
Vom IS in den Elysée-Palast
„Al-Qaida im Anzug“ wie der aktuelle syrische Machthaber oft bezeichnet wird, besuchte am Mittwoch auf offizielle Einladung ein EU-Land, nämlich Macrons Frankreich. Er gilt für die USA noch immer als Terrorist.
Syriens Machthaber Ahmad al-Sharaa (alias Abu Mohammad al-Jolani) hat erstmals offiziell ein europäisches Land besucht. Nach Einladung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron reiste er am Mittwoch zu einem offiziellen Besuch nach Frankreich. Damit schaffte es Al-Sharaa vom gesuchten islamistischen Terroristen zu einem präsidialen Besuch im ehrwürdigen Elysée-Palast. Al-Sharaa hat sich selbst zum Interimspräsidenten Syriens erklärt.
Jolani, der sich nun Sharaa (arabisch für „Gesetz“ oder „Gesetzgebung“) bezeichnet, ist von den USA und anderen Ländern immer noch als Terrorist eingestuft. Das vom FBI ausgesetzte Kopfgeld von zehn Millionen wurde mittlerweile fallengelassen, allerdings gilt die Einstufung als Terrorist weiterhin. Die EU versucht indes intensiv, das neue syrische Regime zu fördern. Der erste Staatsbesuch ist nur der nächste Schritt. Sowohl Berlin als auch Brüssel und Paris stehen hinter „Sharaa“. Die Übergriffe der islamistischen Truppen des Regimes auf religiöse Minderheiten werden dabei von der westlichen Öffentlichkeit weitgehend ignoriert. Tausende von Alawiten, Drusen und Christen wurden getötet und/oder vertrieben.
Zeitgleich gibt sich „Sharaa“ als neuerdings gemäßigter Muslim, seine Geschichte als Kämpfer von Al-Qaida oder dem Islamischen Staat, wird als „Jugendsünde“ abgetan oder ganz vergessen. So behauptet er stets, dass er für die Gleichberechtigung von Nicht-Muslimen und Frauen sorgen würde. Berichte über Übergriffe seiner Truppen zeigen dann aber in Wirklichkeit das Gegenteil.
- Mayer, Peter F.(Autor)
Macron hofft via Jolani dabei auf „neues, freies und stabiles Syrien, das alle Teile seines Volkes respektiert“. Das kann höchsten schwarzer Humor sein, wenn man bedenkt, dass Jolani zu Beginn des Syrienkonflikts als hochrangiger ISIS-Kommandeur aus dem Irak nach Syrien zurückkehrte. Macron meint es aber wohl ernst. Die konkreten Ergebnisse sind unklar.
Der syrische Machthaber wird bei seinem Besuch versuchen, Macron zur Aufhebung der Sanktionen gegen Syrien zu bewegen. Zudem wird sich bemühen, finanzielle Mittel für den Wiederaufbau zu lukrieren. Frankreich war Teil der US-Golf-Koalition, die jahrzehntelang die Operationen gegen das Assad-Syrien unterstützt hatte.
Der kurdische Kriegsveteran und nun Journalist Karim Franceschi beobachtet die Entwicklungen in Syrien. Er berichtet, dass „hinter dem Anzug und der PR-Maschine immer noch die salafistisch-dschihadistische Firmware“ läuft. Alleine im Jahr 2025 habe es ein Massaker an über 1.600 alawitischen Zivilisten an der syrischen Küste gegeben, systematische Hinrichtungen und eine neue Offensive gegen die Drusen in Idlib.
Macron scheint damit kein Problem zu haben. Dabei lobte er gerade noch wenige Tage davor vor der Freimaurer-Loge in Paris die „humanistischen“ Werte. Nun schenkt Macron Jolani den Höhepunkt seiner Karriere. Diese begann beim IS, es folgte die Gründung von Al-Qaida in Syrien (al-Nusra-Front) und führte nun in den Elysee-Palast.
Wieviele sinnlose Kriege sind von Vietnam bis Afghanistan mit den Parolen geführt worden, die Russell «hohle Ideale» nannte? Wieviele Saddam Husseins und Muammar Gaddafis mussten für «freedom and democracy» beseitigt werden, damit die Welt «a better place» werde? Wieviele Millionen irakischer, libyscher oder syrischer Männer, Frauen und Kinder mussten unter den Bomben sterben, weil die Guten behaupteten, sie müssten Krieg gegen die Bösen führen, die ihre «demokratischen Werte» bedrohten?
Die Sprachhülsen kaschieren stets die wahren Werte, und die heissen: Oel, Gas, seltene Erden, Kontrolle von Pipelines, Handelsrouten und strategischen Stützpunkten.
Und Macron, der staatstragende Gelbwestenmörder, lädt halt staatstragend den schubumgekehrten IS-Halsabschneider ein.
Frankreich sollte mit anderen Chinesen reden, auf gar keinen Fall mit diesen Terroristen.
Der guckt im Bild ganz schön böse. Und die Frau daneben will auch nichts mit dem zu tun haben.
نعم للأسد
نعم لسوريا الأمان