Zuckerberg beendet früher bestrittene Zensur auf Facebook und Instagram

8. Januar 2025von 4,6 Minuten Lesezeit

„Wir werden die Faktenprüfer abschaffen und sie durch Community-Notizen ähnlich wie X ersetzen, beginnend in den USA“, erklärt Mark Zuckerberg nun. Früher behauptete er, Facebook unterdrücke die freie Meinungsäußerung nicht.

Mark Zuckerberg hat gerade ein Video veröffentlicht, in dem er ankündigte, dass Meta (Facebook & Instagram) die freie Meinungsäußerung wiederherstellen und „Faktenprüfer loswerden“ wolle. Viele Kommentatoren haben ihre Skepsis darüber geäußert, dass Meta dieses Versprechen tatsächlich einhalten wird, aber allein durch die Erklärung seiner Treue zur „freien Meinungsäußerung“ werden die Zensurmöglichkeiten seines Unternehmens eingeschränkt.

In einer am Dienstag veröffentlichten Videobotschaft räumte der CEO von Meta ein, was Kritiker seit Jahren fordern: Die Richtlinien des Unternehmens zur Moderation von Inhalten seien „zu weit gegangen“.

Mit einem neuen Plan, externe Faktenprüfer schrittweise abzuschaffen und durch ein von der Community gesteuertes System zu ersetzen, sagt Zuckerberg, dass er die Macht wieder in die Hände der Nutzer legt. Ob dies einen echten Wandel oder einen klugen PR-Schachzug darstellt, bleibt abzuwarten.

Jedenfalls entlarvt Zuckerberg auch die Funktion der Faktenprüfer als Propagandisten der Regierungen – etwa Deutschland mit Correctiv – sowie der diversen Milliardäre, die sie zur Förderung ihrer Profite finanzieren. Die EU hat ein besonders ausgedehntes System von nationalen Digital Services Koordinatoren – in Österreich etwa die KommAustria – und so genanntenTrusted Flaggergeschaffen, deren Meldungen von den SM-Konzernen vorrangig behandelt werden müssen. Die „Trusted Flagger“ sind die „Faktenchecker“, die von den Regierungen bestellt, bezahlt und gelenkt werden – in Deutschland natürlich mit Nähe zu den Grünen.

Aber bei Facebook soll nun alles anders werden. „Wir kehren zu unseren Wurzeln zurück und konzentrieren uns auf die Wiederherstellung der freien Meinungsäußerung“, sagte Zuckerberg mit einem Ernst, der sowohl Hoffnung als auch Skepsis weckt.

Nach Jahren der offenen Zensur von Inhalten, der Entfremdung von Nutzern und der Verärgerung von Menschen weltweit ist Meta verzweifelt bemüht, sich neu zu positionieren. Doch unter der Fassade der ‚Reform‘ wird es für viele wahrscheinlich schwer sein, das Gefühl abzuschütteln, dass es sich hierbei nur um einen weiteren gut durchdachten PR-Schachzug handelt.

Das Faktencheck-Programm von Meta, wurde nach den US-Wahlen 2016 zur Bekämpfung von Trump eingeführt, um „Fehlinformationen“ zu verhindern. Die Idee war einfach: Experten von Drittanbietern sollten Fakten von Fiktion trennen.

Wie Joel Kaplan, Chief Global Affairs Officer von Meta, bei Fox & Friends – wo sonst sollte man das auch ankündigen? – einräumte, hatte sich die Initiative zur Faktenprüfung in ein parteipolitisches Minenfeld verwandelt. „Es gibt zu viel politische Voreingenommenheit bei dem, was sie für eine Faktenprüfung auswählen, denn im Grunde können sie alles überprüfen, was sie auf der Plattform sehen“, erklärte Kaplan mit ernstem Gesicht, als wäre Meta ein hilfloser Zuschauer in dem System, das er selbst entworfen hat.

Der vorgeschlagene Ersatz, ein ‚Community Notes‘-System, das von X übernommen wurde, klingt auf dem Papier nicht schlecht. Die Benutzer werden Beiträge gemeinsam mit Anmerkungen versehen, wobei der Kontext sichtbar wird, wenn die Anmerkungen einen breiten Konsens erzielen. Das ist gelebte Demokratie – oder zumindest ist das die Idee dahinter. Die Idee ist nicht perfekt und selbst bei X kann dies manchmal zu einer digitalen Version der Herrschaft des Pöbels führen, bei der die lautesten Stimmen eine nuancierte Debatte übertönen. Trotzdem hat X noch immer „shadow banning“ und andere Mechanismen der Unterdrückung und Einschränkung freier Meinungsäußerung.

Zu den neuen Richtlinienänderungen gehört auch die Lockerung der Beschränkungen für sensible Themen wie Einwanderung, Geschlechterfragen und andere politisch brisante Themen. Auch wenn es so klingt, als würde Meta die Redefreiheit begrüßen, sollten wir nicht vergessen, dass es sich um dasselbe Unternehmen handelt, dessen automatisierte Systeme wiederholt alles von harmlosen Memes bis hin zu aktuellen Nachrichten als Verstöße gemeldet haben. Kaplan räumte dies ein und gab zu, dass die automatisierte Durchsetzung „zu restriktiv geworden“ sei und „häufig Fehler gemacht“ habe.

Der vielleicht erstaunlichste Aspekt dieser Verschiebung ist ihr Timing. Wie Kaplan selbst feststellte, passen die Änderungen gut zur neuen Trump-Regierung, einem Regime, dem Meta eindeutig zu hofieren versucht – aber erst, nachdem es jahrelang versucht hat, Präsident Trump zu unterdrücken.

Metas Entscheidung, den damaligen Präsidenten Donald Trump im Januar 2021 zu sperren, war mehr als ein Akt der Inhaltsmoderation. Nach den Ausschreitungen im Kapitol am 6. Januar war die Entscheidung von Facebook, Trump von seiner Plattform auszuschließen, das erste Mal, dass ein amtierender US-Präsident von einem Social-Media-Riesen zum Schweigen gebracht wurde. Meta führte Trumps Beiträge als Verstöße gegen seine Richtlinien gegen die Anstiftung zu Gewalt an, aber dieser Schritt spaltete die Nation und löste sowohl Beifall bei Kritikern als auch Empörung bei Befürwortern der Redefreiheit aus.

Damals verteidigte Zuckerberg die Entscheidung als notwendig, um weitere Gewalt zu verhindern. Doch das zunächst befristete Verbot wurde in eine unbefristete Sperrung umgewandelt.


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12 Kommentare

  1. Jurgen 9. Januar 2025 um 23:12 Uhr - Antworten

    Ja, der Suckerbörg suckt wieder rum und hält die Leute im F…book für völlig verblödet…

  2. Varus 8. Januar 2025 um 18:14 Uhr - Antworten

    Viele Kommentatoren haben ihre Skepsis darüber geäußert, dass Meta dieses Versprechen tatsächlich einhalten wird, aber allein durch die Erklärung seiner Treue zur „freien Meinungsäußerung“ werden die Zxnsurmöglichkeiten seines Unternehmens eingeschränkt.

    Es läuft wie mit der Glasnost von Gorbatschow ab 1986 – auch damals kam die Meinungsfreiheit im Ostblock erst mit der Zeit. Am wichtigsten, es geht vorwärts – mit dem Fall der Diktatur werden die Leute immer mutiger und immer freieres Reden einfordern.

  3. Andreas I. 8. Januar 2025 um 13:18 Uhr - Antworten

    Hallo,
    ,,und durch ein von der Community gesteuertes System zu ersetzen“

    Neue Geschichten aus Facebookhausen.

  4. Glass Steagall Act 8. Januar 2025 um 12:01 Uhr - Antworten

    Ich denke der Zuckerberg hat Muffensausen, wenn Trump bald an der Macht ist! Also schnell vorher noch guten Willen zeigen, damit er nicht von der Trump-Regierung sofort ins Visier genommen wird oder allzu hart bestraft wird.

    • therMOnukular 8. Januar 2025 um 12:39 Uhr - Antworten

      Ich fürchte eher, das alles ist eine große Inszenierung. So wie Musk für X Pläne hat, die der Meinungsfreiheit sicher nicht dienlich sind, sondern lediglich der Meinungskontrolle, so wird auch Zuckerberg nur „umschwenken“, um andere Methoden einzusetzen – nachdem man die „Victory-Lap“ als Retter der Meinungsfreiheit gelaufen ist….

      Entweder Trump ist mit vom Spiel oder er soll in die richtige Richtung manipuliert werden – gemeinsam mit der Bevölkerung. Das Bewusstsein über den Schutz der Meinungsfreiheit ist leider nur geheuchelt.

      Aber selbst wenn: die Katze ist aus dem Sack. Der Wunsch der Menschen ist offiziell und die Herrschaft ist zumindest einmal gezwungen so zu tun als ob – also noch mehr zu lügen.
      Viel schlimmer wäre, wenn es ihnen gelungen wäre, den Wunsch nach Meinungs-/Redefreiheit zu tilgen – aber das lassen die Menschen zum Glück nicht zu. Das „Spiel“ ist also bereits entschieden, der Zwang zu lügen ist für sie das sichere Ticket in den Volkszorn. Den kann man eine Weile unten halten, er entwickelt sich aber dennoch nach klassisch-physikalischen Gesetzen: je mehr der Druck im Kessel steigt und je fester der Kessel, desto größer die anschließende Explosion.

      Es heißt, Trump hätte „MAGA“ nur „geklaut“. Auch das ist egal: es ist ein grass-root-movement, also etwas, das „von unten“ wächst, natürlich und unaufhaltsam. Betrachten Sie einfach mit Genuss den frischen Wind, der Musk derzeit von den MAGA-Wählern um die Ohren weht, weil er zigtausende billige Fremdarbeiter für Tesla „importiert“ hat……die watscheln nicht einfach hinter ihren Idolen hinterher, die treten ihnen auch auf die Füße und in den Allerwertesten. Könnte gut sein, dass MAGA auch noch Trump hinwegspült und sich verselbständigt (ich meine das bereits in ersten kleinen Dosen zu erkennen).

    • therMOnukular 8. Januar 2025 um 12:41 Uhr - Antworten

      Diese verf+ckte Zensuhr!!! Was war da schon wieder dabei?????

      Sorry, ich habe diesmal auf das Sicherheits-Copy vor dem Absenden vergessen…..und keine Lust nochmal…..

      • therMOnukular 9. Januar 2025 um 0:29 Uhr

        na bitte, geht doch…;))

  5. therMOnukular 8. Januar 2025 um 11:37 Uhr - Antworten

    Und der ORF hat auch schon die passende Verschwörungstheorie dazu: Zuckerberg versucht sich an die neue Macht anzubiedern, der Böse!

    Man sagt damit zwar auch, dass sich Zuckerberg wohl auch an die vorige Macht angebiedert hat und die erfolgte Zensuhr in deren Auftrag war usw., aber das ist dem ORF anscheinend noch nicht aufgefallen.

    Es fällt aber auch überhaupt nix mehr auf: Habegg startet eine Petition gegen ein Interview – hätte ich nie erfinden können. Das Konterfei auf ein Siegesdenkmal projizieren – wie einst der Adolf – ist auch nur konsequent, hat man doch generell nichts anderes zu bieten, als seine (psych.) Projektionen auf die Welt. Und eine Bärbokk „ermahnt“ die neuen Syrien-Autokraten zu mehr Frauenrechten, um daraufhin von den lokalen Medienberichten „entfernt“ (verpixelt/vermilcht – ganzkörper) zu werden.

    Einfach zum Genießen, wie die sich bloßstellen. Helfen wir ihnen dabei!

    • Andreas I. 8. Januar 2025 um 13:42 Uhr - Antworten

      Hallo,
      ,,Und eine Bärbokk „ermahnt“ die neuen Syrien-Autokraten zu mehr Frauenrechten“

      Echt jetzt?!
      Immer wenn man denkt, dümmer ist unmöglich … die lässt aber auch echt nix aus!

      Gute Güte! Die EU, also auch die BRD ,,sanktionierte“ Syrien jahrelang. Die Bundeswehr-Tornados über Syrien waren Aufklärungsflugzeuge, die Zielkoordinaten lieferten. Als eine gewisse Ursula Verteidigungsministerin war, lieferte die BRD leichte Waffen (Maschinengewehre und Panzerfäuste) an die SDF (syrische Kurden). Die ,,Sicherheit“ Israels ist ,,Staaträson“.
      Aber Frauenrechte!
      Das ist bizarr. Sowas könnte sich Tarantino auf Drogen nicht ausdenken.

  6. audiatur et altera pars 8. Januar 2025 um 10:33 Uhr - Antworten

    In Wahrheit geht es nicht um die Faktenprüfer, sondern darum, dass einige wenige (US-)Medienoverlords darüber bestimmen, was gepusht wird und was kleingehalten wird. Das Lustige daran ist, wie easy wir mit voller Absicht abhängig und quasidement gemachten App-Junkies den Böcken als ihre neuen Gärtner zujubeln. Wenig wird dabei dem Zufall überlassen. Vom Cappy und der Lederjacke bis zur Frisur. Wir kennen das Konzept vom alten Rockefeller. Der Primus inter Pares mit Löckchen. Ist der ned süß?!

    • Sabine Schoenfelder 8. Januar 2025 um 10:52 Uhr - Antworten

      „Der Primus inter Pares mit Löckchen. Ist der ned süß?!“
      😂🤣👍🏽
      META-süß………🤣🥂

  7. Sabine Schoenfelder 8. Januar 2025 um 10:00 Uhr - Antworten

    „Zuckerberg beendet früher bestrittene Zensur auf Facebook und Instagram“…..
    ER BENDET ETWAS, DAS NIE STATTFAND ‼️
    ….und w i r sind die Verschwörungstheoretiker…..😂🤣😂.
    Was soll das verlogene Theater ? Wenn das EURE ganze KI ist oder die kläglichen Restvorkommen EURER eigenen, dann sind wir offensichtlich auf dem Niveau der kompletten Verblödung angekommen.
    Mach den Durchmarsch, Zuckerbube. Es gibt und gab keine Pandemie, keine Klimaerwärmung und keine Meinungsfreiheit. Nur VERSCHWÖRENDE 😁🤌, die mit unanständigen Mengen Geld eine undemokratische, faschistoide, globale Macht anstreben und DU 🫵 bist EINER von Ihnen. 😖🤮

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