Kein Einfluss der Delta Variante in US Bundesstaaten mit wenig Impfungen

11. Juli 2021von 1,8 Minuten Lesezeit

Die USA sind einfach eine live und real-time Versuchsanstalt in Bezug auf Impfpässe, Maskenpflicht, Lockdowns, große Veranstaltungen mit und ohne Zuschauer und natürlich für die Delta Variante. Nachdem so ziemlich sauber durch Parteigrenzen getrennt unterschiedliche Regeln gelten und penibel Statistiken geführt werden, lassen sich die Auswirkungen unterschiedlicher Maßnahmen gut abschätzen.

Wie berichtet ist aus den Daten von Public Health England ganz deutlich erkennbar, dass die Fallsterblichkeit der Delta Variante mindestens um den Faktor 10 geringer ist, als bei den früheren Varianten. Da in England ein hoher Anteil bereits geimpft ist, gab es Kommentare, dass dies auf die Impfung zurückzuführen ist.In den USA sind in den Staaten mit der geringsten Impfquote aber keine Anzeichen zu entdecken, dass die Verbreitung der Delta Variante zu mehr Todesfällen führt:

Beliebt sind auch die Vergleiche zwischen Staaten mit strikten Maßnahmen und solche gänzlich ohne. Hier Texas, das vor vier Monaten alles aufgehoben hat, gegenüber Kalifornien, wo selbst die Kindern in den Schulen noch zum Tragen von Masken gezwungen werden. Aber es ist einfach kein Unterschied zu erkennen.

Die Frage ist, warum die völlige Wirkungslosigkeit aller Maßnahmen von der Biden Administration und doch einer Reihe von Gouverneuren ignoriert wird. Und natürlich auch der meisten Staaten in Europa – allen voran Deutschland und Österreich.


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13 Kommentare

  1. Hans Zeller 12. Juli 2021 at 20:20

    Gerade heute behauptet die NZZ, die „Infektionen“ stiegen in den USA in den Gegenden mit tiefer Impfrate stark an. Wie immer natürlich ohne Nennung irgendwelcher Quellen. Was stimmt nun? Beide können ja nicht Recht haben.

  2. Braver Bürger 12. Juli 2021 at 14:04

    Vielen Dank für die schön aufbereiteten Daten. Es ist sehr schön und beruhigend, dass die Sterblichkeit an der Deltavariante sehr gering ist. Allerdings lässt sich mit diesen Zahlen nicht klar zeigen ob die Ursache eine geringere Letalität der Deltavariante ist, oder ob die Ursache in der Impfung der Vulnerablen liegt. Um die beiden Effekte zu trennen bräuchte es zumindest Daten über die Altersverteilung der Todesfälle und die Altersverteilung der Impfungen.

    In jedem Fall ist es ein sehr beruhigendes Faktum, wenn bei der gegebenen Altersverteilung der Impfung (und des Impfstoffes) die Deltavariante nur eine recht geringe Sterblichkeit verursacht.

  3. A.U. 12. Juli 2021 at 10:12

    Das Argument, die geringe Letalität der Delta-Variante in GB sei primär auf die Impfung zurückzuführen, verfängt ja schon deshalb nicht, da die Fallsterblichkeit (CFR) unter den Geimpften laut den Daten von PHE höher war als unter den Ungeimpften – wenn auch bei beiden Gruppen gleichermaßen auf sehr niedrigem Niveau.

  4. Gast 12. Juli 2021 at 4:00

    Eventuell könnte es doch bereits zu einer höhere Sterblichkeit kommen:
    https://report24.news/schock-in-oesterreich-signifikante-uebersterblichkeit-seit-juni/

    Lediglich dem heißen Wetter im Juni 2021 die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben dürfte schwierig sein:
    https://www.vienna.at/juni-2021-war-extrem-warm-sonnig-und-trocken/7041111
    … Die Top 10 der wärmsten Juni-Monate sind: 2019, 2003, 2021, 2017, 1811, 2002, 1822, 2007, 2012, 2018…

    In dem Vergleichszeitraum 2016-2020, den „Fact Sheet Austria“ zum Vergleich der Sterblichkeit heranzog, waren laut vienna.at mit 2019, 2017 und 2018 die Top 10 der wärmsten Juni-Monate.

    • A.U. 12. Juli 2021 at 10:17

      Übersterblichkeiten bei Hitzewellen sind ein bekanntes und häufiges Phänomen. Ein gewisser Teil der Übersterblichkeit wird daher erfahrungsgemäß durchaus darauf zurückzuführen sein, auch wenn sich der vielleicht nicht exakt quantifizieren lässt. In jedem Fall aber ist die Hitze-Erklärung weit plausibler, als die Übersterblichkeit auf Corona bzw. auf die Delta-Variante zurückzuführen, weil – let’s face it – derzeit in Ö einfach kaum jemand an Corona stirbt.

    • Gast 12. Juli 2021 at 14:59

      @A.U.
      Eigentlich versuchte ich genau andersrum zu argumentieren:
      Es dürfte im Vergleichszeitraum 2016-2020 ähnlich heiß gewesen sein wie im Juni 2021. Deshalb sollte es im Juni 2021 auch keine Übersterblichkeit im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2016-2020 geben.

  5. Fritz Madersbacher 11. Juli 2021 at 22:30

    Nur angstgetriebene Leute, egal ob in Fachwissenschaften, Politik, Medien oder sonstwo, können eine im wahrsten Sinne des Wortes verrückte Sichtweise (verrückt nämlich relativ zu früheren, eher nüchternen Sichtweisen) auf ein natürliches Geschehen, nämlich auf die alljährliche (Grippe-)Saison der Atemwegsinfektionen, und die aus dieser verrückten Sichtweise abgeleiteten verrückten Maßnahmen für „wissenschaftlich“ geboten halten. Ohne PCR- und andere Tests wäre uns keine besorgniserregende „Pandemie“ aufgefallen, wie der Leiter der AGES kürzlich trocken festgestellt hat. Und alle wissenschaftlichen Studien bestätigen das, voran die Studien der Medizinischen Universität Innsbruck in Ischgl, die in den Schubladen, nicht (genauer: nur ganz verschämt und kurz) in der Öffentlichkeit gelandet sind.

    • Fritz Madersbacher 12. Juli 2021 at 0:56

      Ironie am Rande: die Studien über Ischgl wurden unter der nominellen Leitung der mittlerweile sattsam bekannten Frau von Laer durchgeführt, wenn auch von einer offenbar wesentlich weniger ängstlichen, unerschrockenen und wirklich wissenschaftlich sorgfältig arbeitenden aus Afrika stammenden Frau, der hiemit auf das Herzlichste gedankt sei. Ihr wird aber kein Gehör geschenkt, ihre jeglicher Panikmache diametral widersprechenden Ergebnisse werden der Öffentlichkeit tunlichst vorenthalten, auch von der auf Kurs gebrachten Meduni Innsbruck selbst.

  6. Chrissie 11. Juli 2021 at 22:03

    „Witzig“ wie die Modellrechnungen – „Wissenschaft“ – komplett widerlegt werden durch die Realität. „Witzig“ wie die Realität komplett ausgeblendet wird von der Politik und weiten Teilen der Öffentlichkeit, wegen der konstanten Angstpropaganda.

    • Bananita 11. Juli 2021 at 22:58

      Da denke ich gern an die Grauhörnchen :-)
      Als diese sich auf dem europäischen Festland in Italien ausgebreitet haben, haben auch Fachleute modelliert, dass die unsere heimischen Eichhörnchen verdrängen werden – wie zuvor in England. Man hat dabei jedoch nicht mitbedacht, dass sie es mit Fressfeinden zu tun kriegen, an die die Eichhörnchen sich angepasst haben, wie dem Marder, der den Grauhörnchen innerhalb von einigen Jahren den Gar ausgemacht hat.

      So viel zum Thema wissenschaftliche Modelle: Es reicht nur ein einziger Faktor aus, um das ganze Modell zunichte zu machen.

    • Eine Mutter 11. Juli 2021 at 23:38

      Da bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Nicht witzig!

    • MM 13. Juli 2021 at 18:15

      Dieser Vergleich vernachlässigt die Demographischen Unterschiede zw. Texas und Californian sowie Unterschiede in den Bevölkerungsdichten beider Bundesstaaten. Ew älter als 65; Tx 3,8 Mio und Ca 5,8 Mio; Daher ist der Schluß etwas gewagt. Die Realität widerlegt die Wissenschaft also nicht, lediglich der gewählte Datensatz tut es.

      • pfm 13. Juli 2021 at 18:33

        Einwohner:
        Kalifornien 39,51 Mio über 65 also 14’6% über 65, Texas 29 Mio also 13,1% über 65. Florida 20,5% der 21,5 Millionen über 65 Jahre. Seit 25.9.2020 alle Maßnahmen aufgehoben, alle Kurven gleich wie Kalifornien. Arbeitslosigkeit 4%,Kalifornien 8%

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