BRICS wächst weiter: neuer Partner Vietnam

5. Juli 2025von 4 Minuten Lesezeit

Mit Vietnam als zehntes Partnerland wächst BRICS auf 56 % der Weltbevölkerung und 44 % des globalen BIP. Damit gehören zu BRICS nun insgesamt 20 Länder– 10 Mitglieder und 10 Partner.

Den USA ist es nicht gelungen, China und Vietnam zu spalten. Die von den Ländern des Globalen Südens geführte Organisation BRICS wächst weiter. Während die Vereinigten Staaten und Israel im Juni damit beschäftigt waren, Krieg gegen den Iran zu führen, gab BRICS stillschweigend bekannt, dass Vietnam die Einladung der Gruppe angenommen hatte, als Partnerland beizutreten.

Die 10 BRICS-Mitglieder sind Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika, Ägypten, Äthiopien, Indonesien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Die 10 BRICS-Partner sind Belarus, Bolivien, Kuba, Kasachstan, Malaysia, Nigeria, Thailand, Uganda, Usbekistan und Vietnam.

Zusammen machen die BRICS 20 laut Daten des IWF 43,93 % der Weltwirtschaft aus, wenn ihr kombiniertes BIP nach Kaufkraftparität (KKP) gemessen wird.

Die BRICS 20 haben eine Gesamtbevölkerung von 4,45 Milliarden Menschen, bei einer Weltbevölkerung von 8,01 Milliarden im Jahr 2025, basierend auf Daten des IWF.

Das bedeutet, dass BRICS+ 55,61 % der Weltbevölkerung ausmacht.

Die BRICS wurden ursprünglich 2009 als BRIC (Brasilien, Russland, Indien und China) gegründet. Südafrika trat 2010 bei, und die Organisation wurde zu BRICS.

Die von den Ländern des Globalen Südens geführte Organisation wurde erstmals auf dem BRICS-Gipfel 2023 in Johannesburg, Südafrika, um neue Mitglieder erweitert.

Auf ihrem Gipfel 2024 in Kasan, Russland, lud die BRICS ein Dutzend weiterer Länder ein, als „Partnerstaaten” beizutreten.

Vietnam war auf dem Gipfel im Oktober 2024 eingeladen worden, BRICS-Partner zu werden, wartete jedoch mit der Annahme der Einladung bis Juni 2025.

USA scheitern bei der Spaltung Chinas und Vietnams: Hanoi bleibt ungebunden

Die Entscheidung Vietnams, den BRICS beizutreten, ist von großer symbolischer Bedeutung, da sie die unabhängige Außenpolitik und strategische Unabhängigkeit des Landes bekräftigt.

Die BRICS selbst haben viele Gemeinsamkeiten mit der Bewegung der blockfreien Staaten, die von antikolonialen Führern des Globalen Südens gegründet wurde, die sich weigerten, am Ersten Kalten Krieg teilzunehmen. Auch gegen deren Mitglieder wurde von USA und NATO immer wieder mit Farbrevolutionen vorgegangen, im Falle Jugoslawiens noch zusätzlich mit Bombenangriffen.

Im 21. Jahrhundert haben die Vereinigten Staaten versucht, Vietnam von China zu spalten, als Teil des Zweiten Kalten Krieges, den Washington gegen Peking führt.

Die US-Regierung plant, die Lieferketten über Vietnam umzuleiten, um China auszuschließen, ein Beispiel für das, was als „Friendshoring“ bezeichnet wird. Washington hat US-Unternehmen unter Druck gesetzt, sich technologisch von China abzukoppeln, ihre Investitionen aus dem Land abzuziehen und stattdessen nach Vietnam zu verlagern.

Diese Politik des „Teile und herrsche“ wurde sowohl von der Regierung Donald Trump als auch von der Regierung Joe Biden verfolgt.

US-Finanzminister Scott Bessent, ein milliardenschwerer Hedgefonds-Manager aus der Wall Street, versuchte, Vietnam, Japan, Südkorea und Indien für eine Isolierung Chinas zu gewinnen, was Bloomberg als eine „große Einkreisungsstrategie” bezeichnete.

Vietnam hat sich jedoch entschieden gegen die Bemühungen der USA gewehrt, seine Beziehungen zu China zu sabotieren.

Tatsächlich haben sich die Beziehungen zwischen Hanoi und Peking in den letzten Jahren verbessert, nachdem Vietnam in den turbulenten Jahrzehnten des Ersten Kalten Krieges und der chinesisch-sowjetischen Spaltung viel näher an der UdSSR gestanden hatte.

China ist Vietnams größter Handelspartner. Die USA sind der zweitgrößte. Donald Trumps Drohung, hohe Zölle gegen Vietnam zu verhängen, dessen Wirtschaft stark vom Export in den US-Markt abhängt, hat Hanoi und Peking nur dazu ermutigt, sich näher zusammenzurücken.

Heute fördert Vietnam die Blockfreiheit auf der Grundlage der Politik der „vier Nein”, die die vietnamesische Regierung wie folgt definiert hat:

  • Nein zur Beteiligung an Militärbündnissen,
  • Nein zur Parteinahme für ein Land, um gegen ein anderes vorzugehen,
  • Nein zu ausländischen Militärstützpunkte auf vietnamesischem Territorium oder die Nutzung Vietnams als Druckmittel gegen andere Länder und
  • Nein zur Anwendung oder Androhung von Gewalt in den internationalen Beziehungen.

Trotz ihrer geopolitischen Differenzen nach dem Bruch zwischen China und der Sowjetunion haben die Volksrepublik China und die Sozialistische Republik Vietnam sehr ähnliche politische und wirtschaftliche Systeme, insbesondere nachdem beide einen Marktreformprozess durchgeführt haben.

China beschreibt sein System als sozialistische Marktwirtschaft. Vietnam bezeichnet sein System als sozialistisch orientierte Marktwirtschaft.

Die marktsozialistischen Modelle in China und Vietnam waren bemerkenswert erfolgreich bei der wirtschaftlichen Entwicklung, der Verringerung der Armut, der Erhöhung der Einkommen der Arbeiterklasse und dem Aufstieg in der globalen Wertschöpfungskette der industriellen Fertigung.

Quellen: Brics, Reuters, Geopolitical Econnomic Report


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6 Kommentare

  1. Jan 5. Juli 2025 um 22:04 Uhr - Antworten

    Sind es nicht elf Mitglieder und zehn Partner? BRICS hat fünf Buchstaben plus:

    „With the addition of six new members in 2024 (Saudi Arabia, UAE, Egypt, Ethiopia, Indonesia, and Iran), BRICS‘ share of the global GDP (in PPP, at current rates) increased to approximately 39% in 2023.“

    Auf der im Artikel angeführten Quelle BRICS noch ein wenig weiter klicken: about-the-brics und brics-data

  2. Jan 5. Juli 2025 um 21:26 Uhr - Antworten

    Die kanadischen Ölsande und das US-Fracking gelten als überbewertet. Relevante Mengen leicht produzierbares Öl hat außer den chronisch die Reserven übertreibenden Saudis und VAE noch Iran/Irak, das Kaspische Meer mit den Anrainerstaaten sowie Venezuela. Gehen wir davon aus, dass die Amis 2030 nichts mehr produzieren und das europäische Solarwunder nicht funktioniert. Wieviel Prozent der realistischen Ölproduktion liegt dann in den BRICS? Und Aserbajdschan möchte der EU beitreten, neben Russland, Kasachstan, Turkmenistan und Iran einer der Anrainer des Kaspischen Meeres. Die EU will ein Nachbar Irans sein! Wegen der Freiheit wärs und dem Feminismus!

    Putin hat es so gemacht, dass selbst wenn Russland zerfällt, die Nachbarstaaten Kooperationspartner der BRICS wären.

    Soweit das Eine. Das neue Regenbogenlogo ist das andere. Ähnlich Google, Microsoft, NBC, Olympia, Duckduckgo. Die esoterische Bedeutung des Regenbogens lässt sich ja leicht nachschlagen.

  3. Daisy 5. Juli 2025 um 20:44 Uhr - Antworten

    Dass Vietnam den BRICS beigetreten ist, hat hohe Symbolkraft. Das ist gut. Vielleicht tritt auch mal die Visegrád-Gruppe bei? Ich darf träumen, denn heute bringe ich extrem gute Nachrichten mit…:-)

    Vermitertagebuch YT

    EU-Sanktionen gegen Israel + China mit krasser Kriegs-Drohung + Israel vertuschte kritische Treffer

    a) Das wahre Ausmaß der iranischen Gegenschläge sickert nun auch in den Westmedien durch. Wichtige militärische Anlagen wurden getroffen. Zudem stand Isr. tatsächlich ohne Luftabwehrraketen da. Wie schon vermutet, hat man den Waffenstillstand ganz dringend gebraucht, sonst wäre Isr. untergegangen.

    b) Die EU will Isr. wegen der Menschenrechtsverletzungen in Gaza sanktionieren.

    c) China hat nun klar gesagt, man werde nicht zulassen, dass Russland in der Ukraine verliert. Ich schätze, das begreifen die Wirrköpfe in der EU nun auch. Es ist vorbei.

  4. Daisy 5. Juli 2025 um 20:43 Uhr - Antworten

    Dass Vietnam den BRICS beigetreten ist, hat hohe Symbolkraft. Das ist gut. Vielleicht tritt auch mal die Visegrád-Gruppe bei? Ich darf träumen, denn heute bringe ich extrem gute Nachrichten mit…:-)

    Vermitertagebuch YT

    EU-Sanktionen gegen Israel + China mit krasser Kriegs-Drohung + Israel vertuschte kritische Treffer

    a) Das wahre Ausmaß der iranischen Gegenschläge sickert nun auch in den Westmedien durch. Wichtige militärische Anlagen wurden getroffen. Zudem stand Isr. tatsächlich ohne Luftabwehrraketen da. Wie schon vermutet, hat man den Waffenstillstand ganz dringend gebraucht, sonst wäre Isr. untergegangen.

    b) Die EU will Isr. wegen der Menschenrechtsverletzungen in Gaza sanktionieren.

    c) China hat nun klar gesagt, man werde nicht zulassen, dass Russland in der Ukraine verliert. Ich schätze, das begreifen die Wirrköpfe in der EU nun auch. Es ist vorbei.

  5. Peter Ruzsicska 5. Juli 2025 um 18:47 Uhr - Antworten

    Die sich selbsterneuernde Dompteuria, nun östlich verortet kommuniziert, welche sich immer offensichtlicher ihrer nun immer produktiver zudienenden Schlachtviehmassen ergötzet, geruhet sich, während sich der Restwesten in seinen dahinsiechenden Ruinenfeldern generalsuizidalster Endzeitakrobatik selbstabwickelt, fürderhin in zeitgemäße Ausartungshorizonte auszuwirken.
    Always The Same Procedure.

  6. therMOnukular 5. Juli 2025 um 18:23 Uhr - Antworten

    Da kann Donaldo drohen so viel er will, amS hat das Vietnam sehr schlau gemacht: man hat einerseits die heimlichen Absichten der USA genutzt, um ihnen ein recht passables Abkommen zu entlocken – aber man hat sich nicht auf diese heimlichen Absichten eingelassen, sondern ist schlicht weiterhin seinen eigenen Interessen gefolgt.

    Wir sind bei 60 Tagen „Waffenstillstand“ angekommen. Die verlangte Zeitspanne der „Warriors“ wird immer größer…..es geht ihnen das Material aus, nicht nur das für den Krieg.

    Möge dieses kranke Kartenhaus endlich endgültig einstürzen. Viele Leben könn(t)en dadurch noch gerettet werden.

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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