Serbiens Präsident Vucic über den Zustand Europas angesichts von Rekord-Profiten bei den Energiekonzernen

6. November 2022von 3,9 Minuten Lesezeit

Die Energiepreise sind nicht gestiegen, weil die Förderung teurer geworden wäre, oder Russland mehr verlangen würde. Die Energie-Konzerne fahren Rekordgewinne ein und die EU ist zu einer Kolonie der USA geworden. Der serbische Präsident Aleksandr Vučić fand kürzlich beim Besuch eines Militärmanövers harte Worte und äußerte sich zu verschiedenen Themen, unter anderem zur Energiesicherheit des Landes.

Serbien ist vorbereitet und hat sich Gasreserven gesichert, während Europa aufgrund des Anstiegs der Energiepreise eine Winterhölle erwartet.

“In fünf bis sieben Tagen beginnt die kalte Jahreszeit und dann werden die Gasreserven in Europa aufgebraucht sein”, erklärte Vučić. “Vorgestern lag der Gaspreis bei nur 219 Dollar, heute sind es 450 Dollar für 1.000 Kubikmeter. Jeden Tag wird er nun steigen, denn wenn die ersten Kubikmeter aus den Lagern abfließen und es keinen neuen Nachschub gibt, springt der Preis sofort in die Höhe, was wiederum den Strompreis sofort erhöht. Auf dem europäischen Markt lag der Strompreis gestern bei 156 Euro, und heute liegt er bereits bei 240 Euro pro Megawattstunde. Ich möchte Ihnen nur sagen, dass der Preis täglich um 50 Prozent steigt. Es wird also ein verdammt harter Winter werden. Unser Land war gut vorbereitet.”

Aleksandar Vučić behauptete, Serbien verfüge über 667 Millionen Kubikmeter gespeicherte Gasvorräte, und im Falle eines Unfalls auf dem Balkanstrom hätten seine Bürger nichts zu befürchten.

“Wir haben jetzt insgesamt 667 Millionen Kubikmeter Gas in vier Lagern. Wenn sie verrückt werden und die Gaszufuhr wieder unterbrechen oder einen Sabotageakt begehen … Jeder weiß, wer den Anschlag im Baltikum verübt hat, aber wir stellen uns dumm, um den Interessen des Landes nicht zu schaden. … Wir werden auf jeden Fall überleben, aber ich weiß nicht, wie es bei den anderen aussieht”, so Vučić.

Vučićs Behauptungen sind ein klares Beispiel für den derzeitigen Zustand in Europa, das zu einer Kolonie des angelsächsischen Reiches geworden ist. Die unabhängigen Staaten haben nicht das Recht, ihre Souveränität zu verteidigen und ihre unabhängige Politik zu betreiben, um die Interessen ihrer Länder zu schützen, sondern müssen dem von den Verbündeten USA und Großbritannien auferlegten Narrativ folgen. Vučić erklärte, dass die europäischen Staats- und Regierungschefs sehr wohl über die terroristische Politik ihrer amerikanischen Schutzherren Bescheid wüssten, aber die Wahrheit nicht aussprechen könnten.

Die Gewinner und Verlierer der explodierenden Preise für Treibstoff, Heizöl, Erdgas und Strom stehen fest: Geld wandert aus den Taschen der Konsumenten und kleinen und mittelständischen Unternehmen über die Öl-Konzerne in die der Aktionäre wie Rockefeller und Co. 32 Milliarden US-Dollar haben sie heuer bereits an ihre reichen und superreichen Aktionäre überwiesen.

ExxonMobil und Chevron, die größten Ölkonzerne der Vereinigten Staaten, verzeichneten Gewinne von fast 20 Mrd. USD bzw. 11,2 Mrd. USD für das dritte Quartal, während die Verbraucher vor allem in der EU unter explodierenden Kosten für alle Arten von Energie leiden.

“Es ist keine Überraschung, dass Chevron und Exxon nach Monaten extremer Preistreiberei in diesem Jahr bisher satte 73 Milliarden US-Dollar an Gewinnen eingefahren haben”, sagte Jordan Schreiber, Direktor für Energie und Umwelt bei Accountable.US.

“Doch anstatt den Verbrauchern die dringend benötigte Erleichterung zu verschaffen, gaben sie über 32 Milliarden US-Dollar aus, um ihre reichen Aktionäre zu bereichern, während sie die amerikanischen Familien zwangen, die Rechnung zu bezahlen.”

Exxons rekordverdächtiger Gewinn von Juli bis September in Höhe von 19,7 Milliarden US-Dollar, der durch steigende Gasexporte begünstigt wurde, ist dreimal so hoch wie der Gewinn, den das Unternehmen im gleichen Zeitraum des Vorjahres verzeichnete, was darauf hindeutet, dass das Unternehmen vom Chaos auf dem Energiemarkt, das die Kosten für die Haushalte weltweit in die Höhe getrieben hat, reichlich profitiert hat.

Bloomberg berichtete, dass “Exxon den Facebook-Mutterkonzern Meta Platforms Inc. im Marktwert überholt hat und nun zum ersten Mal seit 2019 wieder unter den Top 10 des S&P 500 Index ist.”

Die Aktionäre waren die Hauptnutznießer des Comebacks von Exxon nach der Pandemie“, so das Blatt.

Der Gewinn von Chevron im dritten Quartal war der zweithöchste in der Geschichte des Unternehmens und fast doppelt so hoch wie die 6,1 Milliarden US-Dollar, die es im gleichen Zeitraum des letzten Jahres erzielte.

Vor den US-Ölgiganten meldeten die europäischen Energiegiganten Shell und Total riesige Gewinne für das dritte Quartal. Der US-Gasriese Valero meldete einen Gewinnanstieg von 500 %.


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21 Kommentare

  1. A-w-n 6. November 2022 at 19:03

    @Dr Mayer: mal ne Frage a propos ‘Öl…Aktionäre wie Rockefeller’…welche nennenswerten Beteiligungen hat den ‘Rockefeller’ noch an Ölfirmen? Ich lese, schon vor Jahren hätten sie bewusst aus Erdöl desinvestiert und eine Exxon Aktionärsliste lässt sich auch ‘googeln’…

    • Dr. No 6. November 2022 at 21:08

      Die meisten Aktien haben jetzt Black Rock, Vanguard und Co., und jetzt wissen Sie wer die Aktien von diesen Vermögensverwaltern hat? Dreimal dürfen Sie raten.

  2. Glass Steagall Act 6. November 2022 at 17:49

    Die LNG-Tanker stehen Schlange vor Europas Häfen, aber es gibt keine Speicherkapazität mehr. Die Preise für Gas sind wieder im Keller. Deutschland hat zur teuersten Phase eingekauft. Wenn die Tanks wieder leer sind, sind die Tanker aber wieder weg, dann gehen die Preise wieder rauf. So funktioniert „intelligente“ Energiepolitik unserer Regierungen.

    Wir wissen, dass mit Energie extrem viel herumspekuliert wird. Die Verbraucher sind immer die Dummen. Und da die Staaten das Energiemonopol in private Hände gegeben haben, läuft alles drunter und drüber, aber immer zugunsten der Spekulanten. Den grünen Öko-Terroristen passt das alles wunderbar in den Kram. Warum also ändern?

    Dann der Ölpreis. Der liegt unter dem Preis von 2013. Verkauft wird das Öl aber wesentlich teurer als 2013, wenn man die Preise von Heizöl und Diesel sieht. Irgendwer verdient immer (Staaten, Spekulanten und Konzerne). Man muss allerdings wissen, dass die Pharma- und Energie-Industrie mit am Great Reset beteiligt ist! Beiden Branchen stecken mit unseren korrupten Regierungen unter einer Decke. Jede „Krise ist auch eine Chance“ sagt ein Börsenspruch. Und die Gewinner stehen immer schon vorher fest … wenn man am richtigen (Korruptions-)Hebel sitzt!

    Der normale Bürger wird von vorn bis hinten verschaukelt, aber durch die absichtlich falsche Mediendarstellung immer bei der Stange gehalten. Solange der Bürger weiterschläft, wird sich nie etwas ändern. Im Gegenteil, es wird noch viel schlimmer!

    • Johannes Schumann 7. November 2022 at 1:56

      Spotmarkt-Preise sind im Keller aus den von Ihnen genannten Gründen. Aber das ist eben der Spotmarkt und es gibt eben auch den viel wichtigeren Terminmarkt. Aber das haben Befürworter “erneuerbarer Energien” noch nie verstanden, die immer die günstigen Preise Börsenstrommarkt, meistens den Preis von 12 Uhr mittags anführen, um zu beweisen, wie toll doch ihre erneuerbaren Energien seien.

      • Andreas I. 7. November 2022 at 10:38

        @ Johannes Schumann Hallo,

        “Spotmarkt … Terminmarkt”

        Spielsüchtige sollten ins Casino gehen und dort ihr eigenes Geld verspielen.
        In Staaten, wo die Energieversorgung staatlich ist, da gibt es die Probleme, die es aktuell in der EU und speziell in der BRD gibt, nicht oder zumindest nicht so extrem. Und die dortige vergleichsweise Energie-Preisstabilität ist gut für die (dortigen) echten Unternehmer der realen Wirtschaft, während hier bei uns der dogmatische Liberalismus, dass ALLES freier Markt sein müsse, aktuell 10 % der realen Wirtschaft vernichztet, nach vorsichtigen Schätzungen..

        “Aber das haben Befürworter „erneuerbarer Energien“ noch nie verstanden,”

        Die müssen auch “Spotmarkt und Terminmarkt” nicht verstehen, weil Energie für eine heutige Gesellschaft kein Luxusgut ist und daher auch kein Spekulationsobjekt sein sollte.

        “den Preis von 12 Uhr mittags anführen”

        Ja mittags gibt es einen Strom-Überschuss, von dem man mit einfachster und billigster Technik (herkömmliche Wasserstoffelektrolyse) 30 % speichern könnte – wenn man (die Mehrheit) das wollen würde.
        Aber die Mehrheit wählt Parteien, die “den Energiemarkt deregulieren” und bitteschön, jetzt kommt die Rechnung im Sinne des Wortes.

    • Andreas I. 7. November 2022 at 11:15

      @ Glass Steagall Act Hallo,

      “Die Verbraucher sind immer die Dummen.”

      Was man leider wörtlich nehmen könnte, wenn man sich die Ergebnisse der Bundestagswahlen, zuletzt 2021, anschaut. ;-)

      • Glass Steagall Act 7. November 2022 at 19:35

        Die lernen es sowieso nicht mehr. Sie wählen immer wieder ihre eigenen Henker. Oder anders gesagt, sie glauben tatsächlich noch an das Märchen einer Demokratie.

  3. Andreas I. 6. November 2022 at 17:49

    Hallo,
    statistisch werden wir Deutschen und andere Westeuropäer dadurch materiell reicher. Doch doch:
    Definition:
    “Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum. Es misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen verwendet werden.”
    Selbst wenn bzw. wo Energie als Vorleistung für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen gerechnet wird, am Ende steigen alle Preise.
    Dass real mal wieder nur eine Minderheit finanziell reicher wird und die Mehrheit bei gleichem Einkommen aber min. 20 %& Kaufkraftverlust …

    Und das ist eine Folge der liberalen Wirtschaftspolitik, denn der Kern der liberalen Ideologie ist ja bekanntlich, dass
    – erstens ALLES privatwirtschaftlich sein soll und
    – zweitens der freie Markt alles regeln soll.
    Nun bitteschön; Energieversorgung ist privatwirtschaftlich und frei, mit dem System von Energie als Börsenhandelsware und “Merit-Order” können die Energiekonzerne frivol zu ihrem Vorteil agieren, da kann ihnen keiner reinreden, das ist freier Markt vom feinsten.

  4. PALLA Manfred 6. November 2022 at 16:58

    Zu “Kolonie der USA” ein wichtiger “Studier”-TIPP: > “Die verschwiegenen Ursachen der Jahrhundertkrise” !!! < (so googeln) – als YT-Lese-/Hör-Video (46 min.) oder als “pdf” (brasdor-strategy.com) “runter-ladbar” (12 Seiten) !!! – Ein Buch-Auszug vom dt. Autor/Verleger Peter Haisenko (“anderweltonline.com”), bereits in 2008 publiziert, unter dem Motto “Finanzkrise oder Systemkrise?” – “Die Welt wird eine andere sein” !!! – Zudem bitte beachten: – “Offizieller Schulden-BERG” (Global DEBT) hat i.d. Jahr “305” Billionen USD (Tsd.Mrd) erreicht – im Vergl. dazu das Global BIP (vor Corona) bei n u r “84” Bill. USD (lt. Prof. Chr. Kreiß) – dabei f e h l t noch der “UN-Regulierte Global-Finanz-KLAMAUK” (Derivate) – mittlerweile geschätzt auf (- gut festhalten !!!) > “2,5” Billiarden USD < !!! (i.W. > “Zwei-Tausend-Fünfhundert-Billionen” < !!! + + + P. S.: – ICH habe just dafür gesorgt, mit entspr. Pots auf “achgut.de” (07/10 und 21/10), daß USA und CHINA in der WIKI-“List of countries by external debt” um “Sage und Schreibe” > “7” (Sieben) und “11” (Elf) Billionen USD-Schulden “erleichtert” wurden !!! – vor “update” 21/10/22 durch “wikiuser552” hatten USA “31” und China “13” Bill. “Auswärts-MIESE” !!! – Und ?!? – WER dankt es MIR ?!? ;-)

  5. Thomas 6. November 2022 at 14:46

    Die Börsen bestimmen den Preis.IN D. wurde diese wohl erst vor paar Jahren eingeführt.Ohne diese Börse wäre der Preis nicht gestiegen.

    BeiM Strom in D. gitl das Merit Order Prinzip.
    Fiktives Beispiel:
    99% der Stroms der Morgen gebraucht wird wird für 1 cent angeboten,mehr können die Anbieter nicht liefern,für das benötigte letzte 1% findet sich jemand der das für 50 cent verkauft.Der Preis setzt sich dann aber nicht anteilig zusammen,ALLE BEKOMMEN DIE 50 cent!!!
    Die Anbieter können den Preis also immer hochtreiben wenn sie wollen(einfach wenig anbieten,auf den letzten Drücker wird es immer teurer)….beim Goldpreis(erinnern sie sich?)ist ja auch raus gekommen das sich die Banken gegenseitig angerufen haben um den Preis zu manipulieren.

  6. Johannes Schumann 6. November 2022 at 12:54

    Die Preise steigen, aber es ist vulgärmarxistisch, da wieder die Konzerne als die bösen Buben hinzustellen. Es ist vollkommen klar, dass wenn sich eine Angebotsverknappung abzeichnet, dann reagieren natürlich die Märkte. Das ist vollkommen normal. Man wartet nicht auf darauf, bis die Angebotverknappung da ist.

    Natürlich spielt der Krieg in der Ukraine eine Rolle. Es ist vollkommen unsinnig beispielsweise beim Weizen zu argumentieren, die Ernte wäre längst eingefahren. Natürlich spielt der Boykott durch Deutschland eine Rolle (Sanktion ist der falsche Begriff), aber auch die verkorkste Energiepolitik der letzten Jahren, die nur eins zum Ziel hatte: Verknappung. Man schaltet gut laufende Kraftwerke ab und ist die Energie knapp. Man hat doch sogar eine CO2-Steuer erhoben.

    Die Energiekonzerne habe da gar nichts verbrochen. Die bewegen sich innerhalb des gesetzlichen und ordnungspolitischen Rahmens. Es gab in der Vergangenheit ja auch Entscheidungen, wodurch ihnen enormen Schaden zugefügt worden ist. Nun werden sie durch eine andere politische Entwicklung begünstigt. Die wirklichen Profiteure sind die Solar- und Windmüller, die ohne großes Risiko in der Vergangenheit (garantierte Einspeisevergütung, Einspeisevorrang) kräftig absahnen konnten und nun durch auch durch das Merrit-Order-Prinzip kräftig absahnen. Es wird auf dieses Prinzip rumgehackt, aber es ist im Prinzip richtig. Das Problem die Begünstigung von Sonne und Wind.

    Es dürfte nicht vielen gefallen, aber es gibt eigentlich nur einen Ausweg aus der Misere: Wir müssen uns energiepolitisch der Realität stellen und pragmatisch vorgehen, d.h.

    Sämtliche marktverzerrenden Instrumente zugunsten von Sonne, Wind und Biomasse gehören gestrichen.
    Fracking muss erlaubt werden.
    Der Ausstieg aus der Kernenergie muss rückgängig gemacht werden.
    Ausstieg aus dem Pariser Abkommen, aus CO2-Zertifikate-Handel.
    Schluss mit der CO2-Steuer.
    Mindestens ein LNG-Terminal für Deutschland.
    Langfristig wieder die Herstellung von Nordstream I bzw. II. Weiß jetzt nicht, welche genau kaputt ist. Nun ist es halt da und was die Reparatur angeht: Wir schaffen das.

    Es müssen faire Konkurrenzen zwischen den Energieträgern entstehen.

    Übrigens ist Elon Musk auch ein Profiteur der ganzen links-grünen Energiepolitik, hüben wie drüben. Ich finde XSpace und Starlink genial, aber von Tesla halte ich nicht viel. Aber immerhin schlägt er die Woken mit den Waffen, die sie ihm bereitgestellt haben.

    • Andreas I. 6. November 2022 at 18:09

      Hallo,
      “Die Preise steigen, aber es ist vulgärmarxistisch, da wieder die Konzerne als die bösen Buben hinzustellen. Es ist vollkommen klar, dass wenn sich eine Angebotsverknappung abzeichnet, dann reagieren natürlich die Märkte.”

      Nur dass der freie Markt nach liberaler Ideologie eben frei ist, also die Konzerne die Freiheit haben,
      – eine Angebotsverknappung oder eine Abzeichnung einer solchen selber herbeizuführen und
      – sich selber ein “Merit-Order”-System zu schaffen.
      Wenn daran etwas vulgär ist, dann das Suchtverhalten der Aktionäre.
      Liberalismus setzt diese Geldsucht als die Norm – normopathische Gesellschaft.

      “Fracking muss erlaubt werden.
      Der Ausstieg aus der Kernenergie muss rückgängig gemacht werden.”

      Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.

    • Rollenspielerin 6. November 2022 at 19:35

      @Johannes Schumann: Dazu kommt noch, dass der Staat mit Extrabeiträgen noch zulangt. Ich hatte z.B. nicht gewusst, dass bei uns im Strompreis eine Offshoreumlage und eine Wasserstoffumlage zu zahlen ist. Nur mal als ganz kurzen Einwurf.

      • Johannes Schumann 7. November 2022 at 1:51

        Ist mir auch noch. Der Staat hat die Energie teuer gemacht, anstatt uns die Möglichkeit zu geben, breit aufzustellen. Wasserstoff wird das nächste Investitionsgrab. Ohne Klimaschutzideologie hätten wir ganz normale saubere Kraftwerke auf Basis von Kohle, Gas, Öl und Kernenegie.

      • Andreas I. 7. November 2022 at 11:07

        @ Johannes Schumann Hallo,
        “Ohne Klimaschutzideologie hätten ganz normale saubere Kraftwerke auf Basis von Kohle, Gas, Öl und Kernenegie.”

        Gaskraftwerke zu verteufeln, das hat mit der Verteufelung von CO² zu tun, aber wenn man genauer hinschaut, welche Interessengruppen die Verteufelung von CO² betreiben, dann landet man am Ende der Kette wieder bei Großaktionären.
        Und dem einen oder anderen dogmatischen Liberalen mag das durchaus plakative Beispiel nicht passen, nämlich dass Pflegekräfte sehr viel mehr leisten als Großaktionäre. Das ist am Ende nichtmal mehr liberal, aber so ist das mit Dogmatismus.
        Kohle- und Kernkraftwerke als “ganz normale saubere” Kraftwerke zu bezeichnen ist allerdings interessant, denn das ist gleichbedeutend mit ganz normaler sauberer Vergiftung und Verstrahlung – und wo Vergiftung und Verstrahlung normal sind, da lässt die normopathische Gesellschaft grüßen.

  7. audiatur et altera pars 6. November 2022 at 12:46

    Der aktuelle Ölpreis befindet sich in etwa auf dem Niveau der Jahre 2012-2014.
    https://www.finanzen.at/rohstoffe/oelpreis
    Chart “max” eingeben.
    Wie viel kostete damals Diesel an den Tankstellen?
    Ist das ein Thema in den Operettenmedien? Ach ja, man diskutiert “Gewinnabschöpfungen” bei der OMV-AG (wem gehört die?) zu Gunsten “erneuerbarer” Energien. Die Dinos und sonstige “Fossilien” in tausenden Metern Tiefe (mit denen man “Mineral”öl-, Mehrwert- und CO2-Steuern abschöpft) sollten ja schon längst ausgeschöpft sein. Verdammt knapp der Stoff!
    Noch fragen?
    Denke doch.

  8. Germann 6. November 2022 at 11:22

    Über den Zustand Europas wundere ich mich schon lange nicht mehr. Sie sagen es im Zitatat: “Die Energiepreise sind nicht gestiegen…” Der Anfang sagt schon alles.
    Sklaven von USA und Großbritannien. Nein, es ist keine Überraschung mehr.
    Vielen Dank für Ihre Arbeit.

  9. Pfeiffer C 6. November 2022 at 11:16

    Danke für diesen Artikel, “„Es ist keine Überraschung, dass Chevron und Exxon nach Monaten extremer Preistreiberei in diesem Jahr bisher satte 73 Milliarden US-Dollar an Gewinnen eingefahren haben“, sagte Jordan Schreiber, Direktor für Energie und Umwelt bei Accountable.US.

    „Doch anstatt den Verbrauchern die dringend benötigte Erleichterung zu verschaffen, gaben sie über 32 Milliarden US-Dollar aus, um ihre reichen Aktionäre zu bereichern, während sie die amerikanischen Familien zwangen, die Rechnung zu bezahlen.“

    den man leitmedial vergeblich sucht, kein Wunder, denn:

    Neoliberalismus ist eine totalitäre Ideologie

    Im Neoliberalismus lassen sich leicht typische Merkmale von Totalitarismus identifizieren, also
    Merkmale autoritärer Formen von Herrschaft, die alle sozialen Lebensverhältnisse durchdringen.

    Als Prototyp des Totalitarismus läßt sich der Faschismus ansehen. Obwohl sowohl Faschismus wie
    Neoliberalismus einen totalitären Charakter aufweisen, unterscheiden sie sich wesentlich in Zielset-
    zung und Charakter – beispielsweise ist der Neoliberalismus auf ‚Globalisierung‘ angewiesen, der
    Faschismus auf einen nationalen Rahmen. Gleichwohl lassen sich strukturell einige Gemeinsamkei-
    ten identifizieren.

    Eine vergleichende Betrachtung kann auch dazu beitragen, besser zu verstehen, warum sich gerade
    Vertreter des Neoliberalismus bisweilen von den Möglichkeiten totalitärer Herrschaftsformen
    fasziniert zeigen.

    Beide, Neoliberalismus und Faschismus, verbindet ein Haß auf „1789“, also auf die sozialen und
    politischen Errungenschaften der Aufklärung. Beide verbindet ein Sozialdarwinismus mit seiner Verglorifizierung der Starken und seiner Verachtung der sozial Schwachen. Beide sind elitär und teilen eine Verachtung des Volkes. Beide verlangen eine Anpassung und vollständige Unterordnung unter eine Fiktion, den ‚freien Markt‘ auf der einen Seite, das ethnisch homogene ‚Volk‘ auf der anderen Seite.

    Aus Rainer Mausfeld “Die Angst der Machteliten vor dem Volk”

    Bedenke:
    Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: «Ich bin der Faschismus» Nein, er wird sagen: «Ich bin der Neoliberalismus»

    Copyright – fast Ignazio Silone:

  10. Petzold 6. November 2022 at 11:07

    Wir werden noch Augen machen in weitere Monate. Rekord-Profiten bei den Energiekonzernen dank Bevölkerung die sie unterstützen. Viele sind der Meinung sie wären zu Fein für Bus und Bahn. Und in anderen Bereiche wird auch nicht anders gehandelt.
    Die Regierung ist auch nicht ganz Unschuldig daran.

    • Rollenspielerin 6. November 2022 at 19:41

      @Petzold: “Viele sind der Meinung sie wären zu Fein für Bus und Bahn.”
      Das hat nichts mit zu Fein zu tun. Unser Bus kommt 1 x in der Stunde bei uns an die Haltestelle. Wenn man seinen Wochenendeinkauf macht, sitzt man danach, wenn es dumm kommt, vielleicht noch 1 Std. im Supermarkt herum, weil man den Bus gerade verpasst hat. Und dann kommt noch dazu: Solange ich einen Maulkorb in den ÖPNV tragen muss, ist der für mich gestorben. Das mache ich nicht. Wenn das Auto günstiger ist als eine Fahrt für 4 Haltestellen, dann fahre ich lieber mit dem Auto von Haustür zu Haustür.

    • Maximilian 7. November 2022 at 6:07

      Erstaunlich! Hab kurz gegoogelt, also vielleicht falsch, aber laut US Energy Information https://www.eia.gov/energyexplained/oil-and-petroleum-products/use-of-oil.php ist die Verteilung von Öl in etwa so: 68% Verkehr, 27% Industrie, 3% Haushalte, 2,5% Einzelhandel, 0,5% Strom. Die Frage ist natürlich noch wieviel von dem Verkehr auf Handel fällt (Futtermitteltransport, Lebensmitteltransport, B2B) und wieviel auf den Privaten Personenverkehr (inkl. Fahrtwege zur Arbeit). Also die Frage ist, ob sich das Nicht-Selbst-Fahren überhaupt auswirken würde.

      So wie ich das verstanden habe, ist die “Energiekrise” ja eine rein politische Krise, also von Politik und deren Puppenspielern herbeigeführt, und hat nichts mit der tatsächlichen Versorgung zu tun. Also egal was die Bevölkerung machen würde, die Krise würde daran anpasst und weitergeführt werden. Also egal nicht… das heisst wenn eine Guillotine in Wien am Heldenplatz aufgestellt werden würde, und die Grün-Schwarzen vorgeführt werden würden, dann wäre vermutlich die Krise bald zu Ende. Für so ein Event würde ich sogar einen Ausflug zurück nach Österreich machen. Im Geschichtsunterricht fand ich diese Erzählungen aus der Französischen Revolution immer total babarisch und abartig, aber inzwischen hätte ich meine Gaudi als Zuseher.

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