
Big Tech übernimmt US-Gesundheitspolitik
Trump und Big-Tech-Riesen starten eine Allianz zur Digitalisierung des US-Gesundheitssystems. Am Ende steht nicht der gesunde, sondern der manipulierte und gesteuerte Patient. KI und Amazon ersetzen den Hausarzt.
Die Gesundheitsversorgung wird ins „digitale Zeitalter“ gehoben, erklärte Donald Trump am Mittwoch bei einem Presseauftritt. Er unterzeichnete den Start des „Digitalen Gesundheits-Tech-Ökosystems“, mit an Bord sind Tech-Riesen wie OpenAI, Amazon, Anthropic, Apple, Microsoft AI und Google.
Die „moderne Gesundheitsversorgung“, die von der Trump-Administration präsentiert wird, zielt darauf ab, Gesundheitsdaten über Apps oder QR-Codes zu vernetzen, um KI-gestützte Anwendungen wie Diagnosen, Medikamentenmanagement oder Check-ins zu ermöglichen. Kritiker warnen: Es geht nicht um Gesundheit, sondern hier handelt es sich um ein „trojanisches Pferd für KI-Überwachung, biometrische Verfolgung und Kontrolle“. Auch Gesundheitsminister Robert F. Kennedy ist an Bord, der ein staatliches Überwachungsarmband – TKP hat berichtet.
Um die Tragweite des Vorstoßes zu verstehen, hilft ein Blick in Shoshana Zuboffs Werk Zeitalter des Überwachungskapitalismus. Sie erarbeitete in ihrem grundlegenden Werk bereits die entscheidende Rolle der Gesundheit in der Datenökonomie. Gesundheitsdaten, etwa aus Wearables, Apps oder Krankenakten, werden von Tech-Unternehmen und Gesundheitsdienstleistern systematisch erfasst. Ziel ist letztlich eine lückenlose Überwachung des „Patienten“ – Patient ist in diesem Fall jeder, auch der gesunde Hobbysportler.
- Mayer, Dr. Peter F.(Autor)
Die Unternehmen erfassen diese Daten aber nicht, um die Patienten gesünder zu machen, sondern um datengestützte Vorhersagemodelle zu füttern, die personalisierte Angebote und subtile Manipulation ermöglichen. Unternehmen wie Google oder Amazon nutzen diese Daten, um Gesundheitsprofile zu erstellen, die für Versicherungen, Pharmafirmen oder Werbetreibende lukrativ sind.
All das passiert seit Jahren, oft ohne Wissen der Nutzer. Nun steigt der Staat offiziell als Akteur ein und schafft mit dem „Digitalen Gesundheits-Tech-Ökosystem“ eine neue „privat-öffentliche Partnerschaft“. Wen würde es überraschen, wenn am Ende eine neue Medikamentenkampagne steht?
Beteiligte Tech-Unternehmen können nun auch mit staatlichen Daten Gesundheitsprofile erstellen, die über die medizinische Versorgung hinausgehen und für Versicherungen, Pharmafirmen oder Werbetreibende genutzt werden. Die staatliche Infrastruktur bietet zentralisierte Datensammlung.
Zuboff betonte in ihrem Werk aus 2018 bereits die Verbindung von Gesundheitsdaten mit KI-Modellen, was nun bald geschehen wird. KI-Modelle nutzen Gesundheitsdaten, um detaillierte Profile zu erstellen, die individuelle Gesundheitsrisiken, Präferenzen oder sogar psychologische Zustände prognostizieren.
Zunächst dienen diese Profile dazu, personalisierte Produkte, Versicherungstarife oder Werbung anzubieten. Doch damit beginnt es nur. KI-Modelle können auf Basis von Gesundheitsdaten Risikogruppen definieren, die etwa von Versicherungen oder bei der staatlichen Krankenversicherung benachteiligt werden.
Die Modelle können zudem Verhalten direkt lenken, indem sie Anreize oder Einschränkungen schaffen. Das hat die Gesellschaft während Corona bereits erlebt, damals aber noch von Politiker und nicht von KI gesteuert. Zuboffs Erkenntnis 2018: Ohne Gegenmaßnahmen droht die Gesundheitsbranche, zu einem Werkzeug der Überwachung und Kommerzialisierung zu werden.
Trump dürfte exakt diesen Weg gewählt haben. Die EU ist schon lange auf diesem Weg, ihr fehlen nur die eigenen Big-Tech-Unternehmen dafür.
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Kennedy will Überwachungsuhr für jeden Amerikaner
Studie: Wie sich die WHO über private (anonyme) Geber finanziert
Softwarefirmen, Versicherer und Behörden sollen auf Knopfdruck sämtliche Gesundheitsdaten der US-Bevölkerung austauschen können.
Das finde ich nicht gut, denn Behörden können zB auch Gemeindeämter sein und dann weiß es bald das ganze Dorf, dass man zB ungeimpft ist oder zB AIDS hat. Die personenbezogenen Daten haben privat zu sein. Nicht nur der Pfarrer hat das Beichtgeheimnis einzuhalten, auch der Arzt hat zu schweigen.
Alles aber wird abgeschafft, was zu den Grundrechten einer demokratischen Gesellschaft zählt. Auch das Bankgeheimnis gibt es längst nicht mehr, dank EU, und auch das Briefgeheimnis ist passé. Der Staat lädt dir heute Spyware auf den PC/Smartphone, den Staatstrojaner, und nützt dazu Sicherheitslücken, vor denen er dich eigentlich beschützen müsste.
Man kommt sich vor wie Nutzviexh.
Die Verwertung der Gesundheitsdaten soll jetzt in den USA noch freiwillig geschehen. Aber dann müssten die Herdentiere erst einmal den Verstand aufbringen, zu begreifen, was die Weitergabe der Daten für die Gesellschaft bedeutet und den Mut haben, zu widersprechen.
Wer widerspricht, das weiß der Staat dann auch, gehört zu den wenigen hochintelligenten und vor allem wehrhaften Selbstdenkern mit einem Anteil in der Bevölkerung von max. 10%. Gesteigert kann der Prozentsatz nur werden, wenn es eine Bewegung/Partei gibt, die sich gegen die totale KontrolIe der Bürger ausspricht und erklärt, was das zur Folge hat, nämlich zB auch ein Sozialkreditsystem. So eine Partei gibt es in Amerika nicht. Ich wäre daher gespannt auf die Zahlen, wieviele da freiwillig mitmachen. So kann man auch den Grad der Dummheit eines Volkes erheben…
Wer heute sagt „So, wie beschrieben, sind Datenkraken keine Gefahr“ – klingt wie „Ich habe nichts zu verbergen“, hat vielleicht einfach nicht verstanden, wie wenig es braucht, um in den Fokus zu geraten. Und wie wenig es braucht, um aus einem freien Bürger einen gläsernen Menschen zu machen, dessen Leben algorithmisch berechnet wird.
Das Netz der Schattenmacht ist bereits gespannt. Die Frage ist nur, wer es bemerkt. Und wer es durchschneidet, bevor es zu eng wird…
Obenstehendes gilt für @Jan
So, wie beschrieben, sind Datenkraken keine Gefahr, sondern Service. Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn Social Media mehr Reels zu mediterranem Kochen und Joggen vorschlagen!
Das Problem wird die Verschubladisierung sein. Ein Beispiel: Säuglingsnahrung darf nur industriell sein, sonst läuft das Kind Gefahr, schlimme Schäden zu erleiden. Das MUSS eingehalten werden! Dass Mütter 300.000 Jahre keine Industrienahrung hatten und der Mensch nicht ausgestorben ist, gerät aus dem Fokus.
Herzgesundheit entsteht nicht durch gutes Kochen, sondern durch Spezialmenüs von Nestlé. Bewegung nicht im Wald, sondern vor der Xbox.
Und jetzt schlägt der Staat mit Standardbehandlungen zu, die er erzwingt. Das hat zwei problematische Aspekte: Erstens ist jeder anders und sei es nur durch andere Erfahrungen. Und zweitens ist der Mensch im Degrowth nur noch Nahrungsmittelkonkurrent.
Wir haben es bei Corona gesehen!