Finnische Studie zeigt neuerlich: Kinder sind gut geschützt gegen Corona Infektionen

7. Juli 2021von 3,9 Minuten Lesezeit

Hunderte Studien haben mittlerweile gezeigt, dass Kinder gegen Infektionen mit allen Arten von Coronaviren gut geschützt sind. Entgegen kursierenden Behauptungen, liegt das einerseits daran, dass sie schon häufig Kontakt damit hatten und andererseits das namensgebende Spike-Protein zwei notwendige Enzyme zum Andocken und Eindringen in Zellen bei Kindern nur geringfügig vorhanden ist.

Die Produktion der beiden Enzyme ACE2 und TMPRSS2 sind abhängig vom Vorhandensein von Testosteron, ein Grund warum Männer durch Covid grundsätzlich mehr gefährdet sind. Bei Kindern ist das Hormon nur geringfügig vorhanden, die Gefahr gering, testen und impfen weder nützlich noch sinnvoll.

Die neue finnische Studie vertieft das Verständnis der Antikörper-Immunantworten gegen die gewöhnlichen Erkältungs-Coronviren und deren Kreuzreaktivität mit SARS-CoV-2 in verschiedenen Altersgruppen. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder bereits in einem frühen Alter de Erkältungs-Coronaviren ausgesetzt sind und eine höhere Kreuzreaktivität zu SARS-CoV-2 aufweisen als Erwachsene.

Es gibt vier zirkulierende endemische Coronaviren 229E, NL43, OC43 und HKU1, wobei die beiden ersteren zu den alpha- und die beiden letzteren so wie SARS-CoV-2 zu den beta-Coronaviren gezählt werden. Diese wenig gefährlichen Viren sind die Erreger von ca. 5 % der Atemwegsinfektionen weltweit, wobei besonders Kinder unter 10 Jahren betroffen sind.

Bei der aktuellen SARS-CoV-2-Pandemie sind Kinder jedoch die am wenigsten betroffene Altersgruppe. Ziel dieser Studie war es, das Ausmaß der endemischen Antikörper bei finnischen Kindern und Erwachsenen sowie die Kreuzreaktivität der Antikörper mit SARS-CoV-2 vor der Pandemie zu untersuchen. Die Antikörperspiegel gegen endemische Coronaviren beginnen bereits in einem sehr frühen Alter anzusteigen und erreichen eine Durchdringung von insgesamt 100 %. Es wurde kein Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen in den Antikörperspiegeln für das beta-Cormavirus OC43 festgestellt, aber das Ausmaß der für die 229E-Virus spezifischen Antikörper war bei Kindern signifikant höher. Die OC43- und 229E-Antikörperspiegel von Kindern korrelierten signifikant miteinander und mit der Höhe der kreuzreaktiven SARS-CoV-2-Antikörper, während diese Korrelationen bei Erwachsenen völlig fehlten.

Obwohl keine Antikörper eine SARS-CoV-2-Neutralisation zeigten, könnte die bei Kindern insgesamt beobachtete höhere Kreuzreaktivität zumindest teilweise zur Kontrolle der SARS-CoV-2-Infektion in dieser Population beitragen. Aus anderen Studien wissen wir auch dass nach Impfung sehr rasch IgG-Antikörper entstehen, was nur möglich ist, wenn bereits Kontakt zu anderen Coronaviren gegeben war.

Es wird geschätzt, dass Erwachsene alle 2-3 Jahre durch endemische Coronaviren reinfiziert werden und etwa die Hälfte dieser Infektionen asymptomatisch verläuft. Die Antikörperkonzentrationen beginnen bald nach einer Infektion zu sinken und dauern zwischen 5 Monaten und zwei Jahren, und Reinfektionen auch mit ähnlichen Stämmen sind häufig. Die sinkende Antikörperkonzentration bedeutet jedoch keineswegs das Verschwinden der Immunabwehr, die in Plasmaplasten, Speicher-B-Zellen und Speicher-T-Zellen auch im Knochenmark dauerhaft aufbewahrt wird.

Die Coronaviren haben vier typische Strukturproteine: das Nukleokapsid (NP), den Spike (S), das Envelope (E) und das Membranprotein (M). Mit Antigen- und PCR-Tests wird meist nach den NP- und S-Antigenen getestet. Der Schutz jeglicher Corona-Infektion und/oder -Krankheit hängt einerseits vom Gehalt an neutralisierenden Antikörpern, die gegen das S-Protein gerichtet sind ab und natürlich von den T-Zellen. Das S-Antigen besteht zwei Untereinheiten, der S1, die für die Zellanhaftung durch eine rezeptorbindende Domäne (RBD) verantwortlich ist, und der S2-Untereinheit, die den Zelleintritt verantwortlich ist.

Der Gehalt an OC43- und 229E-spezifischen Antikörpern bei Kindern korrelierte nicht nur stark miteinander, sondern auch mit dem Gehalt an Antikörpern, die mit SARS-CoV-2-Proteinen kreuzreaktiv sind. Bei Erwachsenen ist dies wesentlich schwächer ausgeprägt. Dieser Unterschied könnte auch ein Grund für den besseren Schutz vor einer SARS-CoV-2-Infektion sein, der bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen beobachtet wurde. Es ist auch möglich, dass Gedächtnis-T-Zell-Antworten auf endemische Corona-Infektionen die Erwachsenen schützen, während die Immunantwort bei Kindern stärker von Antikörpern abhängig sein könnte.

Neuere Studien haben die Kreuzreaktivität der durch endemische Coronaviren induzierten vorbestehenden humoralen und zellulären Immunantworten mit SARS-CoV-2 gezeigt. Die Studie fand eine signifikant bessere SARS-CoV-2-Kreuzreaktivität bei Kindern mit häufiger Corona-Infektion.

Die höchste Kreuzreaktivität der präpandemischen Antikörper wurde gegen SARS-CoV-2 NP nachgewiesen, was zu erwarten war, da NP das am wenigsten veränderliche Strukturprotein der Coronaviren ist.


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1 Kommentar

  1. Leynad Jee 7. Juli 2021 at 9:53

    Nach Bhakdi sind 99% gut geschützt und das neue Video bitte bis zum Ende schauen.
    https://youtu.be/vl_2d71g1dY?t=712

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