Trumps Wirtschaftskrieg und Zölle – EU hilflos und China reagiert mit eigenen Sanktionen

4. Februar 2025von 4,3 Minuten Lesezeit

Präsident Trump belegt die Länder rundum, seine Alliierten, die Feinde und auch sonst andere Länder mit mehr oder weniger hohen Zöllen. Das war absehbar und trotzdem ist die EU-Politikerkaste hilflos und unvorbereitet. China hebt Zölle für US-Produkte ein und beschränkt die Einfuhr von US-Produkten.

Trump dreht mit seinen wirtschaftlichen Maßnahmen die Zeit um etwa 100 Jahre zurück. Er folgt einem Rezept, das für die USA in den späten 1920er Jahren erfolgreich funktioniert hat. Zölle schützten die eigene Produktion und es gelang der US-Industrie dadurch zur weltweit führenden aufzusteigen.

Die Zeiten haben sich allerdings geändert. Es gibt 2025 ganz andere Abhängigkeiten als 1925. Als Beispiel seien seltene Erden und Lithium genannt, die damals mangels Computerindustrie keine oder bestenfalls ein untergeordnete Rolle spielten. Der US-Ökonom Professor Michael Hudson bezeichnet die Wirtschaftspolitik von Trump sogar als Weg ins Chaos und auch als unmoralisch. Er sieht Deutschland und allgemein die EU dieser Politik gegenüber als hilflos und fragt sich, wie viele andere Länder sich so ruhig verhalten werden wie Deutschland, während Trump die Spielregeln ändert.

Gestern trafen sich die Staats- und Regierungschefss der Länder der EU in Brüssel um eine Reaktion zu beraten. Davon berichtet Viktro Orbán:

Gestern fand in Brüssel der erste EU-Gipfel seit der Amtseinführung von Präsident Trump statt. Es war eine seltsame Versammlung. Jeder in Brüssel kann den Trump-Tornado kommen sehen, aber die meisten denken immer noch, dass sie ihm entkommen können. Das werden sie nicht.

In nur 14 Tagen hat Donald Trump die Welt mit einigen wenigen Maßnahmen bereits auf den Kopf gestellt. Der Genderwahn in Amerika ist vorbei, die Finanzierung globalistischer Soros-Organisationen ist vorbei, die illegale Migration ist vorbei und die Unterstützung für den russisch-ukrainischen Krieg ist ebenfalls vorbei. Mit anderen Worten: Alles, was die Bürokraten in Brüssel in den letzten Jahren versucht haben, uns aufzuzwingen, ist vorbei.

Aber es gibt noch etwas anderes. Wir können uns auch von den Regeln des Welthandels, wie wir sie kennen, verabschieden. Präsident Trump wird sich für die amerikanischen Interessen einsetzen, auch gegen Europa. Der Europäischen Union stehen schwierige Monate bevor und die Bürokraten in Brüssel werden es schwer haben.

Wir müssen eine Vereinbarung treffen, einen Deal, um unsere Wirtschaftsbeziehungen mit den Vereinigten Staaten aufrechtzuerhalten. Und ein wirklich guter Deal kann von denen gemacht werden, die sich nicht nur kennen, sondern auch respektieren.

Wir wussten immer, dass Präsident Trump zurückkommen würde, also waren wir vorbereitet. Wir verhandeln ständig und werden mit der neuen Regierung der Vereinigten Staaten einen guten Deal machen.

Und was ist mit den Bürokraten in Brüssel? Ihr habt es euch selbst eingebrockt, jetzt löffelt es auch aus!

Die Reaktion von China

Die semi-offiziöse Global Times berichtet, dass China neue Zölle und Handelsbeschränkungen angekündigt hat, nachdem die Regierung von US-Präsident Donald Trump einen ähnlichen Schritt unternommen hatte, der den Wettbewerb mit China als einen zentralen Punkt seiner Außenpolitik ansieht.

Letzte Woche ordnete Trump zusätzliche Zölle in Höhe von 10 % auf alle Waren aus China an und erklärte, er nutze seine Notstandsbefugnis, um einen nationalen Notstand zu bekämpfen, der durch Drogenhandel und illegale Einwanderung verursacht werde. In derselben Exekutivmaßnahme nahm der Präsident auch Kanada und Mexiko ins Visier. Beide US-Nachbarn haben seitdem Zugeständnisse bei der Grenzsicherheit angeboten, um den wachsenden Handelskonflikt zu entschärfen.

Die chinesische Regierung reagierte wenige Minuten nach Inkrafttreten der neuen Zölle am Dienstag. Sie verhängte Beschränkungen für bestimmte amerikanische Waren – einen Zoll von 15 % auf Kohle und Flüssigerdgas und einen Zoll von 10 % auf Rohöl, landwirtschaftliche Maschinen und einige Fahrzeuge.

Bei der Bekanntgabe seiner politischen Kursänderung verurteilte das chinesische Finanzministerium Trumps Entscheidung und erklärte, sie „verletze ernsthaft die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO)“ und „untergrabe die normale wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit zwischen China und den USA“. Unterdessen gab das Handelsministerium bekannt, dass China bei der WTO Beschwerde gegen die US-Zölle eingereicht hat.

Peking hat außerdem ein Lizenzsystem für den Export von Produkten eingeführt, die Wolfram, Tellur, Bismut, Molybdän und Indium enthalten. Die Maßnahme diene dem „Schutz der nationalen Sicherheit und Interessen“, so das Handelsministerium, ohne die USA ausdrücklich zu erwähnen. Die Mineralien sind für die fortgeschrittene Fertigung unerlässlich.

© European Union, 2025, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

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Ein Kommentar

  1. Michael Rosemeyer 15. März 2025 um 22:32 Uhr - Antworten

    Falsch, USA passen ihre Zölle den EU-Zöllen an.

    Siehe
    Durchschnittlich erhobene Importzölle auf ausgewählte Produkte in den USA und der Europäischen Union im Jahr 2022
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1557974/umfrage/erhobene-importzoelle-auf-ausgewaehlte-produkte-in-den-usa-und-der-eu/

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