Burgfrieden 2023: SPD für Aufrüstung und Wehrpflicht

30. Januar 2023von 8,7 Minuten Lesezeit

In der Bundestagsdebatte am 25. Jän. 2023 leistete sich Olaf Scholz eine Reihe blamabler Dreistigkeiten, an deren Spitze wohl die Abwertung der “Halbierung der Bundeswehr und die Abschaffung der Wehrpflicht” stehen. Dabei untergegangen sind u.a. das “Bekenntnis” des Olaf Scholz, “dass Deutschland eine Führungsrolle übernehmen…und die stärkste Armee in Europa stellen sollen“. Wie Mark Twain so schön sagte, die Geschichte wiederhole sich nicht, aber die Ereignisse reimen sich.

Hier erst einmal ein Tweet von “George Orwell 3”, der die erwähnte Aussage zeigt:

Die eingangs und in Folge zitierten Aussagen können Sie im Plenarprotokoll des Deutschen Bundestags aus der 81. Sitzung der 20. Legislaturperiode nachlesen.

“Wer hat uns verraten – Sozialdemokraten”

Der erwähnte Spruch ist in etwa so alt wie dessen Ursache und grauenvollen Folgen: entstanden im Kontext des 1. Weltkriegs (1914-18/19) und der darauf folgenden Verwerfungen um die deutsche Novemberrevolution (1918/19), die Weimarer Republik (1919-33), das nationalsozialistische “Tausendjährige Reich” (1933-45) und die damit verbundenen Gräueltaten.

Angesichts der immer wiederkehrenden Aufschreie über die Ausrichtung der SPD ist auch diese Formulierung dieser Tage erneut unter Beschuss – und zwar, wenig überraschend, vonseiten der Parteigänger von Olaf Scholz. So rückte Walter Mühlhausen den Kampfspruch erst 2021 – passenderweise im SPD-Blatt Vorwärts – in einen ehrenrührigen Kontext. “Schon im Kaiserreich, von rechten Antidemokrat*innen” sei dieser “auch bei linken Demonstrationen” oftmals eingesetzte Kampfbegriff entstanden:

Der Verratsvorwurf kam im 1871 aus der Taufe gehobenen Deutschen Kaiserreich nicht von links, sondern eher schon von rechts, ja bis weit hinein aus der bürgerlichen Mitte: Sozialdemokrat*innen galten über die schändlichen Sozialistengesetze (1878–1890) hinaus als pestverdächtige Brunnenvergifter*innen des deutschen Wesens, als vaterlandslose Gesell*innen, gar als „Landesverräter“. Unter diesen Anschuldigungen wurden Arbeiter*innen auf die Straße gesetzt, Sozialdemokrat*innen des Ortes verwiesen oder ins Gefängnis gesteckt.

Wir lernen: obwohl die Arbeiterbewegung bis 1890 über weitgehend unterdrückt wurde und der Vorwurf des Verrats “eher schon von rechts” kam, betraf dieser kaum die SPD.

Noch abenteuerlicher ist jedoch der konkrete Hinweis von Mühlhausen – nomen est omen – auf die unmittelbaren Folgen des verlorenen 1. Weltkriegs:

Die antidemokratische Rechte sah im November 1918, am Ende des Ersten Weltkriegs, durch Revolution und Republikgründung nun das bestätigt, was sie seit den Anfangstagen des Kaiserreichs glauben wollte: Die verräterische Sozialdemokratie wurde verantwortlich gemacht für die Kriegsniederlage und den daraus resultierenden schmachvollen Versailler Vertrag. Die unselige Dolchstoßlüge wurde zum probaten Transporteur dieses Irrglaubens: Der von den Sozialdemokrat*innen angezettelte Verrat in der Heimat habe dem tapferen Soldaten das Weiterkämpfen unmöglich gemacht, schließlich das Reich um den sicher geglaubten Sieg gebracht.

Wie weit diese Interpretation von der Realität entfernt ist, zeigt übrigens Winfried Wolf in einem dreiteiligen, quellen- und verweisgesättigten “Serie über die Novemberrevolution” auf. Erschienen in den “Nachdenkseiten” sei Ihnen diese in jedem Fall ans Herz gelegt, wenn Sie an einer faktenbasierten Darstellung der von Mühlhausen verzerrten Geschichte interessiert sind: Teil 1, Teil 2, Teil 3.

Kurz gefasst (“sogar” Wikipedia ist hierbei übrigens korrekter als Mühlhausen und der “Vorwärts”): die neue SP-geführte Reichsregierung unter Friedrich Ebert verband sich mit der Obersten Heeresleitung unter General Wilhelm Groener, um just die soziale Transformation zu verhindern, nach der die Arbeiterbewegung vorgeblich strebte.

Burgfrieden 1914

Unerwähnt in Mühlhausens revisionistischem Beitrag verbleibt dabei just die unglaubliche rasche “Konversion” der SPD in der Julikrise 1914, die im sogenannten “Burgfrieden” mündete. Dieser bezeichnete die Zustimmung der bis anhin in Opposition befindlichen SPD zu der Kriegspolitik Wilhelms II., ist ursächlich am Ausbruch des 1. Weltkriegs beteiligt – und leistete den vielfachen Verwerfungen des 20. Jahrhunderts Vorschub.

Am 25. Juli 1914 noch hieß es etwa im “Vorwärts”:

Gefahr ist im Verzuge. Der Weltkrieg droht! Die herrschenden Klassen, die euch in Frieden knechten, verachten, ausnutzen, wollen euch als Kanonenfutter mißbrauchen. Überall muß den Machthabern in den Ohren klingen: Wir wollen keinen Krieg! Nieder mit dem Kriege! Es lebe die internationale Völkerverbrüderung!

Eine Woche später, am 31. Juli 1914, hieß es ebenda:

Noch immer ausgehend von der Überzeugung, man führe einen Verteidigungskrieg gegen die Aggression Russlands, hieß es am 31. Juli im Vorwärts: „Wenn die verhängnisvolle Stunde schlägt, werden die vaterlandslosen Gesellen ihre Pflicht erfüllen und sich darin von den Patrioten in keiner Weise übertreffen lassen.“

Ein Schelm, wer ob dieser Auslassung Mühlhausens im “Vorwärts” Böses denkt.

Burgfrieden 2023

Sowohl das bereits aufgelegte “Sondervermögen” von 100 Mrd. Euro für die Aufrüstung Deutschlands als auch die eingangs ausgewiesenen Aussagen von Bundeskanzler Scholz legen nahe, dass die SPD dieser Tage erneut Teil eines Burgfriedens ist. Diesmal übrigens unter Führung der Sozialdemokratie (sic), die sich – wie auch die Grünen – in bester Tradition zu der von Schröder und Fischer in den 1990er Jahren mitgetragenen Aggression gegen Jugoslawien somit vollends von der Antikriegslinie der Linken verabschiedet haben.

Dazu Olaf Scholz am 25. Jän. 2023 im Bundestag:

Das Errichtungsgesetz macht die klare Vorgabe, dass wir im Mittel der Jahre 2 Prozent der Wirtschaftsleistung für die Verteidigung ausgeben sollen. Und ich sage: Ich bekenne mich dazu…Mit dem 100-Milliarden-Sondervermögen haben wir die Grundlage dafür geschaffen, diesen Pfadwechsel auch zu organisieren, und zwar, ohne uns von lauten Rufen rechts und links davon abbringen zu lassen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Wer profitiert davon? Erneut Scholz (meine Hervorhebungen):

Was wir jetzt brauchen, sind konkrete Entscheidungen für konkrete Systeme. Einige sind schon getroffen, etwa für die F-35, was die nukleare Teilhabe betrifft, und für die Transporthubschrauber. Andere sind unmittelbar bevorstehend. Es sind dann immer sehr langfristige Verträge über eine Produktion, deren Aufbau manchmal Jahre dauert, und über Munitions- und Ersatzteillieferungen. Und wir müssen alle in den letzten Jahrzehnten Praxis gewordenen Fehler beseitigen, die die Verteidigungsminister der CDU/CSU gemacht haben.

Was Herr Scholz hier anführt ist die bevorstehende Anschaffung schwerer Waffen, aller Voraussicht nach zugunsten der US-Rüstungskonglomerate. Deutschland – und der Rest Europas – zahlt die Zeche, allfällige Investitionen fallen in den USA an. Kann man dies noch “Investitution” nennen oder handelt es sich hierbei um Tributzahlungen?

Der Seitenhieb auf die CDU/CSU-Verteidigungsminister unter Bundeskanzlerin Angela Merkel (2005-21) empörte zwar die Unionsparteien, stellt aber angesichts der (mutmaßlichen) Verfehlungen von v.a. Ursula von der Leyen als EU-Kommissionspräsidentin und ihrer erwiesenen Inkompetenz als deutsche Verteidigungsministerin (2013-19) den Sachverhalt korrekt, wenn auch ausgesprochen knapp dar.

Die Geister, die Olaf Scholz rief

Besonders skurril aber wurde es einen Moment später. So zählte Scholz just die Fehler der Vorgängerregierungen – der er übrigens als Finanzminister angehörte – auf (meine Hervorhebunge):

Dazu zählen ja nicht nur die Halbierung der Bundeswehr und die Abschaffung der Wehrpflicht; sondern dazu zählt auch das größte Sparprogramm für die Bundeswehr, das jemals stattgefunden hat, unter der Verantwortung von konservativen Politikern. Es gehört selbstverständlich dazu, dass wir all diese Fehler korrigieren: keine langfristigen Verträge, keine Ersatzteile in ausreichender Vorrätigkeit, keine laufende Produktion, keine ausreichende Munition, die ständig nachproduziert wird.

Während die ersten Zeilen klarer Revisionismus sind, so zeigen die letzten Zeilen, wie arg es um die Kampfbereitschaft der Bundeswehr bestellt ist. Zum Glück, muss man da schon fast anfügen, denn man will sich nicht ausmalen, wie katastrophal ein SPD-geführter Krieg gegen Russland aussehen würde.

Allem Anschein nach steht es kaum besser um die übrigen europäischen NATO- und EU-Staaten bzw. deren Militärwesen bestellt. Zum Glück, denn außer massiven Verlusten und katastrophalen Opferzahlen ist unter diesen Voraussetzungen nichts zu holen, von einem raschen und totalen Sieg über Russland ganz zu schweigen. Es steht vielmehr zu fragen, ob Deutschland – oder die “hirntote” (Emmanuel Macron) NATO – überhaupt zu mehr in der Lage wäre, denn als US-Anhängsel auf Gedeih und Verderb Kanonenfutter zu mimen.

Falls es zu einer weiteren Eskalation – etwa der Lieferung von Kampfjets, U-Booten oder NATO-Bodentruppen – kommen sollte, bleibt uns lediglich der Trost, dass wohl alles recht schnell vorbei ist. Mit dem Wiederaufbau haben wir ja Erfahrung, nicht wahr?

Wider die Schreibtischrevolutionäre und Tastaturkrieger

Wer aber ist dabei, den Frieden und die völkerübergreifende Solidarität – erneut – zu verraten?

Erneut sind hierbei die Sozialdemokraten an vorderster Front anzutreffen, wenn auch nur “im übertragenen Sinne”. Dabei sind Olaf Scholz und Konsorten übrigens nicht nur in “bester” gegenwärtiger Gesellschaft der Kriegstreiber in Gelb (FDP) und Grün.

Angesicht dessen, was aktuell im Bundestag geschieht, sei dieser Beitrag mit einigen Worten Max Webers beschlossen, die dieser anlässlich des Mannheimer SPD-Parteitages im Jahr 1906 tätigte. Dieser Parteikongress ist insofern für das Verständnis des 1. Weltkriegs und der darauf folgenden Ereinisse bedeutsam, da die SPD offiziell der sozioökonomischen Revolution abschwor und sich in das Gefüge des “bürgerlich-repräsentativen Parlamentarismus” einfügte; was ohne diesen Richtungsentscheid im Juli 1914 geschehen wäre, steht zwar in den Sternen, aber Webers Worte (zit.n. dessen “Diskussionsrede bei den Verhandlungen des Vereins für Sozialpolitik in Magdeburg 1907 über Verfassung und Verwaltungsorganisation der Städte”, in Marianne Weber (Hg.), Max Weber: Gesammelte Aufsätze zur Soziologie und Sozialpolitik, Tübingen 1988, S. 407-412, hier S. 410; meine Hervorhebungen) sind m.E. in jedem Fall als “zeitlos” zu bezeichnen:

Ich hätte gern unsere deutschen Fürsten auf dem Mannheimer Parteitage oben auf die Tribüne führen und ihnen zeigen mögen, wie unten die Versammlung sich ausnahm. Ich hatte den Eindruck, daß die russischen Sozialisten, die dort als Zuschauer saßen, die Hände über dem Kopfe zusammenschlugen beim Anblick dieser Partei, die sie für “revolutionär” in ihrem ernsthaft gemeinten Sinne hielten, die sie anbeteten als die gewaltigste Kulturerrungenschaft Deutschlands und als die Trägerin einer ungeheuren revolutionären Zukunft der ganzen Welt – und in welcher nun das behäbige Gastwirtsgesicht, die kleinbürgerliche Physiognomie so schlechthin beherrschend hervortrat: von revolutionärem Enthusiasmus keine Rede, und ein lahmes, phrasenhaft nörgelndes und klagendes Debattieren und Raisonnieren an Stelle jener katilinarischen Energie des Glaubens, die sie von ihren Versammlungen gewöhnt waren.

Es ist nie verfehlt, für Frieden und Völkerverständigung einzutreten. Dies – und die “Lehren des 20. Jahrhunderts” – sei der von Olaf Scholz geführten deutschen (!) Bundesregierung in Erinnerung gerufen.

Bild Hermann Rex (gest. 1937 in München), Erklaerung des Kriegszustandes 1914-2, als gemeinfrei gekennzeichnet

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10 Kommentare

  1. Georg Uttenthaler 31. Januar 2023 at 13:10Antworten

    Die SPD hat einen Riecher für Krieg. Waren es nicht die SOZEN, die im Jahre 1934 die Auslieferung des Malers aus Braunau nach Österreich verhinderten. Wer weiß, was dann passiert wäre. Noch ein Vergleich: Damals waren genau so gestörte Politiker- NULLEN wie heute am Werk, die sich auf der linken Seite bekämpft haben, während dessen sie auf der rechten Seite von Adolf aus Braunau überholt wurden.
    Noch ein Vergleich: Damals wie heute waren die wirklichen Drahtzieher, sprich die Kredit- Finanziers des 2.WK. die AMIS und deren wichtigsten Banken wie JP. Morgan, denn Hitler hätte sich nicht einmal ein Rad kaufen können. Das sind die schmerzlichen Tatsachen, aber halt nicht die “Siegerversion”.!!!

    Fazit: Ohne die USA hätte es den 2. WK., den Ukraine- Krieg sowie die 34 illegalen Kriege weltweit von Vietnam bis Syrien nicht gegeben.!!!

  2. Jan 31. Januar 2023 at 12:51Antworten

    Dubiose Bankenrettungen wie von Steinbrück oder dubiose Steuermanipulationen, wie sie Scholz bezüglich Warburg vorgeworfen werden, sind sicher kein Ausdruck sozialdemokratischer Gesinnung.

    Eine wehrhafte, souveräne Demokratie braucht sicher ein funktionsfähiges Militär und Wehrpflicht ist eine Möglichkeit, die Verselbständigung zu verhindern. Kriegstreiberei beginnt woanders. Schön, dass man neben Baerbock auch einmal Scholz beleuchtet!

    GB erhält mit einem Budget wie Deutschland Atomwaffen und eine fähige Marine. In Deutschland versickert alles im Sumpf der Korruption.

  3. zaungast 31. Januar 2023 at 6:53Antworten

    Danke für den Parforceritt durch die dunklen Seiten der SPD-Geschichte. Denn eines kann man der SPD nicht vorwerfen: dass sie eine Geschichte mit verschiedenen Anknüpfungspunkten besitzt. Herr Scholz hat sich in die Tradition Gustav Noskes begeben und nicht in die Willy Brandts. Angesichts des flächendeckenden Versagens mutet es fast wie ein Wunder, dass eine sozialliberale Koalition mit einer effektiven Entspannungspolitik möglich war. Zu dem dreisten Auftritt des Herrn Scholz wäre darauf hinzuweisen: die SPD hat an keiner Stelle Einspruch gegen die Abschaffung der Wehrpflicht und die Marginalisierung der Bundeswehr erhoben. Wer auch nur für eine Defensivarmee plädierte wurde schnell als „Bellizist“ bezeichnet. Das Ausspielen von Militärkosten gegen Sozialleistungen gehörte zum Wahlkampfrepertoire. Die von Max Weber konstatierte Differenz zwischen Verbalradikalismus und kleinbürgerlichem Spießertum durchzieht diese Partei bis heute. Auch das Scheitern vor den braunen Sozialisten findet hier eine Erklärung – der spätere bayerische Ministerpräsident Wilhelm Hoegner hat dies schon in den 30er Jahren selbstkritisch beschrieben. Ob es nach dem bevorstehenden Desaster dann einen Hoegner geben wird erscheint mir fraglich. Manchmal glaube ich ein fatales Wirken eines Freudschen Todestrieb zu erkennen – aber wahrscheinlich ist es nur die Mischung aus Geschichtsvergessenheit, Dummheit und schlichter Korruption.

  4. pantau 31. Januar 2023 at 4:02Antworten

    Für den gräßlichsten Euphemismus aus dem Maule des Herrn Scholz halte ich die Worte “nukleare Teilhabe”.

  5. niklant 30. Januar 2023 at 22:40Antworten

    Nach zwei Kriegen geht es in die Dritte Runde! Wer wird der Massenmörder des 21.Jahrhunderts? Ist es Olaf Scholz oder Joe Biden? Putin wird dank Diktatur und Zensur in Europa als Kriegstreiber hingestellt, aber Frieden soll es nicht für Ukraine und Russland geben, denn das Ziel ist der 3.Weltkrieg der Nato! Kriegstreiber Weltweit ist und bleibt Amerika!

  6. Hausmann_Alexander 30. Januar 2023 at 18:38Antworten

    Wichtig: Video zur Aufklärung
    über Schäden durch Uran Munition
    https://uncutnews.ch/russland-warnt-davor-dass-abgereichertes-uran-als-kernwaffe-betrachtet-werden-kann-video/

  7. Fritz Madersbacher 30. Januar 2023 at 16:24Antworten

    “… wie arg es um die Kampfbereitschaft der Bundeswehr bestellt ist. Zum Glück, muss man da schon fast anfügen, denn man will sich nicht ausmalen, wie katastrophal ein SPD-geführter Krieg gegen Russland aussehen würde”
    Gut ist es nur um die Kampfbereitschaft der NATO-Journaille und deren perverses Kriegsgeheul bestellt. Wenn die alternden, darniederliegenden westlichen Gesellschaften noch dafür geeignet wären, würden ihre Polit-Akteure nicht nur Waffen und Panzer, sondern auch Kanonenfutter gen Osten an die Front schicken. So aber erhöhen sie zwar den Blutzoll, aber ohne jede Aussicht auf Erfolg. Und die Führung wäre schon längst wieder in faschistischer Hand, Name dafür egal …

    • Jürgen R. 30. Januar 2023 at 17:37Antworten

      Der deutschen ReGIERung traue ich alles zu. Wenn sie das Renteneintrittsalter erhöhen kann, kann sie auch das Alter für die Einziehung zur Wehrpflicht erhöhen. So bis zu 75 Jahren vielleicht. Das würde auch das Rentenproblem lösen. Zudem, wenn nach Aussage der BIMin (Bundesinnenministerin) eine 75-jährige Ex-Pfarrerin und mehrere ähnliche Mit- und Ohneglieder (früher auch als Männer und Frauen bezeichnet) der Rollator-Gang eine ernsthafte Gefahr für die deutsche Demokratie bedeuten, dann werden die Senioren (m/w/d) bestimmt die Wende zugunsten der Ukraine bringen. Vielleicht hat man in Deutschland ja aus den Fehlern von Stalingrad gelernt.
      Ich kann das Ganze nur noch mit extremer Ironie ertragen. Warum? Solange die Beziehungen zwischen Deutschland und der EU zu Rußland noch einigermaßen funktionierten (Querschüsse von westlicher Seite gab es ja schon immer), ging es uns allen gut. Energie, Lebensmittel und weitere Güter waren erschwinglich. Aber dann kommt seit 2014 der Umbau der Ukraine seitens der USA, der schließlich 2022 in diesem Krieg kulminiert. Informiert Euch doch. Lest Peter Scholl-Latours Buch “Rußland im Zangengriff”, das die Vorgeschichte vor 2014 dokumentiert. (Noch ist es erhältlich). Für die Zeit nach 2014 empfehle ich das Buch “Die Ukraine-Krise – 2014 bis zur Eskalation” von Thomas Röper. Alles war von den USA schon sehr lange geplant. Und das Schlimmste daren: Die Politiker wissen es und “die elenden Skribenten” (Wolfgang Koeppen), die Zeitungsschmierer, wissen es auch. Und dennoch lügen alle, daß sich die Balken biegen.

    • Jan 31. Januar 2023 at 13:01Antworten

      Wenn sich Russland im Zangengriff fühlt, könnte es in Versuchung kommen, Europa zu ‘befreien’. Ein vernünftiges, auf Landesverteidigung ausgerichtetes Militär ist vernünftig. Sonst bekommen EU und NATO zuviel Gewicht.

      Scholz traue ich aber nicht zu, dies einrichten zu können.

  8. Jurgen 30. Januar 2023 at 15:11Antworten

    Es ist alles oberpeinlich, was in der Regierung der Bundesrepublik Deutschland aufgeführt wird, um den Neuaufbau von unten nach dem Völkerrecht endlich in Schwung zu bringen! Meines Erachtens wird die Bundesrepublik bereits abgewickelt…

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