Israel im Vergleich zu Palästina

7. Februar 2021von 2,1 Minuten Lesezeit

Die beiden Staaten sind ziemlich ineinander verschachtelt, wenn auch die Palästinenser sich nur sehr eingeschränkt bewegen können. Es gibt drastische Unterschiede in der Verfügbarkeit von Impfstoffen. Israel liegt weltweit unangefochten an der Spitze bei der Durchimpfungsrate, Palästina hat keinen Impfstoff, es wurde noch niemand geimpft. Dennoch entwickel sich die Fallzahlen sehr unterschiedlich.

Wie hier zu sehen, sind seit Impfbeginn in Israel die bestätigten Fälle stark gestiegen. Deshalb wurde am 8. Februar wieder ein Lockdown verhängt. Die bestätigten Fälle, oder besser gesagt, die positiven Testergebnisse stiegen jedoch noch bis 17. Januar um danach langsam abzufallen. In den Palästinensergebieten gibt es dagegen einen bereits länger andauernden rückläufigen Trend.

Mit den Test hat das offenbar nur wenig zu tun. In Palästina wird gleichmäßig und deutlich weniger getestet. In Israel wurde bis 14. Jänner immer mehr getestet und danach weniger.

80 Prozent der Israelis im Alter von 60 Jahren und älter hatten bis zum 15. Januar mindestens ihre erste Dosis des BioNTech/Pfizer-Impfstoffs erhalten, wobei die Masseneinführung der zweiten Dosis etwa zur gleichen Zeit begann. Mit Stand vom 4. Februar haben 78 Prozent dieser Gruppe nun zwei Dosen erhalten.

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Die Fallzahlen und Krankenhauseinweisungen in Israel gehen jedoch laut John Burn-Murdoch auf Twitter in den geimpften Altersgruppen steil zurück, während es in den anderen Bevölkerungsgruppen nur langsam oder gar nicht zurück geht.

Laut einer Analyse des Weizmann Institute of Science an der Universität Tel Aviv sind die täglichen Fallzahlen bei Menschen über 60 Jahren im Vergleich zu ihrem Höchststand Mitte Januar um 46 Prozent gesunken, verglichen mit einer gänzlich anderen bei den unter 60-Jährigen sowie in Palästina mit dem Rückgang ohne Impfungen.

Insgesamt kann man also kein klares Bild gewinnen was wirkt und was nicht. Sicher ist jedoch eines: Immunität egal ob durch künstliche Infektion durch eine Impfung oder von einer natürlichen schützt gegen Erkrankung und gegen Infektion. Der Erfolg von Lockdowns lässt sich aber in der Region durch nichts belegen, im Gegenteil.


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5 Kommentare

  1. rudi&maria fluegl 8. Februar 2021 at 3:35

    Danke!
    Das hat gleich neugierig gemacht.

    https://ourworldindata.org/covid-cases?country=IND~USA~GBR~CAN~DEU~FRA

    Leider bekommen wir die Graphiken hier nicht herein.
    Einstellung Germany, Israe,l Palestina–dann entweder Confirmed Cases oder Confirmed Deaths– gespreizt jeweisl von Juni bis Februar – 7 Day Average – per million people- ergibt, die Palästinaenser haben sich mit einem hervorragenden Impfstoff impfen lassen!
    Natürlich fehlt die Demographie usw.
    Bei der Gesundheitsvorsorge dürfte es jedenfalls hapern! Das zeigt sich aber mitnichten!

  2. Michael Kunerth 7. Februar 2021 at 19:19

    In der Grafik ist die Y-Achse in Prozent vom jeweiligen Winter-Höchststand (vom 18. Dezember bis 3. Februar) der 60+Jährigen (blau) und der bis 59-Jährigen (magenta) ausgehend eingetragen – das macht einen äußerst falschen Eindruck! Beim Knick nach oben bei der bis 59-Jährigen-Linie fehlt der Eintrag, dass hier bereits teilweise erstgeimpft wurde.
    Seriöser ist die Grafik hier ersichtlich: https://www.economist.com/graphic-detail/2021/02/03/israels-vaccine-programme-gives-hope-to-the-world

  3. Andrés Gislop 7. Februar 2021 at 14:33

    Die PCR Fallzahlen sind sicherich eine Frage der Interpretation, die Einweisungen ins Krankenhaus oder die Intensivstation liegen deutlich näher am wahren Infektionsgeschehen. Ich betone „näher“. Ähnlich wie bei der Sterbestatistik wird praktisch jeder mitgezählt, sprich ein eingelieferter Patient mit Beinbruch der zu einem PCR Test, sagen wir es mal diplomatiisch, beschwatzt wird taucht dann genauso als Covid-19 Fall wie derjenige, der zuvor wegen Atemproblemen sich einem Test unterzog und aufgrund des positiven Ergebnisses dann erst eingewiesen wurde.

    Mit Blick auf Palestina, welches bis dato kaum Impfdosen erhalten hat und Israel, welches in dem Tempo bald seine 9 Millionen Einwohner geimpft hat (wenn auch nicht alle mit zwei Dosen) muß man sich vor Augen führen was zeitlich schneller von statten geht: Infektion oder Impfung?

    Schaue ich mir die Kurven an liegt der Schluß nahe, das in Palestina im Vorfeld das Infektionsgeschehen schneller als in Israel ablief und sich somit früher eine signifikante Immunität aufbaute, die jetzt eben ihre Früchte trägt. Um ansatzweise einen ähnlichen Rückgang der Fallzahlen zu erreichen mußte Israel

    1. eine Menge Geld auf en Tisch legen und
    2. über die Hälfte der Bevölkerung „vorimpfen“.

    Ich weiß während ich hier tippe ehrlich gesagt nicht ob Palestina je einen Lockdown verfügt hat oder nicht.

    Der Unterschied bei den Altergruppen ist sicherlich auf die anfängliche und unsinnige Priorisierung bei der Impfung zurück zu führen. Der Grad der generellen Immunisierung ist ansonsten lediglich eine Zeitfrage.

    Hier ein kleiner Vergleich zur Grippe, damit man sich die Dimensionen der erforderlichen „Immunen“ vorstellen kann, bei denen die Infektionswellen abflauen.

    Gemäß dem CDC (centre of disease control) infizieren sich jede Grippesaison zwischen 3 und 11% der US-Bevolkerung, der Mittelwert liegt bei 8%. Gemäß der WHO infizieren sich weltweit ca. 15% mit Grippe jährlich, bei der „schweren“ H1N1 Grippe lag die Spitze der ersten Jahres zwischen 20 und 24% und das ist das obere Ende der Schätzung.

    Nachzulesen auf

    https://lockdownsceptics.org/covid-research/

    (Es würde mich wundern wenn Herr Mayer nicht auch schon in vergleichbarer Weise darüber berichtet hat)

    Was sagt und das, abgesehen davon das bekannterweise Epidemien im Schnitt 70 Tage andauern und wir praktisch überall bereits eine 2 Welle hatten?

    Das pro Welle sich wohl 8% der jeweiligen Bevölkerung immunisiert haben (und das ist das untere Ende der Schätzung). In der Annahme, daß die erste Welle (wohlgemerkt ohne Lockdown) die schwerste war und sich ähnlich wie bei H1N1 20 bis 24% der Leute ansteckten erzielen wir derzeit Immunitätsraten von annähernd 30% und diese sind ausreichend um das Infektionsgeschehen in einigen Ländern deutlich zu verlangsamen.

    Grob geschätzt erreicht Israel gerade mit seinem Impfprogramm gerade diese Schwelle. Schweden z.B. hat diese bereits wohl vor 2 bis 3 Wochen überschritten, Palestina vermutlich sogar früher. Anderfalls müßten dort die tatsächlichen Fallzahlen steigen bzw. auf konstantem Niveau verharren.

    Die Impfung scheint zu wirken, besser als die natürlichen Immunisierung ist sie nicht, kann sie auch nicht. Und mittels RNA Impfstoff noch weniger. Entsprechend des betriebenen Aufwands kann sie lediglich einen zeitlichen Vorsprung bewirken bzw. verlorene Zeit aufholen, aber eben auch nicht mehr.

    Wenn ich von A nach B kommen will kann ich entweder dem abgefahrenen Zug wie ein Bekloppter hinterher rennen oder eben auf den nächsten warten. „jedem seine fassong“ sprach der Alte Fritz (geschrieben wird es anders)…wenn dem heute doch nur so wäre.

    Ich sehe persönlich keinen großen Unterschied in Sachen Übertragbarkeit zwischen einer Grippe und Covid-19, entsprechend ziehe ich den Vergleich. Das kann nun im Detail stimmen oder nicht, in der groben Richtung ist es allemal zutreffend – die Zahlen deuten darauf hin.

    Der andauernde Lockdownunsinn bewirkt infektionstechnisch nur einen kurfristigen Aufschub. Die sogenannte dritte Welle ist nichts anderes als die Fortsetzung der (unterbrochenen) zweiten Welle. Wäre auf einen Lockdown verzichtet worden wäre die Spitze bereits überschritten und der Abklang des Infektionsgeschehens sogar noch deutlicher.

    Langfristig wird wohl eine Immunisierungsrate von 60 bis 70% Prozent erforderlich sein und diese wird auch erreicht werden. Kurfristig reichen Werte von bis zu 24% und weniger pro Welle. Betriebe man keinen unnötigen Aufwand käme diese Epidemie binnen 1 bis zwei Jahren von alleine zum Stillstand, angesichts der Engpässe bei der Impstoffversorgung und des Lockdowns (und anderer Schwachsinnigkeiten) können wir uns vermutlich auf 7 Jahre einstellen oder mehr.

    Auch hierzu ein interessanter Artikel auf
    https://lockdownsceptics.org/

  4. Markus 7. Februar 2021 at 14:13

    solche infos interessieren
    unsere Regierung null.
    bei uns setzt man auf netanjahu und merkel.
    wirkliche fachleute haben nichts zu melden da verwenden wir lieber irgendwelche mathematiker die sich schon satt getäuscht haben.
    dafür haben wir die ganzen mutantenpanikmacher verinnerlicht.
    nur dass das mit der engl. mutation wieder nur eine hochrechnung war.
    völliger wahnsinn was abgeht.
    und keiner geht damit richtig unters volk

  5. Guido Vobig 7. Februar 2021 at 11:55

    Sie schreiben: “Sicher ist jedoch eines: Immunität egal ob durch künstliche Infektion durch eine Impfung oder von einer natürlichen schützt gegen Erkrankung und gegen Infektion.“

    Sind die Verläufe, wie sie in den beiden letzten Grafiken oben zu sehen sind, nicht ähnlich mit den Verläufen in vielen anderen Ländern, in denen deutlich weniger geimpft wird? Kann der Verlauf nicht einfach nur natürlich sein, weil die biologische Dynamik es zu diesem Zeitpunkt in vielen Ländern bedingt? Z. B. dürften sich die Grafiken nicht wesentlich vom Verlauf in Deutschland unterscheiden – mal davon abgesehen, dass bei den “Fallzahlen“ die Zahlen ja auch aufgrund der neuen WHO-Anweisung bezüglich Testinterpretation fallen (könnten).

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