Israel rüstet massiv auf für rasche Fortsetzung des Krieges

Was als Waffenstillstand von Trump verkauft wird, ist keiner. Es ist lediglich eine Kampfpause, beide Parteien haben aufgehört zu schießen. Israel ist auf einer Einkaufstour um den Krieg unter besseren Voraussetzung fortsetzen zu können.

Praktisch nach der letzten Explosion brachen Frachtflugzeuge nach europäischen Destinationen aus Tel Aviv auf um die Arsenale des Kriegs wieder aufzufüllen. Auf Flightradar waren Frachtflugzeuge erkennbar, die nach Köln unterwegs waren, aber auch nach Belgrad. (Vucic verkauft seine Waffen nun offenbar statt in die Ukraine an Israel.) Der Hauptgrund für die Kampfpause ist die ziemlich weit fortgeschrittene Leerung der israelischen Abfangmittel. Ein US-Militärmagazin berichtet, dass auch die USA einen hohen Verbrauch an Abfangraketen hatten:

Schätzungen zufolge hat die US-Armee 15 bis 20 % aller Munition für ihr weltweit eingesetztes Arsenal an Terminal High Altitude Area Defense (THAAD) Langstrecken-Raketenabwehrsystemen verbraucht, nachdem diese zur Unterstützung der israelischen Luftabwehr während der elf Tage andauernden Feindseligkeiten mit dem Iran eingesetzt worden waren.

In einem anderem Artikel wird die Frage gestellt: Vorbereitung auf den nächsten Iran-Krieg: Warum Israel dringend das amerikanische Raketenabwehrsystem AEGIS Ashore kaufen muss.

Offenbar wird erwartet, dass die Kampfpause bald beendet sein wird und Israel wieder den Iran angreift. Es handelt sich ja eben um keinen formellen Waffenstillstand. Der Iran hatte auch deutlich gesagt, dass er seine Waffenruhe hält, wenn und sobald Israel seine Angriffe einstellt.

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Uran Anreicherung und IAEO

Am Mittwoch verabschiedete das iranische Parlament einen Gesetzentwurf, der die Zusammenarbeit Teherans mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) der Vereinten Nationen effektiv aussetzen würde. Dieser Schritt ist eine Reaktion auf die Angriffe der USA und Israels auf iranische Nuklearanlagen.

Der Gesetzentwurf muss nun vom Wächterrat des Iran geprüft werden, und der Oberste Nationale Sicherheitsrat (SNSC) wird die endgültige Entscheidung über die Umsetzung des Gesetzentwurfs treffen.

Laut dem iranischen PressTV würde der Iran im Falle einer Verabschiedung des Gesetzes IAEO-Inspektoren nur dann die Einreise gewähren, wenn die Sicherheit der iranischen Atomanlagen und der friedlichen Nutzung der Atomenergie garantiert wird. Mohammad Baqer Qalibaf, der Sprecher des iranischen Parlaments, kritisierte die IAEO dafür, dass sie die Angriffe auf das iranische Atomprogramm nicht offiziell verurteilt habe.

„Die IAEO, die den Angriff auf die iranischen Atomanlagen nicht einmal offiziell verurteilt hat, hat ihre internationale Glaubwürdigkeit verkauft. Aus diesem Grund wird die [Atomenergieorganisation Irans] ihre Zusammenarbeit mit der Behörde aussetzen, bis die Sicherheit ihrer Atomanlagen gewährleistet ist, und das friedliche Atomprogramm Irans wird noch schneller vorangetrieben werden“, sagte Qalibaf.

Der IAEO wird auch vorgeworfen exakte Daten über Standorte, beteiligte Wissenschaftler, deren Wohnorte und ähnliches an Israel weitergegeben zu haben, was präzise Angriffe und Attentate ermöglicht hat.

Präsident Trump sagte am Mittwoch, dass er den Iran erneut bombardieren werde, sollte das Land sein Atomprogramm wieder aufnehmen, betonte jedoch, dass er nicht glaube, dass dies geschehen werde. Der Präsident äußerte sich auf dem NATO-Gipfel in Den Haag. Auf die Frage, ob der Wiederaufbau der Anreicherungsanlagen in Teheran weitere US-Angriffe nach sich ziehen würde, antwortete Trump: „Sicher. Aber darüber muss ich mir keine Sorgen machen. Das ist Jahre vorbei.“

Auf die Frage, wie lange die US-Bombardements seiner Meinung nach das iranische Atomprogramm zurückgeworfen hätten, antwortete Trump: „Ich denke, im Grunde genommen um Jahrzehnte, denn ich glaube nicht, dass sie es jemals wieder tun werden. Ich glaube, sie haben genug davon. Ich meine, sie sind gerade durch die Hölle gegangen. Sie haben genug davon. Das Letzte, was sie jetzt wollen, ist, irgendetwas anzureichern. Sie wollen sich erholen.“

Offensichtlich hat Trump damit unrecht. Und damit ist die Fortführung des Krieges wohl unvermeidlich.

Ausrüstung mit Abwehrsystmen

Eine der größten Herausforderungen bei offenen Feindseligkeiten mit dem Iran sind nach wie vor die ballistischen Raketenangriffskapazitäten der Revolutionsgarden, von denen seit langem erwartet wird, dass sie Ziele in ganz Israel mit verheerender Kraft treffen können, und die sich trotz ihres nur begrenzten Einsatzes bei den jüngsten Auseinandersetzungen als voll einsatzfähig erwiesen haben.

Weniger als eine Woche nach Ausbruch der Feindseligkeiten wiesen westliche Quellen auf den wachsenden Mangel an Boden-Luft-Raketen hin, die von israelischen Luftabwehrsystemen verwendet werden, insbesondere dem Raketenabwehrsystem Arrow, aber auch den Systemen David’s Sling (Bild oben) und Barak 8. Diese Besorgnis verschärfte sich, als der Iran in der Endphase des Konflikts begann, ballistische Mehrfachraketen abzufeuern, die eine erhebliche neue Herausforderung darstellen und deren Abwehr ein Vielfaches an Abfangraketen erfordert.

Das AEGIS-System ist derzeit weltweit in mehr als 110 Zerstörern und Kreuzern integriert, darunter 74 Zerstörer der Arleigh Burke-Klasse der US-Marine, zwei Zerstörer der Zumwalt-Klasse und neun Kreuzer der Ticonderoga-Klasse sowie mehrere Zerstörer der japanischen und südkoreanischen Marine, die mit den Systemen zur Abwehr ballistischer Raketen ausgerüstet sind.

Eine landgestützte Variante des Systems, das AEGIS Ashore, wurde mit dem Deckshaus, dem AN/SPY-1-Radar und dem Mark 41 Vertical Launching System der Zerstörer der Arleigh Burke-Klasse entwickelt, sodass auch Länder ohne Zerstörerflotte die SM-3 und SM-6 zur Raketenabwehr einsetzen können. Obwohl das landgestützte System nicht so mobil ist wie Zerstörer, könnte es aufgrund der geringen Größe des Staatsgebiets und der fehlenden Seemachtprojektionsfähigkeit für Israel optimal sein. Durch die Beschaffung des AEGIS Ashore wäre Israel in der Lage, seine Arsenale an ballistischen Raketen schnell aus den Vereinigten Staaten und möglicherweise auch aus Nordostasien aufzufüllen, wodurch eine wesentlich robustere Raketenversorgung gewährleistet wäre, um sich gegen die ausschließliche Abhängigkeit von im Inland entwickelten Systemen abzusichern, so das Militärmagazin.

Es bleibt also abzuwarten, wie lange die Feuerpause anhält.

Eine recht gute Übersicht über die Lage und die wahrscheinlichen Entwicklungen bietet der pensionierte britische Diplomat und Kenner der Region Alastair Crooke:

Bild: IDF Spokesperson’s Unit

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