EZB warnt: Ohne CBDC Kontrollverlust

28. Juli 2025von 1,9 Minuten Lesezeit

Die EZB-Chefin warnt die politische Elite Europas: Mehr Tempo beim digitalen Euro ist gefragt. Denn ohne schnelles digitales Zentralbankgeld ist die Führungsrolle der Europäischen Zentralbank in Gefahr.

In einer aktuellen Pressekonferenz warb EZB-Chefin Christina Lagarde einmal mehr für den digitalen Zentralbankeuro und sprach sehr offen über die dahinterliegenden Interessen. Anders als in der öffentlichen Werbung geht es nicht um „Erleichterung“ für die Bürger, sondern um Macht und Kontrolle.

Lagarde sagte:

„Wenn wir uns nicht an digitalen Innovationen beteiligen, verlieren wir unsere Führungsrolle. Wollen wir zurück zum freien Bankwesen des 19. Jahrhunderts? Wahrscheinlich nicht. Aus unserer Sicht ganz sicher nicht.“

Der kurze Sager, der schnell viral ging, hat große Bedeutung: Es ist auch eine Ansage an die vielen Kryptowährungen – allen voran der dezentralisierte Bitcoin und der dezentralisierte und anonymisierte Monero – die nicht von einer Zentralbank kontrolliert werden können. Die Digitalisierung des Geldes schreitet aktuell schnell voran, indem täglich normale „FIAT“-Währungen für Bitcoin gewechselt werden. Der EZB gefällt das offensichtlich weniger. Aufgrund massiver Kritik äußerte sich die EZB heute dazu: „Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass unsere Währung für das digitale Zeitalter bereit ist und dass neben Bargeld auch Vollgeld in digitaler Form verfügbar ist.“

So hätte man keine Kontrolle mehr über die Geldmenge und damit auch nicht über die Inflation und die Geldentwertung. Das zentralisierte Geldsystem sorgt auch für eine konsequente Umverteilung von unten nach oben, allein durch die permanente Inflation.

Neben dezentralisierten Kryptowährungen gibt es noch viele andere Alternativen: goldgedeckte Währungen sind nur das bekannteste Beispiel. Die EZB treibt aber den CBD-Euro voran. Die Warnungen sind laut.

„Die CBDC ist eher eine Perversion der Kryptowährung, oder zumindest der Gründungsprinzipien und Protokolle der Kryptowährung – eine kryptofaschistische Währung, ein böser Zwilling (…), der ausdrücklich dazu bestimmt ist, seinen Nutzern das grundlegende Eigentumsrecht an ihrem Geld zu verweigern und den Staat als vermittelndes Zentrum jeder Transaktion zu installieren“, sagte etwa Edward Snowden.

Bild „IMF Christine Lagarde at Leaders‘ Dialogue“ by International Monetary Fund is licensed under CC BY-NC-ND 2.0.

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5 Kommentare

  1. Patient Null 29. Juli 2025 um 11:51 Uhr - Antworten

    Wollen wir zurück zum freien Bankwesen des 19. Jahrhunderts? Wahrscheinlich nicht. Aus unserer Sicht ganz sicher nicht

    Da könnte man auch freie Gesellschaft einsetzen.

    „Kontrollverlust“ ist eine Lüge. Damit sagt man, wir hatten mal die volle Kontrolle und wollen sie jetzt NUR zurück. Also alle weitergehen hier gibts nichts zu sehen. Der nicht anonyme digitale Euro hat nur einen Sinn, der Einstieg in die volle Kontrolle, ansonsten könnte man auch einen anonymen digitalen Euro schaffen.

  2. therMOnukular 29. Juli 2025 um 3:02 Uhr - Antworten

    Ich würde mal sagen, jemand, der 400 Millionen veruntreut, ist eher auf „Zentralisierung“ eingestellt….;)))

    Die 3. Säule des Imperialismus: Moneten.

    Säule 1 – Rohstoffe – waren wir gewohnt kriegerisch zu erbeuten, bzw die Ursprungsländer zu erpressen/unterdrücken/ausbeuten….weil wir sie nicht (mehr) haben (und auch nicht mehr die militärische Macht).

    Säule 2 – billige Arbeiter – müssen „importiert“ werden……weil wir sie nicht haben.

    Säule 3 – Moneten – müssen wir nun noch mehr aus dem Nichts erfinden…weil wir keine mehr haben.

    Game Over – ich bin erleichtert!

  3. Jan 28. Juli 2025 um 21:47 Uhr - Antworten

    Die EU-Bevölkerung sinkt, Energie wird teurer. Die Folge ist strukturelles Negativwachstum.

    Kapitalismus erfordert Wachstum über die Konjunkturzyklen hinweg, da niemand jemandem „Kapital“ leiht, der morgen weniger hat als heute.

    Das einzige Heilmittel ist Negativzins. Nun gibt es viele Wege, einen Negativzins zu realisieren, aber alle haben einen Pferdefuß. Man muss zB Verträge und Transferzahlungen an die Inflationsrate anpassen.

    Das Problem von CBDCs ist die Abhängigkeit von digitaler und elektrischer Infrastruktur. Silikon Valley sichert sich darüber ihr angestrebtes Erpressungspotential.

    Das Ende ist absehbar und wird abrupt erfolgen. Danach ist tabula rasa.

  4. Vivarium Eins 28. Juli 2025 um 20:30 Uhr - Antworten

    Macht sie nieder!

  5. Daisy 28. Juli 2025 um 18:54 Uhr - Antworten

    a) Welche Führungsrolle? Die Realitätsferne der Marionetten ist erschütternd. Ich kann nicht einmal mehr lachen über sowas.

    b) „Wollen wir zurück zum freien Bankwesen des 19. Jahrhunderts?“
    Jaaaaa-bitteeee!

    Die EU hat sowieso ausgesch… Örsjulaah hat uns gerade den letzten Örschtritt verpasst…

    Mit der Regulierung der Stablecoins durch den Genius Act, dem auch ein Großteil der Demokraten zugestimmt hat, wollen die USA den Dollar retten. Der EU wird das schon deshalb nicht gelingen, weil keiner Vertrauen in den Euro hat. Sie ist mit horrenden Energiepreisen und Steuern als Standort nicht mehr interessant. Sie kann mit nix punkten, schlechte Schullbildung, aufgeblähte Sozialleistungen, keine Innovationen…. Sie hat Russland 100e Milliarden geklaut – wer vertraut ihr noch Geld an? Mit dem 18. Sanktionspaket und dem Deal mit Trump ist sie nun komplett im äh Eimer…bitte, die haben nun verboten, dass die Nordstream Pipelines repariert und in Betrieb genommen werden. Jeder weiß nun, sie haben die Pipelines selbst gesprengt. Deutschland hat offenbar die Pipelines selbst gesprengt, ja, bzw. in Auftrag gegeben. Man ist bloß sauer, dass eine Röhre noch intakt ist. So schauts aus.

    Aus Maus.

    Bitte, lasst uns in Ruhe und Würde untergehen…. schleichts eich olle…ich will von denen keinen mehr sehen.

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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