Sie sollen tokenisiert werden

30. November 2025von 3,1 Minuten Lesezeit

Der ehemalige Leiter der Abteilung Asien & Pazifik der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich gab einen bemerkenswerten Satz von sich: „Ich habe keinen Zweifel, Sie und Ich, wir werden tokenisiert.“

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) mit Sitz in Basel und internationale Dachorganisation von 63 Zentralbanken führt ein gewisses Schattendasein. Obwohl sie älter (gegründet 1930) als IWF und Weltbank ist, ist sie weit seltener in den Medien – oft wissen nur gut informierte Menschen über die Existenz der Bank Bescheid. Man kann annehmen, dass man dort über Vorgänge der Elite bestens informiert ist.

So nimmt der Analyst Miles Harris eine Aussage von Siddarth Tiwari, ehemaligem Chefvertreter der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) in Asien und Pazifik und nun assoziiertem Fellow bei Chatham House, beim Wort. Tiwari äußerte sich kürzlich auf einem Panel der Weltbank und des IWF, organisiert vom Atlantic Council: „Sobald es tokenisiert wird, wird es super effizient, und Sie werden sehen, ich habe keinen Zweifel, dass Sie und ich tokenisiert werden – in 15 Jahren.“

Tokenisierung. Was bedeutet das überhaupt?

Harris zerlegt in einem 10-minütigen Video diese Aussage von Tiwari in ihre Bestandteile. Alles – Vermögenswerte, Ausweise, Ansprüche und Rechte – sollen zu programmierbaren digitalen Tokens umgewandelt werden. Jeder einzelne Token wird dann im zentralen „Wallet“, einer App, die vom Staat zur Verfügung gestellt wird, gespeichert.

Zentralbanken streben laut Harris ein reguliertes, interoperables System an, das tokenisiertes Geld, Wertpapiere, Verträge und Identitäten integriert. „Alles wird tokenisiert“, zitiert Harris auch Larry Fink von BlackRock.

Tokenisierte Assets ermöglichen sofortige Abwicklungen, kontinuierliche Audits und smarte Verträge – von Zentralbankgeld über Staatsanleihen bis hin zu Immobilienrechten und CO2-Zertifikaten.

Doch Harris geht weiter, ebenso wie BIS-Mann Tiwari: Tokenisierung braucht nicht nur tokenisierte Assets, sondern auch tokenisierte Menschen. Programmierte Tokens tragen Einschränkungen, Steuern und Compliance-Regeln. Um diese durchzusetzen, braucht es „programmierbare Teilnehmer“ mit maschinenlesbaren digitalen IDs. Eigentumsrechte, politisch-ökonomische Regulierungen und Verhaltensregeln sollen dann umfassend, direkt und unmittelbar angewendet werden.

Im Mittelpunkt steht ein „digitaler Zwilling“ – eine tokenisierte Darstellung einer Person, die als Gateway für alle tokenisierten Assets dient. Um es handfester zu machen: ID Austria wäre in Österreich genau diese essentielle Infrastruktur.

Harris beschreibt es so: „Was geschaffen werden muss, ist ein digitaler Zwilling, der eine tokenisierte Darstellung der Person ist. Das ist wirklich das Tor, durch das alle tokenisierten Assets und Geld sowie ihre eingebettete Programmierung fließen sollen.“

Dieser Zwilling umfasst Attribute wie Geschichte, Verhaltensmerkmale, Berechtigungen und Governance-Logik – ein „vollständiges lebendes wirtschaftliches Profil“. In einem einheitlichen Programm verschmelzen Identität, Assets und Verpflichtungen. Einkünfte wie Löhne oder Renten werden zu programmierbaren Tokens, in Echtzeit verifiziert, mit Steuern an der Quelle und permanenter Speicherung für Kreditwürdigkeit.

Hinter der Tokenisierung steht demnach ein ganzes Feld der neuen Digitalökonomie, die mit Verhaltensdaten und Internetnutzung Geld verdient. Shoshana Zuboff hat dies in ihrem grundlegenden Werk „Zeitalter des Überwachungskapitalismus“ bahnbrechend beschrieben. Die tokenisierte Welt geht dann aber noch weiter.

Angesichts steigender Staatsverschuldung und Digitalisierung ermöglicht er die „strukturelle Verbriefung von Verhalten und Einkommensdaten“. Harris warnt: „Die tiefere Implikation hier ist, dass die Konvergenz von Digitalisierung und extremer fiskalischer Verschuldung bedeutet, dass eine neue Form von Kreditsicherheit geschaffen wird – und das sind unsere digitalen Zwillinge.“

Einkommensströme, Ausgabenverhalten und Verhaltensanalysen via KI werden risikobewertet und für dynamische Kreditanpassungen genutzt. Zentralbanken favorisieren vermittelte Identitäten durch private Akteure wie Telekommunikationsfirmen oder Banken, die kryptografisch signierte KYC-Tokens ausstellen – quasi „Pässe“ für den digitalen Zwilling. Das sei die Vision, die man in der BIS oder bei BlackRock schmiede.


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3 Kommentare

  1. Hanspeter 1. Dezember 2025 um 0:56 Uhr - Antworten

    Die bekannten Kriegstreiber und Coronaplandemievertreter in der EU, haben schon viele Mrd., ja schon Billionen in der Ukraine und Plandemie bzw.Pharmaindustrie versenkt. Jetzt werden die Billionen STEUERGELDER oder „Sondervermögen“ für die Kriegswirtschaft, für die Klimahysterie und Massenmigration rausgepulvert. Letzlich läufts auf einen totalen Bankrott und Megaschulden und Zusammenbruch der EU Länder und totale Volksenteignung hinaus. WIE schon öfters in der Geschichte. Mit Zensur, totalitäre digitale ID Kontrolle und Überwachung, mit digitaler Kontrolle,DSA,KI, Sozialcreditsystem UND Abschaffung des Bargeldes und Installation der Digitalwährung wird der Überwachungskapitalismus bzw. die Tokenisierung aller Lebensbereiche, mit seinem bösen unmenschlichen Absichten ausgerollt. PROF.Suzanna ZUBOFF hat diese Fehlentwicklungen eindrucksvoll in ihrem Buch – DER Überwachungskapitalismus dargestellt. Orwell war ein Lercherlschass gegen diese Realität des heutigen digitalen Entwicklungen, die zur totalitären Knechtung des Menschen führen wird. Der überflüssige Mensch wird in einem dystopischen monströsen Zeitalter der Eugeniker aufwachen und der Krieg mit Russland wird vor allem dazu benutzt. Russland die grösste Atommacht, wird sich nicht von einer desaströsen billionenvernichtenden EU besiegen lassen. VORHER fallen auf die EU Kriegsnationen Atomraketen. Die Agenda 2030,oder die neue digitale Sklaven Weltordnung sollen den Planeten in ein digitales GULAG verwandeln. Generationen noch, werden die Menschen mit Schrecken an die Zeit zurück denken. Die EU,WHO, EZB, BIZ, UN,NATO, WELTBANK UND IWF, und die reichen Drahtzieher im WWF, usw., sowie die Banker die kritischen Stimmen Konten sperren,leisten ganze Arbeit. ORWELL war nichts dagegen, gegen die JETZIGE fatal dystopische Fehlentwicklung. Frieden, sozialer Zusammenhalt,und die Demokratie und das Souverän Volk, haben längst abgedankt. Im Gegensatz zu den sogenannten reichen Macht- und FinanzELITEN, waren die Raubritter des Mittelalters schon fast richtige Wohltäter am Volk. Die derzeitige Abzocke der Politiker und digitale kontrolle und Überwachung hat es in der Geschichte der Menschheit, noch nie gegeben.

  2. Jan 30. November 2025 um 21:51 Uhr - Antworten

    Wenn alle Gespritzten Mikroclots aufweisen, also 70%, und ein Teil der Infizierten und Gesheddeten weitere Probleme haben, wird die schöne Neue Welt anders aussehen als von Silicon Valley 2018 gedacht, als Shoshana Zuboff herauskam.

  3. Varus 30. November 2025 um 17:04 Uhr - Antworten

    Harris warnt: „Die tiefere Implikation hier ist, dass die Konvergenz von Digitalisierung und extremer fiskalischer Verschuldung bedeutet, dass eine neue Form von Kreditsicherheit geschaffen wird – und das sind unsere digitalen Zwillinge.“

    Oder einfach das Vermögen wird per Knopfdruck eingezogen. TKP berichtete kürzlich, dass Meloni bereits Gold in Italien registrieren will – demnächst tokenisiert? Kürzlich sah ich in einem Museum Plakate aus dem Jahr 1915: „Gold gehört in die Reichsbank“.

    BlackRock mag an solchen Visionen werkeln, doch ob etwa Russland sie umsetzen wird?

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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