Ärzte gegen Massentests von Symptomlosen und andere sinnlose Maßnahmen

20. September 2020von 6,9 Minuten Lesezeit

Langsam aber sicher beginnt sich in der Ärzteschaft nun Widerstand gegen Maßnahmen ohne jegliche Evidenz zu regen. Und das nicht nur in Österreich, auch in Belgien wenden sich Ärzte gegen Maßnahmen der Behörden die großen Schaden verursachen, aber keinen verhindern.

Die Ärztekammer Oberösterreichs fordert nun mehr Verhältnismäßigkeit ein und spricht sich gegen Tests aus, die nicht von Ärzten auf Grund klinischer Befundung angeordnet werden . „Wir haben keine zweite Welle, wir haben einen Labor-Tsunami“, ist die Kernaussage.

Eingefordert wird ein faktenbasierter, sachlicher und konstruktiver Diskurs über die Corona-Maßnahmen. Auf keinen Fall bestehe angesichts steigender Zahlen Grund zur Panik – im Gegenteil: Es gäbe keine zweite Welle, sondern einen „technischen Labor-Tsunami“. Gefordert wird unter anderem, das Covid-19-Testungen von Hausärzten angeordnet werden sollen und besonders dringlich: Es dürfe angesichts des generellen Viren-Herbstes nicht auf andere Krankheiten vergessen werden.

„Viren gibt es schon immer und wir leben damit. Das soll keine Bagatellisierung sein, wir wollen aber die Angst herausnehmen und aus der Schockstarre holen“, so Ärztekammer für OÖ-Präsident Peter Niedermoser. Er fordert Verhältnismäßigkeit ein: „Ja, Covid-19 ist eine Krankheit, an der man sterben kann, aber es geht uns um den pragmatischen Zugang. Es braucht eine breitere Diskussion und mehr Meinungen in der Öffentlichkeit, wir wissen jetzt wesentlich mehr als noch vor Beginn der Corona-Pandemie. Wir haben den Eindruck, dass in anderen Ländern wesentlich offener diskutiert wird mit Medizinern.“ Vor allem angesichts der bevorstehenden Grippe-Saison sei Panik der völlig falsche Weg.

Sinnlose Massentests

Petra Apfalter, Leiterin des Instituts für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin am Ordensklinikum Linz kritisiert, dass zu viel getestet wird: „Der Test alleine macht noch keine Diagnose, wir brauchen dafür die Einschätzung eines Arztes. Ich appelliere, die Diagnostik wieder der Medizin zu übergeben. Ich appelliere, aufzuhören mit dem kreuz und quer durch die Branchen zu testen!“ Tests würden helfen, Gesunde von Kranken zu unterscheiden, eine Diagnose aber brauche immer eine Zusammenschau von Testergebnis und dem klinischen Kontext.

„So wichtig wie die Technik bei der Suche nach den ursächlichen Erregern ist in der Medizin aber auch die Einschätzung des Patienten, auf den ein Erreger trifft: nicht jeder nachgewiesene Erreger macht alle Menschen krank oder gleich krank“, führt die Medizinerin weiter aus. Wichtig für Sie auch: Das Testergebnis ist eine Momentaufnahme. Es bedeutet per se nicht, dass ein Patient ansteckend ist oder dass jemand krank ist. Eine Fehlkommunikation, der sich immer wieder Medien schuldig gemacht haben.

In Richtung Politik richtet Apfalter aus: Nur die Fallzahl als Kennzahl herzunehmen greife zu kurz, und die Fallzahl sei auch die ungeeignetste Kennzahl – „die zweite Welle ist der Teststrategie geschuldet, aber nicht den Erkrankungszahlen.“ „Wir behandeln nicht Laborwerte, sondern Patienten“, so auch Niedermoser.

Hausärzte sollen Kontrolle über Tests übernehmen

Es ist in letzter immer mehr Schindluder mit Tests getrieben worden, wie die Teststraße beim Wiener Stadion für kerngesunde Urlaubsheimkehrer. Deshalb stellt Wolfgang Ziegler, Arzt für Allgemeinmedizin und Kurienobmann-Stellvertreter der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer für OÖ fest, dass es nicht sinnvoll ist, jeden einzelnen Corona-Fall zu entdecken: „Circa 95 Prozent der Infektionen verlaufen asymptomatisch – also ohne Symptome – oder maximal mit Schnupfen, Husten und nur gelegentlich mit Fieber“, erklärte Ziegler.

„Hausärzte können am ehesten beurteilen, welche Infektion vorliegt. Wir müssen zurückkehren zur Behandlung von Patienten. Wünschenswert wäre, zuerst zum Hausarzt zu gehen. Die Patienten müssen wieder in die Ordinationen kommen. Bei Symptomen, die auf andere Viren als das Coronavirus hindeuten, ist es nur sinnvoll, nicht zu testen. Bereits jetzt, weit vor Beginn der Grippesaison, sind in Österreich von 1.000 durchgeführten Tests etwa 977 negativ. Ist der Hausarzt oder Kinderarzt in Zusammenschau aller Fakten und in Kenntnis seines Patienten der Meinung, dass ein Test notwendig ist, wird dieser auch veranlasst.“

Belgische Ärzte: “Es gibt kein Killervirus”

In einem offenen Brief fordern mehr als 300 belgische Ärzte und 1100 Angehörige aus den Gesundheitsfachberufen ihre Regierung auf, die Corona Maßnahmen unverzüglich einzustellen. Diese seien unverhältnismäßig und verursachten mehr Schaden als das sie nützen, “Es gibt keine medizinische Rechtfertigung mehr für diese Politik”.

Einige Auszüge aus dem Schreiben:

Wir sind der Meinung, dass die Politik verbindliche Maßnahmen eingeführt hat, die nicht ausreichend wissenschaftlich fundiert und einseitig ausgerichtet sind, und dass es in den Medien nicht genügend Raum für eine offene Debatte gibt, in der unterschiedliche Ansichten und Meinungen gehört werden.

Darüber hinaus steht die strikte repressive Politik rund um das Coronavirus in scharfem Kontrast zur bisherigen Minimalpolitik der Regierung, wenn es um Krankheitsprävention geht wie die Stärkung des eigenen Immunsystems durch gesunde Lebensweise, optimale Versorgung mit Aufmerksamkeit für den Einzelnen und Investitionen in Pflegepersonal.

Die WHO sagte ursprünglich eine Pandemie voraus, die 3,4% Opfer, d.h. Millionen von Toten fordern würde, und ein hoch ansteckendes Virus, für das es keine Behandlung oder Impfstoff gibt. Der Verlauf von Covid-19 folgte dem Verlauf einer normalen Infektionswelle, ähnlich einer Grippesaison. Wie jedes Jahr sehen wir eine Mischung von Grippeviren, die der Kurve folgt: zuerst die Rhinoviren, dann die Influenza-A- und -B-Viren, gefolgt von den Coronaviren. Es gibt nichts, was von dem abweicht, was wir normalerweise sehen.

Die Mortalität erwies sich als um ein Vielfaches niedriger als erwartet und liegt nahe an der einer normalen saisonalen Grippe (0,2%). Die Zahl der registrierten Corona-Todesfälle scheint daher immer noch überschätzt zu werden. Es besteht ein Unterschied zwischen dem Tod durch Corona und dem Tod mit Corona.

Die Verwendung des unspezifischen PCR-Tests, der viele falsch-positive Ergebnisse liefert, ergab ein exponentielles Bild. Dieser Test wurde überstürzt durchgeführt und nie richtig getestet. Der Hersteller wies ausdrücklich darauf hin, dass dieser Test für die Forschung und nicht für die Diagnostik bestimmt sei. Da ein positiver PCR-Test nicht automatisch eine aktive Infektion oder Infektiosität anzeigt, rechtfertigt dies nicht die sozialen Maßnahmen, die allein auf diesen Tests beruhen.

Es handelt sich also nicht um eine zweite Coronawelle, sondern um eine so genannte “Caseinämie” aufgrund einer erhöhten Anzahl von Tests. Es hat sich also nichts geändert; der Höhepunkt ist vorbei.

Abriegelung.

Vergleicht man die Infektionswellen von Ländern mit strikter Lockdown-Politik mit Ländern, die dies nicht getan haben (Schweden, Island…), sieht man ähnliche Kurven. Es besteht also kein Zusammenhang zwischen dem verhängten Lockdown und dem Verlauf der Infektion. Der Lockdown führte nicht zu einer niedrigeren Sterblichkeitsrate.

Inzwischen gibt es für diejenigen, die schwere Krankheitssymptome zeigen, eine erschwingliche, sichere und wirksame Therapie in Form von HCQ (Hydroxychloroquin), Zink und AZT (Azithromycin). Rasch angewendet führt es zur Heilung und verhindert oft einen Krankenhausaufenthalt. Kaum jemand muss jetzt noch sterben.

Wir wollen unsere Patienten nicht als Versuchskaninchen benutzen.“

Nochmal zu falsch-positiven Testergebnissen

Ich habe mehrfach darüber berichtet und möchte es mit einer mathematischen Überlegung von Dr. Karsten Dierks ergänzen, die auf der Analyse mit der Gompertz Funktion fußt:

Es wurde der Verlauf der Infektionskurve mit einer theoretischen Kurve beschrieben, die sich bei vielen anderen Epidemien bewährt hat (so wie allgemein in der Wissenschaft üblich: empirische Verläufe werden mit einer mathematisch fundierten Theorie analysiert und ggf. Abweichungen diskutiert, die dann zu neuen Erkenntnissen führen, z.B. die Entdeckung der äußeren Planeten durch sogenannte Störungsrechnungen).

Es stellt sich heraus, dass auch in diesem Fall so etwas wie eine Störungsrechnung nötig ist, nämlich für die falsch positiven Befunde. Die Frage ist übrigens nicht ob sondern wie viel falsch Positive es gibt, die sind prinzipiell unvermeidbar, genauso wie man bei elektrischen Messungen Rauschen nicht vermeiden kann, das Rauschen im Radio bei schwachen Sendern ist ein alltägliches Beispiel). Dierks kommt zur Schlussfolgerung:

    1. “Eine mathematische Analyse zeigt eindeutig eine Überdeckung des Infektionsgeschehens mit den Falsch-Positiven. Das tatsächliche Infektionsgeschehen kann deshalb kaum noch ermittelt werden.
    2. Laut dem nationalen Pandemieplan sind das RKI und die Gesundheitsämter verpflichtet, das zu berücksichtigen und es auch der Öffentlichkeit zu kommunizieren”

Die gesamte Analyse gibt es hier zu sehen.

Drei Ursachen warum PCR-Tests falsche Ergebnisse produzieren

90 Ärzte in Israel fordern schwedischen Weg von Premier Netanjahu

Studie: Entwicklung der Corona Übertragungsrate R unabhängig von Maßnahmen

 

Aktuelle Beiträge