Krieg oder Konkurs?

2. Juli 2025von 4,7 Minuten Lesezeit

Das ist seit Jahrhunderten die Schicksalsfrage, vor der Staaten in finanzieller Schieflage stehen. Europäische Herrscher haben sich meist für den Krieg entschieden.

Zum einen war eine zweifelhafte Siegchance verlockender als ein Offenbarungseid, zum anderen konnte man im Fall der Niederlage „den Krieg“ oder noch besser den Kriegsgegner für den Staatsbankrott verantwortlich machen. Dank der Maßlosigkeit und Unterwürfigkeit der westeuropäischen Machthaber steht der Subkontinent jetzt wieder am Scheideweg.

Die Abfolge von Ereignissen, die wir Geschichte nennen, beruht durchweg auf wirtschaftlichen Gegebenheiten. „Zeitenwenden“ kommen nicht einfach aus der Laune eines Staatslenkers. Sie werden fast immer von wirtschaftlichen Sachzwängen diktiert. Die deutschsprachige Geschichtsschreibung verkennt dies seit jeher. Entsprechend stolpern wir mit den oft unbedeutenden Galionsfiguren der Staaten durch die Jahrhunderte, ohne die wahren Zusammenhänge zu erkennen. Nicht vorrangig Machthunger oder die Psychopathologie einzelner Herrscher erklären Kriege, sondern Schulden, die nicht mehr durch eine stärkere Ausplünderung der eigenen Bevölkerung ausgeglichen werden können.

Wenn ein Staat mit seinen Bodenschätzen und dem Bruttosozialprodukt seiner Bewohner den Finanzbedarf nicht mehr besichern kann, fordern die Geldgeber weitere Vermögenswerte, die es nur andernorts gibt. Die fehlenden Einnahmen soll die Unterwerfung eines anderen Territoriums liefern. Dessen Ressourcen sind die notwendigen Sicherheiten für frisches Geld. Wollen die Gläubiger kein Geld abschreiben, werden sie den bankrotten Staat zu einer Eroberung oder Annexion drängen. Es sind die Finanziers, die seit Jahrhunderten das politische Spielfeld dirigieren.

Schatzsuche jenseits der Meere

Ende des 15. Jahrhunderts war die finanzielle Situation der führenden europäischen Mächte vermutlich genauso kriegs- oder konkursreif wie heute. Die Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen hatte 1453 den Ost-West-Handel weitgehend zum Erliegen gebracht. Damit versiegte auch der für Europa so essentielle Tauschhandel von Silber gegen Gold aus dem Osten. Die Produkte des Fernhandels konnten nur noch unter dem Preisdiktat des Mameluken-Clans über Ägypten bezogen werden. Damals gab es außer dem Staatsbankrott oder dem Krieg gegen die unfreundlichen Nachbarn noch die Möglichkeit einer transatlantischen Expansion: die Eroberung von Zivilisationen auf anderen Kontinenten.

Dem Ernst der Lage entsprechend setzte man alles nicht nur auf eine, sondern auf zwei Karten: den Seeweg nach Indien um Afrika nach Osten unter Führung der Portugiesen und die spekulativere Route nach Westen unter Patronanz der Spanier. Nur mit der Aussicht auf die in Indien erwarteten Vermögenswerte waren Geldgeber bereit, weiter in die chronisch überschuldeten europäischen Eliten Geld zu investieren. Dabei war klar, dass nur Raub die Kredite besichern konnte. Ein fairer Handel war wegen der langen Transportwege und entsprechend hohen Kosten durch Schiffshavarien nie das Ziel der europäischen Expansion. Was bis heute als „Entdeckungen“ beschönigt und verherrlicht wird, waren grausame Unterwerfungen und damit Kriege, die fern der Heimat stattfanden.

Schatzsuche auf dem eigenen Kontinent

Ludwig XIV. ist vor allem wegen seiner verschwenderischen Prachtentfaltung in die Geschichtsbücher eingegangen. Seine ständigen Kriegszüge gegen benachbarte Territorien werden demgegenüber untergewichtet, als hätten sie nichts miteinander zu tun. Das chronische Staatsdefizit konnte aber nur besichert werden, wenn gewaltsame Übergriffe auf die Niederlande, die Pfalz, österreichische Gebiete und Spanien als Pfand für den wachsenden Kreditbedarf in die Waagschale der Banken geworfen werden konnte. Hätte sich der französische Hof auf seine tatsächlichen finanziellen Ressourcen beschränkt, wäre den Europäern viel erspart geblieben.

Die Engländer hielten sich mit kriegerischen Aktivitäten bis zum 19. Jahrhundert nur dank der Ausbeutung ihrer Kolonien zurück. Dies änderte sich mit der Bekämpfung des revolutionären Frankreich unter Napoleon Bonaparte, da die feudale Finanzasymmetrie aller Aristokratien gefährdet war. Mit dem Schrumpfen der kolonialen Gewinne müssen die Engländer seither jede Gelegenheit auf dem europäischen Kontinent nutzen, um ihr finanzielles Kartenhaus vor dem Einsturz zu bewahren. Die Finanziers der City of London fordern unnachgiebig ihre Darlehen ein – ob die für eine aristokratische Oberschicht oder heute die einer Fassadendemokratie.

Krieg ist vorgezeichnet, wenn eine Staatsverschuldung ungebremst steigt und die kritische Grenze von 120% des Bruttoinlandsproduktes überschritten ist. Dem Kriegsgeheul gehen immer Rufe nach steigenden Staatsausgaben und Aussetzung einer Schuldenbegrenzung voraus. So war es auch jetzt wieder. Wird dann ganz offen auf Pump militärisch aufgerüstet, ist das Ende eines friedlichen Zusammenlebens beschlossen. Ein Blick in die europäische Geschichte und die Vorgänge in den europäischen Kolonien sollten alle Illusionen nehmen. Mehr dazu in: Reuther G, Reuther R: Die Eroberung der Alten und Neuen Welt. Mythen und Fakten. (Engelsdorfer Verlag).

Wir widersprechen Giorgio Agamben, der hier bei TKP moderne Staaten als zwangsläufige „Kriegsmaschinen“ charakterisiert hatte. Staaten haben immer eine Wahl und können sich auch für den Frieden entscheiden. Michael Gorbatschow verzichtete 1989 darauf, den Westen zu überfallen. Man muss nur bereit sein, die Hegemonie abzutreten und den eigenen Bedeutungsverlust in Kauf zu nehmen. Die erste Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden wäre die Rückführung der überbordenden Staatsverschuldungen.

Zarateman, CC0, via Wikimedia Commons

Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der fixen Autoren von TKP wider. Rechte und inhaltliche Verantwortung liegen beim Autor.

Dr. med. Gerd Reuther ist Radiologe, Medizinaufklärer und Medizinhistoriker. Er hat 9 Bücher veröffentlicht, zuletzt mit „Tatort Vergangenheit“ eine Geschichtsaufarbeitung gegen den Strich gebürstet. Dr. phil. Renate Reuther ist Historikerin. Die Eroberung der Alten und Neuen Welt. Mythen und Fakten


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15 Kommentare

  1. Andrweas 4. Juli 2025 um 20:09 Uhr - Antworten

    Ja, Herr Madsrsbacher, Sie haben das richtige Zitat gewählt.
    So kursorisch wie die Reuthera sollte man die Geachichte der menschlichen Zivilisation nicht abhandeln.
    Begriffe aus der Individualpsychologie wie Maßlosigkeit und Unterwürfigkeit vernebeln mehr als sie klären.
    Die Sozioligie und die Geachichtsschreibung haben längst ein Instrumentaruim dwr Bewgriffe entwickelt, die man benutzen oder widwerlegen muss, sonst bleibt man an der Oberfläche wie mit dem Begriff „verschwenderische Prachtentfaltung“.
    Der Untergang des Adels und der Aufstieg des Bürgewrtums, der sich in der französischen Revolution manifestiete, sind sowohö von bürgerlicher wie marxistischer Geschichtsschreibung hinreichend und allgemein überzeugend analysiert worden.
    Das von Ihnen beiden beschschriebene „chronische Staatsdefizit“ wurde duch das gesellschaftliche Ringen offenbar. Um das zu verstehen müssen die gesellschaftlichen Kräfte benannt werden.
    Eine Simplifizierung verdeckt mehr als sie aufhellt.
    Trotzdem sind Ihre Artikel immer ein Gewinn.

  2. Fritz Madersbacher 2. Juli 2025 um 22:53 Uhr - Antworten

    „Die Abfolge von Ereignissen, die wir Geschichte nennen, beruht durchweg auf wirtschaftlichen Gegebenheiten. „Zeitenwenden“ kommen nicht einfach aus der Laune eines Staatslenkers. Sie werden fast immer von wirtschaftlichen Sachzwängen diktiert“

    Über diese „Sachzwänge“ und den Umgang mit ihnen schreibt Lenin zu Beginn des Ersten Weltkriegs Ähnliches:
    „Fast alle erkennen an, daß der heutige Krieg ein imperialistischer Krieg ist … Der Imperialismus stellt die erst im 20. Jahrhundert erreichte höchste Entwicklungsstufe des Kapitalismus dar. Dem Kapitalismus ist es zu eng geworden in den alten Nationalstaaten, ohne deren Bildung er den Feudalismus nicht stürzen konnte. Der Kapitalismus hat die Konzentration bis zu einem solchen Grade entwickelt, daß ganze Industriezweige von Syndikaten, Trusts, Verbänden kapitalistischer Milliardäre in Besitz genommen sind und daß nahezu: der ganze Erdball unter diese „Kapitalgewaltigen” aufgeteilt ist, sei es in der Form von Kolonien, sei es durch die Umstrickung fremder Länder mit den tausendfachen Fäden finanzieller Ausbeutung. Der Freihandel und die freie Konkurrenz sind ersetzt durch das Streben nach Monopolen, nach Eroberung von Gebieten für Kapitalanlagen, als Rohstoffquellen usw.
    Aus einem Befreier der Nationen, der er in der Zeit des Ringens mit dem Feudalismus war, ist der Kapitalismus in der imperialistischen Epoche zum größten Unterdrücker der Nationen geworden. Früher fortschrittlich, ist der Kapitalismus jetzt reaktionär geworden, er hat die Produktivkräfte so weit entwickelt daß der Menschheit entweder der Übergang zum Sozialismus oder aber ein jahre-, ja sogar jahrzehntelanger bewaffneter Kampf der „Groß”-Mächte um die künstliche Aufrechterhaltung des Kapitalismus mittels der Kolonien, Monopole, Privilegien und jeder Art von nationaler Unterdrückung bevorsteht“
    (Lenin, Über Krieg und Frieden, 1915)

  3. Sting2 2. Juli 2025 um 12:48 Uhr - Antworten

    Es besteht ja mittlerweile kein Zweifel mehr, die Ukraine ist hoffnungslos Nazi verseucht.

    Nur wurden die bestehenden Nazistrukturen in der Ukraine, von der NATO seit mindestens 15 Jahren massiv ausgebaut, aufgepumpt und versorgt, mit Ideologie und massiver militärischer Aufrüstung.

    Eine Minderheit sind sie geblieben, wurden so aber eine das ganze Land beherrschende Gewalt.

    Die Gleichung NAZIS = NATO geht vollumfänglich auf !!

    Diese NATO-Nazis, da muss ich den Russen zustimmen, werden nur einer überlegenen Gewalt weichen !!

  4. Sting2 2. Juli 2025 um 11:53 Uhr - Antworten

    Die Welt des Jens Spahn – Israel darf angreifen, weil so Schwule geschützt werden

    Jens Spahn, selbst bekennender Homosexueller, sinnierte in einem Interview über die Notwendigkeit, dass Deutschland selbst Atomwaffen haben müsse.

    Natürlich zur Verteidigung gegen Russland.

    Wenn Sie glauben, dass Spahn nicht ganz bei Trost ist, er hat ein ärztliches Attest – schließlich war er während der Pandemie der deutsche Gesundheitsminister.

    Und er ist bei weitem nicht der Einzige, der so denkt: Auch Kanzler Merz warnt davor, die von Russland ausgehende Bedrohung zu unterschätzen.

    „Homosexuelle und BlackRock Gelenkte mit einer Atombombe haben der Welt gerade noch gefehlt.“

    Möge Gott verhindern, dass die deutschen militärisch jemals nochmal eine große Rolle spielen.

    Von der Atombombe rede ich mal gar nicht.

    ES DARF NIE WIEDER KRIEG VON DEUTSCHEM BODEN AUSGEHEN !!

    Zu den deutschen Kriegstreibern und Möchtegern Hitlern habe ich meine Meinung schon mehr als einmal gepostet.

    • Jan 2. Juli 2025 um 13:52 Uhr - Antworten

      Merz ist hetero und will Taurus liefern, was veraussichtlich den Krieg ausweiten würde.

      Heteros sind die wahren Kriegstreiber! (Zahlenmäßig ist diese Aussage nicht von der Hand zu weisen.)

      Mit Ausnahme vielleicht von Alexander dem Großen.

      Heteros und Atombomben haben uns gerade noch gefehlt!

      Was hat es damit zu tun, ob Spahn zuhause eine Frau oder einen Mann hat?

  5. Wolliku 2. Juli 2025 um 11:37 Uhr - Antworten

    Die Reuthers schreiben: „Wird dann ganz offen auf Pump militärisch aufgerüstet, ist das Ende eines friedlichen Zusammenlebens beschlossen“. Warum ist das für mich so leicht nachzuempfinden? Wir sind in den ekstatischen Zeiten der Nato angekommen, werden mit Unsummen kriegstüchtig gemacht mit politischen Eliten und Führern, die mit den Einfältigen in der Demokratie (neudeutsch: Wähler) so leichtes Spiel haben. Immer wieder das Gleiche! Und sind die Einfältigen nicht einfältig genug, müssen die Störfaktoren beseitigt werden. In Deutschland kennen wir sie alle: fangen mit A an und enden mit fD.

  6. Sting2 2. Juli 2025 um 11:33 Uhr - Antworten

    Realsatire? Strack-Zimmermann erhält Preis «für Menschlichkeit»

    Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist am Sonntag mit dem Janusz-Korczak-Preis für Menschlichkeit ausgezeichnet worden.

    Der ganze Westen ist total Verblödet. Verbrecher überreichen Verbrechern lächerliche Preise.

    Der Untergang ist nicht mehr aufzuhalten und man kann nur hoffen, daß uns Russland befreien wird !

  7. Sting2 2. Juli 2025 um 10:55 Uhr - Antworten

    Soros, Rockefeller, Bill Gates und noch einige Superreiche in den USA sind der DEEP STATE, der in Wahrheit die USA beherrscht und die Präsidenten sind nur GALIONSFIGUREN.

    Weil das so ist, muß man davon ausgehen, das die ganzen westlichen NATO-POLITIKER ebenfalls vom DEEP STAT gelenkt sind ( ALLE IHRE TATEN SPRECHEN DAFÜR).

    Der Plan 2014 die Ukraine zu überfallen wurde gerade von Soros erfunden und von dem damaligen Vize-Präsident der USA Biden umgesetzt.

    https://www.ost-impuls.de/index.php?archives/678-guid.html&serendipity%5Bentrypage%5D=all

    Eines der Ziele von Soros war die Ukraine als LABOR zu nutzen, denn das Klima war gut und das Land weit genug von den USA entfernt.

    Die Russen haben ja bereits 30 BIOLABORE entdeckt, die bestimmt auch CORONA und die AFFENPOCKEN zutage fördern werden.

    Die geplante KRIM-EROBERUNG der USA ist ja gründlich schief gegangen !!

    Jeder sollte mittlerweile wissen, dass auch Soros der Erfinder des KLIMAWANDELS ist, den es in Wahrheit so wie dargestellt gar nicht gibt !!

    Deutschland ist mit 1,85 % am WELT-CO2-AUSSTOSS beteiligt – im Klartext also SO GUT WIE NICHTS !!

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/179260/umfrage/die-zehn-groessten-c02-emittenten-weltweit/

    Der KLIMAWAHN ist von den US-Eliten ausgedacht und hat keinerlei Bezug zur Realität und SOROS IST SPONSOR von FRYDAY FOR FUTURE !!

    https://www.new-swiss-journal.com/post/klimalüge-fliegt-auf-über-200-professoren-bestreiten-co2-theorie

    So kann man abschließend sagen: KRIEGE, P(L)ANDEMIE & KLIMAWAHN SIND ALLE VOM DEEP STATE GESTEUERT !!

  8. OMS 2. Juli 2025 um 10:33 Uhr - Antworten

    Staaten könnten nie in Konkurs gehen wenn sie ihre Geldhoheit nicht der Finanzmafia anvertraut hätten. Geld ist ein Kunstprodukt des Menschen und ist unbegrenzt erzeugbar. Der richtige Geldkreislauf wäre vom Staat über die Banken als Dienstleister in den Wirtschaftskreislauf für Menschen und Firmen. Vom Wirtschaftskreislauf wieder retour über Steuern und Abgaben zum Staat. Die Kreditvergabe auf Luft und aus dem Nichts wird wie der Zins und Zinseszins abgeschafft. Wollen Banken einen Kredit vergeben, müssen sie ihr Eigenkapital verwenden wie jede Privatperson auch, oder sich das Geld vom Staat holen und dort auch wieder retour zahlen. Der Raubzug der Finanzmafia gegen den Staaten und deren Bürger muss beendet werden. Nur die Finanzmafia wird dieses nie zulassen und die von diesen gekauften Politiker auch nicht. Also warten wir auf den nächsten Finanzzusammenbruch und Krieg! Es ist das weltweite Geldsystem in den Händen von wenigen welches die Kriesen schafft!

  9. Pet van de Werft 2. Juli 2025 um 9:37 Uhr - Antworten

    Zitat „Michael Gorbatschow verzichtete 1989 darauf, den Westen zu überfallen“
    Ich würde stattdessen formulieren: Die Sowjetunion unter Michael Gorbatschow hat den Westen nicht militärisch angegriffen. Michael Gorbatschow hat die Sowjetunion in einer Art und Weise abgewickelt, dass unmittelbar damit der Reichtum sich auf wenige Individuen konzentrierte. Seine eigentliche Mission war, dies zu erreichen.
    Ich zitiere aus dem Buch Walter Scheidel – Nach dem Krieg sind alle gleich – Seite 284: „Nach der Auflösung der KPdSU und 1991 auch der Sowjetunion selbst nahm die Einkommensungleichheit infolge einer explosionsartigen Ausbreitung der Armut deutlich zu: Innerhalb von drei Jahren stieg der Anteil der in Armut lebenden Russen um das Dreifache auf mehr als ein Drittel der Bevölkerung.“

    Nein, Michael Gorbatschow führte Krieg gegen sein eigenes Volk stattdessen.

    • Wolliku 2. Juli 2025 um 12:04 Uhr - Antworten

      Das Gorbatschow „Krieg“ gegen das eigene Volk führte ist eine unzutreffenden Sicht. Er hatte allenfalls falsche Hoffnungen, nämlich das Ende des Kalten Krieges würde auch seinem Volk Perspektiven eröffnen. Die Russen waren es aber gewohnt alles „von oben“ vorgesetzt zu bekommen. Das war schon in der Zarenzeit so. Und die Umtriebigen in Russland nutzten ihre Chancen ganz ohne Skrupel. Und der Westen? Alles war vergessen was in der Charta von Paris einst hochgejubelt wurde! Der Run auf die Melkkuh Russland führte zu Gier und kapitalistischen Auswüchse, die Gorbi nicht auf dem Schirm hatte, Jelzin nicht beheben konnte und erst Putin verstand es auch das Volk wieder an der Umgestaltung zu beteiligen. Davon profitiert dieser weise Präsident bis heute!

      • Pet van de Werft 2. Juli 2025 um 14:17 Uhr

        „Das Gorbatschow „Krieg“ gegen das eigene Volk führte ist eine unzutreffenden Sicht.“
        Amen. Wirklich Amen.
        Lesen Sie das Buch (Walter Scheidel – Nach dem Krieg sind alle gleich) in all seinen Details und dann teilen Sie uns ihren dann hoffentlich weniger absoluten Anspruch mit. Ginge das auch in der deutschsprachigen Kultur? Oder nicht (mehr)?
        Verstehen Sie den Unterschied zwischen „Hoffnung“ und „Realität“? Ein Präsident hat den zu kennen, Gorbatschow mit seinem hier zulande Heiligenschein hin oder her.

  10. Peter-Schmidt-News 2. Juli 2025 um 9:35 Uhr - Antworten

    Krieg, seit Jahrhunderten das Mittel, um den Staatsbankrott zu verschleiern und die Schuld nach außen zu verlagern.

  11. Varus 2. Juli 2025 um 9:34 Uhr - Antworten

    Frei nach Habeck: Staaten werden gar nicht insolvent – sie müssen nur rechtzeitig mit dem Krieg anfangen.

    Krieg ist vorgezeichnet, wenn eine Staatsverschuldung ungebremst steigt und die kritische Grenze von 120% des Bruttoinlandsproduktes überschritten ist.

    Die USA haben bereits um 130% erreicht – und Musk ist frustriert, weil Trump weitere Verschuldung nicht stoppt…

  12. Patient Null 2. Juli 2025 um 8:46 Uhr - Antworten

    Europäische Herrscher haben sich meist für den Krieg entschieden.

    Allerdings gabs damals keine Demokratrie’n.
    Das sollte eigentlich vom Tisch sein, wenn das Volk entscheidet….hust

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