
Antikörper Studien unterschätzen regelmäßig Verbreitung der Infektionen
Der Anteil an Infektionen in der Bevölkerung wird regelmäßig unterschätzt. Der in Österreich gerade laufende Massentest liefert eine Momentaufnahme, kann aber keine Aussage über vergangene Infektionen treffen. Hoffnungen wurden auf Antikörpertests gesetzt, die aber ebenso über länger zurückliegende Infektion keine Aussage treffen können, was aber häufig ignoriert wird.
Ein Studie, die in Paris bei Beschäftigten eines Unternehmens an drei Standorten gemacht wurde, ist laut den Autoren repräsentativ für die aktiven Arbeitnehmer in Paris. Die kurze Lebensdauer der serologischen systemischen Reaktionen deutet darauf hin, dass die tatsächliche Prävalenz der Infektion unterschätzt wird.
Obwohl die COVID-19-Pandemie in Frankreich im März/April 2020 ihren Höhepunkt erreichte, ist die Verbreitung der Infektion kaum bekannt. Für die Studie wurden Antikörper gegen SARS-CoV-2-Virus von 1847 Teilnehmern untersucht, die an drei Standorten einer Einrichtung im Großraum Paris arbeiteten.
Im Mai-Juli 2020 waren bei insgesamt 11,6% positiv, wobei mit verschiedenen Testmethoden untersucht wurde. Bei 5% der PCR-positiven Personen wurden keine systemischen Antikörper nachgewiesen. Bei den immunen Individuen waren 21% asymptomatisch gewesen. Geruchsverlust und Geschmacksverlust traten bei 52% der IgG-positiven und bei 3% der negativen Individuen auf. Im Gegensatz dazu waren 30% der Personen mit Geruchs-/Geschmacksverlust negativ auf Antikörper, was darauf hindeutet, dass die tatsächliche Prävalenz der Infektion 16,6% erreicht haben könnte. In Proben, die 4-8 Wochen nach der ersten Probenahme gewonnen wurden, sanken die Konzentrationen der neutralisierenden Antikörper Test um 31%, 17% und 53%, was zu einer Halbwertszeit von 35, 87 bzw. 28 Tagen führte.
Aus einer Reihe anderer Studien wissen wir jedoch, dass die spezifischen T-Zellen erhalten bleiben und von SARS-1 Infektionen aus dem Jahr 2003 auch nach 17 Jahren noch vorhanden sind und nachgewiesen werden können. Auch bei Infektionen durch SARS-Cov-2 zu Beginn dieses Jahres wurden starke Immunantworten durch T-Zellen nachgewiesen trotz Abwesenheit von Antikörpern.
Die umfangreichste Studie über die Verbreitung der Infektionen auf der Basis von Antikörper Untersuchungen stammt vom Top-Medizin Wissenschaftler John Ioannidis, der die Infektionssterblichkeit auf 0,15 bis 0,20 Prozent schätzt, wobei die Altersgruppe unter 70 nur zu 0,03 bis o,o4 Prozent betroffen ist.
Auf dieser Basis ergeben sich folgende Anteile an Infektionen:
- Schweiz 2,6 Millionen oder 29%
- Österreich 1,75 Millionen Menschen oder 20%
- Deutschland 9,4 Millionen oder 29%
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Herzlichen Dank für Ihren Blog! Seriöser Wissenschaftsjournalismus, wie wir ihn in den Mainsttream Medien vermissen.