mehr bekommen, weil es nach der bedingungslosen Kapitulation keine ukrainische Regierung mehr geben wird (der Noch-Präsident ist ja heute schon nicht mehr im offiziellen Amt) und die Ukraine von Russland neuverteilt wird an Neutralität befürwortende russisch-freundliche Volksgruppen. Da mache man sich nichts vor. Der Westen pokert aber mit 3.Weltkrieg und ist bereit alle „Investitionen“ zu verlieren, da das Finanzsystem eh völlig überreizt wurde und der US-Dollar und der Euro bald hyperinflationieren werden aufgrund der FED und der EZB Massnahmen.

  2. Andreas I. 15. Juni 2024 at 12:41Antworten

    An Georg Uttenthaler Hallo,
    ,,Verlangen kann er ja, nur kriegen wird er das nicht.“

    Russland hat bereits große Teile der Territorien der Oblaste Saporoschje und Kherson sowie der Republiken Lugansk und Donezk.

    ,,Das Abrücken von der Entnazifizierung und Entmilitarisierung zeigt Putin´s Ohnmacht und Verzweiflung.“

    Oder deren Verzichtbarkeit zeigt, dass das von vornherein Propaganda-Forderungen waren.

    ,,Blitzüberfall mit dem Ziel die Ukriane durch den Tausch der Regierung gegen eine pro Russische Regierung zu unterwerfen.“

    Russland hat mit der Regierung Selensky verhandelt.
    (Und dann kam Boris Johnson.)

    ,,Ursprünglich 22 Prozent der Ukriane besetzt ( Krim nicht eingerechnet) , jetzt 11 Prozent“

    Die russische Armee hatte sich nur aus einem flächenmäßig nennenswertenGebiet zurückgezogen, und zwar in Kherson am Dnepr unterhalb des Staudammes.
    Andererseits macht die russische Armee in Lugansk und Donezk Geländegewinne, zwar langsam, aber seit 1 1/2 Jahr stetig.
    Wie die Fläche des ,,besetzten“ oder ,befreiten“ Gebietes kleiner werden soll, wenn die russische Armee stetige Geländegewinne macht, das ist … ähm … erklärungsbedürftig.

    ,,und kaum ein Vorwärtskommen“

    Langsam aber stetig.
    Und mit einigem Verschleiß an Nato-Waffen, einigen Kosten für die Nato …

    ,,Einlenken auf die Forderung nach den besetzten Gebieten und den Verzicht der Nato beizutreten.“

    Was heißt hier ,,Einlenken“?!
    Neutralität der Ukraine ist seit 2014 Kernforderung Russlands.

    ,,Wird nicht angenommen werden.“

    Höchstwahrscheinlich nicht.

    ,,Tja, Der gute Mann hat sich verkalkuliert“

    Russlands auf eine einzige Person zu reduzieren, das ist eine Fehlkalkulation.

    ,,mit dem Zusammenhalt des Westens nicht gerechnet oder spekuliert dass der Zusammenhalt nachlassen wird.“

    Oder die russische Seele kann sich derartige Unterwürfigkeit schlicht nicht vorstellen.
    (wie z.B. die der Deutschen selbst noch nach der Sprengung von Nord Stream)

    ,,Jetzt steht er da vor den Trümmern seines Konzepts und weiß nicht so recht was er machen soll.“

    Als Reaktion auf die letzten ,,Sanktionen“ hat die Moskauer Börse den Handel mit Dollar und Euro eingestellt.
    Russland hat offiziell erklärt, dass es sich nach der westlichen Lieferung von Waffen mit einer Reichweite von 300-500 km und der ,,Erlaubnis“ … das gleiche Recht vorbehält.
    (Sprich selber entsprechende Waffen an Gegner des Westens zu liefern, was konkret gegen USA, UK und Frankreich geht.)
    In der Ukraine geht es weiter wie gehabt, allein letzte Woche 19 koordinierte (mit mehreren verschiedenen Waffen ausgeführte) Schläge gegen Ziele in der Ukraine, das sind 2,7 solcher koordinierten Schläge pro Tag. Bevorzugte Ziele sind, wenn die Aufklärung herausgefunden hat, wo vom Westen gelieferte Waffen gelagert werden. Vor den Trümmern ihres Konzeptes stehen zuerst Selensky und danach USA, viele der schönen teuren Wunderwaffen werden zertrümmert.

    ,,Die neuen Sanktionen werden dramtische Auswirkugen auf Russlands Wirtschaft haben und somit, mittelfristig auf die Bürger.“

    Der Endsieg der ,,Sanktionen“.

    ,,Einnahmen aus Öl und Gas werden langfristig nicht helfen,“

    Ja nee, reale Einnahmen sind natürlich blöd! Die dummen Russen eyh!
    Sondervermögen ist voll smart! :-D

    ,,China diktiert Russland den Preis“

    Ja, aber in Yuan oder Rubel oder Rupien, jedenfalls nicht in US-Dollar. :-D

    ,,und was noch viel wichtiger ist, die Welt ersäuft im Öl. Es wird viel mehr gefördert als gebraucht wird.“

    USA versucht den Preis zu drücken, damit Russland weniger Einnahmen hat.
    Ob die anderen OPEC-Staaten es gut finden, dass damit auch ihre Einnahmen gedrückt werden … Saudi-Arabien und Iran sind übrigens in den BRICS+, USA hat an Einfluss verloren.

  3. Hasdrubal 15. Juni 2024 at 10:42Antworten

    Die neuen Sanktionen werden dramtische Auswirkugen auf Russlands Wirtschaft haben und somit, mittelfristig auf die Bürger.

    Die bisherigen haben bewirkt: Beim Kaufkraft-BIP konnte Russland Japan überholen. Endlich hat Russland ordentliche Verkehrsflugzeuge entwickelt, welche die Welt bald dringend brauchen wird – die Boeings fallen buchstäblich auseinander.

    Buntschland erlebt hingegen einen Insolvenzen-Rekord nach dem anderen.

  4. Martin 15. Juni 2024 at 10:01Antworten

    Merkel und Co. haben das Feuer schon vor 10 Jahren gelegt. Persönlich weiß jeder von uns, dass wenn man ständig gereizt wird es einmal zur Explosion kommt. Das die Situation so ist, ist die Verantwortung der USA und NATO. Grund: Man spricht von Bodenschätzen in der Ukraine im Wert von 10 Billionen Dollar. Da sind die USA wie schon immer gierig.

    • Eispickel 15. Juni 2024 at 11:13Antworten

      Der Vollständigheit halber sei aber hinzugefügt, dass sich auch Putin der dort schlummernden Bodenschätze wohl bewußt ist.

      Bei seiner Rede am Vorabend des Krieges kamen für meinen Geschmack die Unabhängigkeitsbestrebungen der Separatisten doch ziemlich kurz.

      • Andreas I. 15. Juni 2024 at 12:58

        Hallo,
        ,,Bei seiner Rede am Vorabend des Krieges kamen für meinen Geschmack die Unabhängigkeitsbestrebungen der Separatisten doch ziemlich kurz.“

        Zu diesem Zeitpunkt dürfte die Durchführung der Referenden bereits geplant gewesen sein. Denn das ging dann ja alles ziemlich schnell. Außerdem gab es Jahre vorher schon ein Referendum auf der Krim.

  5. Fritz Madersbacher 15. Juni 2024 at 9:42Antworten

    Vielleicht erscheint auch noch mein Kommentar von gestern zu @Andreas I., da habe ich vorweg genommen, warum das so ist…

  6. Fritz Madersbacher 15. Juni 2024 at 9:37Antworten

    Ausser ein paar Dummköpfen im Westen, sowohl in der Politik als auch in den Medien, sieht das halt niemand so …

  7. Olaf 15. Juni 2024 at 7:39Antworten

    Lassen wir mal die Menschen abstimmen, in ihrer Demokratie.

    Ich behaupte, wir hätten nächste Woche nach einer Abstimung das Angebot angenommen.

    Wer also verhindert das in einer Demokratie? Warum geht es weiter, wenn die Mehrheit es nicht will?
    Wieso akzeptieren wir eine solche Machtpyramide, die uns schleichend kaputt spielt und auf uns gar nichts gibt?

  8. Daisy 15. Juni 2024 at 7:17Antworten

    Es ist von Anfang an so gewesen, dass Russland lediglich verlangt hat, dass die Ukraine nicht der NATO betritt. Und die Donbass-Republiken, die ja zu 80% russisch sind, die ihre Unabhängigkeit erklärt hatten, vor den dauernden Übergriffen durch das Team Selenski/BlackRock/Biden/Soros-EU zu bewahren. Selenski hat zB Russisch als zweite Amtssprache – etwa bei Ortstafeln und Zeitungen – verboten. Er hat auch die Orthodoxe Kirche verboten und die Wahlen, weswegen die Ukraine ja bestens zur EU passt und lt. Leyen & Co alle Voraussetzungen erfüllt. Die EU ist eben genauso korrupt wie die Ukraine bzw. umgekehrt. Und „demokratisch“ ist, was einem das Spekulantengesindel aufträgt. Die Minkser Abkommen dienten nur dem Zeitschinden, um die Ukraine aufzurüsten. Das wurde ja schon von Merkel und Hollande zugegeben. Und je mehr es aufgerüstet wurde, umso intensiver wurden die Provokationen.

    Putin hat offenbar einen Punkt seiner Forderungen gestrichen. Das ist die Entnazifizierung der Ukraine. Das deutet darauf hin, dass ihn der EU-Beitritt der Ukraine wurst ist, wofür solche „demokratischen“ Gesinnungen ja auch eine Voraussetzung sind. Und offenbar will er die westliche Ukraine gar nicht. Und dabei rüstet Deutschland jetzt auf, weil Putin es angeblich überfallen möchte. Der will ja die Sowjetunion neu errichten und uns alle zu Ostblockstaaten machen, lt. Strack-Z, und Gulags gibts dort auch noch….Na sowas? Irgendwas stimmt da wohl nicht.

  9. Heiko S 14. Juni 2024 at 20:53Antworten

    Der Westen kann und will nicht vertehen, dass es hier nicht um Preisverhandlungen auf einem arabischen Basar geht. Dort trifft man sich irgendwo in der Mitte. Im Ukrainekrieg ist das anders. Das Angebot Russlands wird bei jeder Ablehnung schlechter, d.h. teurer für den Westen.

    • Eispickel 15. Juni 2024 at 11:30Antworten

      Ein Freund, der unbeirrbar auf der ukrainischen Seite steht aber beim Ist-Zustand militärisch bewandert ist, hat mir kürzlich erklärt, dass das Hauptproblem der westlichen Unterstützer der Mangel an Munition ist. Gleichzeitig haben die Russen deren (ältere) Panzerbestände damals eingemottet und bringen diese sukzessive an die Front. Das Konzept ist demnach „Masse statt Klasse“ – und dem hat die Ukraine nicht genug entgegen zu setzen.

      • Andreas I. 15. Juni 2024 at 14:15

        An Eispickel Hallo,
        ja, als Russland die alten Panzer vom Typ T-55 in den Donbass brachte, wurde das im Westen belächelt. Ich konnte mir zunächst auch keinen schlüssigen Reim drauf machen, außer dass Russland so ökonomisch wie möglich Krieg führt.
        Aber beim Stichwort Munition bzw. Munitionsmangel wurde es klar:
        Alle späteren sowjetischen Panzer haben zwar größere Kaliber, aber eine Glattrohrkanone und die braucht spezielle Munition (mit Stabilisatoren). Der T-55 hat noch eine geriffelte Kanone und die kann normale Munition verschießen.
        Kaliber ist 100 mm, nicht das größte aber immerhin. Reichweite bei Steilfeuer, also wie Artillerie eingesetzt, 10 km. Das sind keine beeindruckenden Zahlen, aber:
        Als Panzer kann er selbst fahren, d.h. er kann schnell die Position wechseln.
        Er ist unempfindlich gegenüber gegnerischem Artilleriefeuer, weil eben ein Panzer. Deswegen ist auch die relativ geringe Reichweite von 10 km kaum ein Problem, denn als Panzer kann er bis auf 5 – 6 km an die gegnerischen Stellungen heranfahren (übliche Panzerabwehrraketen haben eine Reichweite von 4 km).
        Naja und eben der Joker des ganzen: weil der T-55 so alt ist und noch eine geriffelte Kanone hat, deswegen kann er Standard-100mm-Artilleriemution verschießen.
        Also insgesamt:
        Als Panzer eingesetzt wäre der alte T-55 tatsächlich lächerlich, egal in welcher Masse.
        Als selbstfahrende Kanone eingesetzt ist der alte Panzer Klasse. Zumindest für genau die Bedingungen wie in der Ukraine / im Donbass.

  10. Georg Uttenthaler 14. Juni 2024 at 20:21Antworten

    Biden war Vize in einer Regierung, die Kriegsverbrechen beging und so nebenbei jährlich 23000 Tod bringende Drohnen vom Stützpunkt Rammstein D. auf der ganzen Welt verteilte. Für solche Leistungen wurden „Friedens- Nobelpreise“ für Massenmörder Obama vergeben. Biden ist nicht nur ein korrupter, seniler Kriegsverbrecher, der alleine das WC nicht findet, sondern auch ein Terrorist (NS2). Was soll man mit solchen Leuten verhandeln können? Was soll man mit Staaten, welche sich von solchen Leuten regieren lassen verhandeln können??? Es ist leider Hopfen und Malz verloren.

    Dazu kommen Mehrheit der Menschen im Westen, welche die Mär vom aggressiven, gefährlichen Russen glauben und gehirngewaschen genug sind, um sich in den Krieg gegen Russland einspannen zu lassen. Spätestens auf dem Schlachtfeld oder in den Trümmern Europas werden die Menschen die Realität erfahren und damit konfrontiert sein und feststellen, dass die ganz anders ist als auf dem Sofa vor dem Fernseher und in der Bild-Zeitung… Es ist ziemlich traurig, wie hirnlos der Westen erneut in einen Krieg gegen Russland hineinrutscht. Vielleicht braucht es dies aber, damit zumindest einige aufwachen aus der Propagandablase.

    Ein weiterer Mitspieler: Blackrock kann das Angebot nicht annehmen, weil es das Ende von Blackrock und die Pleite sehr vieler sehr mächtiger Menschen wäre, ergo wird Blackrock weiter seine Privatarmee zum “ Schutz “ der Profite für seine Investitoren gegen Russland hetzen. Da hängt soviel Geld drin das Blackrock auch einen Atomkrieg in Kauf nimmt.
    Von den Bodenschatzwerten von ca 13 Billionen Dollar, sitzt Russland in den 5 geforderten Oblasten bereits auf mehr als der Hälfte der Werte. Abzüglich der Kosten die bis jetzt angelaufen sind, zu wenig Profite für die Gier- Elite.

  11. Andreas I. 14. Juni 2024 at 18:52Antworten

    Hallo,
    wie im Artikel angemerkt, nichts neues, nur nochmal bekräftigt. Seit einem Jahr sprechen russische Politiker und Sprecher (Maria Sacharowa) von der ,,Anerkennung der neuen territorialen Realitäten“.
    Und es gab auch Äußerungen von Lawrow in etwa in die Richtung ,,Wenn der Westen die Entscheidung auf dem Schlachtfeld sucht, dann wird es auf dem Schlachtfeld entschieden“.
    Also es wäre normal, dass jede Seite mit Maximalforderungen antritt, aber hier kommt die Vorgeschichte mit den Minsker Vereinbarungen hinzu und deswegen ist m.E. die ,,Anerkennung der neuen territorialen Realitäten“ das Minimum, drunter wird Russland nicht verhandeln, aber die Forderung nach Aufhebung der ,,Sanktionen“ ist Maximalforderung (und unrealistisch, USA wird ihren Anspruch auf Weltherrschaft nicht freiwillig aufgeben).

    • Fritz Madersbacher 14. Juni 2024 at 22:50Antworten

      @
      Andreas I.
      14. Juni 2024 at 18:52
      „… drunter wird Russland nicht verhandeln, aber die Forderung nach Aufhebung der ,,Sanktionen“ ist Maximalforderung (und unrealistisch, USA wird ihren Anspruch auf Weltherrschaft nicht freiwillig aufgeben)“
      Die westlichen Sanktionen haben (die nationale Bourgeoisie) Rußland(s) dazu gzwungen, endlich viel stärker einen Kurs der wirtschaftlichen Loslösung vom Westen und eine Orientierung hin zur „globalen Mehrheit“ einzuschlagen. „Auch die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland würde man vorschlagen“ heißt nur, beide Seiten, die westliche wie die russische, würden sich viel administrativen und juristischen Ärger durch ein beiderseitiges Einvernehmen über wirtschaftliche Entflechtungen sparen.
      Rußland braucht die Aufhebung der Sanktionen nicht, vielleicht wünschen sie sich einige unter Jelzin emporgekommene, mit dem Westen verbandelte „Oligarchen“ dort, die froh darum wären, ihre Vermögen zurückzubekommen. Das ist nur die typische Fehleinschätzung (und Selbstüberschätzung) der westlichen Imperialisten. „Die USA wird ihren Anspruch auf Weltherrschaft nicht freiwillig aufgeben“, sicherlich, aber mit jeder neuen Sanktion nähert sie sich der unfreiwilligen „Aufgabe“ (siehe auch Ihren eigenen Kommentar gestern zu „Moskauer Börse stoppt Handel mit US Dollar und Euro“, 13. Juni 2024) …

    • therMOnukular 14. Juni 2024 at 22:57Antworten

      Hm, ich würde die Forderung nach Aufhebung der Sanktionen als „Nonaned-Forderung“ bezeichnen, nicht Maximum sondern Minimum. Als Staat, der souverän und handlungsfähig ist, kann man nichts anders als diese Forderung zu stellen. Denn auch diese Sanktionen sind völkerrechtswidrig.

      Das ist ja das Ding mit der „rule-based-order“ die der Westen immer beschwört. Es ist nicht „law-based“ sondern auf „Regeln“ gestützt – die der Westen festlegt und ändert wie er will.

      Russland erinnert die Welt schlicht daran, wer hier der Bully ist. Die zahlreichen Anwärter auf BRICS-Mitgliedschaft zeigen uns ja, wer den Meinungskrieg gewinnt: Russland. Weil wir vorgeführt werden – und auch noch so blöd sind, immer noch mehr vom Selben zu tun, das weder funktioniert noch uns gut aussehen lässt. Wir schaden uns doppelt und Russland hält den Ball am Rollen…..

      Was mich an all dem tröstet: mit dem Dollar verlieren auch die Eliten ihre Macht über die Welt. Vlt ja unsere größte Chance, sie ganz loszuwerden.

      • Fritz Madersbacher 14. Juni 2024 at 23:34

        @therMOnukular
        14. Juni 2024 at 22:57
        „Die zahlreichen Anwärter auf BRICS-Mitgliedschaft zeigen uns ja, wer den Meinungskrieg gewinnt … Was mich an all dem tröstet: mit dem Dollar verlieren auch die Eliten ihre Macht über die Welt. Vlt ja unsere größte Chance, sie ganz loszuwerden“
        Wie der ehemalige stellvertretende US-Finanzminister Paul Craig Roberts geschrieben hat: „In dem Moment, in dem der Dollar fällt, geht die amerikanische Macht mit ihm unter. Der größte Teil der Welt kann es kaum erwarten, dass es soweit ist“ (Paul Craig Roberts, Das wahre Schuldenproblem, deutsche Übersetzung: „Antikrieg.com“, 23/04/2024)
        „Die Eliten“ sind ja niemand anders als die US-amerikanische Monopolbourgeoisie mit ihren (militärisch-, pharmazeutisch etc. -)industriellen, „digitalen“, finanziellen Giganten. Sie sind die herrschende Klasse der Führungsmacht des westlichen Imperialismus (der US-Staat ihr Werkzeug dafür), die mit dem Verlust der Stellung des Dollars als Reservewährung auf ihrem Schuldenberg sitzenbleiben, dadurch natürlich immer aggressiver werden (wie seinerzeit das „Dritte Reich“).
        Den „Meinungskrieg“ haben sie bereits verloren, wie kaum etwas besser zeigt als die auch von Ihnen erwähnte kürzlich erfolgte Aufkündigung des „Petrodollar-Abkommens“ durch Saudi-Arabien …

      • therMOnukular 14. Juni 2024 at 23:59

        @ Fritz Madersbacher
        14. Juni 2024 at 23:34

        „Die Eliten“ sind ja niemand anders als die US-amerikanische Monopolbourgeoisie……“

        Genau meine Gedanken. Mit BRICS verlieren die u.a. das vollständige Finanzsystem, mit dem sie die Welt Jahrzehnte lang erpresst haben und das ohne Zuflüsse von „aussen“ schlicht implodieren wird.
        Es reichen 3 Fragen, um die Zukunft zu klären:
        Wer hat die Ressourcen, Erze, Energieträger,….etc? Die Anderen, nicht wir.
        Wer hat die leistbare Arbeitskraft? Die Anderen, nicht wir.
        Wer hat die Technologie? Mittlerweile auch die Anderen. Und zumindest einmal auf dem Schlachtfeld funktioniert die auch noch – im Gegensatz zu unserer.

        Wir können nur hoffen, dass diese Anderen lieber in Zukunft noch Handel mit uns treiben wollen und uns daher nicht total in den Arsch treten……

      • Andreas I. 15. Juni 2024 at 10:16

        Hallo,
        aus Russlands Sicht wäre die Aufhebung der ,,Sanktionen“ das Mindeste, wenn nicht sogar Vor bedingung für jegliche Verhandlungen.
        Aus USA-Sicht hingegen – und das haben Sie beide ja hier gerade diskutiert, die USA-Oligarchie und US-Dollar als Leitwährung – ist eine Aufhebung der ,,Sanktionen“ ausgeschlossen.
        Eher könnte USA den militärischen Krieg beenden, als den Wirtschaftskrieg, meiner Ansicht nach.
        Und das dürfte der russischen Regierung auch klar sein. Wahrscheinlich ist den Russen klar, dass USA die Forderungen sowieso ablehnen wird, also ist das ein politisches Manöver vor dem ,,westlichen Selbstgespräch“ in Genf.

  12. Hasdrubal 14. Juni 2024 at 14:39Antworten

    Wenn Europa sich als eines der unabhängigen Zentren der globalen Entwicklung und als kultureller und zivilisatorischer Pol des Planeten erhalten will, braucht es sicherlich gute, gute Beziehungen zu Russland.

    Aus dem unabhängigen Pol wird wohl nie mehr was – nicht eine westliche Institution, die nicht restlos kompromittiert wäre. Die kriegsgeile westliche Politik? Der Papst, der Klimaindustrie-Werbung macht und sich mit Greta knipsen lässt? Die Frage ist nur noch, ob das Kadaver der Failed Zivilisation eher Richtung Osteuropa oder Süden (Islam) tendieren wird?

    • Jan 15. Juni 2024 at 8:27Antworten

      Man hat dem Westen eingeredet, es brauche keine guten Beziehungen zu Russland, weil man es besiegen werde.

      Hintergrund ist das Öl. Entweder das Öl steht den BRICSs zur Verfügung oder dem Westen. Beides geht nicht.

      Öl hat die Weltbevölkerung um ca 7 Mrd erhöht. Wenn sich das Öl verknappt, ist der Wert dieser Menschen negativ.

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