Die Kriegspropaganda hinter den „US-Atom-U-Booten“

4. August 2025von 2,3 Minuten Lesezeit

Am Wochenende überschlugen sich die NATO-Medien vor Euphorie: Die USA senden „Atom-U-Boote“ Richtung Russland. Die Schlagzeile ist schon wieder verschwunden, denn es handelte sich um eine typische Übertreibung der kriegsgeilen Panikpresse.

„Atom-U-Boote Richtung Russland“ klingt dermaßen apokalyptisch, dass es die kriegsgeile Presse nur so verschlingt. Trump, der vor einigen Monaten von derselben Presse noch als „Agent Putins“ bezeichnet worden ist, hat jetzt die Geduld verloren. Einer seiner unzähligen Posts auf seinem Privatmedium „Truth Social“ löste den Medienhype aus. Die Wahrheit: Die Verlegung ändert kaum etwas. Die U-Boote sind zudem wohl nicht nuklear bestückt.

Denkt man an „Atom-U-Boote“, denkt man an riesige Unterseeboote, die Nuklearraketen mit sich tragen. Durch die „Verlegung“ vor die Küste Russlands könnten die USA nun nuklear angreifen. Und das alles wegen eines Online-Schlagabtausches zwischen Trump und Putins Populisten Medvedev. Die Wirklichkeit? „Atom-U-Boot“ bezieht sich zunächst auf den nuklearen Antrieb der Boote.

Die betroffenen Ohio-Klasse-U-Boote sind strategische Schiffe der USA (18 insgesamt, 14 mit Trident-Interkontinentalraketen, Reichweite >12.000 km). Zudem patrouillieren diese Schiffe routinemäßig in Zonen, inklusive der Arktis, die Russland treffen könnten. Die „Verlegung“ hat kaum Auswirkungen.

Trumps öffentliche Ankündigung am Freitag lautet so: „Aufgrund der äußerst provokanten Äußerungen des ehemaligen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew, dem heutigen stellvertretenden Vorsitzenden des Sicherheitsrats der Russischen Föderation, habe ich die Stationierung von zwei Atom-U-Booten in den entsprechenden Regionen angeordnet, für den Fall, dass diese albernen und aufrührerischen Äußerungen mehr als nur das sind. Worte sind sehr wichtig und können oft unbeabsichtigte Folgen haben. Ich hoffe, dies wird nicht einer dieser Fälle sein. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!“

Militärblogger glauben aber nicht, dass er mehr als eine routinemäßige Anpassung befahl. Die „Atom-U-Boote“ operieren oft monatelang unsichtbar und sind für Zweit-/Drittschläge konzipiert – nicht für einen Erstschlag.

Auch die amerikanischen Medien behandelten Trumps Post mit größerer Distanz. Man interpretiert die neue Positionierung als „Warnung“. Das Wort „Atom“ findet sich nur in deutschsprachigen Medien in den Schlagzeilen. Doch am Montag ist die Meldung schon wieder von den Titelblättern verschwunden. Die Entwicklung: Trump will seinen Sondergesandten nach Russland schicken – das Ultimatum läuft ab. Und es sieht so aus, als würden sowohl Russland als auch China (es geht darum, Importeure von russischem Gas zu sanktionieren) Trumps Ultimatum ignorieren.

Die atomare Eskalation, die deutschsprachige NATO-Medien offenbar kaum mehr erwarten können, bleibt (vorerst) weiter aus.

Bild „171227-N-푩-047“ by U.S. Department of Defense Current Photos is marked with Public Domain Mark 1.0.

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2 Kommentare

  1. Varus 4. August 2025 um 14:28 Uhr - Antworten

    Trumps öffentliche Ankündigung am Freitag lautet so: „Aufgrund der äußerst provokanten Äußerungen des ehemaligen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew …

    Mit etwas Pech könnte Medwedew posten: „My fellow Russians, I’m pleased to tell you today that I’ve signed legislation that will outlaw USA forever. We begin bombing in five minutes.“

    https://en.wikipedia.org/wiki/We_begin_bombing_in_five_minutes

  2. BAG CORNELEAN ZEPHRODATEV 4. August 2025 um 13:17 Uhr - Antworten

    PLAN B?

    Entweder diese ganzen Kriegstreiber sind wirklich so dumm (möglich!), oder sie haben bereits alle einen jener (heißbegehrten) Plätze, in einer dieser geheimnisvollen, unterirdischen „Städte-Archen“ fest (und sicher) gebucht, welche es ja angeblich schon weltweit für die „Auserwählten (und deren kriecherische Mitläufer)“ geben soll. Die Glücklichen…

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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