Vergleich zwischen Israel und Schweden – Auswirkung von Lockdowns

6. Oktober 2020von 4,4 Minuten Lesezeit

Österreichs Regierung hat ja angeblich auf Empfehlung von Israels Premier Benjamin Netanjahu an den Bundeskanzler Sebastian Kurz Mitte März den Lockdown verhängt. Mittlerweile ist ein halbes Jahr vergangen und die Auswirkungen der Lockdowns können langsam beurteilt werden. Interessant ist insbesondere auch eine Analyse der Maßnahmen von  Israel, das ja durch ganz besondere Strenge der Durchführung aufgefallen ist – inklusive Überwachung der Einwohner durch den Geheimdienst.

Dagegen steht Schweden, das auf Erklärung und Eigenverantwortung gesetzt hat. Bekanntlich blieben Geschäfte, Restaurants, Bars, Strände und Schulen offen. Es wurden aber einige schwerwiegende Fehler mit Alters- und Pflegeheimen gemacht, so wie so ziemlich alle anderen, die höhere Sterblichkeitsraten pro Million Einwohnern haben.

Israel hat es dagegen geschafft durch rigorose Einschränkungen der Grundrechte und der Bewegungsfreiheit die Fallzahlen rasch zu senken und auch die Sterblichkeit gering zu halten. Im Sommer wurden von einigen Wissenschaftlern und zuletzt in einem offenem Brief von 90 Medizinern gefordert, den schwedischen Weg zu gehen und jungen und ungefährdeten Menschen ein offenes Leben und das Erreichen von Immunität zu ermöglichen. Das geschah nicht, die Maßnahmen wurden neuerlich verschärft und mittlerweile gibt es stark wachsende Infektionszahlen vor allem im arabischen Teil der Bevölkerung und bei den Orthodoxen.

In Schweden dagegen sind die bestätigten Fälle pro Million Einwohner seit etwa Mitte April trotz verstärkter Testungen zurück gegangen und bleiben weiterhin niedrig, obwohl natürlich die klimatischen Verhältnisse in Schweden weit ungünstiger sind als in Israel. In Israel sind dagegen die Infektionen nach einem kurzen Rückgang ungeachtet der einschneidenden Maßnahmen ab Mittel April wieder deutlich gestiegen.

Negative Langfrist-Folgen

Eine eingeschränkte Konzentration auf Fallzahlen und Todesfälle mit oder an Corona greift aber hier und generell zu kurz. Wahrscheinlich werden wir erst nächstes Jahr, wenn die nächste Saison der Atemwegs- und Lungeninfektionen zu Ende geht, abschätzen können wie die Bilanz aussieht. Viele der verschobenen Untersuchungen und Operationen bei anderen Erkrankungen werden sich in ihren Folgen von verfrühten und zusätzlichen Todesfällen und schweren Erkrankungen erst im Laufe des nächsten Jahres zeigen.

Die wirtschaftlichen Folgen zeichnen sich schon in Umrissen ab – so hat Schweden im ersten Halbjahr einen nur halb so starken Rückgang der Kennziffern wie der Durchschnitt in der EU. Die großen wirtschaftlichen Probleme kommen für die anderen Länder aber erst, wenn Klein- und Mittelbetriebe in Konkurs gehen werden und die Tourismusbranche ohne Kunden bleiben wird. Auch Konzerne werden die Gelegenheit nutzen um Mitarbeiter abzubauen. Und das alles wird nicht nur wirtschaftliche, sondern auch massive negative gesundheitliche Folgen haben.

Wirkungslose Lockdowns

Israels Lockdown war einer der striktesten und konnte deshalb Infektionen verschieben, die nun offenbar nachgeholt werden. Der Rückgang der Infektionen im Frühjahr ist aber offenbar nicht auf den Lockdown selbst, sondern auf die übliche Saisonalität der Atemwegserkrankungen zurückzuführen. Mit dem neuerlichen Lockdown nimmt die israelische Regierung weitere massive Kollateralschäden in Kauf.

In Lateinamerika gibt es aber noch länger dauernde und noch striktere Lockdowns. In Argentinien dauert er mittlerweile bereits 200 Tage bei kontinuierlich steigenden Todeszahlen. Ähnlich in Peru. In beiden Ländern wurden der Bevölkerung Freiheit und Grundrechte genommen und die Demokratie durch eine Diktatur ersetzt. Peru hat mit mittlerweile bei 989 Todesfällen pro Million Einwohner trotz vom Militär kontrolliertem Lockdown einen traurigen Negativrekord aufgestellt.

Ganz anders dagegen Urugay, das auf wissenschaftlicher Basis ebenso wie Schweden vorgegangen ist und mit gerade einmal 14 Todesfällen pro Million Einwohnern Schlusslicht in Südamerika ist und auch weltweit hervorragend abschneidet. Und wichtig: Demokratie, persönliche Freiheit und Grundrechte blieben weitgehend erhalten.

WHO warnt nun vor psychischen Auswirkungen

Wovor Kritiker von Lockdowns und überschießender Maßnahmen immer gewarnt haben, scheint nun langsam auch bei der WHO anzukommen. Die Psyche sei ein „vergessener Aspekt von Covid-19“, sagte die WHO-Direktorin für psychische Gesundheit, Devora Kestel, bei einer virtuellen Pressekonferenz. „Die Trauer um gestorbene Corona-Opfer, Vereinsamung, Einkommensverluste und Angst lösen psychische Erkrankungen aus oder verschlimmern bereits bestehende Erkrankungen“. Viele Menschen reagierten auf ihre Probleme mit „erhöhtem Alkohol- und Drogenkonsum, Schlaflosigkeit und Angstzuständen“.

Dass auch Arbeitslosigkeit und die verantwortungslosen Angstparolen mancher Virologen und Politiker zu massiven gesundheitlichen Kollateralschäden geführt haben und noch längere führen werden, lässt die WHO aber noch immer unerwähnt.

Letalität wie bei saisonaler Grippe

Dass die Letalität doch erheblich geringer sein dürfte, als bisher in den Angstparolen verbreitet, scheint auch für die WHO nun erkennbar. Unsere derzeit besten Schätzungen ergeben, dass etwa zehn Prozent der Weltbevölkerung bereits mit diesem Virus infiziert gewesen sein könnten“, sagte WHO-Experte Mike Ryan gestern in Genf.

Damit ergibt sich natürlich ein anderer Nenner für die Berechnung der Letalität (IFR). Bei derezeit 1,044 Millionen Todesfällen weltweit und 780 Millionen Infizierten ergibt sich eine IFR von 0,13 Prozent was im Bereich einer durchschnittlichen Grippe liegt.

Und bei einer normalen, saisonalen Grippe gibt es weder Lockdowns noch Maskenpflicht noch Massentestungen.

90 Ärzte in Israel fordern schwedischen Weg von Premier Netanjahu

Mit Modell Schweden die Corona Pandemie erfolgreich beenden

So wahrscheinlich ist Infektiosität bei einem positiven PCR Test

Wie viele Menschen existierende Immunität gegen Covid-19 haben

3 Kommentare

  1. Klaus Peter Kraa 12. Juli 2021 at 13:08

    Was ist geblieben vom „Covid 19-Virus“? Es ist bis jetzt erwiesen, dass sich die Menschen vor den Initiatoren eines „Killer-Virus“ (Schreiben des BMI vom April 2020) fürchten und vor allem in Acht nehmen sollten – den Vertretern der Pharma-Branche über die WHO, die ein neues Geschäft aufbauen wollen und vor allem den willigen und geldgierigen Helfern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien, die dabei geholfen haben und immer noch wider besseres Wissen für die „Gesundheit des Volkes“ zu streiten vorgeben, zum Teil noch aus NS-Fantasien genährt (Ethansie-Befehl Hitlers an Behinderten vom Oktober 1939, wo auch alle mitgemacht haben). Dem wurde Vorschub geleistet durch ein bildungsarmes Volk, dass zu großen Teilen, politisch völlig blind und deshalb unfähig, ohne Führer zu laufen, nicht mal mehr ihre Gesundheit im Griff hat. Klar erkannt haben das nur die chinesische KP, die mit dem eigenen Volk schon lange so umgeht und geschickt verstanden hat, eine Entwicklung zu verschweigen, die aus einem amerikanisch-chinesischen Waffenexperiment in einem Labor der höchsten Geheimhaltung in Wuhan ihren Anfang genommen hat. Begründete Kritik aus Amerika (Prof. Francis Boyle, der Ächter von Bio-Waffen) wurden erfolgreich umgangen und kritische Stimmen im Inland fielen ohnehin durch den Rost des chinesischen „Sozial-Kredit-Systems“. Stattdessen konnte der KP-Chef Chinas vielen Ländern ein Lock Down Imperium aufschwatzen, dass sich, im Gegensatz zum Covid 19-Virus, als wirklich mörderisch erwiesen hat. Nur die Schweden haben sich, in Übereinstimmung mit einem Großteil ihres Volkes, für eine Linie der Vernunft entschieden. Und heute, im Juli 2021, zeigt sich ganz deutlich, wohin das führt, wenn man die Situation in Israel, wo die Politik voll auf das chinesische Experiment abgefahren ist mit der Schwedens vergleicht: Während in Schweden die immer noch mit einem besser geeichten kontraproduktiven PCR-System (Prof. Karry Mullis) gemessenen Infektionen im Keller verschwinden, steigen die Zahlen in Israel trotz (oder wegen) fortgesetzten Lock Downs und einer explodierenden Impforgie, die hoffentlich nicht die erwarteten negativen Ausmaße (Prof. Sucharit Bhakdi ) erreichen wird, regelrecht himmelan. Und hier im Lande folgen trotzdem immer noch die willigen nützlichen Idioten aus Politik, Wissenschaft und Medien dem Aufspüren von weiteren Varianten eines angeblich jedes natürliche Immunsystem zerstörenden Virus, was es bisher in der Geschichte der Medizin nie gegeben hat. Hoffentlich erkennen die Menschen hier, wenn sie wieder klarsehen lernen, dass man sich schnellstens von diesen Figuren trennen muß, solange noch eine Möglichkeit dazu durch Wahlen besteht. Denn andere Waffen des Volkes, nämlich der Volksentscheid oder die Gewaltenteilung, sind ja hier nie gewesen bzw. rechtzeitig beseitigt worden, sodass die „Staatsgewalt“ hier jetzt noch nicht einmal mehr vom Volke ausgeht, wie die Verfassung irrtümlich beschreibt bzw. das Volk irgendetwas in diesem Staate entscheiden kann. Klagende Einsprüche noch unabhängiger NGO´s werden mit dem abgewandelten Wort Adenauers aus den fünfziger Jahren des 20. Jhd. abgebügelt: Versprecht den Leuten, was sie wollen, dann halten sie sich wenigstens aus der Politik raus, und macht dann weiter so, denn was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.

  2. Martin Mair 20. Oktober 2020 at 18:06

    Danke für den interessanten Vergleich. Aufgrund der gesellschaftlichen / politischen Unterschiede lassen sich Schweden und Israel nicht wirklich direkt vergleichen. Der Vergleich zeigt aber, dass es sehr wohl auch sehr auf die (massen)psychologischen Folgen der Politik ankommt und Angstmache bzw. autoritäres drüberfahren über die Bevölkerung zum Boomerang werden kann.
    Fachleute haben schon von Anfang an vor dem autoritären Weg gewarnt und auch Kriterien für eine demoratiegemäße Seuchenpolitik geliefert. Leider nicht deutlich genug offenbar …

    https://www.medico.de/ein-corona-manifest-17746/https://www.public-health-covid19.de/ergebnisse.htmlhttps://www.aerztezeitung.de/Politik/Ethikrat-fordert-Wettbewerb-der-Ideen-statt-stumpfe-Corona-Obrigkeit-408400.html
    Community participation is crucial in a pandemichttps://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(20)31054-0/fulltext

    Schön wäre es, wenn einmal wer die vielen medizinischen Kollateralschäden in Österreich recherchieren würde. Das wird großteils noch immer unter den Teppich gekehrt!

  3. Gerd Taddicken 15. Oktober 2020 at 5:59

    Moin!

    Heute, neun Tage nach Veröffentlichung, bin ich per Telegram auf ihren Artikel vom 06.10.20, gestoßen.
    Sie schreiben sinngemäß – und damit kehre ich nach Deutschland zurück – wir sollten nicht zu sehr auf Infizierte und Verstorbene schauen.
    Aber dies ist meines Erachten der Knackpunkt. In DE steigen – wie in etlichen Staaten – die Zahlen der Infizierten, aber die Zahl der Verstorbenen bleibt auf relativ niedrigem Niveau. Ich habe mir gestern bei Statista mal eine andere Grafik kopiert und ich denke mir, dass Sie sie kennen = https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1102667/umfrage/erkrankungs-und-todesfaelle-aufgrund-des-coronavirus-in-deutschland/ – Und wenn man diese Zahlen sieht, frage ich mich, wie konnten Frau Merkel und die Ministerpräsidenten gestern Abend neue Verschärfungen bekannt geben? Das läuft meines Erachtens auf einen neuen Lockdown hinaus!

    Auch die Ihnen sicherlich bekannte Sterblichkeitsrate, welche erst bei ca. 70 Jahren signifikant ansteigt, zeigt: Die Jüngeren stecken sich zwar an, aber sterben nicht an Covid19. Von ca. 9.600 Verstorbenen sind in der Altersgruppe 0 bis 9 ein Kind und von 10 bis 19 Jahre auch (nur) ein junger Mensch verstorben! Was zwingen wir den jungen in Deutschland auf? Ist das noch verhältnismäßig?
    Danke für das ‚Gehör‘.

    Mit freundlichen Grüßen
    Gerd Taddicken – Nordenham

    Donnerstag, 15. Okt. 2020, gg. 05:59 h
    (T20J15)

Comments are closed.

Aktuelle Beiträge