Die neue Cancel Culture

17. September 2025von 3,8 Minuten Lesezeit

Jahrelang sind die Republikaner – Charlie Kirk inklusive –gegen die sogenannte „Cancel Culture“ und den „Kampf gegen Hate Speech“ als linke Werkzeuge gegen Meinungsfreiheit vorgegangen. Jetzt rufen die Republikaner selbst dazu auf.

Seit dem Attentat auf Charlie Kirk kursieren zahlreiche Theorien (hier ein Überblick). Während die Behörden neue Beweise vorlegen, unter anderem Chat-Nachrichten zwischen dem Attentäter und seinem schwulen Trans-Liebhaber, die seltsam künstlich anmuten, hat sich die andere Seite darauf festgelegt, dass Israel verantwortlich ist.

Der mutmaßliche Schütze Tyler Robinson, der am Dienstag öffentlich per Videoanruf den Richtern vorgeführt wurde, gilt als Transgender-Antifa-Aktivist, der aus einer republikanischen Familie kommt, sicher aber an der Universität dem woke-linken Lifestyle zugewendet haben soll. Dies dürfte die „offizielle Version“ werden, doch ein großer Teil hat sich bereits auf eine andere Theorie festgelegt.

Die andere Theorie, die deutlich an Auftrieb bekommt, ist, dass der mutmaßliche Schütze, unabhängig von seiner politischen Einstellung, nur ein Sündenbock ist und Kirk vom Mossad getötet wurde. Das Videomaterial wird minutiös auf Suche nach Einschusslöchern und möglichen Verdächtigen im Sicherheitspersonal untersucht.

Während sich die Influencerszene der Republikaner streitet, ob es nun Israel war oder nicht, macht die Regierung Trumps einen radikalen Kurswechsel. Der Off-Guardian fasst diese Dynamik ein. Kit Knightley schreibt:

Seit Jahren vertritt die Republikanische Partei die Position, dass die linke „Cancel-Culture” – die Leben und Karrieren aufgrund „anstößiger” Social-Media-Beiträge ruiniert – lächerlich und moralisch verwerflich ist.

Das ist nun nicht mehr der Fall, da massive Social-Media-Kampagnen gegen jeden gestartet werden, der den Tod von Charlie Kirk feiert, herunterspielt oder sogar nicht angemessen betrauert.

Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin kein Fan davon, Mord zu feiern. Und ich würde sogar behaupten, dass diejenigen, die Videos posten, in denen sie den Attentäter bejubeln, in vielerlei Hinsicht symptomatisch für größere gesellschaftliche Probleme sind (vor allem für Schockierendes, um Aufmerksamkeit zu erregen, die Abwertung menschlichen Lebens und allgemeine Realitätsferne), aber das bedeutet nicht, dass diese Menschen bloßgestellt, gemobbt oder entlassen werden sollten.

Die Meinungsfreiheit muss auch unangemessene Witze und generell schlechtes Benehmen abdecken.

Jemand, der diese Überzeugung früher vertreten hat, ist Elon Musk…

…aber das hat ihn – oder zumindest die Person, die seinen X-Account betreibt – nicht davon abgehalten, sein Bekenntnis zur absoluten Meinungsfreiheit aufzugeben und stattdessen hysterisch jeden zu doxxen, der nicht traurig genug aussieht.

Seit dem Tod von George Floyd war performative Moralisierung noch nie so wichtig, um seinen Arbeitsplatz zu behalten. Eine Parallele, die wahrscheinlich alles andere als zufällig ist. Dies gipfelte heute früh in der Erklärung von Generalstaatsanwältin Pamela Bondi, dass „Hassreden keinen Platz in der Gesellschaft haben“.

Der „Kampf gegen Hate Speech“ war bis zum Attentat auf Kirk, ein Kampfbegriff der linksliberalen Seite. Nun hat man dies auch bei den Republikanern entdeckt. Das Attentat auf Kirk – wer es auch immer verübt hat – ist der George Floyd Moment der Rechten. Ein kulturelles Spektakel, das ein „Game Changer“ sein soll, ein Ereignis, nachdem nichts mehr so sein soll wie es war.

Kit Knighley weiter:

„Redefreiheit bedeutet nicht Freiheit von Konsequenzen“? „Hassrede ist keine freie Meinungsäußerung“? Das sind die absurdesten Grundsätze der freiheitsfeindlichen „liberalen“ Klasse, die plötzlich von der Rechten übernommen werden. Es ist ein weiteres Beispiel dafür, dass beide „Seiten“ aus unterschiedlichen Gründen dieselben allgemeinen politischen Ziele verfolgen.

Um die Gaslighting-Weltumkehr zu vervollständigen, sträuben sich dieselben Leute, die noch vor zwei Wochen diese Argumente benutzt haben, um Menschen wegen rassistischer Witze zu entlassen, plötzlich dagegen.

Es ist genau wie bei den Impfstoffen. Erinnern Sie sich daran? Als Trump das Projekt Warp Speed ankündigte und die Mainstream-Medien Warnungen über „überstürzte“ Impfstoffe veröffentlichten, nur um dann völlig umzuschwenken, als Biden die Wahl 2020 „gewann“. Sie machen das absichtlich so.

Republikaner oder Demokraten, unter den richtigen Umständen sind sich beide Lager nun einig, dass freie Meinungsäußerung nicht die Freiheit bedeutet, Dinge zu sagen, die moralisch falsch oder sachlich unrichtig sind oder… was auch immer. Was eigentlich das Gegenteil von freier Meinungsäußerung ist. Jeder glaubt an die freie Meinungsäußerung, mit der er übereinstimmt.

Ironischerweise lieferte Charlie Kirk selbst eine gute Antwort auf das Argument der „Hassrede”:


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Das Attentat, das nach hinten losging?

Ist Charlie Kirk wirklich tot?


 

6 Kommentare

  1. Delion Delos 18. September 2025 um 19:16 Uhr - Antworten

    Soweit ich das verstanden habe, sind es KEINE „cancel culture Aktionen“. Diese würden sich ja gegen ALLE richten. So wie ich es verstanden habe, richten sich die Maßnahmen aber nur gegen jene Personen, die eine meinungsführende Position haben, z.B. also in den Medien. Privatpersonen sind eher nicht davon betroffen. Dass Medienleute, Politiker oder andere sg. „Meinungsführer“ sich nicht an derartigen Hasspredigten (wie nach dem Mord an Kirk geschehen) beteiligen dürfen, ist doch klar: sie nutzen ihre Position aus, um zu spalten und um Hass zu säen, aus dem heraus dann wieder ähnliche Taten entstehen werden. Das ist verantwortungslos und Menschen, die eine gesellschaftliche Verantwortung tragen, dürfen so etwas nicht ungestraft tun.
    Die „Cancel Culture“ der Linken hat ein ganz genau definiertes Ziel, nämlich die Vernichtung des kulturellen Zusammenhalts der Gesellschaft. So eine Intention liegt hier aber eindeutig NICHT vor.
    Man kann und sollte es deshalb nicht miteinander vergleichen.

  2. Peter-Schmidt-News 18. September 2025 um 9:35 Uhr - Antworten

    Ich denke es ist offensichtlich, dass es nicht um Einschränkung der Meinungsfreiheit geht, sondern um die seit Jahrzehnten stärker werdende gewaltbereite und zu Gewalt aufrufende Hassrede. Und damit gegen die bisher tollerierte Gewalt und Verbrechen von linker Seite.
    Als Beispiel seien nur die widerwärtigen Hassreden und Lügen im öffentlich rechtlichen Fernsehen von Theveßen und Hayali genannt.

  3. Varus 18. September 2025 um 4:33 Uhr - Antworten

    Seit dem Tod von George Floyd war performative Moralisierung noch nie so wichtig, um seinen Arbeitsplatz zu behalten.

    Seltsam, was in den US-Firmen passiert. Bei mir im Büro fragt keiner, was ich von Kirk halte. Diese Woche wurde ich überhaupt nur gefragt, mit welchen Zügen ich zu einer Konferenz und zurück fahren möchte.

    • Delion Delos 18. September 2025 um 19:19 Uhr - Antworten

      Vielleicht liegt das an Ihnen… Sagen Sie doch morgen im Büro einfach mal, Merz sei ein Schwachkopf… mal sehen, was passiert.

  4. rudifluegl 17. September 2025 um 19:14 Uhr - Antworten

    Kommt mir vor als wären die von Minithrombozyten zugenagelten Gehirne nur mehr zur Kurzzeithysterie fähig. Alles möglichst laut in der Hoffung auf nicht so schnelles Vergessen.
    Vielleicht erzählt einem ein unbehandelter über was man vor kurzem voller Verzweiflung noch geschrieen hat.

  5. Gabriele 17. September 2025 um 14:03 Uhr - Antworten

    Jeder kann sich jederzeit der Meinungsfreiheit bedienen – nur muss es einem heute (wieder) egal sein, ob man umgebracht wird. Ähnlich wie im Mittelalter quasi… Mund halten oder gevierteilt bzw. verbrannt werden. Vergleiche zu einer anderen Zeit wollen wir nicht ziehen – denn auch das kann in diesen Zeiten bereits ins Auge gehen.

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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