Kalte Innenräume sind ideal für das Überleben von Viren

18. Oktober 2020von 2,3 Minuten Lesezeit

Derzeit grassiert Lüften als Allheilmittel um durch den Winter zu kommen. Frische Luft ist gesund aber 10 Grad Temperatur und 40 Prozent relative Luftfeuchtigkeit sind ideal um umhüllten Viren – dazu gehören die Corona und Grippe Viren – eine möglichst lange Überlebenszeit zu gewährleisten. Dauergelüftete Klassenzimmer, Büroräume und Wohnungen sind die sicherste Methode Infektionen und Krankheiten zu verursachen.

Das erläutert die Studie mit dem Titel „Der Einfluss von Temperatur und Feuchtigkeit auf die Stabilität von SARS-CoV-2 und anderen umhüllten Viren“, die am Preprint Server bioRxiv erschienen ist.

Das Verständnis des Einflusses von Umweltbedingungen auf die Lebensfähigkeit von SARS-CoV-2 und sein Übertragungspotenzial ist entscheidend, um die Dynamik von Epidemien zu verstehen und Strategien zur Eindämmung zu entwickeln. Es gab schon im März einige kurze Untersuchungen unter welchen Bedingungen SARS-Cov-2 Viren am längsten reproduktionsfähig bleiben. Wir wissen, dass sie wie alle Pathogene von energiereicher UV-Strahlung mühelos gekillt werden, die es aber im Winter in unseren Breiten nicht gibt. UVB Strahlung kommt bei Einfallswinkeln kleiner/gleich 45 Grad nicht mehr bis zur Erdoberfläche, und es wird daher übrigens auch kein Vitamin D vom Körper mehr erzeugt.

Es ist bekannt, dass Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit starke Auswirkungen auf die Umweltstabilität von Viren haben, aber es gibt nur wenige Daten für SARS-CoV-2 und kein allgemeines quantitatives Verständnis darüber, wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit die Virusstabilität beeinflussen.

In der Studie wurde die Stabilität von SARS-CoV-2 auf einer inerten Oberfläche bei einer Vielzahl von Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen untersucht. Es wird ein mechanistisches Modell vorgestellt, das eine genaue Vorhersage der Virusstabilität unter verschiedenen Bedingungen ermöglicht.

Die wesentliche Erkenntnis ist der Nachweis, dass SARS-CoV-2 bei niedrigen Temperaturen und niedriger relativer Luftfeuchtigkeit besser überlebt. Die mittlere Halbwertszeit des Virus betrug mehr als 24 Stunden bei 10 °C und 40 % relativer Luftfeuchtigkeit, aber weniger als anderthalb Stunden bei 27 °C und 65 % relativer Feuchtigkeit.

Wir sehen also, dass ein dauergelüftetes Klassenzimmer das Virus am besten konserviert und Erkältungskrankheiten bei Kindern und Lehrern garantiert.

Die Ergebnisse zeigen Szenarien eines besonderen Übertragungsrisikos auf und liefern eine mechanistische Erklärung für beobachtete Superspreader Events in kühlen Innenräumen, wie z.B. in den diversen Fleischfabriken mit 8 bis 10 Grad Innentemperatur und ständig umgewälzter Luft zur gleichmäßigen Verteilung von Viren. Darüber hinaus sagt das Modell das Verhalten von anderen menschlichen Coronaviren voraus, was auf die Existenz gemeinsamer Mechanismen für alle Coronaviren hindeutet, die die Überlebensfähigkeit bei einer Reihe von mit einer Fettschicht umhüllten Viren bestimmen.

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