Deutschland: Nation der Insolvenz

5. Juni 2025von 2,3 Minuten Lesezeit

Für Rheinmetall läuft es hervorragend, für BioNTech geht es noch halbwegs gut, doch dahinter verschlechtert sich die Lage für die deutsche Wirtschaft zunehmend. Immer mehr Konkurse und Insolvenzen lassen die Krise von 2008 in den Schatten stellen, wie eine Analyse des Kreditversicherers Allianz Trade zeigt.

Laut der aktuellen Analyse von Allianz Trade ist in Deutschland für die Jahre 2025 und 2026 mit einem weiteren Anstieg der Großinsolvenzen zu rechnen. Bereits 2024 wurden rekordverdächtige Zahlen verzeichnet, und die Zahl der Insolvenzen steigt weiter an.

Dazu die aktuelle Meldung der Nachrichtenplattform Remix News:

Insgesamt prognostiziert Allianz Trade für dieses Jahr einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland um 11 Prozent auf rund 24.400 Fälle. Für 2026 wird mit einem weiteren Anstieg um 3 Prozent auf 25.050 Fälle gerechnet. Durch diese Insolvenzen sind bundesweit schätzungsweise 210.000 Arbeitsplätze gefährdet.

Im ersten Quartal dieses Jahres meldeten 16 große deutsche Unternehmen – mit einem Umsatz von 50 Millionen Euro oder mehr – Insolvenz an. Dies ist zwar ein leichter Rückgang um drei Fälle im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, aber doppelt so viele wie im ersten Quartal 2023.

Milo Bogaerts, CEO der Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz, äußerte sich besorgt über die anhaltend hohe Zahl von Großinsolvenzen und führte dies unter anderem auf die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump zurück. Er warnte, dass auch nach dem Jahr 2024, das ein rekordverdächtiges Negativjahr bei den Insolvenzen war, keine Entspannung zu erwarten sei.

„Angesichts der trüben Konjunkturaussichten sowohl in Deutschland als auch im Welthandel und der vielen Unsicherheiten durch den Zollsturm erwarten wir auch für 2025 viele Großinsolvenzen und damit erhebliche Verluste“, so Bogaerts. Er fügte hinzu, dass diese Großinsolvenzen wahrscheinlich einen Welleneffekt auf die Zulieferunternehmen haben werden und möglicherweise „besonders große Löcher in ihren Kassen“ verursachen und die Lieferketten beeinträchtigen werden.

Im ganzen Land läuten jedoch die Alarmglocken. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat Anfang April eine Erklärung von mehr als 100 Verbänden veröffentlicht, in der sie sich direkt an die regierende CDU und SPD wenden. Diese arbeiteten zu diesem Zeitpunkt noch an einem Koalitionsvertrag.

Der BDI erklärte: „Die wirtschaftliche Lage hat sich in den letzten Wochen dramatisch verschlechtert. Die Fakten sind unbestreitbar. Deutschland befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise. Ein Vergleich mit anderen Ländern zeigt, dass diese Krise vor allem hausgemacht ist.“

Bild „According to the numbers, we’re going bankrupt…“ by herval is licensed under CC BY 2.0.

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9 Kommentare

  1. Jurgen 6. Juni 2025 um 14:28 Uhr - Antworten

    Über eine Insolvenz lassen sich halt auch Gelder indirekt raus aus der EU schleusen…

  2. audiatur et altera pars 6. Juni 2025 um 11:00 Uhr - Antworten

    Dazu passend gerade, der geradezu unterwürfig armseelige Auftritt des deutschen Bundeskanzlers bei US-Präsident Trump. Trump rühmte sich dort erneut, Nordstream II beendet zu haben. Und was sagt Floppy Fritzchen dazu mit gesenktem Haupt? „It was a mistake!“ Nein, er meinte damit nicht die Torpedierung eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte für die Industrienation Deutschland (und des ziemlich abhängigen Anhängsels Österreich), sondern dessen Bau! Vom Anschlag auf die Pipelines war sowieso nicht die Rede. Ein Kanzler, der offen gegen die eigenen Wirtschaftsinteressen spricht, geht das (rechtlich für den Juristen Merz)? Und Trump meinte übrigens in Sachen Projektbeenden seine erste Amtszeit und führte weiter aus, dass es Biden gewesen sei, der das Projekt zugelassen habe – wie geht das eigentlich versus der angeblich souveränen Nation? Muss sich Fritzchen für alles eine Unterschrift in Washington oder sonstwo holen? Das wäre die folglich naheliegendste Frage, die aber eine grotesk arbeitsverweigernde Journalistenklasse (ebenso zumindest vordergründig gegen die Interessen der eigenen Bevölkerung) konsequent nicht angeht. Stattdessen wird das „Klima geschützt“ und der weitere geistige Abstieg in die quasitotalitäre Meinungsmonokultur gefördert.
    Im Übrigen ist es auch gar kein Wunder, das Merz so auftritt. Er wurde von den eigenen Leuten im Parlament offen gedemütigt und trat dennoch nicht sofort zurück. Er ist quasi von Anfang an eine Lame Duck, die international auch entsprechend behandelt werden wird. Und durch Großspurigkeit der Marke Taurus wird eifrig kompensiert. Ein Sicherheitsrisiko, ein Hasardeur, aber sicher kein ernst zu nehmender Kanzler.

  3. Varus 6. Juni 2025 um 8:49 Uhr - Antworten

    Für Rheinmetall läuft es hervorragend, für BioNTech geht es noch halbwegs gut, doch dahinter verschlechtert sich die Lage für die deutsche Wirtschaft zunehmend

    Sollen für die anderen Branchen als Rüstung und Piekse Bestechungsgelder-Rabatte eingeführt werden, damit jede für wenig Geld die eigene Betrugsmasche durchsetzen kann?

  4. Michael Rosemeyer 5. Juni 2025 um 19:10 Uhr - Antworten

    Arbeitsplatzvernichtung durch Insolvenzen,
    Betriebsschließungen, Entlassungen, Stellenabbau,
    19. Mai 2025 2.706.410

    mit Auflistung der Firmen / Arbeitsplatzabbau
    https://egon-w-kreutzer.de/jobwunder-deutschland-2

  5. Michael Rosemeyer 5. Juni 2025 um 19:05 Uhr - Antworten

    Liegt an den „klugen“ Politikern, Gewerkschaften und Unternehmer

    Klima ist Vergangenheit siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Klima

    Bäume unter Gletscher
    Es war also warm genug, das Bäume in den Alpen.wachsen konnten.
    2005
    https://www.spiegel.de/wissenschaft/puzzle-aus-dem-eis-a-37e29ef0-0002-0001-0000-000040474089

    Erderwärmung bescherte Römischem Reich fette Jahre
    Olivenbäume, Weinreben und anderes, was man eher aus wärmeren Regionen kennt, war vor 2000 Jahren auf britischem Boden Erträge ab. Tacitus (58-117), der so akkurate römische Historiker, hat es der Nachwelt überliefert.
    2015
    https://www.welt.de/geschichte/article149773123/Erderwärmung-bescherte-Roemischem-Reich-fette-Jahre.html

    Dank mildem Klima zur Weltmacht: Römisches Reich blühte erst mit „Klimawandel“ richtig auf
    2019
    https://www.epochtimes.de/panorama/wissen-genial/klima-erderwaermung-roemische-reich-politischen-aufstieg-a3010128.html

    Im Mittelalter wuchsen in Deutschland Zitronenbäume. In England wurden ebenfalls Wein und Olivenbäume angebaut. Es war wärmer als heute, Mittel- und Nordeuropa hatte seine Blütezeit!
    Quelle: TERRA-X 26.08.2023
    24.50min-25.50min
    https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/wein-eine-geschichte-durch-die-jahrtausende-doku-100.html

    Alps were Ice-Free around 3,350 Years Ago, According to the Peer-Reviewed Literature Published in ‚Nature‘
    2023_05_28
    https://fackel.substack.com/p/alps-were-ice-free-around-3350-years

    Alpengipfel waren vor 6000 Jahren bis hoch hinauf eisfrei
    2020_12_17
    https://www.swissinfo.ch/ger/alpengipfel-waren-vor-6000-jahren-bis-hoch-hinauf-eisfrei/46231498

    New glacier evidence for ice-free summits during the life of the Tyrolean Iceman
    2020_12_17
    https://doi.org/10.1038/s41598-020-77518-9

    Great Barrier Reef heute so warm wie 1700
    2024_08_07
    https://doi.org/10.1038/s41586-024-07672-x

    Gletscherschmelze legt Römerzeit-Siedlungen und Weltkriegsbomber frei
    2024_09_10
    https://www.derstandard.de/story/3000000235733/gletscherschmelze-legt-roemerzeit-siedlungen-und-weltkriegsbomber-frei

    Eisfreie Alpen zu Ötzis Zeit_ Ein Realitätscheck
    2024_09_26
    https://tkp.at/2024/09/26/eisfreie-alpen-zu-oetzis-zeit-ein-realitaetscheck/

    Melting Glacial Ice in Norway Reveals Intact Bronze-Age Arrow
    “Most of the ice here in Norway will be gone in this century. You can say that we are melting back in time,” said archaeologist Lars Holger Pilø.
    2023_09_26
    https://hyperallergic.com/846838/melting-glacial-ice-in-norway-reveals-intact-bronze-age-arrow/

    Gegen die Klimalüge: Eisschmelze in Rocky Mountains gibt 5.900 Jahre alten Wald frei
    2025_03_05
    https://report24.news/gegen-die-klimaluege-eisschmelze-in-rocky-mountains-gibt-5-900-jahre-alten-wald-frei/

  6. Patient Null 5. Juni 2025 um 17:13 Uhr - Antworten

    Milo Bogaerts, CEO der Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz, äußerte sich besorgt über die anhaltend hohe Zahl von Großinsolvenzen und führte dies unter anderem auf die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump zurück.

    Oh Trump ist schuld. Komisch, dabei begann der enorme Insolvenz Anstieg schon während der Ampel und Biden. Selbst im Wirtschaftsbereich traut sich keiner mehr die Wahrheit zu sagen. Den Quatsch liest man leider auch im Handelsblatt.

    • Karsten Mitka 5. Juni 2025 um 18:56 Uhr - Antworten

      Der Insolvenzanstieg begann bereits während der pandemischen Lüge internationaler Tragweite, also schon vor der Ampel.

    • W. Baehring 6. Juni 2025 um 1:05 Uhr - Antworten

      Genau! Schuld sind immer die Anderen.
      Gott sei Dank gibt es ja genug davon:
      – die Corona-Krise (richtiger: Corona-Zwangsmaßnahmen, die die Unternehmen zur Aufgabe zwangen),
      – die Trump´sche Zollpolitik (die die guten deutschen Preise versaut),
      – die putingemachte Energiekrise (die nicht eingetreten wäre, wenn Deutschland sich nicht ohne Not in einen bilateralen Konflikt eingemischt hätte),
      – der putingemachte (bilaterale) Russland-Ukraine –Konflikt (der die armen Deutschen zu horrenden Rüstungsausgaben zwingt, weil sie ja (Zitat Baerbock): „einen Krieg gegen Russland kämpfen“),
      – die „Herausforderungen“ der alternativlosen, grünen Energiewende (die leider doch nicht ganz umsonst ist: Sonne und Wind stellen nun doch wider Erwarten eine gepfefferte Rechnung; aber wer von den grünen Energie-„Experten“ konnte das vorher ahnen – Natürlich keiner, weil sie alles sind, nur keine Experten!),
      – die notwendige „CO2-Bepreisung“ (in leicht verständlicher Sprache: CO2-Ablasshandel wegen des Klimawandels, der sich aber dummerweise nur marginal vom CO2-Anteil in der Luft beeinflussen läßt).

      Was würde die deutsche Regierung nur anfangen, wenn sie diese hausgemachten „Krisen“-Beschleuniger nicht vorschieben könnte, um ihre (gewollte?) Unfähigkeit, Schaden von Deutschland und vom deutschen Volk abzuwenden, dahinter zu verstecken ?

      Und das von Klingbeil wie die Neuerfindung des Rades beworbene Konjunkturprogramm mit dem Kernpunkt der „Steuerentlastungen für Unternehmen“ ist doch auch nur eine billige Nebelkerze, die weder die Unternehmensinsolvenzen aufhält ( weil damit andere wesentliche Insolvenz-, Aufgabe- oder Abwanderungs-Gründe nicht beseitigt werden) noch die beschleunigte Fahrt in den totalen Staatsbankrott abbremst (weil dadurch zwar die Staatseinnahmen weiter vermindert, die Staatsausgaben aber nicht im sofortigen Gegenzug vor allem da rigoros reduziert werden, wo sie in „unproduktive“, nicht zur Wertschöpfung bzw. nicht zur nachhaltigen Erhöhung des Steueraufkommens beitragende Maßnahmen, mit Ausnahme der Sozialausgaben, versickern).

      Man muß sich die bange Frage stellen, wie lange es wohl noch dauert, bis aus der Text-Überschrift „Deutschland: Nation der Insolvenz[en]“ die offizielle Schlagzeile „Deutschland: Die insolvente Nation“ wird?
      Eines ist aber schon heute sicher: Die Leidtragenden werden die Bürger sein, entweder z.B. durch Inflation oder z.B. durch höhere Steuerforderungen oder/und Sozialabgaben, die die Regierung beschließen muß, um ihren Schuldendienst weiter aufrecht erhalten zu können.

      • Patient Null 6. Juni 2025 um 11:37 Uhr

        ja, „die putingemachte Energiekrise“ ist auch eins meiner Lieblingsnarrative.
        30 Jahre haben wir von billigem Gas profitiert. Jetzt wird den Leuten gesagt wir müssen uns aus dieser Abhängigkeit befreien (und stattdesssen teures kaufen).
        Und das wird tatsächlich geglaubt. Man hat den Eindruck die Leute haben hier Gehirn freiwillig ausgeknipst.

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