
Parlament in Finnland schmettert Oster-Lockdown ab – mehr zum finnischen Erfolgsmodell
Finnland ist anders, vor allem das Parlament, dessen Verfassungsausschuss den Versuch der Regierung zu Fall brachte, einen Lockdown über Ostern zu verhängen, obwohl alle Metriken zu den günstigsten weltweit zählen. Wie sich Finnland entwickelt hat und was das Land von dem Rest Europas unterscheidet beleuchtet
Gastautor Andrés Gislop
Aus Presse und Medien erfährt man relativ wenig über Finnland, es liegt wohl daran das sich diese lieber auf den großem Nachbarn stürzt weil der finnische “Musterknabe” zu Beginn der Pandemie brav im Takt der dummen Mehrheit mitmarschierte. Nun es war (fast) überall auf der Welt hip und Mode den Notstand bzw. Alarmzustand auszurufen und in diesen in der Folge praktisch bis zum Sanktnimmerleinstag zu verlängern, traurige Beispiele gibt es da ja zuhauf.
Finnland hob nach einem Monat den größten Teil seiner Beschränkungen auf und weil die Fallzahlen schön niedrig blieben wurde es auch weiterhin von den Medien in Ruhe gelassen. Man hatte ja den schwedischen Prügelknaben, dessen vorneweg zum Scheitern verurteilter „Sonderweg” stets und einzig Norwegen bzw. Finnland als Messlatte haben musste.
Kurioserweise wurde in den Medien nie die Frage seriös diskutiert warum der Lockdown in Finnland (vermeintlich) so erfolgreich war (insbesondere mit Blick auf die Todesfälle), aber eben im Rest der Welt überhaupt nicht.
Stiller Erfolg im Kampf gegen die Pandemie
Die wenigen Erklärungsansätze die man findet sind:
1. Weil der Lockdown sehr früh kam
2. Weil die Bevölkerungsdichte sehr niedrig ist
3. Weil Finnland weitreichend digitalisiert ist
4. Weil die Finnen kulturell bereits von sich aus schon sozial recht distanziert sind (ähnlich wie die Norweger, da stimme ich als Schwede ironischerweise zu und alte Witze in der Hinsicht gibt es auch genügend).
Es fehlt meines Erachtens nach ein wichtiger Punkt: eine detaillierte Betrachtung der Qualität der Altenpflege. Womöglich liegt hier einer der Schlüssel in den niedrigen Todesraten. Die finnische Vitamin D Supplementierung ist sicherlich ein Erfolgsfaktor, Norwegen hingegen hat diese nicht und weist ähnlich gute „Erfolgszahlen“ auf wie Finnland. Gut die Norweger essen durchweg mehr Fisch (insbesondere Lachs) aber eben nicht roh wie z.B. die Japaner.
Ein weiterer Ansatz ist auch in der Wirtschaftsstruktur zu finden: Der Dienstleitungssektor ist in Schweden weitaus stärker ausgeprägt als in Finnland. Dies bewirkt indirekt auch eine größere soziale Distanzierung innerhalb der Bevölkerung.
Unbeobachtet erfolgreich: Finnland in der Pandemie – Capital.de
Es gäbe also durchaus Fragen die in den Medien gestellt und gezielt erörtert werden könnten. (Aber wie gut, dass es Schwedens Zahlen als Ablenkung gibt).
In absoluten “Fallzahlen” betrachtet steht Finnland bislang rund zehnmal besser da als Schweden (79.396 vs. 813.191), in Todesfällen sogar fast sechzehnmal (846 vs. 13.498). Setzt man die Todesfälle ins Verhältnis zu den „Fallzahlen“ so verzeichnet Schweden bislang rund 1,7% und Finnland 1,07% „Sterblichkeit“…der Unterschied wirkt also nicht mehr ganz so dramatisch. (Norwegen im Vergleich hat 98.676 Fälle, 673 Tote, 0,7% Sterblichkeit, Quelle Worldometer)
Schaut man sich die Altersverteilung bei den Todesfällen an so sieht man ebenfalls wenig Unterschiede.
Confirmed coronavirus cases (COVID-19) in Finland
(Im Unterschied zu Schweden weist die finnische Seite keine kumulierte Todeszahl oder Belegung der Intensivstationen aus)
Also was schlussfolgern wir daraus? Die hochmorbide Risikogruppe ist in beiden Ländern gleichermaßen gefährdet, wenn sie sich mit Covid-19 infiziert. Die Infektionswellen verlaufen ähnlich, der einzige Unterschied zwischen den beiden Ländern liegt in der schieren Zahl der Infizierten – und auch in der Verfassung des Landes.
Finnlands Regierung kann (wie so viele andere auch) den Alarmzustand bzw. Notstand ausrufen, praktisch wann immer es will. Schweden einzig im Falle eines realen Krieges. Vermutlich ist dies eine Erklärung der ganzen gesteuerten und unsachlichen Medienhetze der letzten Monate: eine verfassungsrechtliche “Gleichschaltung” aller europäischen Länder zu erreichen.
Autonome Behörden leisten sachliche Arbeit ohne Politik
Politiker, Regierungen und Parlamente sind (und das hat sich leider mehr als bewahrheitet) medial nun mal leichter zu beeinflussen als z.B. von Fachleuten geleitete autonome Behörden. Schweden ist nicht das einzige skandinavische Land in dem eine autonome Gesundheitsbehörde am Werk ist, es ist allerdings das einzige Land in dem diese auch das letzte Wort hat(te).
Und mit Blick auf zukünftige Pandemien ist ein Entwurf zur Veränderung der schwedischen Verfassung bereits in Arbeit um dies zu ändern. Es ist jetzt mein subjektiver Eindruck, die Zahl der Schwedenberichte scheint seit dem Jahreswechsel abgenommen zu haben (der negative Tenor besteht jedoch weiterhin). Just in dem Zeitraum in dem die Pläne zur Verfassungsänderung publik wurden… wie so vieles heutzutage: ein reiner Zufall..?!?
Corona – Koks des 21. Jahrhunderts
Dennoch meinen herzlichsten Glückwunsch an die Finnen. Dank einer real existierenden politischen Opposition und der mit Verstand und Umsicht versehenen Mitglieder des Verfassungsausschusses ging dieses Mal der mit Lockdown-Unsinn übeschwappende Kelch am Volk vorbei.
Anzumerken sei das selbst das finnische Volk gegen den Corona-Unsinn aufbegehrt und das obwohl die finnischen Maßnahmen im Vergleich zu anderen Ländern eher „harmlos“ sind. Die finnische Premierministerin mag zwar hübsch gekünstelt in die Kamera lächeln und als fairer Verlierer ihrem Volk frohe Ostern wünschen, ich frage mich nur wo bei all den hirnamputierten Regierungsgestalten in erster Linie der Verstand blieb angesichts niedriger Fallzahlen solch einen Blödsinn überhaupt vorzuschlagen?
Konstanin Wecker dichtete und sang einst die selbstbemitleidende Hymne einer jeden unersättlichen Koksnase: „genug ist nie genug“… Corona hat den Anschein der Koks des 21 Jahrhunderts zu sein. Es ist eine Art politischer Modezwang geworden objektive Tatsachen zu ignorieren und frei nach Arschbacke zu entscheiden und in der Folge auch so zu regieren (hierbei ist einerlei ob es sich um die Linke oder Rechte handelt). Wir machen das was alle machen, im Gleichschritt marsch! …egal wohin.
Der politisch motivierte Nullansatz, den wir schon in vielfacher Hinsicht kennen (zero tolerance, Null Verkehrstote, Null Fehler, Null Arbeitsunfälle und jetzt ZeroCovid) ist bürokratisch unrealisierbarer Blödsinn, der sich auf einem Stück Papier wunderbar macht, in der Realität aber bestenfalls zum Abwischen des Hinterteils dient und nur den Staatsapparat aufbläht.
Demokratie ist eigentlich Vielfalt, Vielfalt ist eigentlich Toleranz, Toleranz ist eigentlich Verstand, Verstand ist eigentlich Intelligenz, Intelligenz ist eigentlich Unabhängigkeit, Unabhängigkeit ist eigentlich Freiheit und Freiheit ist Eigenständigkeit.
Dieser medial propagierte Coronaquatsch ist nur eines: Der Weg in die planwirtschaftliche sozialistische Diktatur, gerne auch als Faschismus bezeichnet (je nach persönlicher Geschmacksrichtung).
Hoffen wir das Finnlands Entscheidung eine gewisse Signalwirkung für den Rest Europas hat und so eine drohende Gleichschaltung noch abgewendet werden kann. Denn eines sollte jedem klar sein, ein Schritt folgt unweigerlich dem Nächsten und ein Zurück gibt es dann so einfach nicht. Japans Volk erlangte seine verfassungsrechtlich garantierten (und zementierten) Freiheiten und Rechte erst nach einer vernichtenden Niederlage im zweiten Weltkrieg und Millionen von Toten wieder.
Erwachet endlich und zwar alle, es reicht!
Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich veröffentliche sie aber gerne, um eine vielfältigeres Bild zu geben. Die Leserinnen und Leser dieses Blogs sind auch in der Lage sich selbst ein Bild zu machen.
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2 Kommentare
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Ähnliche Überlegungen hege ich ebenfalls, die Ausgangslage ist allerdings ein Stückchen südlicher. Was in Mitteleuropa einem Trümmerfeld gleicht, ist in Südeuropa bereits verbrannte Erde.
Ich wurde stets belächelt meine angeborene schwedische Staatsbürgerschaft nie aufgeben zu wollen. Der Stursinn zahlt sich womöglich aus. Spanien war zwar stets mein Traum, es ist allerdings ein Albtraum geworden. Schweden ist für mich weiß Gott nicht das Paradies, wenn ich meinem einzigen Neffen allerdings so langfristig eine Fluchtburg und freie Zukunft bieten kann so zahle ich den Preis gerne.
Hier geht es nicht mehr um uns “alte Säcke”, hier geht es um die Zukunft derer die nach uns kommen. Mag sein das einige verblendete Erwachsene ihre Nachkommenschaft unterbewußt hassen. Ich habe zwar keine, verspüre dennoch tiefstes Mitleid. Diese gequirlte und stinkende Hühnerkacke hat keiner verdient.
Sanna Marin, die finnische Premierministerin, ist Teil des “Young Global Leader” Netzwerks des Weltwirtschaftsforums (wie auch Macron, Kurz, Spahn, …). Dass das WEF die Covid-19 Pandemie für seine Agenda nutzen möchte, wurde ja offen mitgeteilt. Mehrere Lockdowns sind dabei Teil des Skripts, und die (nachgerutschte) Marin versucht das eben auf Finnland zu adaptieren.
Medizinische Eckdaten und Fakten sind dafür allerdings vollkommen irrelevant.
Ich habe selbst eine Zeit lang in Finnland gelebt und spreche Finnisch. Ich kann einschätzen, was es bedeutet, wenn sich die fast schon autistische finnische Sachlichkeit und Regelgläubigkeit einmal dergestalt entschieden hat.
Vielleicht suche ich mir einen Job in Finnland, genieße eine angstfreie Gesellschaft sowie ein Top-Schulsystem für meine Kinder und eine wunderbare Natur, wärend in Mitteleuropa nur noch rauchende Trümmer ehemals demokratischer Rechtssaaten übrig sind und alle sich aus Angst 2x im Jahr Gentherapie in den Arm jagen.