
Alle wollen Frieden
Obwohl alle am Konflikt beteiligten Parteien beteuern, Frieden zu wollen, geht der Krieg in der Ukraine weiter. Jede Seite hat andere Vorstellungen über den Frieden und die Bedingungen für Verhandlungen. Warum hat die deutsche Friedensbewegung keinen Einfluss auf die Entwicklung?
Schuld am Krieg sind immer die anderen, denn niemand will Krieg und dennoch ist er allgegenwärtig. Es ist ein beliebter Ansatz, die Rüstungsindustrie als Triebfeder hinter den Kriegen zu sehen. Das entspricht aber nicht den Gegebenheiten. Zwar sind die Waffenschmieden unbestritten jener Wirtschaftszweig, der am meisten am Krieg verdient, aber sie machen nur einen geringen Prozentsatz aus an der Wirtschaftsleistung der Industriestaaten. In Deutschland betrugen die Ausgaben für das Militär insgesamt in den vergangenen 10 Jahren im Schnitt etwa 1,2 Prozent des Staatshaushalts.
Wirtschaft will keinen Krieg
Diese Gelder kamen aber nicht nur der inländischen Rüstungsindustrie zugute. Ein großer Teil davon wurde für ausländische Waffensysteme ausgegeben. Das bedeutet, dass die deutsche Rüstungsindustrie sich die deutschen Verteidigungsausgaben mit ausländischen Konkurrenten teilen muss. Hinzu kommt, dass Rüstungsgüter bei den meisten Waffenherstellern nicht das Kerngeschäft ausmachen. Beim Flugzeughersteller Airbus macht der Anteil der Rüstung nur etwa 20 Prozent am Gesamtumsatz aus und selbst der Leopard-Bauer Rheinmetall macht einen nicht unwesentlichen Teil seines Umsatzes mit der Herstellung von zivilen Produkten, zum Beispiel mit Wärmepumpen.
Der überwiegende Teil der Wirtschaft hat vom Krieg wenig Vorteile. Er ist teuer und Verlauf wie auch Ergebnis sind nicht abzuschätzen. Denn Krieg führt nicht immer zum Sieg, er kann auch in der Niederlage enden. Das weiß man in der Wirtschaft, besonders in der deutschen, die zwar an zwei Weltkriegen gut verdiente, danach aber durch die Zerstörung der eigenen Industrieanlagen und Auflagen der Siegermächte zurückgeworfen worden war.
Der überwiegende Teil der deutschen Industrieprodukte nach 1945 dienten und dienen der Zivilwirtschaft, nicht dem Krieg. Damit wird Gewinn gemacht. Rüstung ist für die meisten Unternehmen ein Randgeschäft, das man aber gerne mitnimmt, wenn daraus Gewinne zu erzielen sind. Aber selbst heute in Zeiten der Konfrontation mit Russland und den zunehmenden Spannungen mit China steht die deutsche wie auch die europäische Wirtschaft dieser Entwicklung nicht erfreut gegenüber. Märkte brechen weg, gewaltige Umsätze gehen verlogen.
Abgesehen von der Rüstungsindustrie hat die Wirtschaft insgesamt mehr Interesse am Frieden als am Krieg. Friedenszeiten sind die Zeiten für Investitionen, Handel und Ausweitung der Wirtschaftstätigkeit, nicht die Kriegszeiten. Deshalb warten die meisten Unternehmen auf das Ende der Kriege, ehe sie beginnen zu investieren. Bis auf Rheinmetall gilt das auch für den Ukraine-Krieg.
Worte als Waffen
Medienkonzerne haben größeren Einfluss auf Krieg oder Frieden als Waffenhersteller. Es ist die feindselige Haltung von Meinungsmachern in Politik, Medien und Kultur, die Unfrieden stiften und Zwietracht säen. Sie vergiften nicht nur das Verhältnis gegenüber anderen Staaten sondern auch unter den gesellschaftlichen Gruppen im eigenen Land.
Sie machen Stimmungen, weil sie als Medien an den Ängsten der Menschen verdienen, die sie selbst verbreiten. Sie schaffen Feindbilder, weil sie als Politiker den Menschen einreden, sie vor diesen Feinden zu beschützen. Sie entwerfen Theorien, Weltbilder und Elitedenken, weil sie sich als Wissenschaftler und Kulturschaffende anderen intellektuell und moralisch überlegen fühlen.
Der Ukraine-Krieg wäre vermeidbar gewesen, wenn der Westen die Sicherheitsinteressen Russlands ebenso respektiert hätte, wie er es für die eigenen erwartet. Besonders das westliche Vormachtstreben und seine Uneinsichtigkeit gegenüber den Interessen anderer Völker und Staaten waren seit dem Ende des 2. Weltkriegs die Ursache der meisten Kriege gewesen. Diese hätten größtenteils verhindert werden können, hätte auf westlicher Seite mehr Bereitschaft zum ehrlichem Dialog bestanden und weniger Feindseligkeit.
Vorstellungen und Möglichkeiten
Die Vorstellungen vom Frieden sind bei allen Beteiligten unterschiedlich. Für Russland geht es darum, dass von ukrainischem Gebiet keine Gefahr mehr ausgeht für die eigene Sicherheit. Deshalb will es vornehmlich die Entmilitarisierung der Ukraine erreichen. Sie darf kein Aufmarschgebiet für die NATO werden. Zudem fordert Russland die Anerkennung der neuen politischen Realitäten im Donbass und auf der Krim, weil die Bevölkerung sich dafür ausgesprochen hat.
Aus der Sicht der Ukraine bedeutet Frieden, wenn der territoriale Zustand von 1991 wieder hergestellt ist und die russische Armee all diese Gebiete geräumt hat. Ihr ist aber auch klar, dass sie diese Ziele ohne Unterstützung des Westens nicht erreichbar sind. Sie weiß um ihre Abhängigkeit von westlichen Waffenlieferungen, weil sie – anderes als Russland – über keine wesentliche Waffenproduktion verfügt. Unter diesen Bedingungen steigen ihre Forderungen gegenüber dem Westen, was Art und Umfang der Waffenlieferungen angeht.
Im Westen ist die Lage uneinheitlicher. Starke Kräfte in Politik und besonders den Medien wollen eine Niederlage Russlands, von der es sich nie wieder erholen soll. Auch große Teile der westlichen Bevölkerung fühlt sich von Russland bedroht. Für sie alle ist Frieden wieder hergestellt, wenn Russland die Ukraine verlässt entweder aufgrund wirtschaftlicher und militärischer Erschöpfung, am besten aber aufgrund eines Regime-Change in Russland. Aus deren Sicht ist es folgerichtig zu glauben, durch umfangreichere Waffenlieferungen dem Frieden näher zu kommen.
Jedoch ist fraglich, ob es diesen Kräften wirklich um das Schicksal der Ukrainer geht. Bei ihnen handelt es sich viel eher um von Ideologie oder Feindseligkeit Getriebene. Ihnen geht es weniger um den Sieg der Ukraine als vielmehr um die Niederlage und den Untergang Russlands. Sie sind unerbittlich feindselig oder im Falle der Grünen selbstgerecht.
Deshalb gibt es auch für sie kein Zurück, keine Einlenken und keine Verhandlungen. Auf dem Rücken der Ukrainer lassen sie bis zum bitteren Ende kämpfen. Und weil sie schon so viel in den Sieg investiert haben, wird weiter geliefert, was die Arsenale hergeben. Denn nichts wäre unerträglicher für sie als die Vorstellung, dass die Ukraine kurz vor dem Untergang Russlands kapitulieren könnte.
Für diese Kräfte im Westen endet der Krieg erst, wenn keine Waffen mehr geschickt werden können oder die Ukraine aufgrund personeller Erschöpfung beziehungsweise der Kriegsmüdigkeit der Bevölkerung zusammenbricht. Die ukrainische Führung wird so lange weiter kämpfen, wie der Westen mitspielt. Denn sie verfolgt ihre Interessen, die sie als die Interessen des Landes und der Bevölkerung ansieht.
Werteorientiert
Die Stimmen, die eine Verhandlungslösung zwischen Russland und der Ukraine fordern, haben wenig Gewicht. Die Bewegung, die Wagenknecht und Schwarzer angestoßen haben, haben das gesellschaftliche Potenzial, das vorhanden war, nicht zu nutzen gewusst. Ihren großen Ankündigungen auf der Demonstration Ende Februar in Berlin ließen sie keine Taten folgen.
Das liegt nicht zuletzt an der Widersprüchlichkeit der eigenen Argumentation und ihrem werteorientierten Ansatz. Sie wollen das Töten auf beiden Seiten zu beenden, was ehrenhaft ist. Aber auf die Mächtigen dieser Welt macht das wenig Eindruck. Die deutsche Friedensbewegung überlässt diesen allein die Initiative, eigenständige Handlungsmöglichkeiten entwickelt sie nicht.
Ihr „Manifest für den Frieden“ argumentiert ähnlich wie die Kriegsbefürworter im Westen. Sie beschuldigen Russland des Angriffskriegs und sprechen davon dass „Frauen vergewaltigt, Kinder verängstigt, ein ganzes Volk traumatisiert wurde.“ (1) Deshalb fordern sie: „Die von Russland brutal überfallene ukrainische Bevölkerung braucht unsere Solidarität.“(2) Man will den Eindruck vermeiden, auf Russlands Seite zu stehen.
Dem Großteil der deutschen Bevölkerung ist der Krieg egal, solange er nicht auf Deutschland übergreift und nicht zu einem Atom- oder Dritten Weltkrieg führt. Und solange die USA keine weitreichenden Waffen schicken, dürfte diese Gefahr begrenzt sein. Die Bevölkerung ist nicht für den Krieg, weiß aber besser als die Werteorientierten um Wagenknecht, dass die Friedensappelle an der Situation nichts ändern werden. Außerdem: Wenn Russland der Angreifer ist, wieso sollte man sich dann als deutscher Bürger für Verhandlungen einsetzen. Die meisten ahnen, dass sie sich damit in Gefahr bringen, im eigenen Umfeld als Putinversteher gebrandmarkt zu werden oder gar ins Visier der Justiz zu gelangen. Das ist es ihnen nicht wert.
Interessenorientierung
Der größte Teil der Bevölkerung denkt nicht werteorientiert, für sie stehen die eigenen Interessen im Vordergrund. Wer diesen Teil der Bevölkerung erreichen will, muss die wirtschaftlichen Folgen des Krieges hervorheben. Ohne die aktive Unterstützung eines bedeutenden Teils der Menschen wird die deutsche Regierung nicht zum Umdenken gezwungen. Das gelingt aber nicht, wenn man die Bevölkerung in Konflikt mit der Regierungsmacht bringt in einer Frage, die die eigenen Interessen nicht berührt.
Das Interesse der kleinen Leute im heutigen Konflikt lässt sich auf einen einfachen Nenner bringen: „Keinen Euro für den Krieg!“ Wir brauchen das Geld zur Linderung der Not im eigenen Land, zur Unterstützung der Menschen gegen die immer unerträglicheren Preissteigungen von Lebensmitteln und Energie. Zur Unterstützung der Tafeln! Zur Förderung des Wohnungsbaus! Zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung, wo mittlerweile sogar Medikamente knapp werden. Überall herrscht Mangel. Nur für den Krieg scheint Geld im Überfluss vorhanden.
Schwarzer und Wagenknecht sind abgetaucht. Sie haben kein politisches Konzept. Ihre Werteorientierung hat sie in eine Sackgasse geführt. Dabei haben sie die Schlüssel in der Hand. Ihre Petition hat 800.000 Unterstützer. Das sind nicht nur Unterschriften. Das sind auch Kontakte. Diese Kontakte haben sie bisher nicht genutzt. Sie böten die Möglichkeit, lokale Unterstützergruppen ins Leben zu rufen, die vor Ort für Bewegung sorgen könnten.
Vor allem besteht auf diesem Wege die Möglichkeit, Veranstaltungen zu organisieren und den Protest auf die Straße zu bringen, vielleicht zuerst nur lokal, perspektivisch aber regional und bundesweit. Aber es muss klar sein, dass es nicht um allgemeine Friedensappelle dabei geht, sondern um den Protest der Menschen gegen die steigenden Preise und die Bedrohung ihrer Lebensgrundlagen. Über den Frieden in der Ukraine wird nicht bei uns entschieden, aber darüber ob unsere Steuergelder zur Linderung von Not oder Finanzierung von Krieg eingesetzt werden.
(2) ebenda
Bild Gerarus, War and Peace, 2013.01, CC BY-SA 4.0
Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der fixen Autoren von TKP wieder. Rechte und inhaltliche Verantwortung liegen beim Autor.
Rüdiger Rauls ist Buchautor und betreibt den Blog Politische Analyse
Unsere Arbeit ist spendenfinanziert – wir bitten um Unterstützung.
Folge TKP auf Telegram und GETTR
Klima-Panikmache: Daten-Schindluder und Propaganda
WHO und EU starten bahnbrechende Initiative für digitale Sklaverei
Aus der Sicht der Ukraine, des ukrainischen Kiew-Staats, bedeutet Frieden:
– Integrität der ursprünglischen Landesgrenze
– Verbot alles nicht-ukrainischen: alle anderen Sprachen und Kulturen
– Vertreibung der russischen Ethnie, die sich der ukrainischen Assimilation widersetzt, ersatzweise deren Tötung
– Aneignung allen Eigentums der Vertriebenen und Getöteten
Alle wollen Frieden aber keiner kommt ins Tun.
Die Angabe, dass Deutschland in den letzten Jahren 1,2% des Staatshaushalts für Rüstung ausgibt, ist falsch.
2022 waren das 10,52%. Und damit der zweitgrößte Einzelposten im Haushalt. Und so Spielchen wie Ausgaben für die Ukraine oder Sonder”vermögen” noch nicht berücksichtigt.
hallo Joachim, Sie haben Recht. Da ist mir ein Fehler unterlaufen. Das bezieht sich auf das BIP. Sondervermögen für die Ukraine waren aber in den Jahren, auf die sich meine Aussage bezieht, noch nicht vorhanden. Das gibt es erst seit 2022.
Das mit der deutschen Waffenindustrie mag schon stimmen, würde aber die amerikanische Waffenindustrie in Ermangelung eines Krieges Probleme bekommen so wäre das für die Amis fatal! Nicht umsonst zündeln sie in aller Welt, schaffen Unruhen in Ländern, beginnen basierend auf Lügen Krieg und sanktionieren Länder die ihren Interessen im Wege stehen. Auch wenn mein Land dem Westen zugehörig ist, den Begriff Wertewesten können wir aus der Definition herausstreichen!
Langsam dringt es hinter die Hirnschalen auch der treuesten NATO-Gefolgschafter:
“Man kann es als wirtschaftliche Randnotiz abtun oder als einen weiteren Dominostein in einer folgenschweren geopolitischen Entwicklung: Pakistan hat diese Woche erstmals eine Lieferung russischen Öls in chinesischen Yuan bezahlt. Vor rund einer Woche lief ein aus Russland kommender Tanker in der Hafenstadt Karachi ein und begann, 45.000 Tonnen Öl der Sorte Ural zu entladen. Weitere 55.000 Tonnen sollen unterwegs sein … Dass dieses Öl aber nicht mit US-Dollar, sondern mit chinesischen Yuan bezahlt wird, ohne dass dabei China direkt involviert ist, stellt ein Novum dar, das an den Grundfesten der Wirtschaftsordnung der vergangenen Jahrzehnte kratzt … Das sogenannte Petro-Dollar-System ist seit den Siebziger Jahren in Kraft. Nach der Öl-Krise zimmerten die USA mit dem damals größten Erdöl-Produzenten Saudi-Arabien einen Deal. Der bestand darin, Öl künftig nur noch in US-Dollar abzurechnen … Dass der wichtigste Rohstoff der Weltwirtschaft, Rohöl, bald von allen Staaten nur noch in amerikanischen Dollar berechnet wurde, etablierte sich dieser als globale Reservewährung – mit “exorbitanten Privilegien” für die USA, wie es der ehemalige französische Präsident Giscard d’Estaing einmal nannte: Washington kann als einziges Land der Welt unbegrenzt Energie einkaufen, kann es die Währung dafür doch selbst “drucken”. Zudem können die USA mittlerweile über das Swift-System Staaten disziplinieren, indem sie sie vom Dollar-Fluss abschneiden. Dieses System gerät nun zunehmend ins Wanken” (“Der Standard”, 18/06/2023)
Dazu schreibt die “Strategic Culture Foundation”, nach Eigendefinition eine internationale Plattform unabhängiger Autoren für exklusive Analysen, Forschung und politische Kommentare, um zuverlässige Informationen, kritisches Denken und progressive Ideen zu verbreiten:
“Das Paradoxe ist, dass die Sanktionen der USA und der Europäischen Union gegen Russland, die die russische Wirtschaft lähmen sollten, diese stärker gemacht haben … Die Welt erkennt mehr denn je, dass die einseitige Anwendung von Wirtschaftssanktionen durch Washington nichts anderes ist als Kriegsführung und Staatsterrorismus unter einem anderen, schmackhafteren Namen. Seit Jahrzehnten versuchen die USA, andere Nationen mit wirtschaftlichen Waffen zu strangulieren und zu töten. Man denke nur an Nordkorea, Kuba, Iran, Irak und viele andere Länder, in denen der US-Imperialismus Bedingungen für wirtschaftlichen Völkermord geschaffen hat. Die Welt ist sich dieses teuflischen Erbes wohl bewusst und hat genug von der amerikanischen Barbarei, die mit Hilfe ihrer westlichen Lakaien in der NATO und der Europäischen Union ausgeübt wird … Wie bei vielen anderen Imperien, die in den Annalen der Geschichte zusammengebrochen sind, gehen Arroganz und Hybris dem Untergang oft voraus. Die amerikanische und die westliche Elite dachten, sie hätten eine ewige Lizenz, zu ihrem eigenen egoistischen Vorteil Verwüstung anzurichten. Ihre wirtschaftliche Ausbeutung und ihr Waffenarsenal wenden sich nun gegen sie selbst. Und das ist längst überfällig” (“Strategic Culture Foundation”, June 16, 2023; deutsche Übersetzung: “Antikrieg.com”, 17/06/2023)
Dem ist wenig hinzuzufügen …
Hallo,
die Zahlung Pakistans an Russland in Yuan ist interessant, weil die USA auch in Pakistan um Einfluss ringt, aber es sieht danach aus, dass China wohl die besseren Angebote macht und Russland auch.
Denn erstens bedeutet das ja, dass Pakistan Öl von Russland kauft, also sich nicht am USA-Wirtschaftskrieg gegen Russland beteiligt (und es für Pakistan lukrativ ist, russisches Öl zu kaufen, vielleicht verkaufen sie es ja zum doppelten Preis an unser Wirtschaftsgenie Habeck weiter :)
Alleine das ist in der aktuellen Situation schlecht für die USA als Imperium, aber die Leitwährung US-Dollar bliebe unberührt, wenn nicht …
Zweitens die Zahlung in Yuan, nachdem Indien Berichten zufolge in Rupien zahlt; damit setzt Russland den Beginn eines Währungskorbs aus BRICS-Währungen bereits praktisch um.
Hallo,
alle wollen Frieden und trotzdem ist Krieg.
Und zwar nach wie vor seit 2011 auch in Syrien – mit den direkt militärisch Beteiligten USA&Israel, Türkei, Russland und Iran, während übrigens Irak nach wie vor von USA besetzt ist und die dortige relative Ruhe vielleicht auch nicht gerade ein idealtypischer Frieden ist.
Also wie immer:
Wem nützt es?
Die Mafia erpresst Schutzgeld. Aber die USA ist nicht die Mafia, sondern das Imperium.
Die USA bedruckt Papier, nennt das “Geld” und erpresst die Verwendung dieses “Geldes”, und zwar weltweit .
1944 Bretton Woods, USA machte damit den US-Dollar zur weltweiten Leitwährung. Bis in die Siebziger war der US-Dollar immerhin theoretisch durch Gold gedeckt, aber seitdem ist es nur noch bedrucktes Papier.
Die BRICS+ wollen die damit für sie verbundenen Nachteile schon länger nicht mehr hinnehmen und wollen ihr eigenes bedrucktes Papier verwenden bzw. einen BRICS-Währungskorb verwenden.
Tja; aber was würde das für USA bedeuten?
Nicht nur einen Machtverlust, sondern es würden Mengen an US-Dollar, die jetzt noch nachgefragt werden, nicht mehr benötigt werden, also der US-Dollar würde an Wert verlieren (bzw. sein “Wert” würde real ;)
Wenn das nur der Zusammenbruch des USA-Imperiums wäre und es dem Staat USA (und der USA-Oligarchie) damit ansonsten noch gut ginge … aber weil die weltweite Leitwährung US-Dollar dummerweise die Währung der USA ist und deren Verschuldung dem Militärhaushalt entspricht, würde das gesamte Kartenhaus zusammenfallen, das wäre auch der Staatsbankrott der USA.
Naja und bezüglich der USA-Oligarchie würde ich mal vorsichtig vermuten, dass deren Bankkonten auch größtenteils in US-Dollar bestehen und deren Aktien auch abschmieren, wenn der $ abschmiert.
Deswegen will die USA Russland so weit schwächen, dass USA Russland erpressen kann wie alle anderen, so dass Russland in seinem Außenhandel US-Dollar verwendet. (Danach wären noch China und Indien “zu überzeugen”, Salamitaktik.)
Aber der Ausschluss Russlands vom Zahlungssystem SWIFT ging bekanntlich eher nach hinten los; jetzt ist das russische Zahlungssystem MIR in der Welt und bietet eine Alternative, gerade auch für andere Staaten, die von USA bereits “sanktioniert” werden oder denen ein ähnlicher Wirtschaftskrieg drohen würde, sollten sie auch die Verwendung des US-Dollar beenden wollen.
Und so verwundert es nicht, dass in der Tagespolitik aus Richtung USA Aussagen kommen, man wolle Frieden, aber keinen “Diktatfrieden”, wobei mit “Diktat” Russlands Bedingungen gemeint sind, nicht die USA-Bedingungen.
Russland fordert Neutralität der Ukraine.
USA richtet eine “Nato-Ukraine-Rat” ein.
Russland betrachtet nicht nur die Krim, sondern auch Lugansk und Donezk als russisches Territorium und dass die USA die Referenden ignoriert, ändert nichts an der Mehrheitsentscheidung der Bewohner dieser Gebiete..
USA fordert den Abzug russische Truppen aus diesen Gebieten, aber nicht als Verhandlungsziel, sondern als Vorbedingung für die Aufnahme von Verhandlungen.
Da könnte man auch aufhören, um den heißen Brei herumzureden oder bestenfalls zarte Andeutungen zu machen; Butter bei die Fische:
USA ist der Kriegstreiber, weil Imperium mit weltweiter Leitwährung.
(und aktuell in der Phase, die jedes Imperium nach seiner Blütephase durchmacht)
USA will diesen Krieg.
@Andreas I.
18. Juni 2023 at 21:07
“Die USA bedruckt Papier, nennt das “Geld” und erpresst die Verwendung dieses “Geldes”, und zwar weltweit”
Dazu habe ich gestern einen Kommentar verfasst, der vielleicht (hoffentlich) noch erscheinen wird (‘Your comment is awaiting moderation’) …
Ein Artikel, als hätte es den militärisch-industriellen Komplex der USA nie gegeben…….;)))
Nein, es ist nicht Rüstungsindustrie und Lobbying am Krieg interessiert, die Medien haben da viel mehr Einfluss. Klar.
Darum leistet sich ein großer Weapons-Contractor dieser Rüstungsindustrie auch so “Nebenstellen” wie MSNBC und zahlt Millionen-Gagen an professionelle Lügner wie Rachel Meadows…….;)))
Der Autor möge also nicht nur Eigentumsverhältnisse seiner eigenen Branche recherchieren, sondern auch einmal diverse Geldströme und “Postenschacher” der eifrigsten Kriegsmacht USA genauer betrachten. Wo sitzen denn die Sponsoren der “Uni-Party” und womit “verdienen” die ihr Geld (um das sie sich dann jene Politik kaufen, mit der sie noch mehr Geld “verdienen”)?
Oder glaubt der Autor etwa, Deutschland (oder die EU) könne selbst entscheiden, wann und gegen wen es in den Krieg zieht?
Leben der Autor und ich wirklich in derselben Welt?
@AUTOR et al. – NUR “fünf” Minuten Lesezeit und danach bis März ’22 “weiter-stöbern” – > “Die BRD finanziert die US-Kriegsmaschine” < (so googeln/seit “1971/ global über “850” Milit.-Basen) von Autor/Verleger Peter HAISENKO (Ex-Pilot) !!! – ebs. > “Welche Rolle spielt die jüdische Komponente im Ukraine-Konflikt ?”< (März ’22) usw. und so fort ;-)
JA, “Alle wollen Frieden”, aber nicht, wenn imperialistische Interessen auf dem Spiel stehen. Und das ist der Fall, wenn aufkeimender Widerstand zu brechen ist, eine irreversible Schwächung eines Gegners möglich scheint etc. Wer A sagt, muß auch B sagen, für imperialistische Mächte gibt es KEIN Zurück, nur um den Preis des Verlustes der eigenen – politischen wie militärischen wie ökonomischen – Macht, letzlich des Nieder- wie Untergangs.
Das führt zu einer Militarisierung der Wirtschaft und Gesellschaft, zu einer Unterordnung sämtlicher Bereiche des Staates unter die imperialistischen Interessen. Man sieht das an den explodierenden Budgetdefiziten der USA, die den “militärisch-industriellen Komplex” mästen. Wie im Hitlerdeutschland anno nazimal ist die Rüstungsindustrie längst zur Schlüsselindustrie des Monopolkapitalismus (Banken + Konzerne) der USA geworden, sicherlich zum Schaden anderer Wirtschaftsbereiche, denn “Abgesehen von der Rüstungsindustrie hat die Wirtschaft insgesamt mehr Interesse am Frieden als am Krieg”. Dafür aber ist es längst, seit Jahrzehnten schon, zu spät. Der US-amerikanisch geführte westliche Imperialismus kämpft nun, nach seiner Hybris-gesteuerten Überdehnung, ums Überleben.
“Friedensbewegungen”, die sich darüber Illusionen machen, bleiben romantische Illusionisten, weil sie über die Zerstörer des Friedens und die Urheber von Krieg (und die Mittäter und Lakaien im eigenen Land) Illusionen hegen bzw. sich ihnen in gebeugter Bittstellerpose statt kämpferisch erhobenen Hauptes nähern. Dabei von “Werteorientierung” zu sprechen ist lächerlich, eigentlich das Nachplappern einer Wortschöpfung der primitiv-widerwärtigen Journaille. Auch bloße Appelle an materielle Interessen (“Steuergelder zur Linderung von Not”) führen nicht unbedingt zu antiimperialistischem Widerstand – dafür sind sie viel zu leicht demagogisch mißbrauchbar. Letzlich hilft uns nur Eines: “Kenne Dich selbst und kenne den Feind – hundert Schlachten ohne Schlappe”. Nur dann können wir, wenn wir den Mut dazu aufbringen, gestützt auf die eigene Kraft einen wirksamen Widerstand entwickeln, zuerst vor allem durch Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung …
Tucker Carlson accuses America of declaring “a jihad” on Russia because it’s “an orthodox Christian country with traditional values”
Carlson: “Russia is an orthodox Christian country with traditional social values and for that reason, it must be destroyed, no matter what the cost to us. So this is not a conventional war, this is a jihad”
Das hat der Mann sehr gut auf den Punkt gebracht. Besser geht’s kaum.
Jeder Krieg führte schon immer zu einer weiteren Verarmung großer Teile der Bevölkerung. Nur die Superreichen und Reichen profitieren über Beteiligungen an Rüstungsfabriken (auch mittels Aktien) am Krieg. Ich glaube deshalb eher, daß eine knappe Mehrheit der Deutschen und sicherlich auch der Österreicher gegen diesen Krieg ist. Aber leider ist der übrige Teil der Bevölkerung durch den Dauerbeschuß der Mainstreammedien derart gehirngewaschen, daß ein Aufwachen schwierig ist.
Im Grunde hat der (kalte) Krieg gegen Rußland bereits mit der Aufnahme des ersten Staates des früheren Warschauer Pakts in die NATO begonnen. Nicht umsonst haben überaus weitsichtige Menschen wie Peter Scholl-Latour schon früh davor gewarnt (“Rußland im Zangengriff” – das Taschenbuch ist sehr lesenswert und noch erhältlich!). Viele setzen auch den Beginn des Beschusses der Oblaste Donezk und Luhansk durch nationalistische ukrainische Truppen im Jahr 2014 als Beginn des Krieges an.Tatsache ist jedenfalls, daß zwischen 2014 und 2022 etwa 14000 Bewohner dieser Gebiete durch die kriegerischen Handlungen ums Leben gekommen sind und Selensky kurz vor dem russischen Einmarsch mit der Stationierung von Atomwaffen in der Ukraine gedroht hat. Daß in diesem Fall für Rußland das Maß endgültig voll war, müßte jeder verstehen.
Alle, bis auf die Amerkaner! Ihre Doktrien sehen seit 100 Jahren ganz anders aus! Es wird ein Land nach dem anderen durch angezettelte Umstürtze und Kriege gefügig gemacht!