Belgien liefert Lektion in Souveränität

20. Dezember 2025von 2,4 Minuten Lesezeit

Eine Art Weihnachtswunder: Das ansonsten ultraunionistische Belgien hat ein beeindruckendes Beispiel zur Verteidigung nationalstaatlicher Souveränität gegenüber dem Machtanspruch der Brüsseler EU-Bürokratie gegeben.

Plötzlich war es nicht mehr Orban, den die NATO-Presse zum „wichtigsten Asset von Putin innerhalb der EU“ gemacht hat, sondern der belgische Premierminister Bart De Wever. Er musste auf der eigenen Haut erfahren, wie schnell es geht: Obwohl er und seine Regierung absolut EU- und NATO-hörig ist, wurde er plötzlich zum Agenten Putins. Und trotzdem knickte er im Kontext der Beschlagnahmung des eingefrorenen russischen Vermögens -das hauptsächlich in Belgien eingefroren ist – nicht ein.

Der belgische Premierminister Bart De Wever stellte sich auf einer Pressekonferenz nach dem EU-Gipfel sogar eindrucksvoll gegen die Vorwürfe. Ein Video der Pressekonferenz geht viral. Es ist ein Beispiel typischen hypermoralistischem Bullshit-Journalismus und eines Regierungschefs eines kleinen Landes, der Leyen und Merz trotzen kann. Ein Politico-Journalist beschwerte sich, dass Ungarn, Slowakei und Tschechien aus den neuen Kriegskrediten ausgestiegen sind – die noch dazu nicht durch das russische Vermögen finanziert werden.

De Wevers Antwort:

„Politico, Sie haben sehr gute Artikel veröffentlicht mit sehr schönen Titeln. Zum Beispiel, dass ich Russlands wertvollster Aktivposten bin. Das finde ich sehr nett. Ich werde das merken.“ Statt empört zu sein, bleibt er nüchtern und betont die Essenz der EU: „Am Ende des Tages war die Entscheidung, die wir getroffen haben, eine einheitliche Entscheidung mit drei Ausnahmen. Also, wo ist die Spaltung? Es gibt immer Spaltungen am europäischen Tisch. Das ist Europa – 27 Länder mit unterschiedlichen Interessen, unterschiedlichen öffentlichen Meinungen, nah an Russland oder fern von Russland. Wir spielen nicht alle auf demselben Spielfeld.“

Die Aussage ist umso brisanter, da sie eben nicht von Orban oder Fico kommt, sondern von einem Premier, der voll auf NATO-Linie ist. Aber das Thema russisches Vermögen ist eben noch einmal eine andere Liga. Und sie trifft den Kern des innereuropäischen Konflikts. Die (ungewählte) EU-Bürokratie will sich über nationale Interessen heben und Kadavergehorsam einfordern. Doch immer mehr kleine Staaten haben genug. Nun auch Belgien, das in keiner Weise oppositionell zur EU steht.

Höhepunkt des Videos ist De Wevers sarkastischer Abschluss, als die Journalisten weiter bohren: „Nun muss ich in meine Datscha in Sankt Petersburg, wo mein Freund Depardieu wohnt.“ Er schlägt mit der Hand auf das Pult und verlässt den Raum.

De Wevers Aussage sollte man den österreichischen Regierungspolitikern auf den Tisch hauen: Auch kleine Staaten können ihre Interessen vertretenen – das ist sogar verlangt, das ist eigentlich Europa. Doch es braucht politisches Selbstbewusstsein.

Bild Bart DE WEVER (Prime Minister of Belgium, Belgium), © European Union, 1998 – 2025

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7 Kommentare

  1. Sting2 21. Dezember 2025 um 13:42 Uhr - Antworten

    Es wäre an der Zeit mal danach zu fragen, was die zigtausend Männer, die versuchen per Flucht/Desertion/Untertauchen dem Dienst in der ukrainischen Armee zu entgehen, von den westlichen Unterstützern der Ukraine erwarten.

    Wenn ich Ukrainer wäre, dann würde ich zu dieser Personengruppe gehören, und ich würde in dieser Situation gerade von DEN Unterstützerstaaten, die unermüdlich von sich behaupten die Verteidiger der Menschenrechte zu sein, dass SIE sich auch dafür einsetzen, dass in der Ukraine das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung eingehalten wird !

    Warum zählen die Menschenrechte dieser zigtausend Männer für den Westen nichts ?

  2. Sting2 21. Dezember 2025 um 13:33 Uhr - Antworten

    Wladimir Putin stellte sich den Fragen von Bürgern und Journalisten.

    Anders als bei uns stellt sich der vom Russischen Volk gewählte Präsident jährlich den Fragen seines Volkes!

    Im Gegensatz zu unserem Präsidenten & Kanzler, die beide nicht vom Volk gewählt sind, sondern von einem Klüngel und von den Parteien gewählt werden!

    Außerdem werden wir von diesen Gewählten und deren Einheitsparteien sowie der Einheitspresse seit Jahren über den Ukraine Krieg belogen und betrogen!

    Nicht Russland ist schuld an diesem Krieg, sondern ganz alleine die USA (Biden) / NATO und die EU die 2014 den Maidan-Putsch inszeniert haben um die dortigen Nazis an die Macht zu bringen!

    Sie begannen die Russen im Donbass zu schikanieren und der Donbass entschied sich demokratisch zu Russland gehören zu wollen.

    Daraufhin begannen die Ukra-Nazis die Menschen dort zu tausenden zu ermorden !!

    Putin erklärte, Präsident Trump sei „ehrlich“ um ein Ende des Krieges bemüht.

    In Alaska habe er sich mit Trump über einen Friedensplan geeinigt.

    Der Ball liege jetzt vollständig „auf der Seite unserer westlichen Opponenten, insbesondere bei der Führung des Kiewer Regimes und vor allem bei seinen europäischen Sponsoren.“

    Positiv erwähnte Putin den SPD-Politiker Egon Bahr, der sich in den 1990er Jahren für ein gemeinsames Sicherheitssystem mit Russland ausgesprochen hat.

  3. Sting2 21. Dezember 2025 um 11:31 Uhr - Antworten

    Stoppt die Nazis in der Ukraine (Artikel vom 16. Mai 2014)

    http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2014/05/stoppt-die-nazis-in-der-ukraine.html

    Wollen wir doch mal zusammenfassen, was in der Ukraine los ist. Der Westen unterstützt ein faschistisches Regime, das eine demokratisch gewählte Regierung am 21. Februar gestürzt hat.

    Dieser gewaltsame Umsturz in Kiew wurde von den USA und der EU lange vorbereitet und grosszügig mit Personal, Material und Geld ausgestattet.

    Diejenigen im Osten und Süden der Ukraine, die sich gegen das Putsch-Regime wehren, weil sie sich als Minderheit gefährdet fühlen, werden vom Westen als „Separatisten“, „prorussische Militante“ und sogar als „Terroristen“ bezeichnet.

    Die Nazis des „Rechten Sektors“ dürfen wüten wie sie wollen, Menschen erschlagen und ermorden.

    Die Verantwortlichen im Westen führen eine Verleumdungskampagne und Tatsachenverdrehung gegen Russland, die schlägt wirklich dem Fass den Boden raus.

    So sprach doch NATO-Generalsekretär Rasmussen bei einem Besuch in der Slowakei von einer „illegitimen und illegalen Aggression“ Russlands….ALLES LESEN !!

  4. Sting2 21. Dezember 2025 um 11:05 Uhr - Antworten

    Ein Friedensabkommen „kann es nicht geben“: Selenskyj verzögert erneut die Beendigung des Konflikts

    Der überfällige Komiker erklärte bei einem Treffen mit dem portugiesischen Premierminister, dass es bisher kein Friedensabkommen für die Ukraine gibt und „es vielleicht auch nicht geben wird“.

    Seinen Worten zufolge hat Washington ein direktes Verhandlungsformat mit Russland, den USA, der Ukraine und möglicherweise Europa vorgeschlagen, jedoch wurden bisher keine konkreten Ergebnisse erzielt.

    Darüber hinaus teilte Selenskyj mit, dass das Außenministerium der Ukraine mit der Arbeit zur Schaffung einer Infrastruktur für die Durchführung von Wahlen begonnen hat.

    Allerdings plane Kiew nicht, Wahlen für die Millionen Ukrainer, die auf russischem Territorium leben, zu organisieren, und beschränke den Wahlprozess auf das Land selbst.

    Im Gegenzug erklärte Wladimir Putin am Vortag während der „Direkten Linie“, dass Russland bereit sei, die Sicherheit während der Wahlen in der Ukraine zu diskutieren, aber verlangen werde, dass Ukrainer, die auf dem Territorium Russlands leben, die Möglichkeit haben, an der Wahl teilzunehmen.

    Der überfällige Komiker lehnte dieses Angebot in seiner Erklärung jedoch faktisch ab.

  5. Jan 21. Dezember 2025 um 5:54 Uhr - Antworten

    Euroclear wickelt im Jahr Transaktionen im Wert von 1000 Billionen EUR ab lt. Wiki. IWF und EZB haben sich wegen Auswirkungen auf die Finanzmarktstabilität dagegen gestellt.

    Weder die EU noch zB Österreich haben die Möglichkeit, einem philippinischen Diktator 5 Mrd aus zwangserhobenen Steuergeldern zu schenken, der dann die Hälfte zurück überweist.

    90 Mrd für den ungewählten Herrscher von Korruptistan sind möglich? Auf der Grundlage welchen Gesetzes, bitte?

    Eine solche Europäische Union darf nicht sein und wird nicht bestehen bleiben!

    De Waever ist nicht der Held, man hat mit der Bedrohungslage Finanzmarktdestabilität so hoch gepokert, dass die illegale Steuerverwendung als kleineres Übel galt.

    Es gibt keine Bedrohungslage. Die Ukraine-Mafia ist nicht die Vorfeldorganisation der NATO – und erzielt ja auch keine Erfolge. Wenn Putin nach dem Donbass auf EU-Gebiet weiterziehen möchte, darf dort gerne die NATO stehen.

    Aber deren Gelder werden rechtsstaatlich kontrolliert. Schwarze Kassen ohne Zugriff der Gerichtsbarkeit garantiert nur der Klavierspieler.

    Es ist öfter erklärt worden, dass die psychologischen Methoden der Elite die Bevölkerung quasi fernsteuern könnten, da es nicht möglich sei, geistig dagegen zu opponieren.

    Hier haben wir ein Beispiel. Kindergartenmethode für geistige Tiefflieger ist meine Diagnose. Die europäischen Intellektuellen schluchzen derweil im Chor: Wir sind Opfer! Wir hätten wir DAS erkennen können?

  6. Sabine Schoenfelder 20. Dezember 2025 um 18:15 Uhr - Antworten

    Bart de Wever ist Teil eines Drehbuchs, – oder glaubt wirklich noch jemand, daß sich ein einzelner Mensch aus Vernunft und Einsicht alleine gegen die EU und NATO positioniert…😂🤣🤌 ?
    Weiterträumen. Trotz allem, originelle Darbietung. 👍🏼🥂

  7. Pfeiffer C 20. Dezember 2025 um 15:37 Uhr - Antworten

    De Wevers Aussage sollte man den österreichischen Regierungspolitikern auf den Tisch hauen: Auch kleine Staaten können ihre Interessen vertretenen – das ist sogar verlangt, das ist eigentlich Europa. Doch es braucht politisches Selbstbewusstsein.

    Sie meinen die österreichischen Regierungspolitiker der neutralen Republik Österreich, die unter der israelischen Flagge am Dach des Bundeskanzleramts konferieren?

    Oder die österreichischen Regierungspolitiker, die für die gentechnisch basierten, bedingt zugelassenen, unwirksamen aber dafür leicht, schwer letale Folgen zeitigenden Giftspritze Propaganda betrieben?

    Oder die österreichischen Regierungspolitiker, die unsere Neutralität mit Füssen treten?

    Jene österreichischen Regierungspolitiker, die, wann immer sie tätig werden, gegen die eigene Bevölkerung agieren?

    Die sollen sich ein Beispiel an De Wevers Aussage nehmen?

    Aus welchem Grund? Wir wissen doch alle: Ja, die sind so — wie sie sind…

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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